Große Sogwirkung durch ein Geflecht aus Vermutungen und Unsicherheiten
Klappentext
„Nina erwacht aus dem Koma. Sie hatte einen Unfall, daran erinnert sie sich ganz genau – doch ihre Eltern und ihre Freunde widersprechen. Nichts von dem, was sie erzählt, sei wahr. Aber Nina ...
Klappentext
„Nina erwacht aus dem Koma. Sie hatte einen Unfall, daran erinnert sie sich ganz genau – doch ihre Eltern und ihre Freunde widersprechen. Nichts von dem, was sie erzählt, sei wahr. Aber Nina hat Bilder im Kopf, Bilder von einer Bergtour, einem Haus und einem Jungen, in den sie verliebt ist. Keiner ihrer Freunde weiß, wovon sie spricht. Da steht der Junge plötzlich vor ihr: Arthur. Er kennt Nina nicht, doch all die Erlebnisse in ihrem Kopf treten nun genauso ein, wie sie sich erinnert. Nina kann sich dem gefährlichen Sog von Arthur und den Bildern nicht entziehen … und muss den Unfall verhindern, der ihr in der Erinnerung bereits zugestoßen ist.“
Gestaltung
Das Cover finde ich unfassbar gut gelungen. Mir gefallen die Farben, die schön mit den rot-blau Kontrasten spielen. Der blau-weiße Vordergrund lenkt den Blick des Betrachters auf die warmen Farben des Mädchengesichtes und des rötlichen Hintergrundes. Auch den Blick des Mädchens in die Kamera bzw. in die Augen des Betrachters finde ich ausgesprochen gelungen, da er einen geradezu magisch anzieht.
Meine Meinung
Nachdem ich „Cloud“ von Autorin Claudia Pietschmann schon gelesen und gerne gemocht hatte, konnte ich die Finger nur schwer von „Leben rückwärts lieben“ lassen, denn vor allem der Klappentext zog meine Neugierde an. In dem Buch geht es um Nina, die sich an einen Unfall erinnert, der gar nicht passiert ist – oder vielmehr der noch nicht passiert ist. Sie weiß als einzige was passieren wird und setzt alles daran, den Unfall zu verhindern…wird ihr dies gelingen?
Das Thema des Buches fand ich sehr komplex, denn es geht um Erinnerungen. Nina erinnert sich an etwas, von dem ihr Umfeld sagt, dass es nicht passiert ist. Und hier wird es spannend, denn als Leser war ich mir nie sicher, was denn nun stimmt. Sind Ninas Erinnerungen nur Schein? Oder spielen ihr ihre Freunde und Familie etwas vor, um sie vielleicht zu schützen? Ein spannendes Geflecht webt sich so langsam und breitet sich über den Leser aus, nimmt ihn gefangen und lässt ihn bis zum Schluss nicht mehr los.
Dabei watet das Buch auch immer wieder mit Überraschungen und unerwarteten Wendungen auf, die erstaunen und das Spannungslevel noch mehr in die Höhe treiben. Dabei lässt sich „Leben rückwärts lieben“ durch den angenehmen Schreibstil von Claudia Pietschmann unglaublich schnell verschlingen, denn es entsteht schon nach wenigen Seiten geradezu ein Lesesog, durch den ich gar nicht merkte, wie viele Seiten ich auf einmal verschlang. Die Beschreibungen sind anschaulich und sorgen für wahres Kopfkino. Gleichzeitig sind sie aber nicht zu ausufernd, sodass das Lesen nicht anstrengend wird.
Mir persönlich hat Protagonistin Nina gut gefallen, da sie trotz all der Unsicherheiten bezüglich ihres Gedächtnisses weiter mutig voranschreitet, um ihr Ziel zu verfolgen. In ihre Gedankenwelt konnte ich auch trotz der Erinnerungslücken und Verwirrungen um diese sehr gut einsteigen und mich zu Recht finden. Der männliche Protagonist Arthur hat für mich etwas Leichtigkeit, Humor und Romantik in die sonst sehr ernste Geschichte gebracht.
Fazit
Über „Leben rückwärts lieben“ möchte ich gar nicht mehr verraten, außer: lest dieses Buch, denn es wird euch überraschen, in seinen Bann ziehen und nicht mehr loslassen. Die Geschichte ist fesselnd und spannend bis zum Schluss, denn es entsteht ein Geflecht aus Vermutungen und Unsicherheiten, bei denen man lange Zeit nicht weiß, woran man ist. Genau dies macht die Sogwirkung des Buches aus, wodurch ich es nicht mehr aus den Händen legen konnte.
5 von 5 Sternen!
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