Hallo ihr Lieben, in letzter Zeit verspürte ich den Drang in mir, Bücher zu lesen, die mich in die Südstaaten und das Farmleben entführen. Da kam es mir entgegen, dass ich durch einen Zufall auf Liev von Drucie Anne Taylor stieß. Schon allein das Cover – ja, es ist nicht unbedingt das schönste Cover des Jahres – versprach das Genre, das ich mir erhoffte: Liebe, Sonne, Farmleben. Und Liev enttäuschte mich nicht. Heute gibt es meine Buchbesprechung zu diesem Roman.
Ich bin ganz ehrlich, nach den ersten fünfzig Seiten war ich mir nicht sicher, was ich mir mit diesem Buch angelacht hatte. Bailey wirkt zu Beginn des Romans derart hochnäsig, dass ich es kaum fassen konnte. Sie begegnete sämtlichen Figuren mit keinerlei Respekt, zickte in einer Tour rum und beschwerte sich dann, dass keiner nett zu ihr ist. Schnippisch, verwöhnt und selbstverliebt – so hätte ich Bailey nach den ersten Seiten beschrieben. Ein Glück ändert sich Bailey im Laufe des Romans und sie wuchs mir sehr ans Herz. Es fand eine meisterhafte Charakterentwicklung statt und die Bailey von den ersten Kapiteln war am Ende des Romans komplett verschwunden. Also an alle Leser, die eventuell Probleme mit Bailey haben: Bleibt am Ball!
Was sage ich zu der Handlung? Einerseits passiert nicht wirklich viel und sie ist schon etwas vorhersehbar – ich meine, der Titel des Romans ist Liev, man ist sich als Leser also von Beginn an bewusst darüber, dass es wohl um Liev und Bailey gehen wird –, aber gleichzeitig wusste sie mich auch zu überraschen und hat mich nicht mehr losgelassen. Das Lesen hat einfach Spaß gemacht und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Innerhalb eines Tages hatte ich die zweihundertzweiundneunzig Seiten durchgelesen und war fast traurig, als die Geschichte vorbei war. Sie lädt zum Träumen und Abschalten ein und lässt Leser den Alltag vollkommen vergessen, was ich sehr genossen habe.
Liev war der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Auch habe ich noch keine Meinungen zu anderen Büchern von ihr gelesen und generell nichts von der Autorin mitbekommen. Dementsprechend ging ich komplett unvoreingenommen in die Geschichte. Der Schreibstil der Autorin liest sich gut und flüssig, mehr aber auch nicht. Er ist verständlich und schildert die Geschichte sachgemäß. Man sollte aber keine hohe oder sonderlich anspruchsvolle Schreibart erwarten. Liev liest sich alles andere als schlecht, überragt aber nicht mit dem geschriebenen Wort.
Jap, es ist eine Liebesgeschichte. Hin und wieder tauchen einige erotische Szenen auf, die unerwartet kurz ausfielen, aber das fand ich nicht schlecht. Ich bin bekanntermaßen ja eher ein Fan von dem Innenleben der Figuren, den großen Gefühlen und Emotionen und muss nicht seitenlange Sexszenen in Büchern lesen. Von daher ist Liev für mich in diesem Punkt sehr gelungen. Das Buch ist romantisch und es zeigt, wie Liev und Bailey beide wachsen, innere Hürden überwinden und langsam zueinander finden. Wie bei vielen Liebesgeschichten weiß man auch bei Liev wie die Geschichte enden wird, ich fand dies aber keineswegs störend und kann das Buch getrost weiterempfehlen. Jeder, der einmal Lust auf eine emotionale Reise in die Südstaaten mit einem wortgewitzten Cowboy hat, sollte Liev einmal in Betracht ziehen.
Eine unterhaltende Geschichte mit viel Gefühl, die den Leser in den Süden Amerikas entführt. Bailey legt eine kaum zu beschreibende Charakterentwicklung hinter sich und Liev lässt die Frauenherzen höher schlagen. Für meinen Geschmack eine schöne Geschichte für zwischendurch.