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Veröffentlicht am 19.10.2018

Das Leben nach den Katastrophen

Das zerstörte Leben des Wes Trench
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Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt ...

Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt Jeanette mit ihren Bewohnern. Ich musste erst mal nachschlagen, dass Bayou eine Bezeichnung für ein stehendes oder langsam fließendes Gewässer ist. In dieser Stadt gibt es sehr viele unterschiedliche Menschen. Das ist schon so bei den Bewohnern, die seit Generationen in der Stadt leben. Aber nach der Ölpest, die durch die Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" passierte, sind auch viele Fremde in der Stadt, die bei den Aufräumarbeiten helfen.

Was mir in dem Buch sofort auffiel, war die tolle Gliederung der Kapitel. Durch viele Charaktere kann ein Buch schon mal unübersichtlich werden, aber die Gefahr bestand in diesem Buch gar nicht. Die Kapitelüberschrift besteht aus dem Namen desjenigen, um den es in dem Kapitel geht. Darauf kann man sich als Leser dann schon mal einstellen. Außerdem werden die Charaktere so gut beschrieben, dass man immer weiß, um wen es geht. Das hat der Autor schon richtig gut hinbekommen, dass man die Charaktere und auch die Landschaft vor dem geistigen Auge sehen kann.

Das Buch selber ist auch sehr gut geschrieben und es ist klasse, wie die verschiedenen Charaktere in dieser Stadt zum Leben erweckt werden. Es sind viele Menschen, die es auf die harte Tour versuchen, ihr Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, aber es versucht sich auch einer als Schatzsucher und andere im Anbau von Drogen. Dabei ist es klar, dass auch Konflikte und Probleme in der von so vielen Katastrophen getroffenen Kleinstadt nicht ausbleiben. Da war erst der Hurrikan Katrina, bei dem Wes Trench seine Mutter verlor und dann hat auch noch die Explosion der Ölplattform den Schrimpfischern den Job erschwert oder weggenommen.

Es ist nicht gerade ein fröhliches Leben der Bewohner dieser Stadt, über die der Autor da berichtet, aber trotzdem haben die Menschen auch noch Hoffnung, dass es besser wird und daran halten sie sich fest. Gerade bei Wes, der im Laufe der Geschichte richtig erwachsen wird, merkt man schon, dass er sich seine Gedanken macht, was er aus seinem Leben machen möchte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen, wenn man sich für das Leben der Menschen nach solchen Katastrophen interessiert, von denen man ja leider nicht selten in den Nachrichten etwas hört oder liest.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Mit Margo und Helene durch die deutsche Geschichte

Ab heute heiße ich Margo
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Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo ...

Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo durch ihr Leben, das nicht einfach ist, da sie in einer unruhigen Zeit lebt. Das Buch beginnt 1936 und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis der zweite Weltkrieg ausbricht, den Margo, die inzwischen mit Henri, dem Bruder einer Klassenkameradin, verheiratet ist, im Bangen um ihren Mann und auch um ihren Vater und die ganze Familie verbringt.

Vor Ausbruch des Krieges fängt Margo noch eine Ausbildung als Bürokaufmann an. Sie möchte unabhängig sein und es ist ihr wichtig, auch als Frau eine Arbeit zu haben. Das ist ihr auch weiterhin wichtig, weil sie die Ehe ihrer Eltern als abschreckendes Beispiel sieht, in der die Mutter um jedes bisschen Geld bei ihrem Mann betteln muss. Das möchte Margo so einfach nicht. In ihrer Ausbildung bei einem Fotografen lernt Margo unter anderem Helene kennen, eine Fotografin, von der Margo sehr fasziniert ist.

Auch in den Wirren des Krieges und später treffen sich die beiden immer mal wieder, aber das Vertrauen ist nicht mehr so da. Es ist schon ein sehr spannendes Buch und man möchte immer wissen, wie es weiter geht. So habe ich es doch verhältnismäßig schnell geschafft, die mehr als 600 Seiten zu lesen. So wie es in dem Buch auch in der deutschen Geschichte weiter geht, kommen auch weitere Generationen und so muss ich sagen, dass ich teilweise doch dankbar für die Auflistung und Erklärung der Charaktere am Ende des Buches war.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, weil es spannend geschrieben ist und die Geschichte absolut fesselt. Außerdem wirkt es sehr gut recherchiert, was für die Zeit schon wichtig ist, in der der Roman spielt. Was mir auch gut gefallen hat, war die Aufteilung der Kapitel. Über jedem neuen Kapitel steht ein Name, so dass man als Leser gleich weiß, von welchem Protagonisten das Kapitel erzählt. Das macht es noch einfacher, der Geschichte zu folgen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Wie eine Ehe lange hält

Das muss Liebe sein
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Auch wenn die Autorin schon viele Bücher geschrieben hat, war dieses doch das erste, das ich gelesen habe. Das Cover ist schon mal sehr auffällig durch das große rote Herz vor blauem Hintergrund und auch ...

Auch wenn die Autorin schon viele Bücher geschrieben hat, war dieses doch das erste, das ich gelesen habe. Das Cover ist schon mal sehr auffällig durch das große rote Herz vor blauem Hintergrund und auch durch die auffallende Schrift. Außerdem weiß man schon durch die Informationen auf dem Cover ungefähr, was einen in dem Buch erwartet. Die Autorin vermischt in dem Buch viele statistische Informationen mit Erlebnissen aus ihrem eigenen Leben.

In ihrem Vorwort gibt die Autorin den Tipp, dass man so so durch das Buch lesen soll, wie man sich durch eine Pralinenpackung futtert, dass man also mal hier und mal da naschen soll. So habe ich es auch gemacht und ich muss sagen, dass mir das Buch schon gut gefallen hat. Es enthält eben nicht nur Tipps und Statistiken, sondern alles ist auch noch nett und lustig gemacht.

Schon das Inhaltsverzeichnis, das sehr ausführlich aufgebaut ist, was bei so vielen Pflegetipps für die Ehe ja auch verständlich ist, liest sich teilweise echt lustig, wenn man zum Beispiel die Überschrift "In einer guten Ehe geht er ackern und sie backt Kekse" liest. Und auch im Buch musste ich bei manchen Tipps und Erlebnissen doch lachen und das finde ich bei einem Ratgeber immer wichtig, dass er nicht so trocken aufgebaut ist und man sich als Leser da durch quälen muss.

Untermalt wird dieser Ratgeber von kleinen Illustrationen, bei denen ich aber sagen muss, dass ich sie nicht alle schön fand. Aber das muss ja auch gar nicht sein, weil es beim Lesen des Buches für mich um die Informationen und ein Stück weit auch um den Unterhaltungswert ging. Und in diesen beiden Punkten könnte mich das Buch überzeugen. Man muss nicht verheiratet sein oder auch nur heiraten wollen, um in diesem Buch Tipps zu bekommen. Es geht auch ganz allgemein um das Zusammenleben von Frau und Mann und wie man das für beide Seiten angenehm gestalten kann.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Spannender Beginn einer historischen Saga

Poldark - Abschied von gestern (Poldark-Saga 1)
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Ross Poldark war in Nordamerika im Krieg und als er in seine Heimat in Cornwall zurückkommt ist für ihn alles anders als vor dem Krieg. Er kommt in ein trostloses Heim, denn sein Vater ist gestorben. Die ...

Ross Poldark war in Nordamerika im Krieg und als er in seine Heimat in Cornwall zurückkommt ist für ihn alles anders als vor dem Krieg. Er kommt in ein trostloses Heim, denn sein Vater ist gestorben. Die Frau, die er vor dem Krieg geliebt hat, steht bei seiner Rückkehr kurz vor der Heirat mit seinem Cousin. So vergräbt Ross sich in die Arbeit und versucht, sein Haus und die Ländereien wieder ordentlich hinzubekommen. Als er eines Tages auf einem Markt Vieh kauft, bekommt er es mit, wie ein Mädchen von einigen Jungen geschlagen wird. Er nimmt das Mädchen als Küchenmädchen mit zu sich und sie fügt sich gut in den Haushalt ein.

Man merkt in dem Buch die Wandlung Demelzas von einem Mädchen hin zu einer jungen Frau, die später dann ihren Arbeitgeber Ross Poldark sogar heiratet. Auch bei ihm merkt man die Veränderung in der Wahrnehmung seines Küchenmädchens. Anfangs wird Demelza von ihm nur "das Kind" genannt und später wird sie seine Vertraute und schließlich seine Frau. Allgemein werden die Charaktere in diesem Buch sehr gut beschrieben und auch wenn man das Handeln nicht immer nachvollziehen kann, so wird man gerade mit den Hauptcharakteren doch sehr schnell warm.

Die ganze Geschichte ist in dieser alten Sprache geschrieben und ich muss sagen, dass mir hier die Arbeit der Übersetzerin gut gefällt, denn eine gute Übersetzung ist in so einem Fall für mich sehr wichtig auch für das richtige Verständnis des Buches. Durch die alte Sprache gelang es mir noch einmal mehr, in die Geschichte richtig einzutauchen und sie mitzuerleben. Ich bin froh, dass die Geschichte um Ross und Demelza Poldark hier noch nicht zu Ende erzählt ist, sondern dass ich direkt mit dem nächsten Band weitermachen kann.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Nesthäkchen und der Weltkrieg

Nesthäkchen, Bd. 4, Nesthäkchen und der Weltkrieg
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Bei den anderen Büchern der Reihe war es so, dass ich sie schon als Kind gelesen habe, aber dieses habe ich erst als Erwachsene kennengelernt, weil es lange Jahre verboten war, da es umstritten ist, ob ...

Bei den anderen Büchern der Reihe war es so, dass ich sie schon als Kind gelesen habe, aber dieses habe ich erst als Erwachsene kennengelernt, weil es lange Jahre verboten war, da es umstritten ist, ob kriegsverherrlichende Themen angesprochen werden. Ich bin aber eigentlich der Meinung, dass bei allem Patriotismus, der in dem Buch durchaus zu Tage kommt, der Krieg trotzdem als trauriges Ereignis gewertet wird, worunter auch Annemarie zu leiden hat.

Annemarie ist aus dem Kinderheim zurück nach Berlin gekommen, aber der Vater muss in den Krieg ziehen und die Mutter sitzt in England bei Verwandten fest, die sie vor Kriegsausbruch besucht hat. So hat Annemarie nur die Großmutter als erwachsene Familienangehörige in Berlin, die sich um die Geschwister kümmert und dafür ihre eigene Bequemlichkeit hinten an stellt.

Es sind unruhige Zeiten und das merkt Annemarie auch schon deutlich. Aus der Schule wird erst einmal ein Lazarett und Annemarie strickt für Soldaten. Eine neue Schülerin kommt in die Klasse und wird von Nesthäkchen erst mal gar nicht gut behandelt, weil diese sie für eine Spionin hält. Später wird Vera aber Annemaries beste Freundin.

Mir hat das Buch wieder gut gefallen, auch wenn es ein ernstes Thema hat. Aber der Krieg war zu der Zeit eben ein Thema, das natürlich auch die Kinder in der Zeit bewegt hat und darum meiner Meinung nach in der Reihe auch eine Berechtigung hat. Annemaries Entwicklung wird wieder gut beschrieben.