Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2019

Intrigen, Geheimnisse und Machtspiele

Eine wie wir
0

Ich liebe Internatsgeschichten mit Intrigen und Machtspielen und deshalb hab ich mich sehr auf “Eine wie wir” von Dana Mele gefreut.
Besonders das Cover mag ich total gern. Weil es schlicht ist und dennoch ...

Ich liebe Internatsgeschichten mit Intrigen und Machtspielen und deshalb hab ich mich sehr auf “Eine wie wir” von Dana Mele gefreut.
Besonders das Cover mag ich total gern. Weil es schlicht ist und dennoch über sehr viel Ausdruck verfügt.
Der Klappentext tat sein übriges und es landete somit nicht lange auf dem Sub.

Meine Vorfreude verflog leider relativ schnell. Die Autorin hat wirklich eine sehr einnehmende und eindringliche Art zu schreiben. Daran lag es also nicht.
Der erste Punkt für mich war, das ich Kay einfach nicht mochte. Sie löste am Anfang nichts in mir aus. Sie wirkte flach und unaufregend. Was sich erst im Laufe der Handlung änderte. Denn Kay war mehr , als ich vermutet hatte.
Verletzlich , einsam. Sehnt sich nach Liebe und Anschluss. Sie hatte durchaus mein Mitgefühl. Aber ihre Vergangenheit erzählt ihre eigene Geschichte. Die Autorin wirft dem Leser in dieser Hinsicht immer wieder kleine Brocken zu, was noch neugieriger macht.
Und obwohl ich die Grundthematik total interessant fand, kam im ersten Teil des Buches keine richtige Spannung auf. Viele Puzzleteilchen fanden zu schnell und zu leicht an ihren Platz und die Verdächtigen konnten schnell eingegrenzt werden. Was die Vorhersehbarkeit leider nur noch mehr verstärkte.
Ich hatte das Gefühl, der Racheblog spiele nur am Rande des Geschehen eine Rolle und hätte nur eine kleine Bedeutung. Nicht das, worauf es ankommt.
Vielmehr geht es um das dahinter.
Wie leicht man Menschen verletzen, manipulieren und zerstören kann.
Ein Moment der Unbedachtheit und plötzlich entgleitet alles. Aber das schlimmste: man denkt sich nichts dabei und macht ohne Probleme weiter.
Das hat mich wirklich erschüttert und gab dem ganzen eine andere Bedeutung.

Mobbing ist ein ernstes Thema. Dies gelingt der Autorin hier sehr gut zu verdeutlichen und in den Fokus zu rücken.
Sie zeigt aber auch wie wenig man über seine Taten nachdenkt und gar nicht begreift, welchen Schaden man damit anrichtet und was es alles nach sich zieht.
Kay hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Sie hat einiges getan, womit sie sich keine Medaille verdient hat und dennoch ist sie auch ein Mensch mit Gefühlen und Ängsten. Ein Mensch, der Schutz sucht und sich hinter einer Mauer versteckt.
Kays Entwicklung hat mir wirklich sehr gut gefallen. Am Ende mochte ich sie sogar und verstand vieles besser. Sie kam aus sich heraus und veränderte sich.
Dadurch das man Kays Perspektive erfährt versteht man sie auch viel besser und kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Emotionen blieben dabei leider etwas auf der Strecke. Größtenteils prallte es an mir ab. Ich hätte mir da einfach noch mehr Tiefe, noch mehr Intensität, noch mehr Eindringlichkeit gewünscht.
Es gab Momente da hab ich Angst, Verzweiflung und Wut verspürt. Aber ich hätte gern noch mehr davon gehabt.
Mehr Schmerz, mehr Wut, mehr innere Zerrissenheit.

Die Charaktere sind allesamt recht gut gestaltet. Mir persönlich haben Nola, Brie und Kay am besten gefallen. Alle anderen blieben für mich leider etwas blass und gingen etwas unter.
Es gelang der Autorin jedoch herausragend gut eine beklemmende und düstere Atmosphäre zu schaffen, die mich wirklich mitgerissen hat.
Die Handlung selbst lebt von Geheimnissen.
Jeder hat eins. Manche mehr , manche weniger.
Geheimnisse die mich größtenteils nicht überrascht haben. Aber dennoch für Nachdenklichkeit sorgten.
Es ist abwechslungsreich und auch die zwischenmenschlichen Aspekte bleiben nicht außen vor und berühren etwas in der Seele.
Die Brisanz verhärtet sich und plötzlich hat man das Gefühl, alles würde sich umkehren und somit eine völlig neue Bedeutung erhalten.
Eine Handlung die sehr interessant und auch ein Stück weit faszinierend zu verfolgen war. Besonders im zweiten Teil kam ordentlich Spannung auf und ich wollte das Buch nicht mehr zur Seite legen.
Am Ende fand es für mich den erwarteten Abschluss, aber auch eine Veränderung die mir gefallen hat und die ich wirklich begrüßt habe.

Schlussendlich ist “Eine wie wir” zwar ein wirklich guter Roman über eine sehr ernste Thematik. Der mich leider durch zu wenig Emotionalität und Intensität jedoch nicht komplett überzeugen konnte.

Fazit:
Intrigen, Geheimnisse und Machtspiele.
Deswegen war meine Freude auf “Eine wie wir” enorm groß.
Dana Mele hat ein wirklich interessanten Roman über eine sehr ernste Thematik geschaffen, der mir stellenweise wirklich unter die Haut ging.
Leider war es für mich zu vorhersehbar.
Ich hätte mir mehr Tiefe, Emotionalität und Intensität gewünscht.
Gut zu lesen für zwischendurch. Aber leider etwas, das man wohl eher weniger im Gedächtnis behält.
Ich denke durch mehr Brisanz und Tempo hätte es wohl einen anderen Stellenwert erhalten.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Eine leichte Liebesgeschichte für zwischendurch

Haunted Love - Perfekt ist Jetzt
0

Mit “Haunted Love” hat Ayla Dade eine Liebesgeschichte geschrieben, die mich tatsächlich ziemlich zwiegespalten zurücklässt.
Den Prolog fand ich wahnsinnig gelungen, er war nicht nur unheimlich traurig ...

Mit “Haunted Love” hat Ayla Dade eine Liebesgeschichte geschrieben, die mich tatsächlich ziemlich zwiegespalten zurücklässt.
Den Prolog fand ich wahnsinnig gelungen, er war nicht nur unheimlich traurig und qualvoll, sondern hat auch neugierig darauf gemacht, was sich wohl dahinter verbergen mag. Mehr als alles andere wollte ich genau diesem Aspekt auf den Grund gehen.
Doch ehe man es sich versieht, landet man in einer dramatischen Liebesgeschichte, die von mehr Tiefs als Hochs begleitet wird. Zudem war gerade anfangs die Ähnlichkeit mit einer anderen Geschichte recht auffällig. Nach einiger Zeit wurde es besser und die Geschichte entwickelte sich zu etwas eigenem.

Die Charakter fand ich ziemlich interessant. Wobei ich tatsächlich sagen muss, das mir die Nebencharaktere mehr ans Herz wuchsen, als die um die sich die Story tatsächlich dreht.
Logan, Grace und auch Charly fand ich unheimlich schön in Szene gesetzt. Obwohl sie nicht allzu viel zu sagen hatten, blitzte zwischen den Zeilen immer wieder etwas durch. Das machte es für mich tiefer und zugleich gehaltvoller.
Hazel und auch der männliche Protagonist blieben mir dagegen etwas zu sehr auf der Strecke.
Hazel, unscheinbar , die man eigentlich nicht bemerken würde. Die aber an der Seite von Caleb zu neuem Glanz erwacht.
Ich kann nicht sagen, das ich sie nicht mochte. Zum Anfang fand ich sie total süß und einfach anders. Sie hatte für mich enorm großes Potenzial. Die Wandlung die sie allerdings hier durchlaufen hat, hat mir doch etwas sauer aufgestoßen. Eine 180 Grad Wandlung, die ich einfach nicht gutheißen konnte und wollte. Denn auf ganz klare Art und Weise zeigt die Autorin auf, was die High Society aus einem unscheinbaren Mädchen machen kann.
Es war keine Stärke für mich da, dafür war mir ihr Charakter einfach zu flach. Es gab einen Aspekt an ihrer Person, der sehr interessant war. Der zu meinem Leidwesen einfach nebenbei abgehandelt wurde. Dabei war diese Thematik unheimlich wichtig und hätte in meinen Augen mehr ausgearbeitet werden sollen. Denn letztendlich wollen wir nicht nur eine Liebesgeschichte lesen. Wir wollen Themen durchlaufen, die uns berühren, aufrütteln und zum nachdenken bringen.
Der weitere Verlauf war für mich nicht nur sehr vorhersehbar, sondern Hazel entwickelte sich für mich immer mehr zu einer nervigen Protagonistin.
Augen rollen war bei mir an der Tagesordnung.
Nichtsdestotrotz schafft es Ayla Dade mit humorvollen Szenen das Ruder nochmal herumzureißen. Besonders die Szenen mit dem Bodyguard fand ich sehr süß und witzig zugleich.
Es hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht.

Der männliche Protagonist war kalt, unberechenbar und hat den typischen Touch eines Bad Boys. Aber gerade da war es mir etwas zu viel des Guten. Wenn man sich anstrengt , blickt man hinter die Fassade.
Doch immer mehr verwirrte mich sein eigener Charakter.
Alles Schall und Rauch?
Keine Frage, es ist eine wirklich süße Geschichte die mich auf Trab halten konnte und besonders mit den Nebencharakteren punktete.
Es gibt unglaublich viel Dramatik, herzzerreißende Szenen und schwupps fertig ist eine traumhafte Story a la Pretty Woman.
Doch reicht das?
Für mich leider nicht. Es gab Szenen , da hätte man mehr herausholen und tiefer gehen können.
Es einfach plastischer machen können. Damit ich das Leben , die Tiefen hätte spüren können.
Es gab durchaus Emotionen für mich. An Stellen, die wollen weniger die Aufmerksamkeit erregt haben.
Ich empfand Anspannung, Wut , als auch Liebe.
Aber nicht dort, wo es sein sollte.

Wirklich toll dagegen fand ich den Schreibstil der Autorin. Locker und flockig, so daß ich in einem Rutsch damit durch war.
Ebenso fand ich die Perspektive, der Hauptprotagonistin sehr toll, was aber nicht automatisch für mehr Greifbarkeit gesorgt hätte.
Dennoch kam für mich die Einsamkeit dahinter sehr gut zum Vorschein. Wie angreifbar und verwundbar man ist, wenn man plötzlich auf dem Präsentierteller liegt. So eine Entwicklung fördert nicht immer positive Aspekte zutage. Es holt Dämonen raus und die fangen dabei an ihr eigenes Spiel zu spielen.
Hazel kam mir oft sehr einsam und verloren vor, in einer Welt in der Lächeln und das pulsieren des Lebens ein absolut wichtiger Bestandteil war.
Und doch hat mir dieser Roman auch Wärme geschenkt. In Form von kleinen Details die mir wirklich nahe gingen und dafür sorgten, das ich darüber nachgedacht habe.
Es gab jedoch auch einige Szenen, die mich durchaus stutzig gemacht haben. Es spielt in New York und es gab Nutella. Für mich leider nicht wirklich stimmig.

Letztendlich hat Ayla Dade zwar ein zuckersüßes Debüt zustande gebracht, das in meinen Augen aber zu wenig Tiefe enthielt, dafür aber mit unwahrscheinlich tollen Nebencharakteren punktete.

Fazit:
Haunted Love von Ayla Dade ist mit einigen Abstrichen ein durchaus gelungenes Debüt.
Das mich jedoch nicht so in Atemlosigkeit versetzen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.
Zu viel Drama. Zu wenig Tiefe.
Man hätte hier einiges mehr herausholen können.
Dennoch gelang es ihr mich zu begeistern, zum schmunzeln und zum Augen verdrehen zu bringen.
Eine leichte Liebesgeschichte für zwischendurch.
Nicht schlecht , aber es hätte Potenzial zu mehr gehabt.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Es ist viel mehr ein psychologisch gut durchstrukturierter Kriminalroman, als ein Thriller

Ich bringe dir die Nacht
0

Der Klappentext dieses Thrillers hat mir richtig Lust auf diese Geschichte gemacht.
Doch so sehr ich mich auch freute, umso ernüchterter war ich nach den ersten Seiten. Denn es war keineswegs so nervenzehrend ...

Der Klappentext dieses Thrillers hat mir richtig Lust auf diese Geschichte gemacht.
Doch so sehr ich mich auch freute, umso ernüchterter war ich nach den ersten Seiten. Denn es war keineswegs so nervenzehrend und actionreich, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Auch hatte ich nicht das Gefühl einen Thriller zu lesen, viel mehr war es ein psychologisch sehr gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der vor allem mit der Tiefe der Charaktere punktet.
Der Geschichte haftete von Beginn an schon eine bleiernde Schwere an, die das Ganze in die Tiefe drückte. Diese Schwere machte es etwas langatmig, obwohl die Geschichte selbst wirklich sehr interessant ist und für einige Überraschungen sorgt. Das Ganze deckt sich jedoch sehr gut mit Alison Wesenszüge. Das, was sie seit den Geschehnissen von vor 10 Jahren durchmachte, kam sehr gut an die Oberfläche und wurde damit sehr gut unterstrichen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und fließend. Sie legt immer eine gewisse Spannung und Erwartung in die Zeilen, daß man trotz Längen in der Geschichte, doch nicht wirklich davon loskommt.
Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Alison, einer unbekannten Person, als auch von Will. Was es doch recht abwechslungsreich gestaltet. Doch zu meinem Leidwesen kam ich den Charakteren emotional gesehen nicht wirklich näher. Ich konnte keine rechte Bindung aufbauen, so sehr ich es auch wollte.
Alison selbst versprühte für mich eine unnahbare Kühle. Sie war nicht recht zu greifen. Oft dachte ich, jetzt hab ich sie. Doch dann verschwand sie wieder hinter ihrer unzerstörbaren Mauer.
Was aber auf einer gewissen Ebene auch sehr gut nachzuvollziehen war. Stück für Stück konnte man verstehen, wie aus einer lebenslustigen jungen Frau voller Ziele, Träume und Wünsche, eine Frau wurde, die an ihrem Erlebnissen zu knabbern hat. Es hat sie verändert. Ihre Seele, ihr Leben und das, was sie ausmacht. Eine Leere hat sich bei ihr gebildet, die sich nicht so einfach schließen lässt.
Insgesamt sind die Charaktere sehr vielseitig aufgebaut.
Sie sind authentisch und gerade psychologisch gesehen, fand ich sie wirklich sehr gut ausgearbeitet. Denn jeder birgt Ecken und Kanten, was sie doch menschlich gesehen, recht greifbar macht.
Am ehesten konnte ich tatsächlich Bezug zu Liz aufbauen, die ich eigentlich überhaupt nicht mochte. Doch ihre Wesenszüge haben mich immer wieder die Augen verdrehen lassen, was eine gewisse Emotionalität hervorruft.
10 Jahre sind eine lange Zeit. Alsison hat noch immer unter den Geschehnissen von damals zu leiden und plötzlich wird alles wieder nach vorne gezehrt.
Was richtet das in ihr selbst an?
Und die wichtigste Frage: Was ist damals tatsächlich geschehen?

Die Handlung selbst hat mich tatsächlich von Beginn an nicht losgelassen und ununterbrochen beschäftigt.
Dabei tauchen wir in Vergangenheit und Gegenwart ein. Was ich wirklich gut fand, da man sich so gut ein Bild von allem machen konnte. Ich konnte gewisse Aspekte in dieser Geschichte besser nachvollziehen und mich hineinfühlen. Die Entwicklung die dabei bei den Charakteren, als auch bei der Handlung vonstatten geht, ist sehr gut spürbar und nachzuvollziehen.
Leider ist das Tempo nicht sonderlich groß und so wird man mit vielen Details behäuft, wodurch sich einiges in die Länge zieht.
Die Ermittlungsmethoden konnte ich gut nachvollziehen und ein Puzzleteil an das andere reihen, bis es ein komplettes Ganzes ergibt.
Die Autorin macht dabei auch vor einigen Wendungen nicht halt. Die man jedoch ein Stück weit kommen sieht. Doch mit einigen Aspekten, hat sie mich tatsächlich überrascht und für sprachlose Momente gesorgt.
Es liegt so viel Berechnung, aber auch Kalkül dahinter, das ich letztendlich doch etwas überrascht war. Ebenso kommt die Verletzlichkeit und Traurigkeit dahinter sehr gut zum Ausdruck.
Das Ende ist gut in die Gesamtstory involviert und überrascht dabei noch einmal.

Schlussendlich ein Thriller, der leider kaum Nervenkitzel und Ängste hervorruft.
Es ist viel mehr ein psychologisch gut durchstrukturierter Kriminalroman, als ein Thriller.
Die Schwere, als auch die Längen haben mir ordentlich zu schaffen gemacht. Mit etwas mehr Tempo hätte man dem ganzen noch beikommen können. Dennoch überrascht dieser Thriller mit seinen Wendungen und damit, das man immer an der Geschichte dranbleiben möchte.
Wer es gern etwas psychologischer und detaillierter mag, könnte hierbei seine Freude haben.
Mich konnte es nicht ganz so umhauen, wie erhofft. Dennoch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Wenn Schmerz zum Alptraum wird

Der Klang brechender Rippen
0

Der Klappentext von diesem Thriller hat mir richtig gut gefallen. Mir gefiel die Idee, vor allem da es sich dabei um Frauen handelt. Etwas das viel zu selten zum Zuge kommt.
Doch meine erste Begeisterung ...

Der Klappentext von diesem Thriller hat mir richtig gut gefallen. Mir gefiel die Idee, vor allem da es sich dabei um Frauen handelt. Etwas das viel zu selten zum Zuge kommt.
Doch meine erste Begeisterung ließ leider schnell nach,da die Umsetzung mir nicht ganz so gut gefallen hat.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Wenn der Schmerz zum Alptraum wird.
Das ist hier das tatsächliche Programm.
Zwei Frauen. Zwei Schicksale die sich kreuzen.
Zwei Charaktere die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Angefangen bei Belinda, die ich leider überhaupt nicht mochte.
Ängstlich und panisch.
Umso krasser empfand ich , wie grausam sie sein konnte. Sie hat keine Empathie , keine Seele.
Haus, Mann und Geld weg. Sicher möchte man alles zerstören in diesem Moment tiefster Verzweiflung.
Aber Belinda erlebt einen Fall geistiger Umnachtung.
Dennoch war ich auf die Entwicklung der Dame gespannt , die aber nicht ganz bei mir ankam. Viel mehr erlebt man, das sie seit diesem “Unfall” ihre Seele immer mehr verliert.
Lei war mir dagegen doch recht sympathisch. In gewissem Sinne konnte man ihre Zerrissenheit und ihre Verzweiflung nachvollziehen und nahm daher auch Anteil an ihrem Schicksal. Die Entwicklung bei ihr war spürbar und zeigte, was der Schmerz aus ihr machte.
Aus ihrem Leben. Aus ihrem ganzen Sein.
Sie ist verloren und doch legt sie auch an Entschlossenheit zu. Ich konnte mit ihr sehr gut mitfühlen. Ihre Qual und Hilflosigkeit spüren.
Ein Schicksal das ans Herz geht und gerade psychologisch gesehen sehr gut ausgebaut ist. Man begreift was ein einziger Moment alles anrichten und verändern kann.
Nicht nur für das Opfer. Sondern auch für den Täter und das ganze Umfeld.
Richtig gern mochte ich auch Harry und auch Jenna.
Hierbei erfahren wir von beiden Frauen die Perspektiven, Belinda blieb trotz allem unnahbar und blass. Zu Lei jedoch konnte ich eine Verbindung aufbauen.
Man trifft noch auf weitere Charaktere, die gut dargestellt wurden, jedoch nicht ganz greifbar waren.

Der Autor hat einen sehr fesselnden und rasanten Schreibstil, wodurch die Seiten nur so an mir vorbeigeflogen sind.
Was die Handlung anbetrifft , war ich doch etwas zwiegespalten. Ich mochte es sehr , wie das Tempo immer mehr angezogen wurde. Auch wenn ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, nur auf brachiale Gewalt zu treffen. Diese ist aber keineswegs so blutig und brutal , wie man denken würde.
Viel mehr hat man das Gefühl pure Raserei zu erleben.
Der Autor schneidet auch Themen wie Homosexualität und die Herkunft verschiedener Rassen an. Was aber nur unterschwellig zum Zuge kommt.
In der Handlung sah ich zunächst keinen roten Faden. Das änderte sich erst später.
Der Autor hat die Story in drei Teile gegliedert, was wirklich gut zum Ausdruck gebracht wird.
Der erste Teil war etwas schleppend, aber auch fesselnd und facettenreich.
Der zweite Teil jedoch konnte mich wirklich fesseln und in Atem halten.
Man erlebt was die Begegnung aus den Frauen gemacht hat und womit sie konfrontiert werden.
Stellenweise wusste ich wirklich nicht ob ich Mitleid haben sollte. Doch ehe ich dazu kam, wurde genau dieses Gefühl wieder zunichte gemacht.
Sprachlich gesehen ist es etwas vulgär. Es wird mit Kraftausdrücken nur so um sich geworfen. Woran man sich aber gewöhnt.
Als Thriller empfand ich diesen Roman wirklich nicht schlecht, auch wenn der Autor mich in dem Punkt nicht überraschen konnte.

Viel mehr machte mir der übersinnliche Aspekt Sorgen. Es wirkte, als könne sich der Autor nicht recht entscheiden. Die Atmosphäre wurde dadurch jedoch von spürbarem Grauen durchzogen, was ich als großen Pluspunkt werte.
Eine Angst die keinen Namen kennt.
Wäre es tatsächlich in dem Sinne nur ein Gefühl gewesen, wäre das für mich durchaus greifbar und nachvollziehbar gewesen. Doch der Autor legt hier noch eine Schippe drauf und gibt dem Ganzen mehr Präsenz. Dieser Teil war für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar.
Man hat das Gefühl die Hölle zu betreten.
Eine Hülle, Eine Erscheinung. Ein Nichts.
Das Ende in dem Sinne hat mir gut gefallen.
Doch leider wurde dann nochmal über die Stränge geschlagen und somit konnte mich auch die Umsetzung dieser doch recht interessanten Idee nur stellenweise mitreißen und überzeugen.
Der Schlussakt passte für mich nicht zum Gesamtkonzept und hat es damit auch negativ beeinflusst.

Schlussendlich ein interessanter Thriller , der in der Umsetzung einige Schwächen für mich hatte.
Thriller oder Horror , das ist hier die Frage. Für mein Befinden, hätte man sich für eine Seite entscheiden sollen. Dann wäre es richtig gut geworden.

Fazit:
Wenn Schmerz zum Alptraum wird.
Zwei Frauen.
Zwei Schicksale.
Wenn Wege sich auf perfide Art und Weise kreuzen und nichts als Schutt und Asche übrig bleibt.
Als Thriller sehr interessant, Doch leider gab es einige Schwächen in der Umsetzung.
Es konnte mich fesseln und mitreißen, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.
Ein vielversprechender Plot , der mich leider nicht zufriedenstellen konnte.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Drückend , unheilvoll, mysteriös

Outliers - Gefährliche Bestimmung. Die Suche
0

Auf Outliers hab ich mich sehr gefreut, was vor allem an der ungemein faszinierenden Thematik liegt.
Stell dir vor, man könnte Gefühle lesen.
Ich war daher sehr auf die Umsetzung gespannt und startete ...

Auf Outliers hab ich mich sehr gefreut, was vor allem an der ungemein faszinierenden Thematik liegt.
Stell dir vor, man könnte Gefühle lesen.
Ich war daher sehr auf die Umsetzung gespannt und startete flugs mit dem Lesen.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.
Anfangs hatte ich jedoch enorme Probleme überhaupt in das Geschehen hineinzufinden.
Ein Grund war wohl die schwermütige und unheilvolle Atmosphäre, die mich komplett niederdrückte.
Den Schreibstil empfand ich zu Beginn etwas holprig und nicht ganz so fließend, wie ich mir das erhofft hatte.

Die Charaktere waren mir zunächst weder sympathisch , noch unsympathisch. Sie waren einfach blass, nicht zu greifen. Ich konnte sie einfach nicht fühlen, nicht zu ihnen vordringen.
Dennoch gefiel mir besonders, das die Charaktere sehr wandelbar waren und kaum zu durchschauen.
Etwas was mich ungemein fesselte und nicht eine Sekunde losließ.
Klar, erahnte ich Wylies Panik und Angstzustände. Aber mir hat dabei Leben gefehlt.
Natürlich begreift man , das sie ihre Freundin um jeden Preis finden und retten will. Aber es war fast so, als hätte sie viel mehr mit ihren inneren Dämonen zutun, als das sie sich überhaupt auf die Rettung konzentrieren könnte.
Jasper dagegen erschien mir sehr viel authentischer, aber doch auch mit einem gewissen Maß an Ecken und Kanten.
Erst im Laufe der Zeit konnte ich mich in die Charaktere hineinversetzen und mit ihnen fühlen, mit ihnen zittern und mitfiebern.
Was man hier geboten bekommt ist eine wahre Hetzjagd, wobei die Ursache dessen aber nie ganz klar war.
Die Handlung ist actionreich und spannungsgeladen, aufgrund der Schwere , hat man jedoch ein völlig anderes Gefühl.
Eine Handlung bei der ich mich tatsächlich hin- und hergerissen fühlte. Die mich jedoch auch komplett einnahm und immer wieder sinnieren ließ.
Immer wieder schimmerten die Outliers durch.
Eine Thematik die mich wahnsinnig interessierte, aber nicht richtig zum Ausdruck kam.
Erst später gelang es der Autorin aufgrund von gezielten Wendungen ordentlich Spannung hineinzulegen und mich an das Geschehen zu fesseln .
Meine Fragen wurden immer mehr. Es wurde immer geheimnisvoller und mysteriöser.
Kein Moment ist wie der nächste und immer die Frage , wem man überhaupt noch vertrauen kann.
Vertrauen, das hier eigentlich überhaupt keinen Platz hat.
Wylies Hintergrund ist sehr schmerzhaft und prägend, wodurch sie sehr verletzlich und etwas kopflos erscheint. Im Laufe der Zeit entwickelt sie sich weiter und wächst über sich selbst hinaus.
Doch für mich war Jasper mein Lieblingscharakter.
Obwohl man meinen sollte aufgrund von Wylies Sichtweise eher sie ins Herz zu schließen.
Zugute halten muss man wirklich , das es bis zum Ende hin wirklich unvorhersehbar war und man keine Ahnung hatte , worauf es letztendlich wirklich hinaus zielte.
Ich hatte mir jedoch erhofft etwas mehr über die Grundthematik zu erfahren. Aufgrund der Hintergründe wurden vieles angerissen, es lag aber mehr in der Schwebe , als das man hätte irgendetwas richtig greifen können.
Aufgrund des explosiven und verzweifelten Showdowns möchte ich aber unbedingt wissen , wie es mit Wylie und Jasper weitergeht.

Schlussendlich hat die Autorin hier wirklich einen interessanten, aber auch sehr komplexen Roman geschrieben. Die Emotionen blieben dabei für mich etwas auf der Strecke.
Mir erscheint er noch etwas unausgereift, da vieles nur angerissen wird.
Es ist drückend , wissenschaftlicher Natur , aber trotzdem auch spannend und nervenzehrend.
Das wahre Grauen liegt im Schatten und ich hoffe , das dieser im nächsten Band aus seiner Deckung herauskommt.

Fazit:
Geniale Idee, leider etwas unausgereifte Umsetzung.
Ein verschwundenes Mädchen , eine Gabe die alles verändert.
Drückend , unheilvoll, mysteriös.
Ein Auftakt der erst langsam in Fahrt kommt , aber dann auch einige Überraschungen bietet, die selbst bei mir Sprachlosigkeit auslösten.
Der Auftakt konnte mich zwar nicht ganz überzeugen, dennoch absolut fesseln und mitreißen.
Auch wenn es noch Schwachstellen gibt , so möchte ich doch unbedingt wissen , wie es weitergeht.