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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Hatte mir mehr Spannung versprochen

Die Elemente des Todes
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Dieser Thriller beruht auf wahren Begebenheiten. Das hatte mich neugierig gemacht. So werden in Norddeutschland von 1994-1996 Menschen auf die unterschiedlichste Weise getötet – erwürgt, erschossen und ...

Dieser Thriller beruht auf wahren Begebenheiten. Das hatte mich neugierig gemacht. So werden in Norddeutschland von 1994-1996 Menschen auf die unterschiedlichste Weise getötet – erwürgt, erschossen und zerquetscht. Hauptkommissar Kiefer Larsen erkennt erst sehr spät Zusammenhänge zwischen den Morden. Aber Beweise nicht…
Der Leser wird gleich zu Anfang mit seiner „Philosophie“ des Mordens bekannt gemacht. Das habe ich anfangs nicht wirklich verstanden, aber neugierig hat es mich schon gemacht. Ja und dann geht es Kapitelweise immer zeitlich gesehen vor und zurück. Ich kam mir beim Lesen manchmal wie ein Wellenreiter vor – auf und ab. Dieser Schreibstil hat mich nicht so überzeugt. Wenn dadurch Spannung entstehen sollte, ist dies bei mir nicht gelungen.
Der krankhafte Geist des Täters, seine manipulierende Art beim Umgang mit Freunden insbesondere mit Frauen wurden hier im Buch sehr gut dargestellt. Er muss schon eine sehr starke Persönlichkeit sein der aber jegliche Empathie fehlt. An einigen Stellen habe ich mich gefragt, ob Frauen wirklich so naiv sein können?
Streckenweise sind mir die Ausführungen zu Nebensächlichkeiten, wie z. B. der telefonische Austausch zwischen Steve und Kiefer (beide Profiler) zu ausufernd. Das hatte mit der Mordermittlung nicht direkt zu tun. Das fand ich nicht so gut.
Insgesamt gebe ich diesem Thriller daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 03.10.2018

sehr gefühlvoll, aber Spannung vermisst

Narbensohn
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Helena Weiß will ein Buch schreiben über Menschen, die bisher nicht von Leben verwöhnt wurden. Sie will ihnen eine Stimme geben und beweisen, dass auch böse Menschen einen guten Kern haben. So lernt sie ...

Helena Weiß will ein Buch schreiben über Menschen, die bisher nicht von Leben verwöhnt wurden. Sie will ihnen eine Stimme geben und beweisen, dass auch böse Menschen einen guten Kern haben. So lernt sie bei ihrer Recherche Liam Winterfeldt bei einem Gefängnisinterview kennen….
Das Cover dieses Buchs finde ich äußerst gelungen- Es hat mich näher hinschauen lassen und als dann auch noch die Leseprobe bei mir positiv aufgenommen wurde, habe ich das Buch gelesen. Ich muss aber sagen, dass ich mir etwas mehr davon versprochen habe. Mir kam Helena allein bei ihren Besuchen im Gefängnis sehr, sehr naiv vor. Das beabsichtigte Interview hat in meinen Augen nicht sie mit Liam, sondern er mit ihr geführt. Sicher sie ist erst 20 Jahre und hat so ihre noch kindlichen Gefühle und Phantasien. Die Beschreibungen der Gefängnisbesuche haben mich zum Schmunzeln gebracht. Helenas Naivität kam wunderbar zum Ausdruck. Das fand ich richtig erfrischend. Aber später, als die Achterbahn von Helenas Gefühlen >gemeinsam mit Liam im Ferienhaus< beschrieben wurden, fand ich ihre Aktionen und Reaktionen dann irgendwann nicht mehr nachvollziehbar und es hat mich nur noch erstaunt, wie unlogisch sie reagiert. Irgendwann war mir das dann auch zu viel der Gefühlsbeschreibungen.
Besser als Figur fand ich dagegen Liam. Seine Gefühlschwankungen, seine bereits im Vorfeld gefassten Pläne, sein Widerstand gegenüber seinen neuen Gefühlen haben mich für ihn eingenommen. Das vom ihm erlebte Schicksal ist einfach nur als grausam zu bezeichnen. Kein Wunder, dass er so zerrissen ist und seine Seele einen Knacks erhalten hat.
Leider habe ich beim Lesen dieses Buchs, das ja als Thriller deklariert ist, keine richtige Spannung verspürt. Lag vielleicht auch daran, dass GUT und BÖSE schon gleich offengelegt wurden.
Insgesamt gibt’s von mir daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 23.09.2018

abwechslungsreiche Geschichte – Spannung fehlt

Die Toten vom Dartmoor
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Während der Verlegung eines Sarges im Dartmoor werden durch Zufall zwei Kinderskelette unter dem Sarg entdeckt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um die Schwestern Sophie und Charlotte, die seit ...

Während der Verlegung eines Sarges im Dartmoor werden durch Zufall zwei Kinderskelette unter dem Sarg entdeckt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um die Schwestern Sophie und Charlotte, die seit 20 Jahren als vermisst gelten, handelt. Craig McPerson, Leiter der Mordkommission, nimmt gemeinsam mit seinem Team die Ermittlungen in dem Cold Case wieder auf…
Doch hierin liegt auch die Krux: Craig bildet mit seinen beiden Kollegen Tyler Leighton und Heather Moorcraft keineswegs ein gutes Team. In meinen Augen war Craig ein Einzelkämpfer mit extrem starken psychischen Problemen. Dienstvorschriften – ja die gibt es – sie gelten aber nicht für ihn. Da ist er das genaue Gegenteil von Tyler. Krisen sind dadurch vorprogrammiert, machen die Handlung aber abwechslungsreich. Ich muss sagen, mir war Craig nicht sehr sympathisch. Die Handlung selbst fand ist gut konstruiert, denn im Laufe der Ermittlungen wurden aus einem Fall gleich vier. Trotz der vielen Fälle, des vielen Schweigens und nur kryptischer Andeutungen kam bei mir irgendwie kaum Spannung beim Lesen auf. Ich kann nicht einmal festmachen woran es lag, denn als Leser wird man durch die tageweise Schilderung der Ermittlungsarbeit direkt mit einbezogen. Aber vielleicht lag es auch einfach nur an der unsympathischen Art der Hauptfigur. Insgesamt gesehen ist dies ein unterhaltsamer Krimi dessen Spannung aber noch ausbaufähig ist. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2018

schwieriger Einstieg, Ermittler nicht überzeugend

Dreckiger Schnee
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Detective Aidan Waits ist im Privaten wie im Beruf ein Einzelkämpfer. Bei seinem Chef in Ungnade gefallen, muss er nächtlichen Telefondienst verrichten. Doch dann soll er sich under cover in die örtliche ...

Detective Aidan Waits ist im Privaten wie im Beruf ein Einzelkämpfer. Bei seinem Chef in Ungnade gefallen, muss er nächtlichen Telefondienst verrichten. Doch dann soll er sich under cover in die örtliche Drogenszene Manchesters einschleichen, deren Vertrauen gewinnen, um schlussendlich so den korrupten Polizisten zu entlarven. Denn immer wieder werden die Drogenbosse und Hehler vor geplanten Razzien gewarnt, verschwinden Beweise oder werden manipuliert. Aidan denkt: alles ist besser als der langweilige Telefondienst und nimmt den Auftrag an. Nicht ahnend, auf was er sich da einlässt…
Anfangs habe ich mich schwergetan die vielen handelnden Personen einzuordnen. Dabei ging es mir sicher so wie Aidan Waits – auch er wusste fast bis zum Schluss nicht wer gut, wer böse ist und wem man trauen kann. Diese Unsicherheit zog sich durch das ganze Buch. Der Sumpf der Drogenszene, seine Überschneidungen mit Prostitution, Korruption und das damit einhergehende Elend sind vom Autor in diesem Buch sehr atmosphärisch und anschaulich geschildert. Mit der Hauptfigur Aidan Waits konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Er kam mir wie der ewige Verlierer vor. Sowohl am Anfang als auch am Ende des Buches findet er sich in der Gosse wieder. Auch wenn er während seiner geheimen Recherchen mich des Öfteren durch brillante Schlussfolgerungen überrascht hat, konnte dies meinen Gesamteindruck von ihm nicht wesentlich aufwerten.
Insgesamt hat mir dieser Thriller, der viel auch von den weiblichen Nebenrollen lebt und von diversen Verwicklungen getragen wird, gut gefallen. Allerdings ist bei mir nie richtig Spannung aufgekommen. Es gibt von mir daher 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

zu viel in eine Geschichte verpackt

Die Tote im Wannsee
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Mitte der 60er Jahre in Berlin: Ein Spaziergänger findet am Wannsee die Leiche einer jungen Frau. Das Kriminalreferat M, Inspektion M1 ermittelt in dem Mordfall. Wolf Heller gehört zum Ermittlerteam und ...

Mitte der 60er Jahre in Berlin: Ein Spaziergänger findet am Wannsee die Leiche einer jungen Frau. Das Kriminalreferat M, Inspektion M1 ermittelt in dem Mordfall. Wolf Heller gehört zum Ermittlerteam und muss schon bald feststellen, dass einige Kollegen und sogar sein direkter Chef nicht unbedingt an der lückenlosen Aufklärung interessiert sind…
Bei den Ermittlungen wird Heller immer wieder ausgebremst, denn hier im Buch spielen auch ehemalige Nazi-Verbrecher, die Studentenrevolten, die Staatssicherheit und der Staatsschutz eine nicht geringe Rolle. Und genau das ist es, was mich gestört hat. In meinen Augen haben die Autoren versucht zu viel >zugegeben historisch belegte Tatsachen< in einen Krimi zu vereinen. Gerade die Ausführungen zu der Studentengruppe fand ich nicht so interessant. Hier kam es mir immer wie ein Bruch in der eigentlichen Handlung oder Mordaufklärung vor.
Das Berliner Flair der 60er Jahre wird in dem buch gut dargestellt und dem Leser vermittelt. Da gibt es die radikalen Studenten. Namen wie Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, Reinhard Mey u.a. kommen dem Leser bekannt vor und lassen die Geschichte realistisch erscheinen.
Ich kann nicht sagen, dass Heller mir sehr sympathisch war. Dazu war er mir zu unentschlossen hinsichtlich seiner Bindungsängste zu Paula. Er ist mehr so der Einzelgänger. Aber dies in diesem Fall, bei dem er keinem trauen konnte, vielleicht sogar von Vorteil.
Insgesamt betrachtet habe ich bei diesem Krimi die Spannung vermisst. Denn schon während des Lesens konnte man Ahnen wer hinter all dem steht und beim Weiterlesen hat man nur noch Feinheiten dazu erfahren. Von mir gibt’s für diesen Berlin-Krimi daher auch nur 3 Lese-Sterne.