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Veröffentlicht am 29.10.2018

Romantische Liebesgeschichte mit der Botschaft für mehr Menschlichkeit und Nächstenliebe in unserer Gesellschaft

Schmetterlinge im Winter
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Kailey steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem Verlobten Ryan, als sie nach einem romantischen Dinner ihren Exfreund Cade sieht, der als Obdachloser vor dem Restaurant sitzt. Cade war Kaileys große Liebe, ...

Kailey steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem Verlobten Ryan, als sie nach einem romantischen Dinner ihren Exfreund Cade sieht, der als Obdachloser vor dem Restaurant sitzt. Cade war Kaileys große Liebe, der sie vor Jahren verlassen hat und anschließend verschwunden ist. Kailey ist schockiert und verwirrt. Sie möchte Cade helfen und wissen, wie der ehemalige Mitinhaber einer Plattenfirma in diese Situation geraden konnte. Ryan erzählt sie zunächst nichts von Cade und gerät durch Notlügen und Schweigen zunehmend in einen Gewissenskonflikt.

"Schmetterlinge im Winter ist ein emotionaler Roman, der in der Gegenwart im Jahr 2008 handelt, als Kailey ihre große Liebe wieder trifft und damit Erinnerungen an ihr Kennenlernen 1996 und die Anfänge ihrer Beziehung wach werden und sie in die Vergangenheit katapultieren. Kailey hat Cade sehr geliebt, ist aber von ihm enttäuscht worden. In Ryan hat sie einen Mann gefunden, der ganz anders als Cade ist: ein zuverlässiger, aufrichtiger Mann, der mit ihr eine Familie gründen möchte. Mit Cade verbindet sie die gemeinsame Vergangenheit und ein ähnliches Schicksal: beide sind ohne Eltern aufgewachsen. Darüber hinaus teilen sie die gleichen Wertvorstellungen, haben ein Herz für diejenigen, denen es schlechter geht. Ryan ist dagegen nüchterner und im Umgang mit fremden Menschen skrupelloser.

Unabhängig von den Gefühlen, die in Kailey wieder für Cade aufkeimen könnten, beschließt sie unmittelbar nach ihrer Wiederbegegnung, Cade zu helfen. Doch Cade scheint sie kaum zu erkennen, traumatisiert zu sein oder zumindest unter einem Gedächtnisverlust zu leiden.

Neben dem emotionalen Konflikt, in dem sich Kailey bald befindet, ist es spannend zu lesen, was Cade widerfahren sein mag und ob Kailey nach all den Jahren einen Zugang zu ihrem Exfreund findet. Wie sehr darf sie sich in sein Schicksal involvieren ohne Ryan zu verletzen?

Die Idee für die Geschichte fand ich unheimlich interessant, weshalb ich den Roman unbedingt lesen wollte. Es ist eine dramatische Liebesgeschichte mit einer liebenswürdigen Protagonisten und einem etwas mysteriösen Exfreund. Die Umsetzung des Romans empfand ich mitunter jedoch sehr plump. Gerade die Tatsache, dass Cade in der Vergangenheit bereitwillig und großzügig Geld an Obdachlose spendete und dann selbst zu einem wird und ausgerechnet Ryan beruflich gegen ein Obdachlosenheim vorgeht, fand ich übertrieben plakativ dargestellt.
Kaileys Umgang mit Cade war mir wiederum zu reibungslos. Dass er sich bereitwillig in ein Restaurant zum Essen einladen und im Krankenhaus behandeln lässt, ging mir zu schnell und war mit zu wenig konfliktbehaftet. Darüber hinaus war Kaileys übertrieben nah am Wasser gebaut, in verschiedensten Situationen standen ihr wiederholt Tränen in den Augen.

Der Roman liest sich recht schnell und ist zu keinem Zeitpunkt langweilig. Mir hat das Setting in Seattle und der Bezug zur Musikindustrie in der Vergangenheit gut gefallen. Die Geschichte rührt, auch wenn sie etwas vereinfacht dargestellt ist und Klischees bedient. Ich hätte gern mehr über die zehn Jahre zwischen Cades Verschwinden und seiner Wiederbegegnung mit Kailey erfahren. Sein Bruch mit seinem bisherigen Leben, sein "Leben auf der Straße", ein für mich entscheidender Aspekt der ganzen Geschichte, rückte zu sehr in den Hintergrund blieb bis zum Schluss rätselhaft.

"Schmetterlinge im Winter" ist ein Roman, der zeigt, wie tief man fallen kann und ist gleichzeitig ein Appell an mehr Menschlichkeit, Nächstenliebe und gegenseitige Unterstützung in unserer Gesellschaft. Der Roman ist aber dennoch etwas für Romantikerinnen, da die Liebesgeschichte im Vordergrund steht und weniger eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit Gründen für die Obdachlosigkeit und Wegen aus der Obdachlosigkeit. Auch das klassische, erwartungsgemäße Ende spricht eher die Romantikerin in uns an und hätte ich mir anders gewünscht.

Veröffentlicht am 22.10.2018

originelle, stellenweise amüsante, aber auch herzergreifende Geschichte über Trauer, Einsamkeit und die lebensverändernde Macht von Freundschaft und Hilfsbereitschaft

Wenn der Rest der Welt schläft
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Sam führt seit dem tragischen Verlust seiner Familie ein einsames, zurückgezogenes Leben. Tagsüber geht er zur Arbeit, aber nachts wird er zu "Phantasma", einem Superheld, einem Rächer für die Armen und ...

Sam führt seit dem tragischen Verlust seiner Familie ein einsames, zurückgezogenes Leben. Tagsüber geht er zur Arbeit, aber nachts wird er zu "Phantasma", einem Superheld, einem Rächer für die Armen und Unterdrückten.
Erst als er die drei Jahre jüngere Sarah kennenlernt, die offenbar auch ein Geheimnis verbirgt, wird ihm bewusst, dass es noch mehr in seinem Leben geben könnte, als die nächtlichen Streifzüge in einem selbst gebastelten Kostüm, auf der Suche nach Menschen, die Hilfe benötigen. Doch Sarah hat einen Arbeitskollegen, der sich sehr für sie interessiert und sich ihr selbstbewusst nähert. Sam muss den Mut, den er mit dem Überstreifen seiner Maskerade entwickelt, in den Alltag übertragen, um seine Chance auf Liebe nicht ungenutzt zu verspielen. Voraussetzung für einen Neuanfang ist jedoch, dass Sam sich dem Schmerz der Vergangenheit stellt und sein Traum verarbeitet.

"Wenn der Rest der Welt schläft", wird Comic-Fan Sam zu seinem alter Ego "Phantasma", einer Mischung aus Batman und Robin Hood. Er ist glücklich, wenn er anderen Menschen helfen kann. Dabei kennt er die Fremden nicht einmal und auch er selbst möchte bei seinen kleinen Heldentaten unerkannt bleiben.

Sam ist ein bescheidener, sympathischer junger Mann, der einen streng strukturierten Alltag und leicht autistische Züge hat. Seine Fassade beginnt zu bröckeln, als er sich in Sarah verleibt. Gleichzeitig sieht er sich mit Erinnerungen konfrontiert, einem Verlust, der elf Jahre her ist und sein Leben nachhaltig verändert hat, Der Schmerz sitzt noch so tief, dass er Ängste hat, sich an andere Menschen fester zu binden.

Während Sams Aktivitäten als Phantasma etwas abenteuerlich und skurril zu lesen sind, ist Sams Schmerz und seine Flucht in die Einsamkeit nachvollziehen konnte, war mir nicht ganz klar, warum er, um seine Trauer zu kompensieren, ausgerechnet Fremden auf diese nicht ganz alltägliche Weise hilft, als ob er selbst etwas wieder gut zu machen hätte. Doch als Phantasma fühlt er sich unbesiegbar und so glücklich, wie er als unbedarftes Kind einmal gewesen ist.
Bis auf die für mich deshalb nicht ganz logische Handlung ist "Wenn der Rest der Welt schläft" aufgrund der Vielzahl an besonderen Charakteren und der Weiterentwicklung, die Sam macht, als er seine Komfortzone verlässt, eine originelle, stellenweise amüsante, aber auch herzergreifende Geschichte über Trauer, Einsamkeit und die lebensverändernde Macht von Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Emotionaler Roman über eine verloren wirkende junge Frau, der am Ende jedoch etwas konstruiert wirkt und nicht so rätselhaft und überraschend ist, wie erhofft.

Das Leuchten unserer Träume
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Sophie Winter ist Übersetzerin und lebt allein mit ihrer Katze Fred. Als nachts ein Feuer in dem Wohnhaus ausbricht, wird sie von einem fremden Mann gerettet. Er kümmert sich auch nach der Rettung um sie ...

Sophie Winter ist Übersetzerin und lebt allein mit ihrer Katze Fred. Als nachts ein Feuer in dem Wohnhaus ausbricht, wird sie von einem fremden Mann gerettet. Er kümmert sich auch nach der Rettung um sie und bietet der nun Obdachlosen sogar, in seinem großen Haus in die Souterrainwohnung zu ziehen. Sophie ist seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft unangenehm, willigt aber dennoch ein.
Ben ist ein geheimnisvoller Mann, ein Geschäftsmann, der gerade sein Unternehmen verkauft hat und Single ist.
Sophie ist neugierig auf diesen Mann und beginnt, sich zum ersten Mal in ihrem Leben zu verlieben.

Der neue Roman der Bestseller-Autorin Dani Atkins ist abermals ein emotionaler Roman über eine verloren wirkende junge Frau und einen Mann, der zu ihrem Retter wird und dabei nicht leicht zu durchschauen ist.
Sophie leidet seit dem Tod ihres Bruders Scott, als sie 15 Jahre alt war, unter Bindungsängsten und kann keine Nähe zulassen. Noch nie hat die 31-Jährige einen Jungen nach Hause gebracht oder gar eine Beziehung geführt. Ihre Vertrauten beschränkten sich bislang auf ihre noch immer trauernden Eltern, ihre beste Freundin Julia und Kater Fred. Ben ist der erste Mann, der ihr nahe kommt und dem sie Vertrauen entgegenbringen kann. Mit seiner Hilfe beginnt sie, sich weiterzuentwickeln, für andere Menschen zu öffnen und ihre Ängste zu überwinden.

Ben ist dabei fast unwirklich, wie ein guter Geist, der über Sophie wacht und immer zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle ist, die richtigen Worte findet oder genau das richtige tut. Mir war Ben damit ein Stück weit zu perfekt.
Sophie ist zwar eine sympathische und hilfsbereite Person, aber auch etwas zu sehr auf sich selbst fixiert und ihre Opferhaltung als Frau, die von einem Mann gerettet werden muss, wirkte ein bisschen altbacken.

Der Leser ahnt bald, dass Ben mehr verbirgt, als dass er sich um Freunde kümmert, die krank und dem Tode geweiht sind und mit denen er gemeinsam versucht, ihre letzten Wünsche zu erfüllen.

Als Sophie Bens Geheimnis lüftet, wird die Geschichte noch dramatischer, aber mich konnte diese Wendung, genau wie die Offenbarung von Sophies Eltern, die für mich unrealistisch war und den Roman konstruiert wirken ließ, nicht so verblüffen, wie es die Twists der ersten beiden Romane der Autorin konnten.

"Das Leuchten unserer Träume" ist eine dramatische Liebesgeschichte mit einer positiven Weiterentwicklung der Protagonistin. Im Vergleich zu anderen Romanen von Dani Atkins war mir die Auflösung um den etwas rätselhaften männlichen Charakter aber etwas zu einfach und vorhersehbar. Die Wahrheit, die Sophie über den Unfalltod ihres Bruders Scott erfährt, fand ich zu diesem Zeitpunkt als etwas abwegig, da sie die Hintergründe auch bereits vor 16 Jahren in Zeitungsartikeln hätte lesen können.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Auftakt einer dreiteiligen Dystopie: 2120 in München, 100 Jahre nach dem "großen Sterben" - interessante Vorstellung mit inhaltlichen Schwächen

MUC
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Der Roman handelt im Jahr 2120 in Bayern. Pia macht sich, 100 Jahre nachdem die Menschheit einer Seuche zum Opfer fiel, von ihrem Alpendorf auf den Weg nach MUC, der Stadt, in die ihr Bruder Paul vor fünf ...

Der Roman handelt im Jahr 2120 in Bayern. Pia macht sich, 100 Jahre nachdem die Menschheit einer Seuche zum Opfer fiel, von ihrem Alpendorf auf den Weg nach MUC, der Stadt, in die ihr Bruder Paul vor fünf Jahren aufgebrochen war und in die sie selbst alle Hoffnung auf eine bessere Zukunft setzt, auf.

Die 20-jährige Pia ist eine Aussätzige, da sie als einzig Schwarzhaarige unter Rothaarigen lebt. Aus Erzählungen stellt sie sich MUC als einen Ort der Freiheit, des Wohlstandes und der Kultur vor.

Der Weg über die Alpen ist allein voller Gefahren, aber die erfahrene Kletterin schafft es tatsächlich, die Stadt zu erreichen und in einer Gemeinschaft voller Diebe im Untergrund eine Ersatz-Familie zu finden. Sie lernt von ihnen und betritt für die Diebeszüge immer öfter die Oberfläche, an der die Angehörigen der Kommune nicht erwünscht sind und an der sie aufgrund ihrer Haarfarbe permanenter Enttarnungsgefahr ausgesetzt ist. Dennoch steht sie bald vor der Wahl, ob sie ein Leben im Untergrund führen möchte oder ihr Glück tatsächlich in MUC versucht.


"MUC" ist der erste Teil einer dreiteiligen Dystopie, die sich um die gleichnamige Stadt dreht. Die Menschheit ist fast ausgestorben und nur die Rothaarigen haben überlebt. Wissenschaft und Kultur sind um Jahrhunderte zurückgesetzt. Die wenigsten Menschen können lesen und schreiben und haben auch darüber hinaus jedes Wissen über den einstigen Fortschritt verloren. Sie kämpfen um die einfachsten Errungenschaften, weshalb es nur wenige Auserwählte gibt, die in der Hochstadt in MUC leben, von einem Propheten angeführt werden und sich vor den Gefahren von Außen durch Wächter abschotten.

Diejenigen, denen es nicht so gut geht, leben in den Dörfern außerhalb oder zählen zu der friedfertigen Kommune, die die Oberschicht bestiehlt und der sich Protagonistin Pia anschließt.

Die Mehrheit der handelnden Personen ist im Alter von Pia, weshalb sich "MUC" eher wie ein Jugendroman liest. Es wird ein Endzeitszenario beschrieben, wobei lange im Unklaren bleibt, wie es zum "großen Sterben" gekommen ist. Stattdessen verwendet die Autorin viel Mühe damit, Dinge und Orte zu beschreiben, die für Pia fremd sind.

Ich habe mir einen Prolog gewünscht, in dem man die Hintergründe der Apokalypse erfahren hätte können. Zudem hätte ich mir eine Erklärung dafür gewünscht, wie das gesamte Wissen der Menschheit, alle naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Errungenschaften so einfach von der Erde verschwinden konnten, wenn doch zumindest die Rothaarigen überlebt hatten und auch Literatur offensichtlich noch vorhanden ist. So wirkte der Roman auf mich etwas konstruiert und in den Details nicht immer ganz durchdacht.

Die Idee hinter der Romanreihe - ein Überleben einer Elite von Menschen in den Resten einer Stadt, die sich aus egoistischem Eigenschutz vor anderen abschottet - fand ich sehr interessant, da sie auf mich weniger abwegig wirkt, als ein Szenario auf einem fremden Planeten, der kultiviert werden soll. Trotz inhaltlicher Schwächen und eines etwas in die Länge gezogenen Beginns, macht mich "MUC" neugierig auf Band 2 der Trilogie, von dem ich mir weniger Umschreibungen und dafür mehr Spannung von Anbeginn erwarte. Zudem erhoffe ich mir, mehr über das Leben in MUC an der Oberfläche zu erfahren und wie das System dort von einem Propheten als Alleinherrscher zusammengehalten wird.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Romantische Komödie, die sich zu einem Familiendrama entwickelt - sehr überraschend, aber auch etwas weit hergeholt

Muss es denn gleich für immer sein?
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Sylvie und Dan sind seit zehn Jahren ein Paar, verheiratet und Eltern von Zwillinge. Nach einem Routinecheck bei ihrem Hausarzt stellt sich heraus, dass Sylvie und Dan so gesund sind, dass sie gute Chancen ...

Sylvie und Dan sind seit zehn Jahren ein Paar, verheiratet und Eltern von Zwillinge. Nach einem Routinecheck bei ihrem Hausarzt stellt sich heraus, dass Sylvie und Dan so gesund sind, dass sie gute Chancen haben, weitere 68 Jahre miteinander teilen dürfen. Was eigentlich eine Grund zur Freude sein sollte, wird von ihnen eher mit Entsetzen aufgenommen. Obwohl sie sich lieben, können sie sich nicht vorstellen, noch weitere sieben Jahrzehnte mit ein und demselben Partner glücklich zu verbringen. Sie beschließen, sich im Alltag zu überraschen, um Langeweile vorzubeugen und ihre Ehe so am Leben zu erhalten.

Nicht mit jeder Überraschung beweisen sie ein glückliches Händchen, zumal es auch schwierig ist, sich immer wieder aufs Neue Erlebnisse oder Geschenke zu überlegen, die für beide gleichermaßen schön sind. Ihre sonst so harmonische Beziehung wird zu einem anstrengenden Wettbewerb und beide werden im Umgang miteinander regelrecht verkrampft. Die Stimmung ändert sich, als Sylvie spürt, dass Dan etwas vor ihr verheimlicht, was nichts mit einer vorbereiteten Überraschung zu tun haben kann. Ihre Ehe ist wie aus dem Nichts in eine Schieflage geraten und Sylvie fürchtet, dass mit ihrer Ehe mehr im Argen ist, als eine fehlende Würze im Alltag. Dan zieht sich dagegen immer mehr von ihr zurück und scheint etwas vor ihr zu verbergen. Mit so einer Überraschung hatte Sylvie nun gar nicht gerechnet...

"Muss es denn gleich für immer sein?" ist zu Beginn ein witziger Gute-Laune-Roman über ein Ehepaar, das sich Gedanken darüber macht, ob seine Liebe stark genug ist, noch viele weitere Jahrzehnte zu überdauern und ob es so etwas wie ewige Liebe und Treue wie es sich Sylvie und Dan zur Heirat selbstverständlich versprochen haben.
Die kleinen Episoden über die Alltagsfluchten sind unterhaltsam zu lesen, bis der Roman dann mit einer unvorhersehbaren Wendung überrascht und der humorvollen Handlung um die etwas frühe Midlife Crisis der Protagonisten mehr Tiefgang verleiht. Die leichte Liebeskomödie entwickelt sich zu einem unerwarteten Familiendrama, bei dem ein Geheimnis der Vergangenheit enthüllt wird, das Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. Der Weg dorthin ist spannend zu lesen, vor allem weil der Leser zunächst raffiniert auf eine falsche Fährte gebracht wird.
Ich hatte allerdings den Eindruck, zwei unterschiedliche Bücher zu lesen und fand den Wechsel in ein anderes Genre, was man von einem Kinsella-Roman nicht gerade erwartet, als etwas eigenartig und weit hergeholt.