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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

London im Jahr 1968

Kings of London
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Auch wenn ich den ersten Teil dieser Buchreihe nicht kenne, kam ich doch sehr schnell in die Geschichte hinein und konnte dieser auch sehr gut folgen. Sergeant Cathal Breen, der von seinen Kollegen oft ...

Auch wenn ich den ersten Teil dieser Buchreihe nicht kenne, kam ich doch sehr schnell in die Geschichte hinein und konnte dieser auch sehr gut folgen. Sergeant Cathal Breen, der von seinen Kollegen oft auch Paddy genannt wird, ermittelt in einem Mordfall. Es geht um einen jungen Mann, der übel zugerichtet in einem Haus gefunden wurde, das durch eine Gasexplosion völlig zerstört wurde und auch abgerissen werden musste, da es stark einsturzgefährdet war. Der Mann war aber schon vor der Explosion getötet worden und Sergeant Breen versucht nun gemeinsam mit seinen Kollegen herauszufinden, von wem und warum.

Mit dabei ist auch Temporary Detective Constable Helen Tozer, die nur noch kurze Zeit bei der Polizei arbeiten wird und dann den Hof ihrer Eltern auf dem Land übernehmen wird, wo sie sich auch um ihren kranken Vater kümmern muss. Die Ermittlungen werden erschwert durch die Tatsache, dass der Vater des Toten ein bekannter Politiker ist, der nicht zu viel öffentliche Aufmerksamkeit bei der Lösung des Falls wünscht. Auch die Tatsache, dass Breen mehrfach Morddrohungen erhält und es auch jemand versucht, ihn umzubringen, trägt nicht dazu bei, dass das Team in Ruhe ermitteln kann. Der Fall wird bald darauf unfertig abgeschlossen, lässt ihm aber keine Ruhe.

Auch an einen Fall, den er vorher nicht lösen konnte, muss er wieder denken. Es scheint einen Zusammenhang zu geben, den er herausfinden möchte. Immer ist Tozer an seiner Seite, auch dann noch, als der Fall abgeschlossen ist und auch später, als Breen eine Zeit lang vom Dienst suspendiert ist. Auch wenn die beiden nicht zusammen sind, merkt man als Leser doch, dass sie sich gut verstehen und das sowohl auf beruflicher, wie auch auf privater Ebene.

Dieser Krimi führt einen direkt ins Jahr 1968 und das finde ich sehr interessant. Auch wenn es noch gar nicht so sehr lange her ist, war es doch eine ganz andere Zeit. Viele der technischen Gerätschaften von heute gab es noch nicht, aber der Fortschritt mit den guten und auch den schlechten Seiten war schon damals nicht aufzuhalten. So war es die Zeit, als Ärzte keine Drogen mehr aufschreiben durften, was den Dealern natürlich ein Stück weit den Weg ebnete. Aber auch andere Suchtmittel spielen in dem Buch eine große Rolle. So wird sehr oft einiges getrunken und zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten rauchen die Menschen ihre Zigaretten. So ist das Cover für diese Geschichte sehr passend gewählt.

Nicht immer steht die Lösung des Falls in diesem Krimi im Vordergrund, aber trotzdem hatte das Buch für mich keine Längen und war durchweg interessant zu lesen. Die Aufklärung der Fälle geht dann zum Schluss ganz schnell. Alles in allem hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf einen weiteren Band dieser Reihe und hoffe, dass auch Tozer dann in den Polizeidienst zurückkehrt.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Das Buch macht Lust auf Reisen

Off The Path
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Sebastian Canaves berichtet in seinem Buch von vielen Reisen, die er gemacht hat und wie er von jemandem, der Reisen als Hobby ansah, zu einem professionellen Blogger wurde, der das Reisen und das dazugehörige ...

Sebastian Canaves berichtet in seinem Buch von vielen Reisen, die er gemacht hat und wie er von jemandem, der Reisen als Hobby ansah, zu einem professionellen Blogger wurde, der das Reisen und das dazugehörige Bloggen als Hauptberuf hat. In seinem Buch möchte er diese Lust am Reisen an den Leser weitergeben und ich muss sagen, dass ihm das sehr gut gelingt. Das Buch ist unheimlich gut strukturiert, so dass es auch nach dem Lesen noch gut als Nachschlagewerk im Regal stehen kann. Wenn man dann nach einiger Zeit noch mal nachschauen möchte, was für Gepäck man beim Backpacking unbedingt mitnehmen sollte, dann kann man das dank des sehr guten Inhaltsverzeichnisses sehr schnell finden.

Der Autor hat schon mit 25 Jahren 65 Länder besucht und in 8 Ländern gearbeitet, was ich sehr bemerkenswert finde. Er beschreibt sehr gut, wie es einem beim Backpacking gelingen kann, sich auf die Menschen und die Natur vieler Länder einzulassen, weil man das Gepäck immer dabei hat und keine Koffer mit sich herum trägt. Immer wieder wird über die Vorzüge einiger Länder berichtet und auch über die beste Reisezeit und auch die beste Reisedauer. Sehr schön finde ich auch eine Liste einiger Orte und den Preisen, was zum Beispiel dort eine Busfahrkarte oder ein Liter Benzin kostet. Das finde ich sehr schön und manche Preise haben mich auch überrascht.

In dem Buch wird wirklich über alles berichtet, was für eine Reise irgendwie interessant sein könnte. So wird die Vorbereitung beschrieben und auch entsprechende Impfungen und weitere Vorbeugung von Krankheiten und Tipps für den Autokauf bei längeren Reisen. Auch Fettnäpfchen, in die man nicht treten sollte, werden gut beschrieben. So bedeuten manche Gesten in fernen Ländern etwas völlig anderes als hierzulande und auch bei der Kleidung sollte man sehen, dass man sich entsprechend anpasst.

Ich fand das Buch sehr schön und es hat mich dazu ermutigt, es mal selber mit Backpacking zu versuchen. Ich bin zwar auch schon viel gereist und habe dabei viele Länder und Menschen kennenlernen dürfen, aber ich habe durch das Buch den Eindruck gewonnen, dass beim Backpacking die Kommunikation und auch die erlebte Zeit eine ganz andere Qualität hat, als wenn man sich hauptsächlich in den Touristenorten aufhält. Wenn man sich darauf einlässt, dann kann man die Länder und die Menschen dort wirklich kennenlernen, was auch für mich zu einer der wichtigsten Erfahrungen des Reisens zählt.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Die Magd und der Gelehrte

Worte in meiner Hand
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Helena Jans van der Strom wächst mit ihrer Familie in Leiden in den Niederlanden auf. Als ihr Vater, ein Seemann, von einer Reise nicht zurückkehrt, gibt es nur noch ihren Bruder, ihre Mutter und sie selbst. ...

Helena Jans van der Strom wächst mit ihrer Familie in Leiden in den Niederlanden auf. Als ihr Vater, ein Seemann, von einer Reise nicht zurückkehrt, gibt es nur noch ihren Bruder, ihre Mutter und sie selbst. Auch ihr Bruder entscheidet sich für ein Leben als Seemann und Helena geht als Magd nach Amsterdam. Dort arbeitet sie bei Mr. Sergeant, einem Buchhändler. Neben seiner Arbeit als Buchhändler nimmt ihr Arbeitgeber auch immer mal wieder Logiergäste auf. Eines Tages wird ein besonderer Gast erwartet, das merkt Helena noch vor seiner Ankunft.

Auch ein Diener des Gastes zieht mit ein. Der Gast ist René Descartes und Helena soll ihn einfach nur Monsieur nennen. Er macht komische Experimente in seinem Zimmer mit Wachs und er schreibt an einem Buch, von dem er aber sagt, dass die Welt noch nicht bereit dafür ist. Während einer längeren Abwesenheit von Mr. Sergeant und dem Limousin, dem Diener des Monsieur, lernen sich Helena und Descartes besser kennen und beginnen ein Verhältnis. Dabei kommt es, wie es kommen musste, Helena ist in anderen Umständen, was der Limousin zuerst bemerkt.

Descartes möchte für Helena sorgen, auch wenn er das erst mal nicht persönlich tun kann. Aber vor allem um seine Tochter bemüht er sich schon sehr, wie es wohl auch in der Realität gewesen sein soll. Die Geschichte scheint sehr gut recherchiert zu sein und schon lange habe ich keinen historischen Roman mehr gelesen, bzw. in diesem Fall gehört, der mich so in seinen Bann ziehen konnte. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass es eine Geschichte mit wahrem Hintergrund ist, was ich immer besonders spannend finde.

Das Cover ist schön gestaltet und auch der Titel ist durchaus passend gewählt. Die Sprecherin passte unheimlich gut zu dem Hörbuch und hat es durch ihre Stimme noch zusätzlich geschafft, mich in den Bann der Geschichte hinein zu ziehen. Auch die Aussprache der doch recht zahlreichen niederländischen und französischen Wörter gelang ihr problemlos und das machte dieses Hörbuch noch ein Stück authentischer. Mir hat es sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Vor hundert Jahren und einem Sommer

Vor hundert Jahren und einem Sommer
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Im Vorwort und auch im Klappentext steht, dass das Buch wie ein Märchen ist und genau das ist auch der Fall. Nie wird ein Ort genannt, wo die Geschichte spielt, immer werden nur Umschreibungen genutzt, ...

Im Vorwort und auch im Klappentext steht, dass das Buch wie ein Märchen ist und genau das ist auch der Fall. Nie wird ein Ort genannt, wo die Geschichte spielt, immer werden nur Umschreibungen genutzt, wie zum Beispiel "das Dorf der Kirschen", in dem sich Annemie und Jonathan kennenlernen und später sogar wieder treffen. Aufwachsen tun beide bei Pflegeeltern, die sehr gut zu ihren Ziehkindern sind und somit verleben beide eigentlich eine schöne Kindheit.

Später wird es für Annemie und Jonathan nicht ganz so leicht, bis sie sich dann wieder finden und sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Beide zog es wieder zurück an den Ort ihrer Kindheit, wo die Ziehmutter inzwischen verstorben ist und nur noch der Ziehvater ihr Heimkommen mit viel Freude bemerkt. Der Schreibstil des Buches ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass mir manche Beschreibungen doch ein wenig zu lang waren. Aber irgendwie passte das dann auch wieder zu dem märchenhaften Image der Geschichte, wo es ja normal ist, dass alles genau beschrieben wird.

Die Kapitel waren sehr schön kurz, was es angenehm machte, auch zwischendurch mal ein Kapitel zu lesen. Besonders gut gemacht fand ich auch die Beschreibungen der Charaktere, was einem ermöglichte, schnell in die Geschichte hinein zu finden und zu sehen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Allgemein muss ich sagen, dass ich das Buch sehr schnell gelesen habe, weil ich immer wissen wollte, wie es weiter geht. Wenn dieser Effekt bei mir da ist, dann muss es schon ein besonderes Buch sein. Auch das Cover finde ich sehr schön, weil es unheimlich gut zu der Geschichte passt, in der es die Dorfbewohner und allen voran Annemie und Jonathan, ja schaffen wollen, dass schon im Winter die Kirschen an den Bäumen hängen.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Eine Auszeit mit der Familie

Salzverkrustet
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Familie Gusel möchte sich eine Auszeit nehmen und ist 45 Wochen mit dem Boot ILVA im Mittelmeer unterwegs und erlebt dabei einige aufregende und auch schöne Seiten des Reisens auf einem Boot. Die drei ...

Familie Gusel möchte sich eine Auszeit nehmen und ist 45 Wochen mit dem Boot ILVA im Mittelmeer unterwegs und erlebt dabei einige aufregende und auch schöne Seiten des Reisens auf einem Boot. Die drei nennen sich dabei Mamabert, Papabert und Kindbert, weil sie das Buch auf der Grundlage des anonymen Blogs geschrieben haben, den sie während der Reise betrieben haben. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man keine wirklichen Namen liest, aber daran gewöhnt man sich schon recht schnell.

Ich finde es erst einmal sehr mutig, was diese Familie wagt. Es ist schließlich nicht leicht, ohne Segelerfahrung so eine lange Reise zu machen und das dann auch noch mit der ganzen Familie. Das Kind musste dafür aus der Schule genommen und an Bord unterrichtet werden. Auch wenn ich noch nicht gesegelt bin, lese ich sehr gerne Bücher darüber, in denen die Ereignisse authentisch geschildert werden und das ist in diesem Buch der Fall. Es werden eben nicht nur die schönen Seiten aufgezeigt, sondern auch Probleme, die während so einer Fahrt auftreten.

Nicht nur über die Fahrt selber wird berichtet, sondern auch über viele Landgänge an verschiedenen Stationen. Dabei sind auch sehr viele tolle Fotos entstanden, die das Buch wirklich bereichern. Teilweise sind auch Fotos der Familie dabei und nicht nur von Städten und Landschaften. Das finde ich aber in einem solchen persönlichen Reisebuch durchaus auch angebracht. Auch werden die Bilder immer gut beschrieben, so dass man weiß, was man da vor sich sieht.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und auch für einen Nichtsegler wie mich werden alle Fachausdrücke sehr verständlich erklärt, so dass man sich immer vorstellen kann, was gerade passiert. Was mir etwas gefehlt hat, war eine Karte der Reise. Sicher könnte man immer in einem Atlas nachschlagen, aber so eine Gesamtübersicht der Reise hätte ich noch schön gefunden.