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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2022

unterhaltsam und aufweckend

Eine Frage der Chemie
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"Eine Frage der Chemie" handelt von Elisabeth Zott, einer Chemikerin in den 60ern. Ohne Zurückhaltung wird von ihrem Leben erzählt, als Frau, die sich gegen all den Sexismus wehrt, der ihr jeden Tag entgegengebracht ...

"Eine Frage der Chemie" handelt von Elisabeth Zott, einer Chemikerin in den 60ern. Ohne Zurückhaltung wird von ihrem Leben erzählt, als Frau, die sich gegen all den Sexismus wehrt, der ihr jeden Tag entgegengebracht wird. Im laufe des Buches landet sie bei einer Kochshow, bei der sie Frauen auf ihre sehr spezielle Art und Weise Mut macht.

Das Buch ist wahrlich erschütternd (auf die positivste Art und Weise), unverblühmt wird geschildert, was diese Frau einfach nur durch ihr Dasein als weibliche Person durchmachen und erdulden muss. Der Autorin ist es dabei gelungen, ihre Charaktere so lebendig zu machen, dass man als Leser vollkommen in die Geschichte eintaucht. Man leidet mit, und bewundert Elisabeth für ihren unglaublich starken Charakter, eine bewundernswerte Feministin.

Ich wurde durch die Geschichte sehr zum Nachdenken angeregt. Wir brauchen immernoch Menschen wie Elisabeth Zott. Eine klare Leseempfehlung!! Auch wenn man teilweise sehr frustriert wird durch all die Dinge, die Elisabeth widerfahren (was aber leider sogar realistisch und keineswegs fälschlich aufgebauscht wurde) ist es doch eine wichtige Thematik, die auf so ergreifende und intelligente Art erzählt wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2018

Inspirierend und lehrreich

Mit 50 Euro um die Welt
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Bei dem Buch "mit 50 Euro um die Welt" handelt es sich um einen etwas anderen Reisebericht von Christopher Schacht, der mit 19 Jahren das Vorhaben in die Tat umsetzte, mit nur 50 Euro und ohne Flugzeug ...

Bei dem Buch "mit 50 Euro um die Welt" handelt es sich um einen etwas anderen Reisebericht von Christopher Schacht, der mit 19 Jahren das Vorhaben in die Tat umsetzte, mit nur 50 Euro und ohne Flugzeug einmal um die ganze Welt zu reisen. Die Abenteuer, die er dabei erlebt, die Menschen, die er trifft, die Probleme und unangenehmen Situationen, die ihm auf der Reise zur Genüge über den Weg laufen und die allgemeinen Entdeckungen und Erfahrungen, die er dabei macht, teilt er in diesem Buch lebhaft mit dem Leser und packt dabei die ein oder andere wertvolle Weisheit aus, die man gerne beherzigt.
Fast kommt es einem so vor, als würde man mit ihm reisen, wobei er auch die unangenehmen Momente- die nunmal auch dazugehören- bereitwillig genauso mit dem Leser teilt wie auch die schönen Momente und somit viel sympatischer und menschlicher wirkt. Das so eine Reise nämlich auch Schattenseiten hat und das nicht immer alles so klappt wie man es sich ausmalt, ist vollkommen normal.
Das Buch ist in mehrere Etappen seiner Reise eingeteilt, mit Karten am Anfang jedes Kapitels, um die Route besser nachvollziehen zu können. Auch stehen immer wieder Daten den Rand und unterteilen die Kapitel so erneut, was den Eindruck eines Tagebuchs erweckt. Geziert werden die Seiten von bunten Bildern seiner Reise, der Landschaft und den Leuten, die einen dazu ermuntern, selber dorthin zu wollen.
Auch wenn ich den Schreibstil nicht allzu besonders fand, reichte er aus, um die Erfahrungen gut rüber zubringen und störte somit nicht.
Ich würde das Buch an jeden empfehlen- egal ob Reiselustiger oder nicht, jeder kann noch etwas für sein weiteres Leben mitnehmen und wer weiß, vielleicht wird der ein oder andere inspiriert, etwas ähnliches zu wagen....

Veröffentlicht am 23.10.2018

Mit viel Humor und Charme

Rettungsgasse ist kein Straßenname
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Inhalt:
Der Autor erzählt von seinen (teilweise sehr komischen) Einsätzen als Feuerwehrmann und Rettungssanitäter und gewährt dem Leser einen Einblick in die etwas besonderen Momente seines Alltags, wenngleich ...

Inhalt:
Der Autor erzählt von seinen (teilweise sehr komischen) Einsätzen als Feuerwehrmann und Rettungssanitäter und gewährt dem Leser einen Einblick in die etwas besonderen Momente seines Alltags, wenngleich man bei manchen geschilderten Situationen nur den Kopf über die Menschheit schütteln kann und hofft, dass der Autor ein wenig übertreibt, da manche Situationen so brüllend komisch sind.

Schreibstil:
Jörg Nießen schreibt wunderbar flüssig und mit viel Witz, der einen einfach nicht kalt lassen kann. Seine Sprache ist sehr angenehm zu lesen und die Nutzung von etwas ungebräuchlichen Redewendungen geben dem ganzen mehr Pfiff ohne ins lächerliche zu gehen.

Meine Meinung:
Auf jeden Fall lesenswert! Es gab Momente, in denen ich das Buch zuklappen musste, da ich vor lachen die Buchstaben nicht mehr entziffern konnte. Der Autor und sein Kollege haben einen wunderbar komischen Humor und schaffen es auch, diesen gegen sich selbst anzuwenden. Man muss am Ende eines Kapitels einfach weiterlesen, denn auch wenn diese unabhängig voneinander sind, möchte man einfach keinen Moment verpassen und wartet nur noch auf den nächsten Flotten Spruch.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Nostalgisch und rührend

Sommer in Super 8
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Clara lebt als mittleres von fünf Kindern in Schallerup der 70er-Jahre. Von außen wirkt ihre Familie perfekt, eine hübsche Mutter, der Vater ist Arzt. Aber bald muss Clara erkennen, dass in ihrer Familie ...

Clara lebt als mittleres von fünf Kindern in Schallerup der 70er-Jahre. Von außen wirkt ihre Familie perfekt, eine hübsche Mutter, der Vater ist Arzt. Aber bald muss Clara erkennen, dass in ihrer Familie eben doch nicht alles so läuft, wie es sollte und alles andere als perfekt ist...
Anne Müller hat einen lebendigen, bildlichen Schreibstil mit dem sie geschickt die verschiedenen Ereignisse und Anekdoten aus Claras Leben verbindet und den Charakteren Leben einhaucht. Der Roman ist biographisch geschrieben, wirkt nicht übertrieben oder verschönernd sondern erzählt nüchtern von dem- nicht ganz so normalen- Alltag eines jungen Mädchens. Einen wirklichen Spannungsaufbau gibt es so nicht, dennoch wird das Buch nicht langweilig. Man genießt die kreativen Erklärungen und Beschreibungen, die Gedanken der Protagonistin und schwelgt in Erinnerung an die "guten alten Zeiten", die dieses Buch wieder zum Leben erweckt. Auch hat es die Autorin geschafft, den Wortlaut und Stil auf die Protagonistin anzupassen, die sich ab und an in kleinen Details verliert, charmant erzählt und die ein oder andere in ihren Augen wichtige Sache begeistert auch mal wiederholt, wenn es sie sehr beschäftigt hat. Von vorne bis hinten ist die Geschichte eine Achterbahnfahrt in Carlas Gefühlswelt- der eines jungen Teenagers- von fröhlich zu wütend, verliebt, traurig. Gestört haben lediglich die hin und wieder eingestreuten "aber da wusste ich noch nicht, dass..." die vollkommen überflüssig waren, ich hätte auch ohne den Versuch, zusätzliche Neugier zu erzeugen auf jeden Fall weiter gelesen. Über dem gesamten Roman lag eine verzaubernde Nostalgie.
Empfehlen würde ich das Buch für alle, die gerne die Zeiten ihrer Kindheit aufleben lassen wollen, oder die 70-er gar nicht erlebt haben und gerne erfahren würden, wie es damals so zuging. Aber auch für alle anderen ist das Buch auf jeden Fall einen Versuch wert, die Hauptperson lässt einen ab der ersten Seite nicht mehr gehen und drängt regelrecht danach, ihre Geschichte berichten zu dürfen. Und man lässt sie gewähren, denn man kann gar nicht anders als Seite für Seite zu verschlingen.

Veröffentlicht am 06.09.2022

Sehr gelungener Roman

Den Himmel finden
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In "Den Himmel Finden" von Erri de Luca wird die Geschichte eines Bildhauers und Bergführers erzählt, der in einem neuen Dorf auf der Suche nach Arbeit den Auftrag erhält, einer Jesus-Statue den Lendenschurz ...

In "Den Himmel Finden" von Erri de Luca wird die Geschichte eines Bildhauers und Bergführers erzählt, der in einem neuen Dorf auf der Suche nach Arbeit den Auftrag erhält, einer Jesus-Statue den Lendenschurz "abzunehmen" um der Statue das ursprüngliche Aussehen zurückzugeben. Der Mann, der sich vorher nicht wirklich mit Glaube und Religion befasst hatte, ist nun durch seine Arbeit in gewisser Weise dazu gezwungen dies doch zu tun.

De Luca schreibt mit einer erfrischenden Finesse, die Worte wirken genau richtig platziert und sorgfältig ausgewählt. Die Geschichte befasst sich mit dem christlichen Glauben ohne dabei aufdringlich zu wirken. Durch Figuren anderer Religionen, die dem Ich-Erzähler Unterstützung in seinem Glaubensprozess bieten, wird das Thema noch greifbarer und vielschichtiger behandelt.
Manche Sätze möchte man sich am liebsten aufschreiben, da die Themen immer noch so aktuell und gesellschaftlich relevant sind.

Alles in allem ist es ein sehr gelungenes Buch, wenn auch etwas kompliziert, gerade gegen Ende. Aber wer sich dadurch nicht abschrecken lässt wird durch ein wunderschön geschriebenes, schon fast poetisches Leseerlebnis belohnt, das einen selber dazu motiviert, sich mit der Thematik zu beschäftigen.

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