Schöne Fantasy-Geschichte, leider schlecht erzählt
Inhalt:
Bei "Im Bann der Elfenwelt" handelt es sich um ein Buch aus dem Fantasy-Genre, in dem es um die Abiturientin Merina geht, die nach einem Reitunfall in der Elfenwelt Elona landet. Dort erfährt sie ...
Inhalt:
Bei "Im Bann der Elfenwelt" handelt es sich um ein Buch aus dem Fantasy-Genre, in dem es um die Abiturientin Merina geht, die nach einem Reitunfall in der Elfenwelt Elona landet. Dort erfährt sie nicht nur, dass sie eine Halbelfe ist, sondern auch, dass sie laut einer Prophezeiung die Elfenwelt retten muss. Also macht sie sich gemeinsam mit der Prinzessin Aysira und dem Wächter Aladriel, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt, auf den Weg.
Cover/Erster Eindruck:
Das Cover des Buches gefällt mir gut, da es sehr märchenhaft aber zugleich nicht zu kitschig ist und so auch zu dem spannenden Klappentext passt, der eine vielversprechende und nervenaufreibende Geschichte verspricht.
Stil/Sprache:
Mit dem Schreibstil beziehungsweise der verwendeten Sprache bin ich leider nicht so gut zurecht gekommen, da er sehr kindlich und leider etwas plump wirkt und man so nicht wirklich in die Geschichte finden kann. Etwa ab der Mitte des Buches konnte ich mich langsam daran gewöhnen, aber optimal war es bis zum Ende nicht. Auch die Beschreibung von Orten, Personen oder Gefühlen ist leider meist sehr nüchtern gehalten, sodass es als Leser kaum möglich ist, sich in die Personen hineinzuversetzen. Etwas unangenehm ist außerdem, dass manche Ereignisse wie beispielsweise Reisen einfach ohne ersichtlichen Grund übersprungen werden und man so sehr abrupt "durch die Zeit springt".
Handlung:
Die Grundgedanken des Buches, dass Merina eine Halbelfe ist, wie sie in die Elfenwelt gelangt und was es mit der Prophezeiung auf sich hat, gefallen mir wirklich gut und sind auch sehr fantasievoll. Leider hat mich die Umsetzung dieser Grundideen überhaupt nicht angesprochen geschweige denn überzeugt. So ist eigentlich alles in diesem Buch zu knapp und nüchtern beschrieben und passiert viel zu schnell, sodass man kaum Zeit hat, sich in die Geschichte einzufinden und auch keine Spannung entsteht. Allgemein bleibt die Geschichte sehr oberflächlich, sowohl in Bezug auf die Personen und die Eigenschaften der Elfenwelt, als auch bezüglich der Prophezeiung und zugehörigen Mythen und Geschichten. Dies führt auch dazu, dass einige Geschehnisse und Details etwa aus der Luft gegriffen oder gar unlogisch erscheinen, was vermutlich hätte vermieden werden können, wenn einige Aspekte etwas ausführlicher erläutert und beschrieben worden wären.
Charaktere:
Aufgrund der kurzen Einführung und oberflächlichen Beschreibungen haben mich die Charaktere leider überhaupt nicht berührt und waren mir auch einfach egal, was ich sehr schade finde, da ich so auch nicht wirklich Lust hatte weiterzulesen. Insbesondere bei Merina hat mich gestört, dass sie kaum eine eigene Persönlichkeit hat. Sie macht und glaubt sofort alles, was man ihr sagt und auch ihre Gefühle werden immer nur so kurz und nüchtern beschrieben, dass es so scheint, als wären auch ihr die anderen Personen egal. Möglicherweise aufgrund dieser oberflächlichen Beschreibungen ihres "Innenlebens" sind auch viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehbar. An dieser Stelle auch zu erwähnen ist die "Liebesgeschichte" zwischen Merina und Aladriel, die viel zu schnell geht und so überhaupt keine Schmetterlinge im Bauch auslöst. Insgesamt fehlt also den einzelnen Charakteren sowie den zwischenmenschlichen Beziehungen einfach der Tiefgang.
Fazit:
Eine wirklich schöne und fantasievolle Grundidee, die dazu führt, dass dieses Buch noch zwei Sterne bekommt, da die Umsetzung mir leider überhaupt nicht gefällt, sowohl aufgrund des kindlichen Schreibstils als auch wegen der oberflächlichen Beschreibungen. Möglicherweise ist die Geschichte für "junge Jugendliche" noch geeignet, da sie eventuell diese Mängel noch nicht so stark wahrnehmen, für Erwachsene würde ich sie jedoch nicht empfehlen.