Profilbild von Barbara-Ann

Barbara-Ann

Lesejury Star
offline

Barbara-Ann ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Barbara-Ann über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Auf Reisen zum Abschiednehmen

Trauer ist eine lange Reise
0

Der Kabarettist Georg Koeniger verliert seine Frau, die an einer aggressiven Form von Lungenkrebs verstirbt. Sie hatte immer vor, den Jakobsweg mit dem Fahrrad zu machen, was sie aber nicht mehr geschafft ...

Der Kabarettist Georg Koeniger verliert seine Frau, die an einer aggressiven Form von Lungenkrebs verstirbt. Sie hatte immer vor, den Jakobsweg mit dem Fahrrad zu machen, was sie aber nicht mehr geschafft hat. Also unternimmt ihr Mann nach ihrem Tod diese Reise. Er macht diese Reise, um sich selbst und ihr zu zeigen, dass er es schafft und auch, um Abschied zu nehmen. In dem Buch wechseln sich die Abschnitte immer ab und mal wird von dem Leben vor und während der Krankheit berichtet und dann wieder vom Camino.

Diese Abwechslung vereinfacht das Lesen, weil man als Leser auch schon mal schlucken muss, wenn der Autor von den langen Tagen am Krankenbett seiner Frau berichtet. Aber trotz aller Trauer merkt man eben auch, dass Koeniger Kabarettist ist und immer wieder blitzt der Humor auf, der das Buch zu etwas ganz Besonderem macht. Die Erzählung von der Tour auf dem Jakobsweg ist sehr gut gemacht und auch die Besonderheiten der Landschaft und auch der Menschen in den einzelnen Regionen werden nicht ausgelassen.

Besonders eindringlich ist mir von dem Buch in Erinnerung geblieben, dass es wichtig ist, dass man auf Reisen geht und etwas von der Welt sieht, solange man es noch kann. Dem Autor wurde wohl empfohlen, mit seiner Frau noch eine Reise zu machen, solange es ihr noch verhältnismäßig gut ging. Aber das war nicht nötig, weil die beiden zusammen schon sehr viele Ecken der Welt erkundet haben.

Auch das Cover finde ich richtig toll. Wenn das Buch vor einem liegt, dann zeigt der Pfeil nach vorne, dass man also vorwärts fahren muss auf so einer Reise, um am Ziel anzukommen. Steht das Buch im Regal, dann zeigt der Pfeil nach oben, als Zeichen, dass es auch aufwärts geht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Mit dem Bulli aus Hamburg nach Südafrika

Vom Kiez zum Kap
0

So viele Menschen denken ja mal daran, größere Reisen zu unternehmen, aber Bernd Volkens und Kay Amtenbrink reden nicht nur darüber, sondern sie machen ihren Traum wahr, indem sie mit dem Bulli von Hamburg ...

So viele Menschen denken ja mal daran, größere Reisen zu unternehmen, aber Bernd Volkens und Kay Amtenbrink reden nicht nur darüber, sondern sie machen ihren Traum wahr, indem sie mit dem Bulli von Hamburg starten, um in Kapstadt die Schwester von Kay zu besuchen und dort auch bei der Fußball-WM ein Spiel anzusehen. Ich muss sagen, dass ich die Reise schon sehr mutig finde, auch wenn die beiden sich aus Sicherheitsgründen gegen die ursprünglich geplante Westroute und für die ungefährlichere Ostroute entschieden haben. Trotzdem ist die Reise doch alles andere als ungefährlich.

Aber die beiden Autoren sind gut vorbereitet und haben auch Ersatzteile für das Auto dabei, denn für einen Bulli dürfte es in Afrika schwierig bis unmöglich werden, an solche heran zu kommen. Sie berichten in ihrem Buch von Problemen, aber auch von schönen Dingen, wie Begegnungen mit Menschen und dem Begutachten toller Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend fand ich die vielen schönen Fotos. Diese erklären noch mal viele Beschreibungen des Buches und sind wirklich etwas besonderes. Teilweise wurden sehr gelungene Blickwinkel gewählt, an die ich beim Fotografieren nicht gedacht hätte.

Immer wieder gibt es größere Probleme, bei denen auch schon mal daran gedacht wird, die Reise abzubrechen, wie zum Beispiel einen Brand im Motor, der den gesamten Bus gefährdet. Aber immer wieder geht es weiter und das finde ich schon beachtlich. Manchmal muss auch kurzentschlossen die Route geändert werden. Am Ende erreichen sie tatsächlich das Ziel und auch ein Spiel der WM können sie sich ansehen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Schon die Aufmachung als Flexcover und das tolle Foto auf dem Cover ist einfach gelungen und lädt zum Schmökern ein. Aber auch der Inhalt konnte mich überzeugen. Dieses Buch zeigt für mich deutlich, dass man immer versuchen sollte, nicht nur von solchen Reisen zu träumen, sondern sie wirklich wahr zu machen. Probleme wird man immer bekommen, aber eben auch Hilfe, gerade dann, wenn man eine solche Reise nicht alleine unternimmt.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Beste Freundinnen halten zusammen

Ich bin Princess X
0

Durch einen Zufall werden Libby Deaton und May Harper die besten Freundinnen, als sie beide nicht am Sportunterricht teilnehmen können. An dem Tag wird auch Princess X geboren, weil Libby gut zeichnen ...

Durch einen Zufall werden Libby Deaton und May Harper die besten Freundinnen, als sie beide nicht am Sportunterricht teilnehmen können. An dem Tag wird auch Princess X geboren, weil Libby gut zeichnen kann und die Straßenkreide der Vorschulkinder auf dem Boden liegt. So beginnt die Freundschaft der beiden Mädchen und so beginnen die Geschichten um Princess X. Diese Geschichten schreiben Libby und May weiter, bis eines Tages Libby bei einem Verkehrsunfall mit ihrer Mutter stirbt. Nachdem ihre Eltern sich getrennt haben, zieht May mit ihrer Mutter um und ist nur im Sommer bei ihrem Vater in der alten Heimat.

Darum stößt sie recht spät auf die Hinweise auf Princess X, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Auch eine Homepage gibt es, auf der es so einige Geschichten um Princess X gibt. May ist sich sicher, dass nur Libby hinter dieser Homepage mit ihren Comics stecken kann. Sie hatte immer die Bilder gezeichnet, während May sich die Geschichten ausdachte. Die Leute in ihrem Umfeld, allen voran ihr Vater, wollen ihr erklären, dass es nicht sein kann und dass Libby tot ist, aber May macht sich trotzdem auf die Suche. Sie holt sich Hilfe bei Trick, einem Hacker, ohne dessen Hilfe sie nicht weiter kommen würde und der mit der Zeit ihr Freund wird.

Gemeinsam jagen die beiden in der ganzen Stadt den Hinweisen aus dem Webcomic hinterher und kommen einem großen Geheimnis auf die Spur, das sie dank der Hinweise im Comic Stück für Stück lösen können. Sie merken auch ganz schnell, dass da draußen nicht nur Freunde, sondern auch Feinde sind und dass sie vorsichtig sein müssen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich muss sagen, dass ich es ziemlich schnell ausgelesen hatte, weil ich einfach immer wissen wollte, wie es weiter geht. Es ist sehr angenehm und leicht zu lesen und vor allem die Teile des Comics, die man zwischendurch immer wieder hat, haben mir gut gefallen und dadurch hat man noch mehr das Gefühl, dass man gerade gemeinsam mit May an dieser Sache arbeitet und versucht, in dem Fall voran zu kommen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Vielversprechender Auftakt der Reihe

Stormglass. Angriff der Killerbienen
0

Jake ist ein 14-jähriger Junge, der von seinen Eltern recht wenig beachtet wird und langweilige Sommerferien vor sich hat, weil seine Freunde alle in den Ferien verreist sind. Aber so langweilig werden ...

Jake ist ein 14-jähriger Junge, der von seinen Eltern recht wenig beachtet wird und langweilige Sommerferien vor sich hat, weil seine Freunde alle in den Ferien verreist sind. Aber so langweilig werden die Ferien dann doch nicht, als sich zwei Stormglass-Agenten bei ihm vorstellen und auch ihn als Agenten rekrutieren möchten. Die beiden stellen sich unter ihren Decknamen Lizzie und Filby vor und nennen ihm direkt auch seinen Decknamen, der Hale lautet. Erst kann er es gar nicht glauben, aber die beiden teilen ihm mit, dass irgendjemand ihn als Agenten vorgeschlagen hat.

Normalerweise bekommen die jugendlichen Agenten erst mal eine richtige Ausbildung, aber Jake oder besser gesagt Hale wird direkt in seinen ersten Auftrag gebracht. Es gibt eine Armee von Killerbienen, die von einer skrupellosen Firma entwickelt wurde. Von dem ersten Moment an, als die beiden Agenten ihn rekrutierten, ist es mit den langweiligen Sommerferien, vor denen sich Jake gefürchtet hat, vorbei.

Statt der wochenlangen Einführung bekommt Hale eine kurze Unterweisung, die reichen muss, da er in dem Fall einfach gebraucht wird. Aber vom Chef der Organisation Stormglass, die sehr geheim ist, bekommt er auch den Hinweis, dass sich ein Spion bei Stormglass befinden muss, weil die Gegner, der Konzern Vindiqo, die Schritte von Stormglass immer schon vorher wusste. Also muss Hale auch noch darauf achten, wer von den Leuten, die er für seine Freunde hielt, eigentlich ein Doppelagent ist.

Auf der Jagd nach den Bienen und den Leuten, die die Bienen entwickelt haben, müssen die jungen Agenten einmal um die halbe Welt reisen, um das Unternehmen daran zu hindern, den teuflischen Plan in die Tat umzusetzen. Dabei wird auch der Doppelagent enttarnt und auch sonst ist es sehr spannend zu lesen, wie die doch sehr jungen Agenten ihre Arbeit machen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich finde es auch super, dass am Ende schon verraten wird, dass es eine Fortsetzung geben wird, auf die ich mich schon sehr freue. Es sind auch noch einige Fragen offen geblieben, die beim Lesen des Buches aufkamen und ich hoffe, dass diese dann in der Fortsetzung geklärt werden.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Eine Familie von Eismachern

Die Eismacher
0

Giovanni und Luca sind Brüder in einer Familie von Eismachern. So wie ihr Vater und Generationen vor ihm schon Eismacher waren, wird es auch von ihnen erwartet, dass sie den Betrieb in Rotterdam fortführen, ...

Giovanni und Luca sind Brüder in einer Familie von Eismachern. So wie ihr Vater und Generationen vor ihm schon Eismacher waren, wird es auch von ihnen erwartet, dass sie den Betrieb in Rotterdam fortführen, wo die Familie in jedem Sommer das Eiscafé betreibt. Im Winter siedelt die Familie dann wieder nach Italien über, um die wenigen Monate Ruhe zu finden, bis das Geschäft mit dem Eis dann im Frühling wieder losgeht.

Von Giovanni und Luca wird erwartet, dass auch sie so weitermachen, wie es die Generationen vor ihnen gemacht haben. Doch Giovanni hat andere Träume. Direkt gegenüber des Eiscafés befindet sich das Büro des World Poetry Festivals und da dessen Direktor auch des Öfteren im Eiscafé ist, wird der junge Giovanni mit der Lyrik konfrontiert und sie lässt ihn auch nicht mehr los.

Auch wenn seine Familie ihn für einen Verräter hält, weil alle im Eiscafé arbeiten müssen, weil er es nicht tut, bricht er mit der Familientradition und arbeitet bei einem Verlag und später selber beim World Poetry Festival. Eis mag er auch noch gerne, aber das Herstellen und Verkaufen überlässt er den anderen. Sein Bruder spricht zwölf Jahre lang nicht mit ihm, bis er es muss, weil er eine Bitte hat.

Es ist ein tolles Buch und es stimmt, was auf der Rückseite steht, dass man sich direkt in die Figuren dieses Romans verliebt. Zumindest wird man direkt warm mit Ihnen und man wird dadurch direkt in diese Geschichte hinein gezogen. Es geht um die Familie in einem Traditionsbetrieb und was passiert, wenn ein Familienmitglied aus dem Betrieb ausbricht und etwas ganz anderes macht.

Das Cover ist ein wenig zu bunt für meinen Geschmack und dabei hätte ich eher einen leichten Sommerroman erwartet, der aber nicht zwischen diesen Buchdeckeln wartet. Es ist eine sehr poetisch geschriebene Familiengeschichte und ich hatte sehr viel Freude bei der Lektüre. Wenn es auch nicht nur um die Herstellung von Eis ging, hatte ich doch oft das Bedürfnis, in ein Eiscafé zu gehen und mir dort ein Eis zu genehmigen. So gesehen ist es doch die perfekte Lektüre für warme Sommertage.