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Veröffentlicht am 23.10.2018

Eine berührende, intensive und authentische Liebesgeschichte - trifft ins Herz! ♥

All In - Tausend Augenblicke
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Durch Kaceys und Jonahs Liebesgeschichte habe ich mich ein wenig an „Ein ganzes halbes Jahr“ erinnert gefühlt, obwohl die Geschichte doch so anders ist. Aber wie auch das erwähnte Lieblingsbuch lässt mich ...

Durch Kaceys und Jonahs Liebesgeschichte habe ich mich ein wenig an „Ein ganzes halbes Jahr“ erinnert gefühlt, obwohl die Geschichte doch so anders ist. Aber wie auch das erwähnte Lieblingsbuch lässt mich Kaceys und Jonahs Liebesgeschichte glücklich, bedrückt, aufgewühlt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Ich habe von Anfang an damit gerechnet, dass Tränen fließen und Taschentücher benötigt werden würden, aber ich habe dennoch nicht erwartet, dass mich diese Liebesgeschichte so tief berühren und mir über 50 Seiten oder mehr durchgängig die klare Sicht rauben würde. Emma Scott hat hier eine wunderschöne Liebesgeschichte geschrieben, die einfach ins Herz trifft.

Ihr Schreibstil liest sich angenehm und flüssig und überzeugt durch die berührenden Worte der Figuren, die poetischen Weisheiten, die sich ab und zu in die Zeilen verirren, und die bildhaften, farbenfrohen, eindrucksvollen Beschreibungen von Jonahs Glaskunst, den Umgebungen, Personen und Gefühlen. Ich habe mir sogar den einen oder anderen Satz markiert, weil er mir so bedeutsam und wichtig erschien.

Die Leseprobe hatte mich vor allem deshalb überzeugt, weil Jonah und Kacey sofort als sympathische, interessante Menschen auftreten. Jonah ist der anständige, liebe Kerl mit dem neuen Herzen und dem strikten Zeitplan und Kacey das draufgängerische Party-Girl mit verletzlicher Seite, das diesem Zeitplan in die Quere kommt. Bis zuletzt haben mich diese beiden Charaktere nicht enttäuscht, denn ich hatte auf jeder Seite das Gefühl, noch eine weitere bewundernswerte Eigenschaft an ihnen zu entdecken. Jonah zeichnet sich schon durch den Umstand aus, dass er einer wildfremden Frau hilft, der man auf den ersten Blick vielleicht eher misstrauen würde, und im weiteren Verlauf des Buches wird klar, dass er das Wohl der Menschen, die er liebt, stets über sein eigenes stellt. Es gibt nicht viele, die einen so tollen Kerl wie ihn verdient haben, aber Kacey gehört dazu. Sie kommt aus einem ganz anderen, lauten Leben voller Partys, Alkohol und Musik und ist doch von Anfang an darauf bedacht, Jonahs Gesundheit nicht zu gefährden und ihn vor fettigen Pommes und koffeinhaltigem Kaffee zu beschützen. Sie ist ganz anders, als man es erwarten würde. Ich habe beide sofort ins Herz geschlossen, weshalb mich ihre Liebesgeschichte umso mehr berührt hat.

Anfangs war ich dieser erst skeptisch gegenüber, denn trotz zahlreicher Momente voller Schmunzeln, Grinsen und unkontrolliertem Lächeln war die tiefe Verbindung zwischen den beiden für mich zu plötzlich vorhanden. Erst ist da Misstrauen und distanzierte Vorsicht und aus heiterem Himmel spricht Jonah davon, wie wohl er sich bei Kacey fühlt und dass er sie schon nach wenigen Stunden vermisst. Da ich diesen Wechsel nicht nachvollziehen konnte, war ich zunächst etwas skeptisch, aber die Autorin konnte definitiv noch die Kurve kriegen. Auch wenn die tiefere Verbindung zwischen den beiden aus dem Nichts zu kommen scheint, wird sie im weiteren Verlauf stärker und authentisch beschrieben. Weil die starken Gefühle der beiden schließlich auch wirklich bei mir angekommen sind, konnte ich jeder Annäherung entgegenfiebern und mich gleichzeitig vor dem Ende fürchten, denn ich konnte bis zuletzt das Gefühl nicht abschütteln, dass es kein gutes Ende nehmen wird …

Ob dies der Fall ist, müsst ihr selbst herausfinden. Mich hat das Buch verschiedenste Gefühle durchleben lassen und am Ende durchgehend zu Tränen gerührt. Kaceys und Jonahs Liebesgeschichte ist tiefgründig, emotional, berührend, authentisch und aufwühlend geschrieben. Es wird nicht an der Oberfläche gekratzt, beide Figuren haben eine Hintergrundgeschichte, die sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie sind. Sie finden in einer für sie beide ungünstigen Lebenslage zueinander, verlieben sich, machen einander glücklich und lassen diese Gefühle auf den Leser übergehen. Ich bin von der Geschichte immer noch ganz eingenommen und freue mich auf den zweiten Band.

„Eine Liebe kann jederzeit beginnen, in jeder Lebensphase. Darin liegt die Schönheit – und die Hoffnung – der menschlichen Existenz.“ (S. 421)

Fazit

Kaceys und Jonahs Liebesgeschichte berührt, bedrückt, bringt einen zum Lächeln, zum Grinsen und zum Weinen. Sie kratzt nicht an der Oberfläche, sondern geht tief und schildert die Gefühle der Figuren authentisch und glaubwürdig. Taschentücher bereithalten und sich auf diese beiden wunderbaren Charaktere und ihre Liebesgeschichte einlassen – ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und vergebe 4,5 Sterne. Danke für diese emotionalen Lesestunden und die wundervollen Worte, die du gefunden hast, Emma Scott!

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Veröffentlicht am 30.09.2018

Wieder voll von kreativen Ideen und überraschenden Wendungen - eine super Fortsetzung!

Pheromon 2: Sie sehen dich
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Pheromon 1 habe ich kurz nach Erscheinen gelesen, deshalb war der Abstand zwischen den beiden Bänden für mich relativ groß. Da ich leider oft dazu neige, den Inhalt eines Buches im Detail recht schnell ...

Pheromon 1 habe ich kurz nach Erscheinen gelesen, deshalb war der Abstand zwischen den beiden Bänden für mich relativ groß. Da ich leider oft dazu neige, den Inhalt eines Buches im Detail recht schnell wieder zu vergessen, hatte ich etwas Bammel, dass meine Wissenslücken zu groß sein könnten, um gut in die Fortsetzung hineinzufinden. Mit den ersten Seiten löste sich diese Befürchtung jedoch schnell in Luft auf, denn selbst, wenn man manches aus Band 1 vergessen hat, hat man keinesfalls das Gefühl, mit zu großen Wissenslücken lesen zu müssen, denn alles Wichtige wird wieder früher oder später aufgegriffen. Man findet sich schnell wieder in der Geschichte ein. Ich war recht schnell wieder von den Figuren und der Handlung gefesselt.

Wie im ersten Band verfolgen wir das Geschehen aus mehreren Sichten und auf verschiedenen Zeitebenen – Gegenwart 2018 und Zukunft 2118 –, die schließlich früher oder später zusammengeführt werden. Ich war ein weiteres Mal positiv davon überrascht, wie durchdacht und intelligent die Zeitstränge verwoben werden, wie sie sich überlappen, ergänzen und immer mehr Licht ins Dunkel bringen, wo am Anfang noch alles verwirrend und undurchsichtig erscheint.

Die Figurenpalette hat mir noch besser gefallen als in Band 1, denn wir bekommen mit den fünf Huntern interessante, vielfältige und komplett unterschiedliche Charaktere vor die Nase gesetzt, die durch ihre faszinierenden Charaktereigenschaften und Fähigkeiten sofort Interesse wecken und das Geschehen spannender gestalten. Jeder von ihnen sticht durch irgendeine Besonderheit heraus. Dadurch wurde die Freude am Lesen stetig hochgehalten, weil man einfach mehr von den einzelnen Charakteren lesen wollte.

Auch in diesem Band gibt es wieder einige unvorhergesehene Wendungen, die die Lust am Weiterlesen schüren und für ordentlich Dynamik sorgen. Das Buch wusste mich wie sein Vorgänger zu überraschen, zu begeistern und, ja, auch zu verwirren. Kaum denkt man, man blickt einigermaßen durch, kommt das nächste mysteriöse Puzzleteil, von dem man nicht weiß, an welche Stelle es gehört. Am Ende geht alles wieder unglaublich schnell, neue Fragen werden aufgeworfen und Köder für spannende Theorien ausgelegt, um den Leser dann am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Ich fiebere schon jetzt ungeduldig auf den nächsten Band hin, denn die endgültige Auflösung erwartet uns leider erst im großen Finale.

Fazit

Obwohl mir die Charaktere diesmal viel besser gefallen haben als in Band 1, konnte mich der Auftakt hinsichtlich seiner genialen Auflösung am Ende und dem Verstricken der Zeitebenen etwas mehr mitreißen, sodass ich die beiden Bände insgesamt ungefähr auf der gleichen Stufe sehe. Der Nachfolger kann sich definitiv sehen lassen. Die Geschichte wird spannend und fesselnd fortgesetzt und mit vielen kreativen Ideen ausgestattet, sodass man sich wunderbar unterhalten fühlt. Ich vergebe wieder 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Genialer Humor, Lächel- und Grinseattacken, klasse Protagonisten und dezenter Taschentuchalarm. ♥

Liebe ist so scheißkompliziert
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Was ist das Schlimmste, das einem vor Lesen eines Buches passieren kann?

Man baut viel zu hohe Erwartungen auf, die gar nicht erfüllt werden können.

Was ist das Beste, das einem beim Lesen eines Buches ...

Was ist das Schlimmste, das einem vor Lesen eines Buches passieren kann?

Man baut viel zu hohe Erwartungen auf, die gar nicht erfüllt werden können.

Was ist das Beste, das einem beim Lesen eines Buches passieren kann?

Wenn diese viel zu hohen Erwartungen erfüllt werden.

Gestatten? „Liebe ist so scheißkompliziert“ vermag eines solchen Wunders. Zu Beginn des Buches dachte ich, dass es lockerer und leichter daherkommt als „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“, aber die Autorin hat wieder einmal bewiesen, dass sie die Balance zwischen genialem, trockenen Humor und berührenden Momenten, die einem sogar die eine oder andere Träne entlocken, mühelos halten kann. „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“ war für mich persönlich zwar noch etwas erschütternder, bedrückender und im Gegensatz zu „Liebe ist so scheißkompliziert“ voller Bangen und Leiden, sodass Nele & Jeromes Geschichte nicht ganz an Viki & Jays heranreichen konnte, aber es ist ein wahnsinnig guter „Nachfolger“, der wieder einige ernste Themen behandelt, von dem wahnsinnig guten Humor der Autorin durchzogen ist, und Spannung und große Emotionen mit sich bringt.

Mobbing ist ein ganz großes Thema in Sabine Schoders neuem Roman. Das beginnt schon bei der Gestaltung der Protagonistin, denn sie ist eine 1,90m große 17-Jährige, die wegen ihrer Größe zwangsläufig heraussticht. Sie wird zwar nicht direkt gemobbt, von ihren Mitschülern aber schief angesehen und ausgegrenzt. Ganz zu schweigen davon, dass sie noch nie einen Freund oder gar einen männlichen Verehrer hatte, denn wer steht schon auf ein solch großes Mädchen? Das Buch geht mit diesen Selbstzweifeln und dem Thema Mobbing sensibel um und formt Nele zu einer absolut wunderbaren Protagonistin, mit der man von der ersten Seite an mitfühlt. Nele ist jedoch nicht als Trauerkloß oder schüchternes Mauerblümchen entworfen, sondern als schlagfertiges Mädchen mit trockenem Humor, der mich innerhalb weniger Seiten sofort in seinen Bann gezogen und immer wieder zum Grinsen gebracht hat.

Der männliche Gegenpart, der über zwei Meter große Basketballstar Jerome Tessmer, ist alles, was sich Nele je erträumt hat, denn neben der Tatsache, dass er größer als sie ist, sieht er auch noch gut aus und scheint ein guter Kerl zu sein. Bis dieses Nacktvideo von Nele im Netz auftaucht, das von Jeromes Profil hochgeladen wurde. Da ich zu keinem Zeitpunkt erwartet habe, dass es tatsächlich Jerome war, der das Video veröffentlicht hat, war er mir wie Nele sofort sympathisch und hat sich mit seinen gelegentlich verlegenen Reaktionen und jedem süßen Kommentar, den er von sich gegeben hat, mehr in mein Herz gespielt. Durch das Zusammenspiel zweier so wunderbarer Protagonisten lädt die Liebesgeschichte von Anfang an zum Mitfiebern ein.

Von der Gestaltung der Charaktere abgesehen ist das Thema Mobbing aber noch viel tiefer in der Geschichte verankert, als es zunächst den Anschein hat. Es zieht sich durch das gesamte Buch, berührt, stimmt nachdenklich und erschüttert. Es zeigt, was Mobbing anrichten kann und welche Rolle soziale Medien dabei spielen können, obwohl Letzteres nicht ganz so ausgiebig behandelt wird, wie ich es eigentlich erwartet hätte.

Das wurde dadurch wettgemacht, dass das Buch für einen Liebesroman erstaunlich spannend ist. Man rätselt mit, wer das Video veröffentlicht haben und wer für die mysteriösen Geschehnisse in der Schule verantwortlich sein könnte, ist auf Jeromes Hintergrundgeschichte gespannt und fiebert auf das Zusammenfinden der Protagonisten hin, das ohne unnötige Missverständnisse oder Geheimniskrämereien daherkommt und hauptsächlich zum Schwärmen und Wohlfühlen einlädt. Mit einem rundum zufriedenen Gefühl und einem Grinsen auf dem Gesicht wird man schließlich auch zurückgelassen.

Fazit

„Liebe ist so scheißkompliziert“ ist nicht ganz so spektakulär wie „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“, aber dennoch wieder ein wunderbares Buch von Sabine Schoder voller genialem Humor, einer faszinierenden Protagonistin, Spannung, Lächel- und Grinseattacken und dezentem Taschentuchalarm. So muss das sein! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Unerwartet spannend und sehr fesselnd! Früher oder später kommt die Wahrheit immer ans Licht ...

Between us
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Worum geht es?

Nachdem Nora Kincaid im vergangenen Collegejahr ordentlich auf den Putz gehauen hat, muss sie den Partys nun abschwören, um ihr Stipendium nicht vollständig zu verlieren. Lernen und volle ...

Worum geht es?

Nachdem Nora Kincaid im vergangenen Collegejahr ordentlich auf den Putz gehauen hat, muss sie den Partys nun abschwören, um ihr Stipendium nicht vollständig zu verlieren. Lernen und volle Konzentration aufs Studium sind angesagt, dafür bricht sie den Kontakt zu ihrer besten Freundin Marcela ab und sucht sich eine neue Bleibe bei einem Mitbewohner, der die gleiche Einstellung zu Partys hat wie sie selbst. Matthew klingt wie der perfekte Mitbewohner: ein ordentlicher, fleißiger Stubenhocker. Als sie bei der Wohnungsbesichtigung aber auf einmal Campushengst und Partyboy Nummer 1 Kellan – Matthew – McVey gegenübersteht, fällt sie aus allen Wolken. Nicht nur, dass er so gar nicht in ihre Vorstellung des für ihren neuen Lebensstil perfekten Mitbewohners passt, er hat auch ihren One-Night-Stand vor einigen Monaten vergessen und erinnert sich nicht an sie. Obwohl sie weiß, dass es keine gute Idee ist, lässt sie sich von einigen Zugeständnissen seinerseits ködern und zieht bei ihm ein. Und als wäre Kellan nicht schon schlechter Einfluss genug, hängt auch noch sein bester Freund Crosbie ständig bei ihnen in der Wohnung …

Meine Meinung

Ich war von dem Klappentext und der Leseprobe sofort hin und weg, weil beides mal wieder einen richtig guten New Adult Roman versprochen hat, der nicht nach dem typischen Schema verläuft. Kurzzeitig war ich von einigen etwas negativeren Rezensionen verunsichert, entschloss mich dann aber meinem persönlichen Gefühl zu trauen und dem Buch eine Chance zu geben. Und diese Entscheidung war absolut richtig, denn für mich war „Between us“ ein absoluter Volltreffer!

Wie schon erwähnt, läuft dieses Buch nicht nach dem typischen Schema „Womanizer trifft auf Mauerblümchen und wird von diesem umgekrempelt“. Stattdessen kommt es mit einer Protagonistin daher, die weder komplett in die „Mauerblümchen“- noch in die „Partygirl“-Kategorie eingeordnet werden kann. Nora begibt sich absichtlich in die Unscheinbarkeit, verabschiedet sich von ihrem gewagteren Kleidungsstil und versucht sich aufs College zu konzentrieren. Kellan und Crosbie gegenüber verschweigt sie, dass sie im vergangenen Collegejahr auf Verbindungspartys Dauergast war, den einen oder anderen One-Night-Stand hatte (unter anderem Kellan, der sich ja aber an nichts erinnern kann) und sogar verhaftet wurde. Nach ihrer Aufmachung bei der Wohnungsbesichtigung würden die beiden ihr das ohnehin nicht glauben. Aufgrund dessen kam schon der erste interessante Aspekt in die Handlung, denn als Leser fieberte man darauf hin, dass Noras Partyvergangenheit ans Licht kommt.

Die immer unterschwellig vorhandene Spannung kommt jedoch vor allem durch die Frage zustande, wann Kellan sich wieder an den One-Night-Stand mit Nora erinnern kann und wann Crosbie davon erfährt, denn es wird recht schnell klar, dass dieser Umstand vermutlich noch zu Problemen führen wird. Crosbie mag zwar eine Supersportskanone und ein Frauenmagnet sein, dessen Eroberungen von allen „Crosbabes“ genannt werden, aber er steht auch im Schatten von Kellan und scheint immer nur die Nummer zwei zu sein. Bis Nora daherkommt.

Ich mochte sowohl Nora und Crosbie als auch Kellan auf Anhieb. Nora war eine angenehme und interessante Protagonistin, die sich für mich stets nachvollziehbar verhalten hat und vor allem durch ihr liebes Verhalten Crosbie gegenüber besonders sympathisch wurde, Crosbie ein spannender Gegenwart, hinter dessen Fassade eindeutig mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat, und Kellan war trotz seiner unleugbaren Oberflächlichkeit trotzdem irgendwie charmant. Wer hier ein Liebesdreieck erwartet, den muss ich leider enttäuschen, aber es gibt die eine oder andere Szene, die dahingehend doch ganz interessant ist. Eifersucht spielt hier definitiv eine Rolle.

Hinsichtlich der bereits erwähnten Spannung versteht es die Autorin immer wieder, geschickt Köder auszulegen und den Protagonisten Hindernisse in den Weg zu legen, um die Spannung noch ein bisschen anzuheizen und es nie langweilig werden zu lassen. Die Handlung ist zwar nicht unbedingt unvorhersehbar (nicht mehr als die meisten anderen Liebesroman auch), weiß aber doch das eine oder andere Mal zu überraschen, sodass ich mich stets gut unterhalten fühlte.

Vor allem von dem Ende war ich positiv überrascht. Nicht nur lässt es einen mit einem rundum schönen Zufriedenheitsgefühl zurück, es wartet auch mit einem Epilog auf, mit dem ich gar nicht gerechnet hätte und der Noras und Crosbies Geschichte perfekt abschließt. Ich bin schon auf die nächsten Bände gespannt!

Fazit

Ein unerwartet spannender New-Adult-Roman, der von dem allseits bekannten „Womanizer/Mauerblümchen“-Schema abweicht und auf ganzer Linie überzeugt. Ich habe es in einem Rutsch lesen müssen. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Außen pfui, innen hui! Authentische Charaktere, große Emotionen & Wohlfühlfaktor - ein schönes Buch!

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Worum geht es?

Schon früh hat Fliss gelernt, dass man sich niemals verletzlich zeigen sollte. Deshalb hat sie es perfektioniert, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen und Problemen einfach aus dem ...

Worum geht es?

Schon früh hat Fliss gelernt, dass man sich niemals verletzlich zeigen sollte. Deshalb hat sie es perfektioniert, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen und Problemen einfach aus dem Weg zu gehen. Nicht mal ihre Zwillingsschwester Harriet hat Zugang zu ihren Gefühlen, vor allem nicht zu denen, die mit ihrem Exfreund Seth zu tun haben, den sie das letzte Mal vor 10 Jahren gesehen hat und der überraschenderweise von ihrem Bruder in ihrem Wohnort Manhattan gesichtet wurde. Eine Begegnung und die dazugehörige sicher schmerzvolle Aussprache möchte sie um jeden Preis vermeiden, weshalb sie sich nicht zweimal bitten lässt, als ihre Großmutter in den Hamptons Hilfe benötigt. In den Hamptons, in denen damals alles angefangen hat. Spätestens hier wird sie davon überzeugt, dass Karma eine Zicke ist, denn schon direkt bei ihrer Ankunft begegnet sie niemand Geringerem als Seth und es scheint unmöglich, der längst fälligen Aussprache zu entgehen. Oder vielleicht doch nicht? In ihrer Panik schlüpft sie einfach mal in die Rolle ihrer Zwillingsschwester …

Meine Meinung

Ich habe von der Autorin schon einiges gehört, dies war jedoch mein erstes Buch von Sarah Morgan. „Verliebt bis in die Fingerspitzen“ ist der sechste Band der „From Manhattan with Love“-Reihe, weshalb Leser der vorherigen Bände schon mit einigen der auftauchenden Charaktere wie Chase, Matilda, Molly, Daniel und den Zwillingen Harriet und Fliss vertraut sein dürften. Für mich hätte es trotz nicht eingehaltener Reihenfolge keinen besseren Start in die Reihe geben können, denn Seth‘ und Fliss‘ Geschichte war ein Volltreffer, der definitiv Lust auf mehr macht.

Dieses Buch bietet nicht nur eine packende Liebesgeschichte, sondern auch starke Geschwisterbeziehungen, bei denen einem das Herz aufgeht, und eine besondere Charakterentwicklung, die mit der Einsicht verbunden ist, dass man Probleme nicht immer mit sich selbst ausmachen, sondern den damit verbundenen Schmerz auch mal mit anderen teilen sollte, um nicht daran kaputt zu gehen. Sarah Morgan kratzt hier nicht nur an der Oberfläche, sondern hat Charaktere geschaffen, die glaubwürdig und gut genug ausgearbeitet sind, um als reale Personen empfunden zu werden. Sie haben ihre persönliche Geschichte, ihre Probleme, ihre Eigenarten und handeln in Hinblick darauf für den Leser stets nachvollziehbar. Nie hatte ich das Gefühl, dass irgendein Verhalten zu dramatisch, zu überzogen oder zu unrealistisch gewesen wäre.

Vor allem Fliss ist ein sehr komplexer Charakter, der gerade deshalb umso echter wirkte, denn Menschen sind in der Realität nun mal komplex. Ich hatte selten das Vergnügen einer so authentisch und ungewöhnlichen Protagonistin, die ich noch dazu sofort sympathisch fand. Im Gegensatz zu ihrem Zwilling Harriet, die in ihrer Kindheit gestottert hat und eher schüchtern und zurückhaltend ist, ist Fliss eine starke, selbstbewusste junge Frau, die mit ihren Gefühlen hinter dem Berg hält – Gründe dafür sind wie schon angedeutet in ihrer Kindheit zu verorten – und stets für die Menschen einsteht, die sie liebt. Schon früher hat sie Kinder, die ihre Schwester wegen ihres Stotterns gemobbt haben, in ihre Schranken verwiesen und auch heute noch steht ihre Schwester für sie an erster Stelle. Spätestens durch Seth’ plötzliches Auftauchen in Manhattan wird jedoch klar, dass es da noch eine andere Seite in ihr gibt: Eine verletzliche voller Selbstzweifel und einem angeknacksten Selbstbild. Gerade wegen dieses Gegensatzes war sie ein unglaublich interessanter Charakter, der mir sofort imponiert hat und mit dem ich von der ersten Seite an mitgefühlt habe. Nicht zuletzt wegen Fliss‘ komplexen Wesens ist das Buch auch sehr emotional und tiefschichtig. Es gibt nicht wenige Momente, die mich wirklich bedrückt haben, weil Fliss‘ Bild von sich selbst so negativ ist. Wenn es dann Momente gab, in denen ihr von anderen – Harriet, ihrer süßen Großmutter oder Seth – gezeigt wurde, dass diese sie völlig anders sehen, war ich immer sehr berührt, sodass ich hin und wieder sogar Tränen in den Augen hatte.

Seth hat mit Fliss also keine leichte Aufgabe vor sich. Im Vergleich zu ihr ist er schon eher ein typischer männlicher Protagonist, der fast schon an der Vollkommenheit kratzt. Er wird von allen geliebt, ist charmant, gutaussehend, verständnisvoll, neckisch und vor allem geduldig. Kurzum: Er ist perfekt für Fliss, denn Geduld ist nötig, um mit Fliss‘ Verschlossenheit umgehen und sie aus der Reserve locken zu können. Das macht Seth wirklich gut. Ganz bedächtig setzt er seine Eroberungspläne um und baut damit Spannung auf, weil man als Leser gespannt darauf ist, ob und wie er Fliss‘ Schutzmauern einreißen wird. Man konnte bei der Liebesgeschichte richtig mitfiebern.

Liebesgeschichten, in denen die Protagonisten eine Vorgeschichte haben, liebe ich ganz besonders, da die Gefühle so meist noch intensiver und glaubwürdiger wirken. Und das war hier auch absolut der Fall. Man hat beiden die tiefen Gefühle füreinander abgekauft, hat den Schmerz mitfühlen können und war gespannt darauf, was in der Vergangenheit vorgefallen sein könnte, dass sich die beiden getrennt haben.

Mich hat das Buch mit einem rundum guten Gefühl und Vorfreude auf die anderen Bände der Reihe zurückgelassen. Einziger Kritikpunkt? Das Cover, das mich wohl alleine nicht zum Lesen bewogen hätte.

Fazit

Bei „Verliebt bis in die Fingerspitzen“ handelt es sich um eine tiefgründige Liebesgeschichte mit authentischen, vielschichtigen Charakteren und einer glaubwürdigen Entwicklung der Liebesbeziehung. Das Buch lädt einen zum Wohlfühlen ein und wartet mit einem schönen, zufriedenstellenden Happy-End auf. Ich kann es jedem Genreliebhaber nur ans Herz legen und vergebe 4,5 Sterne.