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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Schön für Fußballfans

Vor der Glotze zum Weltmeister
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Nachdem ich Fußball auch nur immer vor der Flimmerkiste verfolge und nicht selber spiele, hat mich der Titel des Buches direkt angesprochen. Auch das Cover gefällt mit gut, auf dem groß der Titel steht ...

Nachdem ich Fußball auch nur immer vor der Flimmerkiste verfolge und nicht selber spiele, hat mich der Titel des Buches direkt angesprochen. Auch das Cover gefällt mit gut, auf dem groß der Titel steht und ein Fernseher von früher und ein Fußball abgebildet sind. Auch dass es hauptsächlich um die beiden Weltmeisterschaften von 1990 und 2014 geht, kann man auf dem Titel schon lesen.

Aber es geht nicht nur um diese beiden Weltmeisterschaften, auch wenn sie im Buch eben den größten Teil einnehmen. Es geht aber auch darum, wie der Autor überhaupt Fußball-Fan geworden ist und es noch immer geblieben ist. Und vor allem geht es auch um die Menschen, mit denen der Autor die Spiele zusammen verfolgt und auch um die Kommentare, die da abgegeben werden. Das ist schon sehr interessant und meistens auch lustig, was man da lesen kann. Auch wenn man die Ergebnisse kennt oder nachlesen kann, ist es schön, es zu lesen, wie die Spiele dort wahrgenommen wurden und eben auch kommentiert wurden.

Bei den Texten zur WM 1990 ist es für mich nicht ganz so spannend, weil ich zu der Zeit noch zu jung war, um die Spiele zu schauen und mich für Fußball zu interessieren. Aber trotzdem ist es interessant, vom persönlichen WM-Studio des Autors zu lesen, das er aufgrund einer Verletzung eröffnet hat, weil er nicht in die Kneipe gehen konnte. So trifft er sich mit seinen Freunden und auch mal mit seinem Bruder bei sich zu Hause, wo er das Bein hochlegen kann.

Noch schöner fand ich doch die Texte und Kommentare zur WM 2014, weil ich die Spiele auch alle verfolgt habe und mich daran natürlich auch noch gut erinnern kann. Alles in allem kann ich das Buch für Fußballfans schon sehr empfehlen und auch die Leute, die sich nur bei der WM oder EM für Fußball interessieren, dürften ihre Freude an dem Buch haben.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Eine ungewöhnliche Italienreise

Schwiegermutter all’arrabbiata
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Henrike ist eine tatkräftige Frau Ende 30 mit einer leider nicht wirklich gut laufenden Marzipan-Manufaktur. Nun wurde ihr auch noch mitgeteilt, dass die Pacht sich um ein gutes Stück erhöht. Da keine ...

Henrike ist eine tatkräftige Frau Ende 30 mit einer leider nicht wirklich gut laufenden Marzipan-Manufaktur. Nun wurde ihr auch noch mitgeteilt, dass die Pacht sich um ein gutes Stück erhöht. Da keine Aufträge vorliegen, weiß Henrike sicher, dass sie sich das nicht leisten kann und es so das Ende für ihren Betrieb bedeutet. Als wäre das noch nicht genug, bekommt sie auch noch eine Nachricht von ihrem Freund, dass dieser mal wieder zu seiner Familie nach Italien gefahren ist, ohne sie mitzunehmen. Auf einmal kommt aber eine Nachricht, dass er entführt worden sei und dass Henrike kommen soll.

Kurzentschlossen packt sie ihren Vater ins Auto, den sie trotz all seiner Macken als idealen Reisepartner empfindet. So fürchtet sich der emeritierte Professor vor Keimen aller Art und muss alles und jeden desinfizieren, was zu interessanten Situationen führt. Aber auch Henrike hat ihre Macken, indem sie gerne mal einfach so die Menschen umarmt oder bei Nervosität gerne isst oder in der Gegend herumhüpft. Diese Macken werden im Buch sehr liebevoll beschrieben und man kann sie sich richtig gut vorstellen.

So reist Henrike also mit ihrem Vater Hoimar nach Italien, um ihren Freund Dario zu retten. Sie hat nicht damit gerechnet, dass sie von seiner Familie so ablehnend empfangen wird und dass Darios großer Bruder bei aller Ablehnung doch so komische Gefühle in ihr auslöst. Aber die Reise bietet Henrike auch die Gelegenheit, mit ihrem Vater mal richtig über ihre Gefühle zu reden, was schon seit Jahren nicht mehr passiert ist. Das geht zwar nicht ohne Streit und Tränen ab, aber es hilft den beiden, einander besser zu verstehen. Außerdem lernt sie die Familie ihres Freundes mal kennen, wie sie es schon seit langem wollte.

Auch wenn dieses Kennenlernen nicht eben freundlich verläuft, so nutzt Henrike doch jede Gelegenheit, um herauszufinden, was mit ihrem Freund passiert ist. Ihr wird es sehr schwer gemacht und auch schon mal gesagt, dass Dario nichts mehr von ihr wissen möchte. Aber Henrike möchte auch in diesem Punkt Gewissheit haben und forscht weiter. Ihr Vater wird in der Familie ihres Freundes bald richtig freundlich behandelt, aber Henrike erst mal noch lange nicht. Irgendwann schafft es aber auch Henrike, dass die Familie sie halbwegs akzeptiert, auch wenn sie dafür verantwortlich gemacht wird, dass Dario die ganze Zeit in Lübeck bleibt und nicht wieder nach Italien zieht, wie der Rest seiner Familie.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn am Ende alles doch sehr schnell ging und natürlich ein Happy End für alle Beteiligten nicht ausblieb. Es ist ein leicht zu lesendes Buch und perfekt für einen Sommerurlaub in Italien geeignet, wie ich finde. Schon das Cover gefiel mir gut und es machte direkt Lust, das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Die Heilerinnen müssen das Geheimnis bewahren

Tochter des Drachenbaums
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Romy ist Ärztin und arbeitet in der Forschung. Sie arbeitet dabei im Bereich der pflanzlichen Wirkstoffe und erforscht diese daraufhin, ob sie schwere Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs heilen können. ...

Romy ist Ärztin und arbeitet in der Forschung. Sie arbeitet dabei im Bereich der pflanzlichen Wirkstoffe und erforscht diese daraufhin, ob sie schwere Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs heilen können. Das Institut, bei dem sie arbeitet, hat ein Mittel im Test und an diesem Test nimmt auch Romys beste Freundin Thea teil, die schwer an einer sehr aggressiven Form von Krebs erkrankt ist. Aber das Mittel ist nicht unumstritten und hat schon zu Problemen geführt. Trotzdem versucht Romys Chef, das Produkt auf den Markt zu bringen, damit das Unternehmen nicht von einem großen Konzern geschluckt wird.

Wegen der Probleme steigt Thea aus der Studie aus und macht erst mal gemeinsam mit Romy Urlaub auf La Palma. Dorthin führte die beiden eine Vision, die Romy nach einem Unfall beim Klettern hatte. Sie träumte von einem jungen Mädchen, Iriomé, die Schülerin der größten Heilerin ist. Genau diese Heilerin stirbt nach einem Ritual und macht Iriomé zu ihrer Nachfolgerin. Sie soll Amakuna beschützen, wenn die Eroberer mit ihren Schiffen auf die Insel kommen.

Romy findet bei ihrer Klettertour dann tatsächlich Amakuna in einer Grabkammer und schafft es, damit ihre Freundin vom Krebs zu heilen. Amakuna ist ein Pilz, der denjenigen heilt, der einen Sud von ihm trinkt, der aber auch dafür sorgt, dass derjenige in die Zukunft oder in die Vergangenheit sehen kann. So sehen sich Iriomé und Romy gegenseitig und schaffen es, sich zu unterstützen. Aber der Pilz richtet auch einigen Schaden an, weil ihn natürlich alle haben möchten. So ist Romy in großer Gefahr. Sie überprüft ihn bei sich im Institut und leider schweigen eben nicht die Menschen, denen sie eigentlich das Versprechen abgenommen hatte, nichts davon jemandem zu verraten.

So kommt es, wie es kommen muss und leider müssen auch Menschen dieses Wissen mit dem Leben bezahlen. Aber auch vor 500 Jahren, als Iriomé das Wissen um den Pilz vor den spanischen Eroberern geheim halten und bewahren musste, gab es reichlich Probleme. Iriomés Lehrerin hat die Eroberung in ihrer letzten Vision gesehen und lastet ihrer Nachfolgerin keine geringe Bürde auf. Immer wieder wechseln die Perspektiven von Romy zu Iriomé und damit auch zwischen den Zeiten. Jede der beiden Frauen versucht ihr Möglichstes, zu überleben und das Wissen zu bewahren, dass der Pilz alle Krankheiten und Verletzungen heilen kann.

Ich fand das Buch sehr gut und freute mich sehr, als ich am Ende sah, dass schon der Klappentext des nächsten Bandes abgedruckt war und es somit mindestens eine Fortsetzung geben wird. Beeindruckt haben mich neben der tollen Geschichte auch die gute Recherche über La Palma, wo die Autorin zeitweise auch lebt, und auch über die Möglichkeiten der medizinischen Behandlung von Krankheiten früher und heute. Auch finde ich die Aufmachung des Buches schon wunderschön und es ist ein echter Hingucker in der Buchhandlung.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Kann der Fall aufgehalten werden?

Der tiefe Fall der Cecelia Price
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Cecelia ist siebzehn Jahre alt, als ihr Bruder stirbt und sie ist davon überzeugt, dass es ihre Schuld gewesen ist. Anstelle einer Untersuchungshaft kommt sie in eine überwachte Verhaltenstherapie. Dafür ...

Cecelia ist siebzehn Jahre alt, als ihr Bruder stirbt und sie ist davon überzeugt, dass es ihre Schuld gewesen ist. Anstelle einer Untersuchungshaft kommt sie in eine überwachte Verhaltenstherapie. Dafür hat ihre Pflichtverteidigerin Jennifer gesorgt, die sich sehr für den Fall einsetzt und verständlicherweise genau herausfinden möchte, was passiert ist, um Cecelia, die lieber CeCe genannt werden möchte, richtig verteidigen zu können. Da Cecelia bei der Absetzung des Notrufs schon gesagt hat, dass es ihre Schuld sei, wird natürlich in dem Zusammenhang auch nach Beweisen gesucht und diese auch gefunden.

In der Verhaltenstherapie merkt man sehr schön die Entwicklung von Cecelia. Am Anfang möchte sie nicht reden und ist weder bei der Gruppen- noch bei der Einzeltherapie so richtig dazu bereit. Sie redet zwar über andere Dinge, aber nicht über ihre Geschichte und ihr Gefühl der Schuld. Während sie die Geschichten der anderen Jugendlichen in der Verhaltenstherapie kennenlernt, redet sie doch nicht über sich selbst, weil sie nicht denkt, dass es ihr helfen könnte. Erst nach und nach ändert sich das.

Cecelia merkt, dass sie doch noch Gefühle hat, was sie sich die ganze erste Zeit in der Verhaltenstherapie nicht eingestehen wollte. So langsam öffnet sie sich und erzählt der Verteidigerin, der Therapeutin und auch mal einem Mitbewohner Details aus ihrem Leben. Das Buch ist immer abwechselnd geschrieben und mal erfährt der Leser etwas aus der Zeit in der Verhaltenstherapie und dann wieder etwas aus der Zeit davor. So kann man sich ein gutes Bild machen, warum Cecelia so gehandelt hat, wie sie es am Ende tat.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und es war spannend bis zum Schluss. Richtig toll waren die Charaktere beschrieben, so dass man sehr leicht in die Geschichte hinein fand, weil man sich in die Charaktere hinein versetzen konnte. Das alles machte dieses Buch zu einer sehr eindringlichen Geschichte, in der man sehen konnte, dass bei einer Drogensucht nicht nur derjenige leidet, der süchtig ist, sondern auch die Familie, wobei innerhalb der Familie die Menschen unterschiedlich damit umgehen. Dieses Buch wird mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Die tollste Bande der Welt

Die Frechen Krabben (Band 1)
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Milli und Lilli sind Zwillinge und sehen gleich aus. Aber sonst sind sie sich nicht sehr ähnlich. Während Lilli gerne Fußball spielt und die Haare zusammengebunden trägt, hat Milli die Haare lieber offen ...

Milli und Lilli sind Zwillinge und sehen gleich aus. Aber sonst sind sie sich nicht sehr ähnlich. Während Lilli gerne Fußball spielt und die Haare zusammengebunden trägt, hat Milli die Haare lieber offen und ihr Glück ist auf dem Rücken der Pferde, genauer gesagt beim Voltigieren zu finden. Zusammen mit ihren besten Freundinnen Emma und Lotte und den Tieren Emil und Wuschelzwerg, einem Schweinchen und einem Neufundländer, machen sie die Gegend unsicher.

Schon seit dem Kindergarten treffen sie sich immer auf einem Grundstück mit einem tollen Apfelbaum. Als ein neuer Junge in ihre Klasse kommt und die vier Mädchen sich mal wieder an ihrem Treffpunkt treffen wollen, stellen sie entsetzt fest, dass das Grundstück eingezäunt ist und sie nicht mehr an den Apfelbaum herankommen. Auf dem Baum turnt ein Äffchen und die neuen Besitzer stellen sich ausgerechnet als die Familie des frechen neuen Jungen in der Klasse heraus.

Sogleich bemerken sie, dass zu dem frechen Paul auch noch ein Zwillingsbruder namens Ben gehört. Nicht wirklich begeistert gehen die Mädchen ihrer Wege, aber auf dem Heimweg beschließen sie noch, dass sie von nun an eine Bande sind. Bei der Namensfindung ist es hilfreich, dass sie gerade vor einem Fischladen stehen, der eine Krabbe auf seinem Ladenschild hat. So kommt es, dass die vier Mädchen sich die frechen Krabben nennen.

Die Mutter der Zwillinge ist Hutmacherin und zum Glück der Zwillinge ist bei ihrer Heimkehr gerade eine Stammkundin der Mutter da. Diese hat den Zwillingen schon öfter geholfen und so schafft sie es auch jetzt, für einen neuen Treffpunkt der Bande zu sorgen. Nun bleibt nur noch der Wettkampf in der Schule, den die frechen Krabben vor allem gegen die Affenbande, wie sich die Bande um Ben, Paul und ihren Freund Bro nennt, gewinnen wollen. Aber dann kommt es doch ganz anders.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Man kann es sehr schnell und leicht lesen und es ist absolut kindgerecht. Schon das Cover zeigt sehr schön die vier Mädchen, um die es ja hauptsächlich in diesem Buch geht und auch das Zwergschwein Emil darf nicht fehlen. Im Buch sind dann auch immer wieder sehr nette Zeichnungen zu finden, die toll zu der Geschichte passen. Alles in allem ist es ein tolles Kinderbuch in dem es um Freundschaft und Zusammenhalt geht.