Cover-Bild Trauer ist eine lange Reise
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 03.04.2017
  • ISBN: 9783492310932
Georg Koeniger

Trauer ist eine lange Reise

Für dich auf den Jakobsweg
Kabarettisten sind lustige Kerle, auf der Bühne und im Leben. Aber darf ein Witwer witzig sein? Wie schafft man es, wieder ins Leben zurückzufinden, nachdem der Mensch, den man liebt, tot ist? Als Georg Koenigers Frau an Lungenkrebs stirbt, löst er das Versprechen ein, das er ihr kurz vor ihrem Tod gegeben hat: Er setzt sich in Würzburg aufs Fahrrad und fährt für sie den Jakobsweg. Eine Reise mit ungeahnten Hindernissen und vielen glücklichen Zufällen, die Abenteuer, Abschied, Selbstbesinnung und Neubeginn ist und bei der – aller Trauer zum Trotz – Koenigers Humor ein ums andere Mal aufblitzt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

Trauer ist eine lange Reise

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Georg Koeniger ist Kabarettist. Seine Frau verstirbt an Lungenkrebs. 22 Jahre waren sie zusammen. Er erfüllt ihr den letzten Wunsch: mit dem Fahrrad den Jakobsweg abzufahren. Denn Fahrradreisen haben sie ...

Georg Koeniger ist Kabarettist. Seine Frau verstirbt an Lungenkrebs. 22 Jahre waren sie zusammen. Er erfüllt ihr den letzten Wunsch: mit dem Fahrrad den Jakobsweg abzufahren. Denn Fahrradreisen haben sie beide gern gemacht. Und so macht er sich Monate später auf den Weg. Er fährt den Weg nicht sklavisch ab, sondern auch ein Stück mit dem Bus bzw. auf besseren Straßen, als der Camino sie bietet. Seine Frau Andrea ist „immer mit dabei“.

Ich kannte Georg Koeniger bisher weder als Kabarettist noch als Autor. So ging ich sozusagen komplett unvorbelastet an dieses Buch. Es erzählt von der Reise, aber auch von der Zeit mit Andrea und vor allem von der Zeit mit der Krankheit. Immer im Wechsel. Genau dieser Wechsel macht es so gut. Man trauert mit, fühlt dann aber auch wieder die Strapazen und humorvollen Momente auf dem Jakobsweg. Koeniger wird nicht einfach zum Pilger und erkennt auch keinen göttlichen Sinn auf der Reise, aber er verarbeitet seine Trauer und kann etwas abschließen. Da ich selbst in der gleichen Situation bin, habe ich viele Sachen in der Trauerbewältigung erkennen können. Auch die Reaktionen der anderen Leute. Und die Entscheidung – ich trauere, wie ich will. Ich habe nicht die Entscheidung gewählt, den Jakobsweg zu laufen. Doch auch bei mir hat eine Reise viel weitergeholfen. Dieses Buch bestätigt vieles. Dazu ist es aber mehr – es ist kein Ratgeber und gibt doch Rat, es schreibt nichts vor und macht doch Hoffnung. Nebenbei gesehen liest es sich auch noch gut und unterhält. Im Hinterkopf hatte ich genau die vorgestellten Menschen – das Buch bietet sich für eine Verfilmung geradezu an.

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Veröffentlicht am 24.05.2019

Reise von der Trauer zum Leben

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Georg Koeniger ein Kabarettist, glücklich verheiratet, lebt in einer Fernbeziehung mit seiner Frau. Dann von heute auf morgen erkrankt seine Frau an Lungenkrebs und sie versuchen mit vereinten Kräften ...

Georg Koeniger ein Kabarettist, glücklich verheiratet, lebt in einer Fernbeziehung mit seiner Frau. Dann von heute auf morgen erkrankt seine Frau an Lungenkrebs und sie versuchen mit vereinten Kräften diese Krankheit zu besiegen. Dabei hat sie noch einen großen Wunsch, nämlich den Jakobsweg zu pilgern wenn sie die Krankheit besiegt. Doch leider kommt es anders,seine Frau Andrea verliert den Kampf mit dem Krebs und Georg muss alleine zum Jakobsweg.
Das macht er dann mit dem Rad von Würzburg nach Santiago de Compostela mit auf der Reise eine Bild und eine kleine Urne mit der Asche seiner Frau damit er sie dabei hat. Die Reise mit viel Aufs und Abs was den Weg und die Gemütslage betrifft gestaltet,wie z.B. als er das Bild seiner Frau das er immer in der Lenkradtasche bei der Landkarte aufbewahrte verlor. Da war er schon nahe dran umzukehren um nach dem Bild zu suchen, aber er hat dann doch weiter gekämpft bis zum Ende der Reise und viele Eindrücke gesammelt.

Meine Meinung:
Als Sachbuch würde ich diese Buch jetzt auch nicht unbedingt ausschreiben, da es für mich eher wie ein Tagebuch in Romanform geschrieben war. Es beschreibt eher die Erlebnisse eines trauernden Mannes der die Pläne seiner Frau vollendet und dadurch wieder ein stückweit sich selber findet und seine Trauer zulässt. Durch die Rückblenden in den einzelnen Kapiteln erfährt man auch viel von dem Kampf seiner Frau mit dem Krebs und wie beide damit umgehen. Sicher keine einfache Literatur aber sehr bereichernd was das Thema Tod und Trauer betrifft und da ist ja der Jakobsweg eigentlich der richtige Ort dazu. Ich dachte eher das doch mehr lustiger Szenen darin vorkommen, aber im großen ganzen ist der Humor jetzt nicht das wichtigste an diesem Buch. Viel wichtiger ist der Weg die Trauer zuzulassen,sie zuverarbeiten und am Ende auch wieder das eigene Leben alleine zu finden und das hat dieses Buch gut vermittelt. Ich fand es noch anspruchsvoller als Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg", weil es nicht nur um den Jakobsweg geht, sondern um Tod, Trauer und die Bewältigung der Trauer. Von daher auch ein gutes Buch das man an Menschen verschenken kann die gerade jemanden verloren haben. Der Autor war für mich ganz neu auch als Kaberettisten kannte ich ihn vorher nicht und so habe ich das Buch ganz ohne Vorbehalte gelesen. Das Cover fand ich sehr schön gestaltet, zwar einfach und eher schlicht aber es passt sehr gut zum Buch.Ein Lebensbericht der gelesen werden muss und meines Erachtens nach auf die Bestsellerliste kommen müsste. Von daher kann ich diesem Buch nur 5 von 5 Sternen geben.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Auf Reisen zum Abschiednehmen

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Der Kabarettist Georg Koeniger verliert seine Frau, die an einer aggressiven Form von Lungenkrebs verstirbt. Sie hatte immer vor, den Jakobsweg mit dem Fahrrad zu machen, was sie aber nicht mehr geschafft ...

Der Kabarettist Georg Koeniger verliert seine Frau, die an einer aggressiven Form von Lungenkrebs verstirbt. Sie hatte immer vor, den Jakobsweg mit dem Fahrrad zu machen, was sie aber nicht mehr geschafft hat. Also unternimmt ihr Mann nach ihrem Tod diese Reise. Er macht diese Reise, um sich selbst und ihr zu zeigen, dass er es schafft und auch, um Abschied zu nehmen. In dem Buch wechseln sich die Abschnitte immer ab und mal wird von dem Leben vor und während der Krankheit berichtet und dann wieder vom Camino.

Diese Abwechslung vereinfacht das Lesen, weil man als Leser auch schon mal schlucken muss, wenn der Autor von den langen Tagen am Krankenbett seiner Frau berichtet. Aber trotz aller Trauer merkt man eben auch, dass Koeniger Kabarettist ist und immer wieder blitzt der Humor auf, der das Buch zu etwas ganz Besonderem macht. Die Erzählung von der Tour auf dem Jakobsweg ist sehr gut gemacht und auch die Besonderheiten der Landschaft und auch der Menschen in den einzelnen Regionen werden nicht ausgelassen.

Besonders eindringlich ist mir von dem Buch in Erinnerung geblieben, dass es wichtig ist, dass man auf Reisen geht und etwas von der Welt sieht, solange man es noch kann. Dem Autor wurde wohl empfohlen, mit seiner Frau noch eine Reise zu machen, solange es ihr noch verhältnismäßig gut ging. Aber das war nicht nötig, weil die beiden zusammen schon sehr viele Ecken der Welt erkundet haben.

Auch das Cover finde ich richtig toll. Wenn das Buch vor einem liegt, dann zeigt der Pfeil nach vorne, dass man also vorwärts fahren muss auf so einer Reise, um am Ziel anzukommen. Steht das Buch im Regal, dann zeigt der Pfeil nach oben, als Zeichen, dass es auch aufwärts geht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Anders, aber mindestens ebenso gut wie Hape: Jakobsweg

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Etliche Jahre zuvor habe ich bereits mit Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" ein mich überaus berührendes Buch über eine Absolvierung des Jakobsweges gelesen, aber dieses Buch hier beeindruckt mich ...

Etliche Jahre zuvor habe ich bereits mit Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" ein mich überaus berührendes Buch über eine Absolvierung des Jakobsweges gelesen, aber dieses Buch hier beeindruckt mich beinahe noch etwas mehr.
Hauptunterschiede: Um den Krebstod seiner Frau besser bewältigen zu können, machte sich der Autor mit dem Fahrrad auf den ganzen Weg (Hape flog ja eine weite Strecke und wanderte dann den Rest).
Natürlich geht es viel um das Thema "Sterben", aber ab und an bricht sich Koenigers Beruf (Kabarettist) durch, beispielsweise, als er die Schöpfungsgeschichte erzählt:
Gott war ziemlich im Stress und konnte manche seiner Visionen nicht verwirklichen, wie zB die äußere Erscheinung der Pinguine, die mit langen Reiherbeinen geplant waren. Wegen Lieferschwierigkeiten bei eben diesen Reiherbeinen klebten die Helfer eigenmächtig die Füße gleich an den Pinguinkörper, was Gott zu der Anordnung brachte, diese wenig ansehnlichen Tiere an den von nur wenigen Betrachtern frequentierten Südpol zu verbannen und ihnen die Flügel zu stutzen, "damit sie nicht abhauen können"...
Aufgelockert durch solche Anekdötchen bringt einen das Buch nicht dazu, selbst in Tieftrauer zu versinken, zumal es dem Leser möglich gemacht wird, langsam und glaubhaft - nicht durch "Wunder" - ein Heilen der Seele und ein langsames Zurückkehren ins Leben Georg Koenigers mitzuerleben.