Cover-Bild Das zerstörte Leben des Wes Trench
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783548289403
Tom Cooper

Das zerstörte Leben des Wes Trench

Roman
Peter Torberg (Übersetzer)

Die Bewohner der kleinen Bayou-Stadt Jeanette ringen noch immer mit dem Überleben. Erst Hurrikan Katrina, dann das Unglück der Bohrplattform Deepwater Horizon. Und jeder Bewohner kämpft auf seine Art. Der Fischer Lindqvist jagt einem Kindertraum hinterher, einem Goldschatz. Die Brüder Toup nehmen eine Abkürzung zum Reichtum und bauen das beste Marihuana des Südens an, während Brady Grimes alle und jeden im Namen der Ölgesellschaft über den Tisch zieht. Und mittendrin Wes Trench, der seine Mutter an den Sturm und seinen Vater an die unermessliche Trauer verloren hat.
Ein großer Roman, der packend und mit viel Liebe zu seinen störrischen, gebeutelten Figuren von Verlust erzählt und davon, was es heißt, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2017

Kampf ums Überleben

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Schon früher war das Leben nicht einfach, aber nach Hurrikan Katrina gab es dann auch noch das Unglück der Deepwater Horizon. Das Leben der Menschen in dem betroffenen Gebiet ist hart. Sie alle leben eigentlich ...

Schon früher war das Leben nicht einfach, aber nach Hurrikan Katrina gab es dann auch noch das Unglück der Deepwater Horizon. Das Leben der Menschen in dem betroffenen Gebiet ist hart. Sie alle leben eigentlich vom Shrimpsfischen, doch das Öl breitet sich aus und verhindert, dass es noch nennenswerte Fänge gibt.
In dieser durch Katastrophen gebeutelten Gegend leben die Menschen, die wir in der Geschichte näher kennenlernen.
Da sind Wes Trench und sein Vater. Katrina hat Wes die Mutter genommen und eigentlich auch den Vater, denn der ist nur noch verbittert. Unterschwellige gegenseitige Vorwürfe sorgen für Spannungen zwischen Wes und seinem Vater. Nach einem Streit lässt er sich von Linquist einstellen.
Die Zwillinge Reginald und Victor Toup haben sich im Bayou eine Drogenplantage angelegt, die ihnen ein relativ gutes Leben beschert. Sie sind nicht zimperlich, wenn ihnen jemand in die Quere kommt und schrecken auch vor Mord nicht zurück. Victor ist hochexplosiv. Dann entdecken Cosgrove und Hanson per Zufall die Plantage und wittern das große Geschäft, aber ihnen ist nicht klar, wie gefährlich die Toups sind.
Leider kommt den Toups der Fischer und Schatzsucher Lindquist auch immer wieder in die Quere. Lindquist hat beim Fischen einen Arm durch einen Unfall verloren. Auch nachdem jemand seine Prothese gestohlen hat, macht er unverdrossen weiter. Sein Traum vom Piratenschatz wird zur Obsession. Dass er von Tabletten abhängig ist, macht sein Denken nicht gerade logischer.
Derweil versucht die Ölgesellschaft billig aus der Geschichte herauszukommen, indem sie Brady Grimes losschickt, um die Fischer über den Tisch zu ziehen.
Dem Autor geling es wundervoll die Atmosphäre des Bayou einzufangen. Beim Lesen sehen wir den schwer zu durchdringende Sumpf mit seinen Tieren, die nicht ungefährlich sind. Man spürt die wabbernde Hitze. Es ist eine Gegend, die es einem nicht leicht macht, doch die Menschen lieben ihren Bayou, ihre Heimat. Obwohl es ein recht trostloser Kampf ums Überleben ist, nehmen die Menschen die Widrigkeiten des Lebens stoisch hin. Die mitspielenden Charaktere sind gut und außergewöhnlich gezeichnet. Irgendwann treffen sie aufeinander.
Mich hat der Erzählstil überzeugt, auch wenn die Sprache oft sehr direkt ist. Alles steuert auf den großen Showdown zu. Auch wenn es einigermaßen vorhersehbar ist, gibt es doch noch Überraschungen.
Eine eindrucksvolle und fesselnde Geschichte.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Das Leben nach den Katastrophen

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Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt ...

Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt Jeanette mit ihren Bewohnern. Ich musste erst mal nachschlagen, dass Bayou eine Bezeichnung für ein stehendes oder langsam fließendes Gewässer ist. In dieser Stadt gibt es sehr viele unterschiedliche Menschen. Das ist schon so bei den Bewohnern, die seit Generationen in der Stadt leben. Aber nach der Ölpest, die durch die Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" passierte, sind auch viele Fremde in der Stadt, die bei den Aufräumarbeiten helfen.

Was mir in dem Buch sofort auffiel, war die tolle Gliederung der Kapitel. Durch viele Charaktere kann ein Buch schon mal unübersichtlich werden, aber die Gefahr bestand in diesem Buch gar nicht. Die Kapitelüberschrift besteht aus dem Namen desjenigen, um den es in dem Kapitel geht. Darauf kann man sich als Leser dann schon mal einstellen. Außerdem werden die Charaktere so gut beschrieben, dass man immer weiß, um wen es geht. Das hat der Autor schon richtig gut hinbekommen, dass man die Charaktere und auch die Landschaft vor dem geistigen Auge sehen kann.

Das Buch selber ist auch sehr gut geschrieben und es ist klasse, wie die verschiedenen Charaktere in dieser Stadt zum Leben erweckt werden. Es sind viele Menschen, die es auf die harte Tour versuchen, ihr Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, aber es versucht sich auch einer als Schatzsucher und andere im Anbau von Drogen. Dabei ist es klar, dass auch Konflikte und Probleme in der von so vielen Katastrophen getroffenen Kleinstadt nicht ausbleiben. Da war erst der Hurrikan Katrina, bei dem Wes Trench seine Mutter verlor und dann hat auch noch die Explosion der Ölplattform den Schrimpfischern den Job erschwert oder weggenommen.

Es ist nicht gerade ein fröhliches Leben der Bewohner dieser Stadt, über die der Autor da berichtet, aber trotzdem haben die Menschen auch noch Hoffnung, dass es besser wird und daran halten sie sich fest. Gerade bei Wes, der im Laufe der Geschichte richtig erwachsen wird, merkt man schon, dass er sich seine Gedanken macht, was er aus seinem Leben machen möchte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen, wenn man sich für das Leben der Menschen nach solchen Katastrophen interessiert, von denen man ja leider nicht selten in den Nachrichten etwas hört oder liest.