Wunderbare, stimmungsvolle Covergestaltung und eine besinnliche, weihnachtliche Story- doch leider für meinen Geschmack, ist diese viel zu kurz geraten
Ein Weihnachtsfest in SmålandDas alljährliche Weihnachtsfest naht und eigentlich hatten Alva und ihr Mann Martin geplant, die Feiertage, ausnahmsweise in trauter Zweisamkeit in einer kleinen, abgeschiedenen Hütte in Småland zu feiern. ...
Das alljährliche Weihnachtsfest naht und eigentlich hatten Alva und ihr Mann Martin geplant, die Feiertage, ausnahmsweise in trauter Zweisamkeit in einer kleinen, abgeschiedenen Hütte in Småland zu feiern. Die Anzahlung hat Alva längst getroffen, doch dann wirft Martin kurz zuvor den Plan um. Er hat nicht nur ihre Kinder, nebst Lebensgefährten eingeladen, sondern auch die übrige Familie. Und dann soll Alva auch noch, sozusagen „auf die Schnelle“, ein Kleidungsstück für eine ungeliebte schwierige Kundin nähen. Alvas Laune sinkt in den Keller und zum ersten Mal fragt sie sich, ob das alles im Leben gewesen sein soll.
Zwar ist sie schon so lange mit ihrem Mann verheiratet, doch hat sie das Gefühl, dass Martin sie mittlerweile als selbstverständlich ansieht. Dazu ist ihr gemeinsames Liebesleben ebenfalls zum Stillstand gekommen. Als Martin einen seltsamen Anruf von einer Frau bekommt, ist sie sogleich alarmiert. Geht Martin etwa fremd? Kurz entschlossen packt sie ihre Koffer und fährt gen Schweden. Sie hat beschlossen, die geplante Reise allein anzutreten….
Ich liebe stimmungsvolle Weihnachtslektüre, doch hier war es zunächst die wunderschöne Covergestaltung, des kleinen, aber stabilen Büchleins die es mir angetan hatte, denn schließlich isst das Auge mit. Zugegeben, 12 Euro für gerade einmal 127 Seiten- da überlegt man schon zweimal, ob man sich dieses gebundene Büchlein leisten soll und ich bin ehrlich- im Nachhinein hätte ich mich gefreut, wenn diese Geschichte ein längerer Roman geworden wäre. Und zwar, weil Stina Lund hier, an sich, eine tolle Geschichte erzählt, die eine spannende Ausgangssituation hat.
Die Heldin in „Ein Weihnachtsfest in Småland“, lebt in einer, etwas festgefahrenen Ehe und hat an ihrer Seite einen Mann, der ein wenig gedankenlos geworden ist und ihr nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Martin, Alvas Mann, entpuppt sich auf den ersten Seiten dann auch als ein dermaßen trampeliger Geselle, dass ich gar nicht nachvollziehen konnte, wieso Alva es überhaupt mit ihm so lange aushalten konnte. Zudem hat die Romanheldin Gedankengänge, die den Leser glauben machen, dass Martin für Alva eher eine Notlösung war und sie gar nicht wirklich weiß, was Liebe wirklich ist. Abgesehen von ihrer Schwärmerei als Teenie, zu einem schwedischen Jungen.
Und somit hatte ich mit dem Ende des Romans dann auch so einige Probleme, mehr kann ich leider nicht dazu schreiben, sonst müsste ich spoilern. Es fehlt der Geschichte ganz einfach an Seitenzahlen und vor allem an einer längeren Aussprache zwischen Alva und Martin. Vieles wird, für meinen Geschmack einfach zu kurz und knapp abgehandelt und löst sich am Ende allzu schnell in Wohlgefallen auf. Sicherlich, es ist, wie schon erwähnt, eine gutgeschriebene Story und sie versprüht durchaus auch weihnachtliche Atmosphäre, doch nicht immer liegt in der Kürze die Würze. Daher kann ich dafür leider nicht mehr als vier von fünf Punkten vergeben.
Kurz gefasst: Wunderbare, stimmungsvolle Covergestaltung und eine besinnliche, weihnachtliche Story- doch leider für meinen Geschmack, ist diese viel zu kurz geraten.