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Veröffentlicht am 20.10.2018

Morde in unruhigen Zeiten

Gun Street Girl
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Sean Duffy ist ein katholischer Inspector in einer Reihe protestantischer Polizisten des Royal Ulster Constabulary. Alleine das ist in Nordirland schon nicht so einfach, aber Duffy beißt sich durch. In ...

Sean Duffy ist ein katholischer Inspector in einer Reihe protestantischer Polizisten des Royal Ulster Constabulary. Alleine das ist in Nordirland schon nicht so einfach, aber Duffy beißt sich durch. In einen Fall, der eigentlich der seines Kollegen ist, verbeißt er sich sehr und er möchte wirklich jeder Theorie nachgehen, was auch dazu führt, dass er Verschwörungstheorien überprüft und dabei manch einen schlafenden Hund weckt. Er hat auch außerhalb des Falles einiges zu tun, muss nachbarschaftliche Probleme lösen, neue Kollegen einarbeiten und bekommt ein Angebot für einen Job, über das er ernsthaft nachdenkt.

Der Fall entwickelt eine Brisanz, die weit über die Zustände in Nordirland hinaus geht und so reist Duffy auch nach England, um den Mord aufklären zu können. Damit nicht genug, haben auch die Amerikaner ihre Finger mit im Spiel und Inspector Duffy muss sich Fragen gefallen lassen, ob er sich da nicht zu viel mit seinen Ermittlungen zumutet und zu viele schlafende Hunde weckt, nur um seinen Mordfall aufzuklären. Durch die Unruhen gab es so viele Tote in Nordirland, da kam es doch auf einige mehr auch nicht an.

In dem Buch wird nicht nur ein Krimi erzählt, auch über eine allgemein sehr schwere Zeit in Nordirland wird berichtet, in der es reichlich Unruhen und Probleme gab und in der gerade der Beruf des Polizisten kein leichter war, weil die Bevölkerung nicht mit der Polizei kooperieren wollte, um nur ja nicht jemanden zu verraten und dadurch erst recht Probleme zu bekommen.

Ich habe mit diesem Buch das erste Buch des Autors und damit auch das erste Buch in der Reihe um Sean Duffy gelesen. Aber es ist kein Problem, mit diesem Buch zu starten, da man nichts wissen muss, was vorher passiert ist, um die Geschichte verstehen zu können. Allerdings sollte man sich ein wenig doch mit der Geschichte und den Unruhen in Nordirland auskennen oder sich dafür interessieren, da es in dem Buch doch auch viel um Politik geht.

Mir hat es sehr gut gefallen. Es ist in einem guten Stil geschrieben und man kann der Geschichte sehr gut folgen. Genauso scheinen die Handlungen der Protagonisten schon meistens recht logisch zu sein, was leider nicht in allen Krimis der Fall ist. Außerdem mag ich Bücher, die auch gut recherchiert die Geschichte und die politische Lage jener Zeit wiedergeben, in der sie spielen. Auch das ist bei diesem Buch der Fall.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Toll recherchierter Roman

Das dunkle Herz der Welt
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Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, auch allgemein finde ich es immer klasse, wenn historische und auch fiktive Personen in einem Roman miteinander verwoben werden. Genau dies ist in diesem historischen ...

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, auch allgemein finde ich es immer klasse, wenn historische und auch fiktive Personen in einem Roman miteinander verwoben werden. Genau dies ist in diesem historischen Roman sehr gut gelungen. Die historischen Personen wirken sehr gut recherchiert und auch die fiktiven Charaktere passen sehr gut in die Geschichte hinein. Ich fand das Buch sehr angenehm zu lesen, auch wenn sehr viele Protagonisten darin vorkamen, was ich normalerweise eher problematisch finde.

Aber in dem Buch war das gar kein Problem, weil die Charaktere sehr gut beschrieben wurden und man so auch wusste, wer derjenige ist, um den es da gerade geht. Wenn man mal wirklich nicht wusste, um wenn es da geht, dann konnte man es auch sehr gut in dem ausführlichen Personenverzeichnis nachschauen, in dem man auch gut sehen konnte, welche Charaktere historische Persönlichkeiten waren und welche fiktiv waren.

Es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen und auch wenn es so viele Seiten hat, kommt es einem am Ende gar nicht so vor, weil man einfach immer weiter lesen möchte, um zu erfahren, was weiter passiert. Es ist eine sehr bildhafte Beschreibung, die die Autorin hier geschafft hat und man schafft es als Leser gut, sich in die damalige Zeit hinein zu versetzen, was sicher auch daran liegt, dass alle Themen, wie Freundschaft, Liebe und auch die politische Situation sehr schön beschrieben werden.

Schon das Cover gefällt mir sehr gut, auch, oder gerade weil es nicht so wirklich auffällig ist. Man erkennt sofort, dass es sich um einen historischen Roman handelt, aber neben dem erhabenen Wappen ist der Titel das auffälligste. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und dazu haben auch die guten Karten in den Klappen beigetragen, die sehr hilfreich dabei waren, sich zu orientieren und zu schauen, wo der Teil der Geschichte gerade spielt.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Das Leben nach den Katastrophen

Das zerstörte Leben des Wes Trench
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Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt ...

Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt Jeanette mit ihren Bewohnern. Ich musste erst mal nachschlagen, dass Bayou eine Bezeichnung für ein stehendes oder langsam fließendes Gewässer ist. In dieser Stadt gibt es sehr viele unterschiedliche Menschen. Das ist schon so bei den Bewohnern, die seit Generationen in der Stadt leben. Aber nach der Ölpest, die durch die Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" passierte, sind auch viele Fremde in der Stadt, die bei den Aufräumarbeiten helfen.

Was mir in dem Buch sofort auffiel, war die tolle Gliederung der Kapitel. Durch viele Charaktere kann ein Buch schon mal unübersichtlich werden, aber die Gefahr bestand in diesem Buch gar nicht. Die Kapitelüberschrift besteht aus dem Namen desjenigen, um den es in dem Kapitel geht. Darauf kann man sich als Leser dann schon mal einstellen. Außerdem werden die Charaktere so gut beschrieben, dass man immer weiß, um wen es geht. Das hat der Autor schon richtig gut hinbekommen, dass man die Charaktere und auch die Landschaft vor dem geistigen Auge sehen kann.

Das Buch selber ist auch sehr gut geschrieben und es ist klasse, wie die verschiedenen Charaktere in dieser Stadt zum Leben erweckt werden. Es sind viele Menschen, die es auf die harte Tour versuchen, ihr Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, aber es versucht sich auch einer als Schatzsucher und andere im Anbau von Drogen. Dabei ist es klar, dass auch Konflikte und Probleme in der von so vielen Katastrophen getroffenen Kleinstadt nicht ausbleiben. Da war erst der Hurrikan Katrina, bei dem Wes Trench seine Mutter verlor und dann hat auch noch die Explosion der Ölplattform den Schrimpfischern den Job erschwert oder weggenommen.

Es ist nicht gerade ein fröhliches Leben der Bewohner dieser Stadt, über die der Autor da berichtet, aber trotzdem haben die Menschen auch noch Hoffnung, dass es besser wird und daran halten sie sich fest. Gerade bei Wes, der im Laufe der Geschichte richtig erwachsen wird, merkt man schon, dass er sich seine Gedanken macht, was er aus seinem Leben machen möchte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen, wenn man sich für das Leben der Menschen nach solchen Katastrophen interessiert, von denen man ja leider nicht selten in den Nachrichten etwas hört oder liest.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Mit Margo und Helene durch die deutsche Geschichte

Ab heute heiße ich Margo
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Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo ...

Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo durch ihr Leben, das nicht einfach ist, da sie in einer unruhigen Zeit lebt. Das Buch beginnt 1936 und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis der zweite Weltkrieg ausbricht, den Margo, die inzwischen mit Henri, dem Bruder einer Klassenkameradin, verheiratet ist, im Bangen um ihren Mann und auch um ihren Vater und die ganze Familie verbringt.

Vor Ausbruch des Krieges fängt Margo noch eine Ausbildung als Bürokaufmann an. Sie möchte unabhängig sein und es ist ihr wichtig, auch als Frau eine Arbeit zu haben. Das ist ihr auch weiterhin wichtig, weil sie die Ehe ihrer Eltern als abschreckendes Beispiel sieht, in der die Mutter um jedes bisschen Geld bei ihrem Mann betteln muss. Das möchte Margo so einfach nicht. In ihrer Ausbildung bei einem Fotografen lernt Margo unter anderem Helene kennen, eine Fotografin, von der Margo sehr fasziniert ist.

Auch in den Wirren des Krieges und später treffen sich die beiden immer mal wieder, aber das Vertrauen ist nicht mehr so da. Es ist schon ein sehr spannendes Buch und man möchte immer wissen, wie es weiter geht. So habe ich es doch verhältnismäßig schnell geschafft, die mehr als 600 Seiten zu lesen. So wie es in dem Buch auch in der deutschen Geschichte weiter geht, kommen auch weitere Generationen und so muss ich sagen, dass ich teilweise doch dankbar für die Auflistung und Erklärung der Charaktere am Ende des Buches war.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, weil es spannend geschrieben ist und die Geschichte absolut fesselt. Außerdem wirkt es sehr gut recherchiert, was für die Zeit schon wichtig ist, in der der Roman spielt. Was mir auch gut gefallen hat, war die Aufteilung der Kapitel. Über jedem neuen Kapitel steht ein Name, so dass man als Leser gleich weiß, von welchem Protagonisten das Kapitel erzählt. Das macht es noch einfacher, der Geschichte zu folgen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Wie eine Ehe lange hält

Das muss Liebe sein
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Auch wenn die Autorin schon viele Bücher geschrieben hat, war dieses doch das erste, das ich gelesen habe. Das Cover ist schon mal sehr auffällig durch das große rote Herz vor blauem Hintergrund und auch ...

Auch wenn die Autorin schon viele Bücher geschrieben hat, war dieses doch das erste, das ich gelesen habe. Das Cover ist schon mal sehr auffällig durch das große rote Herz vor blauem Hintergrund und auch durch die auffallende Schrift. Außerdem weiß man schon durch die Informationen auf dem Cover ungefähr, was einen in dem Buch erwartet. Die Autorin vermischt in dem Buch viele statistische Informationen mit Erlebnissen aus ihrem eigenen Leben.

In ihrem Vorwort gibt die Autorin den Tipp, dass man so so durch das Buch lesen soll, wie man sich durch eine Pralinenpackung futtert, dass man also mal hier und mal da naschen soll. So habe ich es auch gemacht und ich muss sagen, dass mir das Buch schon gut gefallen hat. Es enthält eben nicht nur Tipps und Statistiken, sondern alles ist auch noch nett und lustig gemacht.

Schon das Inhaltsverzeichnis, das sehr ausführlich aufgebaut ist, was bei so vielen Pflegetipps für die Ehe ja auch verständlich ist, liest sich teilweise echt lustig, wenn man zum Beispiel die Überschrift "In einer guten Ehe geht er ackern und sie backt Kekse" liest. Und auch im Buch musste ich bei manchen Tipps und Erlebnissen doch lachen und das finde ich bei einem Ratgeber immer wichtig, dass er nicht so trocken aufgebaut ist und man sich als Leser da durch quälen muss.

Untermalt wird dieser Ratgeber von kleinen Illustrationen, bei denen ich aber sagen muss, dass ich sie nicht alle schön fand. Aber das muss ja auch gar nicht sein, weil es beim Lesen des Buches für mich um die Informationen und ein Stück weit auch um den Unterhaltungswert ging. Und in diesen beiden Punkten könnte mich das Buch überzeugen. Man muss nicht verheiratet sein oder auch nur heiraten wollen, um in diesem Buch Tipps zu bekommen. Es geht auch ganz allgemein um das Zusammenleben von Frau und Mann und wie man das für beide Seiten angenehm gestalten kann.