Der Junge auf dem Berg von John Boyne
Klappentext:
Pierrot wächst mit seiner Mutter in Paris auf. Der Vater hat die Familie verlassen, gebrochen von der Erinnerung an die Gräueltaten des Ersten Weltkriegs. Als auch noch seien Mutter stirb, ...
Klappentext:
Pierrot wächst mit seiner Mutter in Paris auf. Der Vater hat die Familie verlassen, gebrochen von der Erinnerung an die Gräueltaten des Ersten Weltkriegs. Als auch noch seien Mutter stirb, würde Pierrot am liebsten bei seinem besten Freund Anshel Bronstein leben, Doch es ist das Jahr 1936 und Anshel ist Jude. Bei ihm wäre Pierrot nicht sicher. Also zieht er zu seiner Tante, die Angestellte auf einem reichen Anwesen in Deutschland ist. Der Hausherr hat sich freundlicherweise bereit erklärt, auch ihren Neffen aufzunehmen. Doch der Hausherr ist nicht irgendjemand. Es ist Adolf Hitler
Der Schreibstil von John Boyne ist in diesem Buch wieder unglaublich Eindrucksvoll. Pierrot ist ein Kind und so beschreibt John Boyne die Erlebnisse in diesem Buch aus Kinderaugen. Mit einer unschuldigen Naivität, die mich so berührt und erschreckt.
John Boyne beschäftigt sich hier mit der Frage, wie es einem kleinen Jungen im Umfeld von Adolf Hitler ergehen könnte und schafft wieder einen Roman, der bedrückt und zum Nachdenken anregt.
Pierrot ist sieben Jahre alt, als er nach dem Tod seiner Mutter in ein Waisenhaus ziehen muss und sein Leben und sein Freund in Paris zurücklassen muss. Pierrots Vater, ein Deutscher der im ersten Weltkrieg als Soldat gekämpft hat, verlässt die Familie schon früh und stirbt durch seine Erinnerungen, an den Krieg, die er nicht vergessen kann. Schon von dem Vater geprägt, zieht Pierrot schließlich zu seiner Tante, die in der Sommerresidenz von Adolf Hitler als Hauswirtschafterin arbeitet und gerät mehr und mehr in den Einfluss dieses Mannes.
Das Buch ist recht kurzgehalten und durch den einfachen Kindlichen Schreibstil, hat man das Buch ruck zuck Ausgelesen, an dem Abend, als ich es beendet hatte, musste ich noch ständig an Pierrot, sein Leben auf dem Berghof und seine Veränderung denken und konnte dadurch lange nicht schlafen. Dieses Buch regt einfach zum Nachdenken an.
Für mich war die Geschichte fast schon zu kurz, obwohl in den einzelnen Kapiteln und Abschnitten sehr gut aufgezeigt war, wie und in welche Richtung Pierrot sich entwickelt. Die Charakterliche Veränderung von Pierrot und was er alles tut um Hitler zu gefallen, kann man als Leser nicht immer nachvollziehen, ist aber sehr glaubwürdig.
Das Ende hat mich dann aber irgendwie etwas unzufrieden zurückgelassen, um das jetzt aber genau zu erklären, müsste ich wohl Spoilern und das will ich dann doch nicht.
John Boyne hat wieder eine aufwühlende Geschichte erzählt, die zum Nachdenken anregt und zeigt, wie leicht sich Menschen und ganz besonders eben Kindern beeinflussen lassen. Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.