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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

Spannend und düster

Bluthaus
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Frida Paulsen hat den letzten Fall noch nicht verwunden und will sich auf den elterlichen Hof in der Elbmarsch erholen. Doch ein Hilferuf ihrer Freundin Johanna Arndt, genannt Jo, beendet diese Erholungsphase. ...

Frida Paulsen hat den letzten Fall noch nicht verwunden und will sich auf den elterlichen Hof in der Elbmarsch erholen. Doch ein Hilferuf ihrer Freundin Johanna Arndt, genannt Jo, beendet diese Erholungsphase. Sie hatte bei einem Gewitter Unterschlupf gesucht und eine durch Messerstiche schwer verletzte Frau gefunden. Doch die Frau starb. Da Jo dann abgehauen ist, gilt sie als Tatverdächtige. Bjarne Haverkorn ist für den Fall zuständig und so ermitteln Bjarne und Frida wieder in der gleichen Sache. Fridas Suche führt zu dem Bluthaus auf der Halbinsel Holnis, in dem vor vielen Jahren eine Familie grausam ermordet wurde. Der Fall blieb ungeklärt.
Wie schon der Vorgängerband „Totenweg" lässt sich auch dieser Krimi wieder sehr flüssig lesen und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Auch dieses Mal ist die Atmosphäre wieder ziemlich düster.
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Nachdem ich im letzten Band eine Weile brauchte, bis ich mit Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen wurde, sind sie mir nun sympathisch und ich habe sie gerne bei ihren Ermittlungen begleitet.
Wie Frida hatte auch Bjarne eine Auszeit nötig, aber inzwischen ist er wieder im Dienst. Doch auch weiterhin quälen ihn private Probleme. Der Fall wird daher mit zwei unterschiedlichen Ansätzen bearbeitet, denn dass Frida die Sache auf sich beruhen lässt, ist für sie unmöglich. Aber am Ende ergänzen sich Bjarne und Frida perfekt. Doch was hat die Hinrichtung von 1997 mit dem aktuellen Mordfall zu tun?
Die Rückblenden in die Vergangenheit sorgen dafür, dass so nach und nach Zusammenhänge erkennbar sind und doch bleibt man im Unklaren darüber, wer der Mörder ist. Es gibt auch immer wieder falsche Spuren, so dass die Spannung erhalten bleibt. Am Ende wird es dann noch gefährlich für die Ermittler.
Ich kann den spannenden Krimi mit interessanten Charakteren und einer düsteren Atmosphäre nur empfehlen.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Eine bewegende Familiengeschichte

Der Apfelbaum
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Ich mag Christian Berkel als Schauspieler, bin aber an das Buch ein wenig skeptisch herangegangen, da ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch das Buch ...

Ich mag Christian Berkel als Schauspieler, bin aber an das Buch ein wenig skeptisch herangegangen, da ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch das Buch hat mich überzeugt.
Die Halbjüdin Sala ist 13 Jahre alt, als sie den 17-jährigen Einbrecher Otto in der Bibliothek ihres Vaters überrascht. Sie lieben sich von Anfang an. Aber das Leben wird für die beiden nicht einfach. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Klassen hindert sie nicht, aber dann sorgen die politischen Verhältnisse dafür, dass sie getrennt werden. Sala muss Deutschland verlassen und kommt in Paris bei einer Tante unter. Doch dann marschieren die Deutschen in Paris ein. Sie wird interniert nachdem sie verraten wurde. Später kann sie untertauchen. Otto dagegen muss als Sanitätsarzt in den Krieg und gerät in russische Gefangenschaft. Auch wenn sie viele Jahre getrennt sind, vergessen können sie nicht.
Man muss schon konzentriert lesen, um der Geschichte zu folgen, denn die Handlungs- und Zeitebenen wechseln sehr häufig. Doch wenn man sich darauf einlassen kann, wird man durch eine spannende Familiengeschichte über drei Generationen gefesselt. Der Berliner Dialekt macht es Lesern, die nicht aus Berlin stammen, anfangs etwas schwer, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber er sorgt auf jeden Fall für Authentizität.
Neben der Geschichte dieser Familie wird ein erschreckendes Stück Zeitgeschichte beschrieben.
Die Charaktere waren interessant und authentisch dargestellt. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit.
Es ist eine interessante und berührende Familiengeschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Ich kann das Buch nur empfehlen!

Veröffentlicht am 17.10.2018

Abgründe in Ostfriesland

Sektenmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Die achtzehnjährigen Zwillinge Simon und Daniel Spiekermann haben sich auf Geschäfte eingelassen, die sie in eine schreckliche Lage bringen. Sie wurden Zeuge eines Mordes und sind damit ins Visier eines ...

Die achtzehnjährigen Zwillinge Simon und Daniel Spiekermann haben sich auf Geschäfte eingelassen, die sie in eine schreckliche Lage bringen. Sie wurden Zeuge eines Mordes und sind damit ins Visier eines russischen Drogenkartells geraten. Also haben sie sich nach Neuharlingersiel abgesetzt, wo sie auf dem Hof einer seltsamen Sekte Unterschlupf finden. Die Eltern der Zwillinge machen sich große Sorgen als ihnen klar wird, was hinter dem Verschwinden ihrer Söhne steckt. Kommissar Bert Linnig und seine Kollegen von der Kripo Wittmund machen sich auf die Suche. Ihnen ist bewusst, dass es lebensgefährlich für die Familie Spiekermann werden kann. Es dauert Wochen bis die Ermittler in dem Fall weiterkommen, denn erst ein totes Paar und ein weiterer grausiger Fund sorgen dafür, dass es plötzlich Schlag auf Schlag geht.
Neuharlingersiel erscheint immer als idyllischer Urlaubsort, aber wenn wir die Geschichten von Rolf Uliczka verfolgen, dann ist es vorbei mit der Idylle.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Es ist von Anfang an spannend und immer wieder gibt es Wendungen, die die Ermittler und den Leser in die Irre leiten.
Auf dem Hof der Sekte haben sich merkwürdige Gestalten zusammengefunden, die alle irgendwie Dreck am Stecken haben. Die Zwillinge Simon und Daniel Spiekermann sind jung und naiv und ahnen nicht, welche Folgen ihre kleinen Geschäfte haben können und sie sind nicht gewieft genug, um alles zu überblicken, entsprechend leichtsinnig verhalten sie sich auch. Die Kollegen aus Wittmund sind mir sowieso ans Herz gewachsen, obwohl ich nicht alle Bände dieser Reihe gelesen habe. Auch sie ahnen anfangs wohl nicht, mit was für einem abgründigen Fall sie es zu tun haben und wie übel die Sache enden wird.
Es ging wieder einmal sehr spannend in Ostfriesland zu.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Bösland

Bösland
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Bens Vater war gewalttätig, daher verspürt Ben nur Erleichterung, als er seinen Vater, der sich erhängt hat, auf dem Dachboden findet. Dieser Dachboden ist für Ben „Bösland“. Er ist dreizehn Jahre, als ...

Bens Vater war gewalttätig, daher verspürt Ben nur Erleichterung, als er seinen Vater, der sich erhängt hat, auf dem Dachboden findet. Dieser Dachboden ist für Ben „Bösland“. Er ist dreizehn Jahre, als hier Mathilda brutal mit einem Golfschläger getötet wurde. Doch er kann sich nicht erinnern, was geschehen ist. Er landet bis zu seiner Volljährigkeit in der Psychiatrie, dann lebt er in einer Wohngruppe, bis er sein Leben selbst meistern kann. Dieser Mord ist nun dreißig Jahre her und Ben wird plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert und es sterben wieder Menschen.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr fesselnd. Die Kapitel sind sehr kurz. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Bens Sicht. Dazwischen gibt es Kapitel, in denen wir die Gespräche Bens mit seiner Therapeutin Therese Vanek verfolgen können.
Man fragt sich von Anfang an, ob es wirklich Ben war, der Mathilda erschlagen hat. Dieser Dachboden ist Treffpunkt für den dreizehnjährigen Ben und seine Freunde. Hier kann er mit Felix Kux Alkohol trinken, so auch am Mordtag, als auch Mathilda dabei ist. Mir war schnell klar, wer der Mörder war, zumal nicht allzu viele Personen im Spiel waren. Trotzdem hat mich dieser Thriller von Anfang an gepackt.
Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich herausgearbeitet. Mir tat Ben leid, der von seinem Vater regelmäßig verprügelt wurde. Von seiner Mutter erhält er nie Unterstützung. Ein Foto, das ihm in die Finger kommt, löst etwas in ihm aus. Seine Therapeutin rät Ben, dass er sich der Vergangenheit stellen muss. Sie ahnt nicht, was sie damit ins Rollen bringt.
Beim Lesen verspürte ich ständig eine bedrohliche Stimmung. Der Täter ist böse und genießt seine Macht.
Die Geschichte ist gut konstruiert und dieser Psycho-Thriller ungemein fesselnd.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Die Welt entdecken

Das bunte Kamel. Eine musikalische Reise durch den Orient
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Ein Kamel möchte die Welt kennenlernen und macht sich auf den Weg. Das Kamel begegnet einem Mädchen, das zur Schule geht. Überall gibt es etwas zu entdecken. Es kommt zu einem Bazar, wo es viel zu sehen ...

Ein Kamel möchte die Welt kennenlernen und macht sich auf den Weg. Das Kamel begegnet einem Mädchen, das zur Schule geht. Überall gibt es etwas zu entdecken. Es kommt zu einem Bazar, wo es viel zu sehen und zu riechen gibt. Dort sind viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern, die ganz viele Waren anbieten. Aber das Kamel braucht nichts. Doch es erhält Geschenke. Es erfreut sich auch an der Musik, die irgendwo gespielt wird. Dann begegnet es einem Bergführer und es begleitet ihn in die Berge. Doch dann will es weiter, es will ja die Welt kennenlernen. In einem Dorf gibt es ein Picknick. Dort wird gefeiert und getanzt. Und dann kommt das Kamel zurück und begegnet wieder dem Mädchen. Die Erzählungen des Kamels sind so toll, dass das Mädchen auch auf Entdeckungsreise gehen will.
Es ist ein schönes Kinderbuch, welches ganz nebenbei ein Menge Wissenswertes vermittelt. So erfahren wir eine Menge über Kamele, aber auch über orientalische Länder und wie man dort lebt und redet. Die beigefügte CD ist eine schöne Ergänzung. Man kann sich die Geschichte anhören und die entsprechende Musik von dort erleben. Die langsame Art des Vorlesens ist für die Kleinen sehr angenehm. Aber auch die Illustrationen sind sehr schön.
Ein empfehlenswertes Kinderbuch.