Solide
AlligatorenAlligatoren gehört zu einem Buchgenre, das ich für gewöhnlich eher meide. Historische Romane sind einfach gar nicht mein Ding, weil sie oft so langatmig und gewollt lehrreich wirken. Allerdings reizten ...
Alligatoren gehört zu einem Buchgenre, das ich für gewöhnlich eher meide. Historische Romane sind einfach gar nicht mein Ding, weil sie oft so langatmig und gewollt lehrreich wirken. Allerdings reizten mich die durchweg nur positiven Bewertungen dann doch.
Nach einem (wie von mir befürchteten) etwas zähem Einstieg fand ich dann auch meinen Weg in die Geschichte. Amerika vor der großen Wirtschaftskrise ist durchaus interessant, gerade weil es aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Es werden so viele Details erwähnt, dass ich großen Respekt vor der Rechercheleistung der Autorin bekommen habe. Man lernt unheimlich viel, dennoch solle man auch Interesse für dieses Thema mitbringen, denn sonst wird es vermutlich doch etwas langweilig. Wer gerne schockiert wird, sollte mit diesem Buch auch gut bedient sein, denn manche Szenen sind wirklich nichts für Schwache nerven. Dass die Realität in der Vergangenheit wirklich so hart war, zweifelt man nicht an, aber es ist dennoch schockierend und bringt einen zum Nachdenken.
Minuspunkte gibt es für mich für den Schreibstil, der nicht gerade spannend ist. Außerdem stieß es mir etwas übel auf, dass bei Oretta und Gertrude das Wort "als" gerne mal durch "wie" ersetzt wird - das kann stilistisch durchaus gewollt gewesen sein, ich bekomme da allerdings nur ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich sowas lesen muss.
Mein Fazit
Eine Geschichte über drei starke Frauen, die nachdenklich stimmt und gleichzeitig inspiriert. Der Schreibstil ist Geschmackssache und man muss sich für das Thema interessieren.
3,5/5 Sternen