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Veröffentlicht am 21.10.2018

Jedem sein Päckchen..

Sieben Tage Wir
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„Es wird schwer werden. Aber zumindest bin ich nicht alleine.“

In „Sieben Tage wir“ geht es um eine Familie, die an Weihnachten unter besonderen Umständen zusammenkommt. Die ältere Tochter der Familie, ...

„Es wird schwer werden. Aber zumindest bin ich nicht alleine.“

In „Sieben Tage wir“ geht es um eine Familie, die an Weihnachten unter besonderen Umständen zusammenkommt. Die ältere Tochter der Familie, Olivia, ist der Auslöser für eine siebentägige Quarantäne, da sie vor ihrer Rückkehr als freiwillige Ärztin in Liberia Menschen mit einem hochgefährlichen Virus behandelt hat. Endlich mal Zeit, sich mit den Liebsten auseinanderzusetzen, wären da nicht nur all diese Geheimnisse, die jeder zu behüten versucht. Eines dieser Geheimnisse geht auch noch mit einem Überraschungsgast einher, der die Familie so richtig aufmischt, aber auch den Kleber in dieser wuseligen Zeit darstellen könnte.

Das Cover sieht wunderschön weihnachtlich aus. Ein großes Anwesen im Schnee vor einem dunkelblauen Nacht- oder Schneehimmel, eingewickelt von einem roten Band, auf dem der Titel zu lesen ist. Einerseits macht dies einen Eindruck von einem Geschenkband und andererseits wirkt es so, als symbolisiere es den das (erzwungene) Beisammensein der Familie über Weihnachten und in der Quarantänezeit.

Erzählt wird immer abwechselnd aus der Sicht auf verschiedene Familienmitglieder, zum Beispiel Phoebe oder ihre Schwester Olivia. Je nach Protagonist ist auch die Sprache anders, beim Vater oder der Mutter der Familie eher gesetzter und vernünftiger, bei der verwöhnten Phoebe hingegen oft quengelig im Gegensatz zu der ernsten und nachdenklichen Olivia. Die ständigen Sichtwechsel haben für Abwechslung und Spannung gesorgt, es war sehr amüsant und aufregend zu erleben, wie jeder sein emotionales Päckchen vor den anderen zu verbergen versucht und die Wahrheiten alle nach und nach ans Licht kommen.

Mama ist schwer krank, Papa bekommt Briefe und Mails von einer alten Geliebten und deren Sohn, die Jüngste ist mit einem Mann verlobt, an dem sie mehr und mehr zweifelt und die Ältere hängt ihren ganz eigenen Gedanken an die Zeit in Liberia hinterher, während sich langsam aber sicher Übelkeit bei ihr breit macht, eins der Symptome des Virus, das sie behandelt hat.
Es ist eigentlich schon absehbar, dass es bei so vielen unterschiedlichen Charakteren, die 24/7 aufeinander hocken, bald kracht. Zu Beginn werden die meisten Kommentare noch geschluckt und überhört, aber mit der Zeit erhitzen die Gemüter sich merklich, bis es zu den ersten kleinen Auseinandersetzungen kommt. Diese Entwicklung bis zum großen Knall war unglaublich abwechslungsreich geschrieben, dabei hat die Familie kaum was anderes getan, als zu Hause zu sitzen. Gerade zur Weihnachtszeit hängt der Haussegen bei vielen schief, und wenn die Beteiligten sowieso schon nicht miteinander können, ist es umso spannender für den Leser, wenn dann auch noch eine Quarantäne oben drauf kommt.

Das Drama ist in diesem Buch bereits vorprogrammiert. Weihnachtszeit plus Geheimnisse plus Quarantäne ergibt eine explosive Mischung, auf die man als Autor erst einmal kommen muss. Ein besonderer Twist am Ende der Geschichte hat mich komplett unerwartet erwischt und mich wieder einmal gelehrt, dass man in einigen Fällen zwar Teile der Geschichte voraussagen kann, man den Tag aber nie vor dem Abend loben sollte. Erst wurde Hoffnung in mir geweckt und dann wieder zerstört, das war echt hart, aber meinen Respekt an die Autorin für diese mutige Wendung.

Mein Fazit:
Ein amüsantes und nachdenklich machendes Buch, spannende Geheimnisse und eine unvorhergesehene Wendung machen das ganze perfekt. Genau so wünsche ich mir meine Weihnachtslektüre, sehr gern auch schon im Oktober.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Wie zwei Teile eines Puzzles

American Royals - Wer wir auch sind
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„Ich war mir nicht sicher, ob ich es verkraften würde, wenn er mich verließ. Ich hatte noch nie so für einen Mann empfunden und bezweifelte, dass ich es je wieder könnte.“

Ein Einbruch hat für jeden Konsequenzen, ...

„Ich war mir nicht sicher, ob ich es verkraften würde, wenn er mich verließ. Ich hatte noch nie so für einen Mann empfunden und bezweifelte, dass ich es je wieder könnte.“

Ein Einbruch hat für jeden Konsequenzen, auch für die Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Nachdem eine versuchte Rettungsaktion von Versuchstieren aus einem Labor schiefging, muss die Politikertochter Maddie Sozialstunden ableisten und das leider bei einem Projekt, an dem sich auch Jake Simmon, der Sohn der Vizepräsidentin, beteiligt. Sie waren früher immer wie Katz' und Maus, Maddie wild und freiheitsliebend, Jake der brave und fügsame Sohn. Doch seit er aus dem Krieg zurück ist, trägt er tiefe Narben, die ihn Maddie näher bringen, als die beiden vorher gedacht hätten.

Das Cover dieses Buches wirkt zunächst düster und unscheinbar, weist aber ein raffiniertes und detailliertes Muster auf, wenn man genau hinschaut. So mag ich New Adult, ohne nackte Körper auf dem Cover, sondern mit Ranken und Mustern vor einem passenden Hintergrund, das wirkt stilvoll und edel statt billig.

Maddie und Jake erzählen aus ihren Ich-Perspektiven, auf diese Weise fühlte ich mich gut in die Geschichte eingebunden und besonders Maddies sich wandelnde Gefühle für Jake und Jakes Gedanken zu seinen Ängsten waren extrem spannend zu verfolgen. Die Sprache ist typisch für New Adult einfach und dank der flüssigen Schreibweise lässt sich das Buch sehr fix lesen. Es wurde nie langweilig, auch wenn ich ähnlich wie Maddie von Politik an sich nicht so viel Ahnung habe, denn das war meist eher Nebensache.

Als Tochter des bedeutendsten Politikers der USA ist Maddie Medienrummel gewöhnt, doch das heißt nicht, dass sie ihn mag, im Gegenteil. Die aufgeweckte junge Frau macht gern ihr eigenes Ding, steht lieber hinter als vor der Kamera und engagiert sich für den Tierschutz, wenn auch gelegentlich energischer, als eigentlich Not täte. Dennoch kommt ihre zielstrebige und vor allem bodenständige Art beim „normalen Volk“ gut an, sie zieht die Menschen mit ihrer Art einfach in ihren Bann und verdient sich Respekt, ein wenig wie eine jüngere und rebellische Meghan Markle. Es ist toll, dass sie dieser Art auch treu bleibt und sich nicht von den Älteren und Einflussreichen einschüchtern lässt.

Jake, der Vorzeigesohn der Vizepräsidentin, ist nach seinem Militäreinsatz in Afghanistan nicht mehr der Selbe. Nach außen hin hat es für die meisten den Anschein, er trage nur körperliche Wunden davon, allerdings geht sein Trauma viel tiefer, als er sich und den Umstehenden eingestehen will, das merkt auch Maddie, als sie sich näher kommen. Jake beweist eine beeindruckende emotionale Stärke und ist anders als viele der normalen New Adult Protagonisten. Fast jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber der Ballast von Jack ist besonders groß und zudem ist er zwar ein Aufreißer, aber nicht so sehr unausstehlicher Bad Boy.
Er und Maddie ergeben ein wundervolles Paar, sie hilft ihm mit ihrer Leichtigkeit und damit, dass sie ihn trotz seiner Kriegserfahrung nicht anders als die anderen behandelt, er macht ihr bewusst, wie sehr sie bewundert und geschätzt wird.

Das Buch war geprägt von Machtspielchen zwischen den einzelnen Charakteren, den Konsequenzen, die es hat, ständig im Fokus der Medien zu stehen und dem Druck, sich anpassen und verstellen zu müssen, damit die Familie funktioniert. Besonders Jakes Militäreinsatz und die damit verbundenen Flashbacks, die er hat, finde ich besonders und zugleich spannend wie erschreckend, vor allem welche Folgen solche Erlebnisse haben können.
Dass die Geschichte im Weißen Haus spielt, finde ich aus eine gute Idee. Über Könige und Prinzessinnen habe ich schon mal gelesen, Politiker sind mir jedoch neu, vor allem welche in diesem Stand. Maddie und Jake sind ein perfektes Paar und wirkten beide unglaublich sympathisch und glaubwürdig auf mich, kein Kitsch und keine übertrieben schnelle Entwicklung der Beziehung.

Mein Fazit:
Interessante Geschichte mit großen Gefühlen und vielen kleinen Hindernissen zum Glück. Wer New Adult aus dem Weißen Haus mit großartigen Charakteren lesen möchte, nur zu!
Von mir eine klare Leseempfehlung, die Reihe werde ich mit Sicherheit weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Liebe zwischen Motoren und Zwängen

Winston Brothers (Green Valley 4)
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„Wie wäre es, würden sich Sterne verzehren
Nach uns, und wir ihnen Gunst verwehren?
Ein Ungleich an Liebe nehme ich hin,
Solang ich der Liebendere bin.“

Beau Winston ist eigentlich der umgänglichste von ...

„Wie wäre es, würden sich Sterne verzehren
Nach uns, und wir ihnen Gunst verwehren?
Ein Ungleich an Liebe nehme ich hin,
Solang ich der Liebendere bin.“

Beau Winston ist eigentlich der umgänglichste von allen Winstons. Immer gut gelaunt, freundlich und zuvorkommend hilfsbereit, genau das Gegenteil von seinem Zwillingsbruder Duane. Ihn aus der Fassung zu bringen ist quasi unmöglich, nur die neue Mechanikerin Shelly Sullivan in der Winston'schen Autowerkstatt, die auch noch ohne sein Einverständnis eingestellt wurde, bringt ihn regelmäßig auf die Palme. Kaltschnäuzig und unberechenbar ist sie, verletzend direkt und scheinbar ohne jedes Takt- oder Mitgefühl anderen Menschen gegenüber, doch entgegen seiner anfänglichen Abneigung bemerkt Beau bald, dass Shelly etwas hinter ihrem bissigen Verhalten zu verbergen versucht. Er will hinter die Schale blicken und stellt fest, dass die junge Frau sehr viel mehr bieten kann, als es zunächst den Anschein hat..

Nach „Whatever you need“ ist dies für mich das zweite Buch über die Winston Brüder, insgesamt der 4. Teil der Reihe, deren Bände man auch getrost ohne die Vorgänger zu kennen lesen kann. Ich kann im Vorfeld schon sagen, dass Penny Reid mich definitiv nicht enttäuscht hat, auch wenn Beau für mich in keinem Fall an Cletus aus dem dritten Band heranreichen kann, dafür hat mich der schräge Vogel einfach zu sehr begeistert.
Das Cover ist von der Art wie die anderen Bücher der Reihe gestaltet, man sieht einen Mann, der den typischen Bart der Winstons trägt. Mir gefällt es, dass die Bücher auf diese Weise eindeutig als zusammengehörig gekennzeichnet sind, und vor allem auch, dass nicht der Körper des Mannes, der bei vielen New Adult Büchern leicht bis nicht bekleidet gezeigt wird, sondern das charakteristische Aussehen der Winston-Brüder im Vordergrund steht.

Beau und Shelly erzählen die Geschichte abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive, gerade Shellys Gedanken waren extrem interessant zu verfolgen. Ich habe wirklich mit den beiden gefühlt und gelitten, denn wie jede Liebesbeziehung hat natürlich auch ihre viele Höhen und Tiefen.
Für New Adult hatte dieses Buch auch relativ viele Seiten, die es wegen der zögerlichen Entwicklung der Geschehnisse auch braucht, aber dennoch lässt sich das Buch flüssig lesen und man mag es eigentlich gar nicht aus der Hand legen. Die einfache, unkomplizierte Sprache, Shellys spezielle Gedanken und Beaus Humor haben die Seiten für mich nur so dahinfliegen lassen.

Shelly hat eine besondere Art mit Menschen umzugehen. Sie schüttelt keine Hände, macht bissige, unfreundliche Bemerkungen und ist schonungslos direkt, hat für keinen ein nettes Wort geschweige denn ein Lächeln übrig, nur mit ihren Tieren geht sie liebevoll um. Dadurch macht sie Beau den Arbeitsalltag in der Werkstatt zur Hölle, doch dass sie eigentlich Hilfe braucht, bemerkt zunächst niemand. Alle denken, sie wäre nur eine Frau mit unglaublich attraktiver Schale und ungnädigem Gemüt, doch in ihrem Kopf führen die Gedanken ein Eigenleben. Sie leidet unter Zwängen und Ängsten, schon seit vielen Jahren, immer und überall, doch im Laufe der Geschichte macht sie eine bemerkenswerte Wandlung durch. Ihre Gedanken und Gefühle zu verfolgen war unfassbar spannend und sich in jemanden mit ihren Problemen hineinzuversetzen, muss für die Autorin sehr schwer gewesen sein, sofern man keine persönlichen Erfahrungen damit hat. Ob Shellys Handlungen realistisch sind, kann ich nicht richtig beurteilen, aber ich persönlich empfand es während des Lesens als gleichermaßen authentisch wie faszinierend, hatte stellenweise auch großes Mitgefühl mit der jungen Frau.

Beau, der Strahlemann der Winstons, eigentlich stets gut gelaunt und ausgeglichen, hegt von der ersten Sekunde an eine Abneigung gegen Shelly, die er sich irgendwie selbst nicht so richtig erklären kann. Er will sie nur loswerden, raus aus seiner Werkstatt und am besten auch gleich aus der Stadt, bis er dann feststellt, was Shelly hinter ihrer ruppigen Art zu verbergen versucht, und anfängt, Gefühle für sie zu hegen. Für den jungen Mann steht fest, er muss Shelly näher kommen, doch das gestaltet sich sehr schwierig. Ich finde es bewundernswert, mit wie viel Geduld und Gefühl Beau sich Shellys Vertrauen erarbeitet und sich von nichts abschrecken lässt, wenn sich mal unvorhergesehene Vorkommnisse ereignen. Er hat einfach eine liebevolle Art, sie ihn als Buchcharakter sehr sympathisch macht und ist Shellys perfektes Gegenstück, es ist so süß gewesen zu sehen, wie beide sich gegenseitig stützen und „das Werkzeug halten“, wie es im Buch so schön heißt.

Eine weitere Geschichte über die Winstons zu lesen, hat mich wirklich gefreut. Es ist das große Ganze, was mir so gut gefällt, die vielen liebenswerten Charaktere, die detaillierten Schauplätze und die außergewöhnlichen Hintergrundgeschichten der Menschen. Man fühlt sich beim Lesen, als käme man nach einer langen Reise nach Hause in den Schoß der Familie zurück und findet dort etwas, was man schon lange gesucht hat. Ein perfektes Wohlfühlbuch, dem durch die kleinen Querelen mit dem ortsansässigen Motorradclub Iron Wraiths immer wieder neue Spannung hinzugefügt wird. Die Geschichte von Beau und Shelly ist nicht übertrieben kitschig und heile Welt, aber auch nicht überladen mit Drama oder plumpen Bettszenen, sondern die perfekte Mischung aus allem.

Mein Fazit:
Kaufen, kaufen, kaufen! Die Reihe um die Familie Winston ist einfach traumhaft und nahezu perfekt. New Adult vom feinsten, genau das richtige für einen kuscheligen Nachmittag auf dem Sofa während der kalten Herbsttage, eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Folge dem Hund..

Alles Liebe, wuff
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„Franz Kafka hatte schon immer recht: Alles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und alle Antworten sind in den Hunden enthalten.“

Die vier Freundinnen Ella, Lulu, Cecile und Silke könnten kaum verschiedener ...

„Franz Kafka hatte schon immer recht: Alles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und alle Antworten sind in den Hunden enthalten.“

Die vier Freundinnen Ella, Lulu, Cecile und Silke könnten kaum verschiedener sein, das Einzige, was sie eint, ist die Liebe zu ihren pelzigen Mitbewohnern und die ewige Suche nach dem Glück. Ella wurde von einem Tag auf den anderen von ihrem langjährigen Freund verlassen und adoptiert daraufhin den einsamen Hund Bund Bozer aus dem Tierheim, Lulu findet es als Katzenlady unmöglich, mit einem Hundefreund auszugehen, sei er auch noch so gutaussehend, Silke kann als Hundetrainerin generell nicht mit Menschen, sondern nur mit deren Tieren, und bei Cecile läuft eigentlich alles perfekt, bis ihr Berner Sennenhund Simpson auf einmal verrückt spielt.

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch, weil ich beim drüberscrollen gedacht habe: „Moment, ist das nicht Kostja Ullmann auf dem Cover?“ Und tatsächlich, endlich mal ein Film, bei dem ich mehr als einen Schauspieler kenne. Aber um den soll es nicht gehen, sondern um das Buch, auf dem jener Film basiert.

Was ich sehr süß fand, war, dass die Kapitel, die immer abwechselnd von einer der Freundinnen handeln, nicht nach deren Namen, sondern denen ihrer Hunde, beziehungsweise den Hunden der Menschen, mit denen sie eng zu tun haben, benannt sind. Dadurch lässt sich nicht nur leicht zuordnen, um wen es gerade geht, sondern es legt den Fokus zugleich auch noch mal auf die Vierbeiner, die eigentlich die wahren Helden in diesem Buch sind.

Die Charaktere in diesem Buch haben mich alle herrlich unterhalten und sind mir schon nach kürzester Zeit ans Herz gewachsen, bis auf Oskar, der Ex von Ella. Vor allem Ella und ihr Hund Bozer sind zu meinen absoluten Lieblingen geworden, genau so einen Hund kann man sich nur wünschen. Bozer hilft seinem Frauchen über ihren Liebeskummer hinweg, wie es nur ein Hund kann, nämlich mit Ablenkung und Beschäftigung von Früh bis Spät. Die Frau tat mir unfassbar leid, und dass sie so einen treuen neuen Mitbewohner gefunden hat, hat mich von Herzen für sie gefreut.
Cecile, die klassisch organisierte und sortierte Ehefrau und Mutter, kann eigentlich nicht klagen. Sie führt ein solides Leben, bis eines Tages alles aus den Fugen gerät. Nun muss sie die Zähne zusammenbeißen und Stärke beweisen, nicht nur für ihre Kinder und ihren Mann, sondern auch für sich selbst.
Als Hundetrainerin hat Silke natürlich genauso viel mit Menschen wie Tieren zu tun. Leider sind Menschen nicht gerade ihre Lieblingsspezies, und das lässt sie auch ab und an raushängen. Als ihr dann auch noch die Kunden abgeworben werden, muss die junge Frau sich was einfallen lassen, wäre da nur nicht der süße Hundebesitzer mit der Französischen Bulldogge, der sie noch zusätzlich durcheinander bringt, und ihr im Nachhinein gesehen mehr Schwierigkeiten bereitet hat, als sie je für möglich gehalten hätte.
Hunde sind ja bekanntermaßen der beste Freund des Menschen, wo Hunde sich treffen, begegnen sich folglich auch die Herrchen und Frauchen. Perfekt also, um neue Bekanntschaften zu knüpfen, wenn man auf der Suche nach einem Weg aus der frisch erworbenen Einsamkeit ist, einfach mal nett plaudern oder alte Bekannte treffen will. Es gibt noch einen Charakter, einen gewissen Doktor, der sich keine Gelegenheit zum Flirt entgehen lässt, und immer wieder in der Geschichte auftaucht, was mich unglaublich amüsiert hat, und irgendwie auf eine lustige Art alle vier Freundinnen noch enger miteinander verbindet.
Kurz gesagt, die Schicksale der Freundinnen und (mehr oder weniger, vielleicht bald) dazugehörigen Männer zu verfolgen, war sehr spannend, rührend und amüsant zugleich.

Ich als Nicht-Hundebesitzer dachte im Vorfeld, dass es beim Lesen ab und zu zu Momenten kommen könnte, in denen ich etwas nicht ganz nachvollziehen kann oder etwas komisch oder unrealistisch finde, weil ich einfach nicht weiß, wie es mit einem Hund so läuft. Aber das war zu meiner Überraschung nicht der Fall. Mit Ella zusammen kann man sich langsam an den Gedanken an ein Leben mit Hund gewöhnen und sieht in Ceciles Fall, wie bereichernd und entscheidend für das Wohlergehen so ein Vierbeiner sein kann. Als ich am Ende dieses Buches angelangt war, was übrigens viel zu schnell geschah, da es sich so leicht und flüssig lesen ließ, hatte ich irgendwie auch das Bedürfnis, mir eine Pelznase zuzulegen. Das Vertrauen, die Liebe und die Dankbarkeit, die ein Hund einem zukommen lässt, das muss wirklich ein einzigartiges Gefühl sein.

Mein Fazit:
Ein wundervoller Liebesroman mit jeder Menge Witz, Charme und Gefühl!
Nicht nur für Hundeverrückte geeignet, sondern auch der Otto Normalverbraucher kann eine Menge aus diesem Buch mitnehmen. Klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Vierhundertzweiundneunzig Kilometer sind es bis zum Glück

Mitfahrer gesucht - Traummann gefunden
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"Glaubst du an Schicksal?"

Inhalt:

Romy führt ein perfekt durchgeplantes Leben. Sie hat einen guten Job in einer Werbeagentur, ist kürzlich mit ihrem Freund zusammengezogen und eigentlich ist alles ...

"Glaubst du an Schicksal?"

Inhalt:

Romy führt ein perfekt durchgeplantes Leben. Sie hat einen guten Job in einer Werbeagentur, ist kürzlich mit ihrem Freund zusammengezogen und eigentlich ist alles okay. Und okay ist doch okay, oder?
Doch dass sie auf der Fahrt von Hamburg nach Frankfurt - 492 Kilometer - ihren Opel nicht nur mit dem charmanten Designer/Schreiner Leon, sondern auch noch seinem Hund Dexter teilen muss, steht so nicht auf ihrem Plan. Dass er ihr neuer Arbeitskollege wird, ebenso nicht. Also der Designer.
Bald muss sie erkennen, dass das Schicksal, das sie immer vehement verleugnet hat, andere Pläne hat als sie selbst..

Schreibstil und Charaktere:

Das Buch ist sowohl aus verschiedenen Perspektiven, als auch in verschiedenen Zeiten geschrieben. Der Hauptteil besteht aus dem "Jetzt", indem Romy aus der Ich-Perspektive erzählt. Zwischendurch gibt es an passenden Stellen Rückblicke auf die Fahrt von HH nach Frankfurt, die zum Anfang der Geschichte eine Woche zurückliegt, was man dem Datum über den einzelnen Kapiteln entnehmen kann.
Vereinzelt sind auch Passagen aus der Sicht von Leon geschrieben, sodass man auch seine Sicht auf die Dinge verfolgen kann.

Ich würde dieses Buch ganz klar in die Kategorie romantische Komödie stecken. Wer die Leseprobe kennt, weiß um den Humor, der sich durch das komplette Buch zieht. Teilweise sarkastisch und selbstironisch erzählt Romy die Story, wodurch ich einen Großteil schmunzelnd las und mir auch oft ein lautes Lachen beim Lesen entwischt ist.
Romy ist eine entschlossene, fast schon sture Frau, die sich immer genau an ihren Plan hält. Sie glaubt nicht an Schicksal, nur an ihren Plan.
Leon hingegen ist ein Lebemensch, hat sich selbstständig gemacht und eine entwaffnende, offene Art hat, die Romy mit schlagfertigen Aussagen gut zu kontern weiß, sodass die beiden auf den 492 Kilometern Fahrt schnell näher kommen.
Doch Romy hat Flo und mit Flo ist alles okay. Okay ist okay, das sagt Romy sich immer.
Die Dialoge in dem Buch sind wirklich herrlich zu lesen. Das Gefühl stimmte einfach, ich konnte sofort eine Beziehung zu allen Charakteren aufbauen, sei es die hysterisch besorgte Mutter von Romy, ihr exzentrischer Chef mit einer Vorliebe für die denglische Sprachweise oder Dexter, der Hund, der Romy fast einen Haufen auf die Rückbank gesetzt hätte.


Meine Meinung:

Ich bin ehrlich.. eBooks waren für mich immer ein absolutes No-Go. Doch nach der Leseprobe hatte ich mich in dieses Buch verliebt und wagte deswegen den Versuch. Überrascht musste ich feststellen, dass das fehlende Gefühl eines "echten" Buches in der Hand schnell vom fesselnden Inhalt der Geschichte überdeckt wurde und es mir bald gar nichts mehr ausmachte, vom Reader abzulesen.

Teilweise waren die Wendungen in der Geschichte recht vorhersehbar, doch das hat mich keinesfalls gestört. Es ließ sich so leicht und locker lesen, dass ich über jedes Klischee galant hinwegsehe, denn ehrlich gesagt stehe ich total auf sowas. Dass das Mauerblümchen den Bad Boy kriegt zum Beispiel.
Das Ende war deswegen für mich nicht überraschend, dadurch hat es mich aber trotzdem nicht weniger gefreut.


Für jeden, der die entspannende, leichte Kost in Form einer romantischen Komödie sucht ein absolutes Muss!