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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2019

Was am Ende übrig blieb - ist die Kunst

Fleischmaler
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Jo Machedanz hat in seinen Kriminalroman die nationalsozialistische Kunstszene beleuchtet und dessen Machenschaften in der Neuzeit.

Durch die Wahl der verschiedenen Handlungsorte und der Figuren die anfangs ...

Jo Machedanz hat in seinen Kriminalroman die nationalsozialistische Kunstszene beleuchtet und dessen Machenschaften in der Neuzeit.

Durch die Wahl der verschiedenen Handlungsorte und der Figuren die anfangs keine wirkliche Verbindung zueienader aufwiesen hat er eine recht schwere Wahl getroffen, da man sich als Leser einfach schwer getan hat alles in ein Ganzes zu fügen.

Man hat anfangs das Gefühl bis zu 3 verschiedene Storys zu lesen.

Paul als Figur kann man gut einornden, so wie eben auch Kiki. Was Adam als Kunstdetektiv im Ganzen soll löst sich sehr spät erst auf.

Die Story an sich ist definitv voll mit Potential, aber die sachliche Erzählweise und eben auch die vielen Wechsel zwischen den Szenen lässt es sehr ins Stocken geraten, so dass es schwer fällt dem Geschehen zu folgen. Auch was das Spannungspotential angeht, so fehlt mir hier einfach die Tiefe. Man hat eben nur kleine Sequenzen an denen man mitfiebert. Und das betrifft vor allem die Figur Kira.

Die Morde an sich gehen da schon fast unter, trotz der Brutalität.

Zum Ende hin nimmt es aber zum Glück deutlich an Fahrt auf und man wird als Leser auch endlich mitgenommen und kann eben auch selbst ein paar Schlüsse ziehen, was es dann eben auch interessanter macht.

Ein Kriminalroman, der eben mehr Roman, als Krimi in meinen Augen darstellt.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Dreckige Geschäfte

Die Peer Gynt Papers
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Arne Jakobson erhält einen sehr außergewöhnlichen Auftrag, denn statt einen Mord aufzuklären soll er nur eine Dokumentenmappe sicher stellen. Arne ist dennoch skeptisch und streckt eben seine Fühler aus.
Noch ...

Arne Jakobson erhält einen sehr außergewöhnlichen Auftrag, denn statt einen Mord aufzuklären soll er nur eine Dokumentenmappe sicher stellen. Arne ist dennoch skeptisch und streckt eben seine Fühler aus.
Noch weiß er nicht in welches Wespennest er da gestochen hat.
Erst nach und nach bekommt er eine Idee, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu geht.

Auch als Leser erscheint die ganze Story verworren und teils unlogisch. Man muss definitiv am Ball bleiben, um eben den Dingen und Geschehnissen ausreichend zu folgen.
Definitiv kein Buch , das schnell zu lesen ist.
Die Figuren sind an sich gut ausgearbeitet, wenn auch nicht immer mit Tiefgang und greifbaren Charakter. Es wirkt oftmals recht unterkühlt.
Trotz der vielen spannenden Passagen verliert man sich doch schnell in Details und in sehr langatmigen Phrasen, so dass es schon fast langweilig anmutet.
Man muss sich ein wenig durchkämpfen, doch man wird belohnt. Denn die Story an sich ist gut und auch das Ende so nicht unbedingt vorhersehbar.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Kinder im Zwiespalt

Nie so sein
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"Ada, 16 Jahre alt, weiblich, anders und frisches Scheidungskind.Nach einer impulsiven Entscheidung zieht Ada von Freiburg nach Kiel. Weg von der "Psychoanalytiker"-Mutter, hin zum stillen Vater. Es beginnt ...

"Ada, 16 Jahre alt, weiblich, anders und frisches Scheidungskind.Nach einer impulsiven Entscheidung zieht Ada von Freiburg nach Kiel. Weg von der "Psychoanalytiker"-Mutter, hin zum stillen Vater. Es beginnt ein neues Leben für Ada: Selbstfindungsversuche. Falsche Entscheidungen. Flucht vor Problemen. Angst vor Leere. Und dann ist da noch dieser Junge: Elliott ..." (Quelle: Verlag)


Ada lernt man hier recht schnell kennen und lieben. Ich mag die Art wie sie handelt und ihre Gedankengänge, welche man hier gut miterleben darf.
Man taucht schnell in die neue Situationen ein, welche sich Ada stellen muss.
Schnell findet man den roten faden und ist begeistert von der Hin- und Hergerissenheit der Jugendlichen und eben des Freundes Elliott, der mit die tragenste Rolle im buch spielt.
Die einzelnen Kapitel sind gut ineinander übergehend und man hat einen ruhigen Lesefluss.
Der Schreibstil ist beschwingt und leicht.
An manchen Stellen ist es ein wenig holprig und sprunghaft, schon fast erzwungen, aber dennoch verliert man als Leser nicht den Überblick.
Zum Ende hin fehlt mir leider das Aha-Erlebnis, so dass ich eben gerade hier sehr enttäuscht bin. Die handelnden Figuren sind plötzlich zu unscheinbar und es kommen Neue Charaktere, welche kaum ausgearbeitet sind.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Glitzerwelt und tiefer Fall

Das Tal der Puppen
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"Anne, Neely und Jennifer haben einen Traum: es als Bühnen- und Filmstars ganz nach oben zu schaffen. Um das zu erreichen, scheint ihnen kein Hindernis zu groß. Doch als der Druck, schön und erfolgreich ...

"Anne, Neely und Jennifer haben einen Traum: es als Bühnen- und Filmstars ganz nach oben zu schaffen. Um das zu erreichen, scheint ihnen kein Hindernis zu groß. Doch als der Druck, schön und erfolgreich zu sein, übermächtig wird, greifen sie zu gefährlichen Hilfsmitteln: Appetitzügler, Beruhigungspillen, Schlaftabletten. Nach außen führen sie das perfekte Leben – doch hinter den glitzernden Kulissen wird der Traum zum Albtraum. "

(Quelle:Verlag)

Anne will einfach nur weg aus dem behüteten Elternhaus in der Kleinstadt und will New York erkunden.
Durch kleine Jobs arbeitet sie sich nach oben und das sehr hart. Anfangs will sie gar nicht zu intensiven Kontakt zum Showgeschäft, doch durch die Agentur in der sie arbeitet rutscht sie regelrecht hinein.
So einstehen Freundschaft und auch vermeintliche, wo es am Ende einfach nur um Profit und Connections geht.

Anne ist hier die Leitfigur des Buches mit der man schnell systematisiert. Neely hingegen welche ein tiefe Freundschaft zu Anne empfindet entwickelt sich zur absoluten Dramafigur des Romanes.
Zudem bleibt eben der Wunsch nach Geborgenheit und durchaus aus spießigen Familienleben auf der Strecke.
Das Geschäft, der Ruhm, das Geld und der Erfolg stehen im Vordergrund der gesamten Szenerie, so dass kein Platz für persönliche Empfindlichkeiten bleibt.

Der Aufbau ist gelungen verflochten und die Story an sich gut.
Leider sind die Passagen zu wechselhaft, so dass sehr langatmige Szenen auf schnelle und durchaus auch interessantere Themen wechseln, so dass der Leser teils nicht mehr mitgenommen wird und man sich verloren fühlt.
Ein Buch dass den Sprung ins 21.Jahrhundert geschafft hat, wenn auch mit Abstrichen.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Autobiographische Krankheitsgeschichte

Verschieben wir es auf morgen
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Miriam Maertens fasst in ihren Roman ihre eigene Geschichte und ihr Leben zusammen.
Miriam ist ein fröhliches Mädchen, welches unbeschwert spielt und ihre Welt entdeckt, doch sie ist schwer krank.
Mukoviszidose.
Immer ...

Miriam Maertens fasst in ihren Roman ihre eigene Geschichte und ihr Leben zusammen.
Miriam ist ein fröhliches Mädchen, welches unbeschwert spielt und ihre Welt entdeckt, doch sie ist schwer krank.
Mukoviszidose.
Immer wieder erzählt sie in ihrem Buch wie unbeschwert ihre Kindheit dennoch war und wie oft sie aber auch erste schlimme Anzeichen der Krankheit zu ignorieren und nicht nur sich vor der Wahrheit zu schützen, sondern auch ihre Familie und Freunde.
Oftmals erscheint es eine Art Verdrängung zu sein und Nicht-Akzeptanz der Krankheit.
Sie lebt und liebt und genießt jeden Moment im Leben. Sogar einen gesunden Jungen bringt sie zu Welt.

Erst als es fast zu spät ist lässt sie sich auf eine Transplantationsliste setzen um eine Spenderlunge zu erhalten.

Miriam erzählt ist einen recht flüssigen und schon fast lockeren Erzählstil ihre Story.
Die Höhen und Tiefen in ihrem Leben bleiben leider dabei fast untergründig und mit sehr klarerer Linie, so dass es fast zu emotionsschwach wirkt. Als Leser weckt es den Eindruck einer Erzählung, kein Drama, kein Thriller, kein Liebesroman. Eher dokumentarisch verarbeitet Miriam Maertens ihr Leben, welches doch so sehr von Gefühlschaos geprägt sein sollte.

Wichtiges Thema in Szene gesetzt und von allen Seiten beleuchtet. Eine Lebensgeschichte im Kampf um das Leben.