Cover-Bild Die Totenleserin
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 02.10.2009
  • ISBN: 9783426555576
Ariana Franklin

Die Totenleserin

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Cambridge 1170. Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden,
angeblich von den Juden gekreuzigt. Als drei weitere
Kinder sterben, droht ein Aufruhr. Heinrich II., König
von England, muss den wahren Mörder finden und
sendet nach einem Totenarzt. Keiner ahnt, dass es sich
dabei um eine junge Frau handelt, die Beste ihres Fachs.
Um in England ermitteln zu können, muss Adelia ihre
wahre Identität verbergen. Mit ihren Fragen stößt sie
bei Stadtvätern wie Kirchenherren auf Misstrauen und
Schweigen. Wem kann sie vertrauen?

Die Totenleserin von Ariana Franklin: Spannung im eBook!

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2023

Ein spannender, erster Fall und gelungener Auftakt zur Reihe um die „Pathologin“ Adelia

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Nachdem innerhalb kürzester Zeit mehrere Kinder auf grausame Art und Weise getötet werden, ist die Stadt Cambridge in heller Aufruhr! Nachdem sich das Gerücht herumspricht, eines der Kinder wäre gekreuzigt ...

Nachdem innerhalb kürzester Zeit mehrere Kinder auf grausame Art und Weise getötet werden, ist die Stadt Cambridge in heller Aufruhr! Nachdem sich das Gerücht herumspricht, eines der Kinder wäre gekreuzigt worden, steht für die englischen Bürger der Mörder schnell fest- sie sind überzeugt davon, dass die jüdische Gemeinde etwas damit zu tun haben muss und so entwickeln sich die Einwohner der Stadt zu einem grausamen Mob, der zwei jüdische Mitbürger in Stücke reißt.

Als der König von der Aufruhr gegen die Juden in Cambridge erfährt, ist er ebenfalls alarmiert, doch im Gegensatz zu den Einwohnern von Cambridge glaubt er nicht an die Schuld der Juden und schickt nach einem fähigen fortschrittlichen „Totenarzt“, nicht ahnend, dass der fähigste Arzt seiner Zunft; sich als Frau entpuppt.
Adelia , ist eine Pathologin aus dem fernen Salerno. Ihre großen Fähigkeiten haben sie in ihrer Stadt und über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht, jedoch muss sie, nach einer langen, beschwerlichen Reise, endlich in England angekommen, ihren Berufsstand vor den Menschen verheimlichen, da weibliche Ärzte in diesem Land nicht existieren und Fähigkeiten wie die ihrigen von der Kirche kurzum als „Hexentum“, angesehen werden.

Und so „befördert“ sie kurzerhand ihren Leibwächter und Freund, den Araber und Eunuchen Mansur, an ihrer statt, zu einem Leibarzt. Außerdem steht ihr bei den Recherchen der Jude Simon zur Seite. Ein, zwar auf den ersten Blick, Mann von schlichtem Gemüt; in Wahrheit jedoch ein gewitzter und intelligenter Ermittler bei den vorliegenden Todesfällen, der zusammen mit Adelia und Mansur entscheidende Schritte zur Überführung des Mörders machen kann.

Aber auch ein weiterer Mann, der eine zunächst undurchsichtige Rolle inne hat, beteiligt sich an der Aufklärung der Morde- der Steuereintreiber Sir Roland Picot, ein ehemaliger Kreuzritter. Sehr zum Verdruss von Adelia, die sich trotz aller Zweifel, die sie an seiner Unschuld hegt, nach einer Weile zu ihm hingezogen fühlt.

Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf grauenvolle Einzelheiten und es scheint, als ob der Mörder der Kinder eine wahre Bestie in Menschengestalt sei. Da die Einwohner von Cambridge immer noch die Juden für schuldig halten, werden sie zum Schutz evakuiert und leben auf der hiesigen Burg in ärmlichen Verhältnissen. Die Zeit drängt, denn nicht nur die Lage für die Juden ist mehr als bedrohlich, außerdem wird der Mörder sich bald sein nächstes Opfer suchen.

Als sie dem Täter fast auf der Spur sind, geschieht jedoch ein Mord, der Adelia weit zurück wirft. Der Mörder ist sich mittlerweile bewusst, wie nah sie ihm auf den Versen ist und spielt mit ihr „Katz und Maus“.
Als ein weiteres Kind entführt wird, das ihr nahe steht, geht sie jedoch aufs Ganze um den Jungen zu finden und den Mörder endlich zu überführen. Dabei gerät Adelia jedoch in Lebensgefahr...

„Die Totenleserin“ von Ariana Franklin alias Diana Norman ist der erste Teil einer neuen Krimireihe über die „Pathologin“ Adelia aus Salerno, die im Mittelalter angesiedelt ist.
Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd, die Ausdrucksweise ihrer Romanfiguren, die typisch für ihre Zeit ist, verlieht dem Buch ein gewisses Flair und die Beschreibungen des mittelalterlichen Cambridges sind so bildhaft, dass man als Leser auf Anhieb in die Story hineingesogen wird und das Gefühl bekommt, man schaue der Protagonistin selbst bei ihrer Arbeit über die Schulter.
Seit der grandiosen „Bruder Cadfael“ Reihe von Ellis Peters hat mich kein historischer Krimi in der letzten Zeit so begeistern können, wie der erste Teil dieser neuen Reihe.

Die Romanidee, eine aufgeklärte Pathologin aus Salerno, zur Aufklärung einer Mordserie nach England zu versetzen- wir sprechen hier von einem Land, das in dieser Zeit noch unter großem Einfluss der Kirche stand und in dem Frauen mit einem medizinischen Hintergrundwissen sogleich als Hexe verurteilt wurden, ist erfrischend anders und sorgt immer wieder für viel Konfliktsituationen und Reibungspunkte zwischen der Heldin des Romans und dem Klerus.
Ein weiterer Reibungspunkt ist da auch Adelias männliche Begleitung- der Jude Simon und der Araber Mansur, die zunächst ebenfalls gegen die Vorurteile der englischen Bevölkerung ankämpfen müssen.

Die präzisen Angaben über die verschiedenen Todesursachen der Kinder, die Adelia akribisch aufschreiben lässt, sind zwar nichts für eher zartbesaitete Leser, da Adelias Obduktionen sehr realistisch geschildert sind, jedoch sorgen sie für eine leicht beklemmende Atmosphäre und lassen den Leser nicht unberührt.

Abgesehen von der eher düsteren Atmosphäre die das Buch ausstrahlt, sind die Dialoge der Romanfiguren durchaus amüsant und intelligent. Obwohl die Heldin Adelia auf den ersten Blick ein wenig verschlossen und „kauzig“ wirkt, schließt man sie schnell in sein Leser-Herz. Das gleiche gilt auch für die Nebenfiguren wie zum Beispiel dem Prior, dem die Heldin auf unkonventionelle Art und Weise das Leben retten kann, dem liebeswürdigen aber scharfsinnigen Juden Simon, Adelias Leibwächter Mansur und seinen Schimpftiraden, oder auch für die Haushälterin Gyltha, ihren frechen aber schlauen Enkel Ulf und Sir Rowley, der eine besondere Rolle für die Heldin in dem Roman spielt.
Der Kriminalplot selbst ist sehr gut durchdacht und obwohl man als Leser immer wieder einige Anhaltspunkte von der Autorin vermittelt bekommt, tappt man bis zum Schluss im Dunkeln.

Fazit: Ein spannender, erster Fall und gelungener Auftakt zur Reihe um die „Pathologin“ Adelia.

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Veröffentlicht am 24.10.2018

Teil 1 der historischen Krimireihe

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Inhaltsangabe:
Cambridge 1170: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt gerufen – auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei ...

Inhaltsangabe:
Cambridge 1170: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt gerufen – auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt, die Beste ihres Fachs. Mit ihrer direkten Art, Aberglauben und Vorurteilen entgegenzutreten, irritiert sie die Mächtigen der Stadt. Der Steuereintreiber des Königs dagegen hat andere Gründe, auf Adelia aufmerksam zu werden ... Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden, angeblich von den Juden gekreuzigt. Als drei weitere Kinder sterben, droht in Cambridge ein Aufruhr. Heinrich II., König von England, muss den wahren Mörder finden und sendet nach einem Totenarzt. Ausgebildet an der berühmten Hochschule von Salerno ist Adelia eine der wenigen Medizinerinnen ihrer Zeit – von ihrem Vater hat sie im Verborgenen sogar das Handwerk der Pathologie gelernt. Doch um als Frau überhaupt ermitteln zu können, muss sie im kalten, barbarischen England ihre wahre Identität verbergen. Undurchsichtige Stadtväter versuchen die Aufklärung der Morde zu vereiteln, das nahe gelegene Kloster ist nur am schwunghaften Reliquienhandel mit den Gebeinen des toten Jungen interessiert – und auch Sir Roland, der Steuereintreiber des Königs, scheint verdächtige Ziel zu verfolgen. Zugleich weckt er in Adelia Gefühle, die sie vollkommen verwirren. Wem kann sie vertrauen?

Meine Meinung:
Kathy Reichs' Dr. Tempe Brennan im Mittelalter. So könnte man "Die Totenleserin" kurz umschreiben. Allerdings fehlt Franklins Geschichte teilweise die Spannung und das Buch ist manchmal etwas langatmig. Diskussionen ziehen sich schon mal hin wie Gummi, besonders der Teil, als Rowley Adelia von seinem Kreuzzug erzählt war für meinen Geschmack etwas sehr ausführlich beschrieben.
Erst zum Schluss hin, als es um die Aufklärung der Morde und Verfolgung des Täters geht, steigt der Spannungsbogen an, aber das Ende plätschert dann wieder so vor sich hin.

Die Idee des Buches an sich finde ich gut. Eine selbstbewusste junge Frau, die Medizin studiert hat, ihr Können aber nicht öffentlich zeigen darf, weil das eben noch nicht in die Zeit passte, sondern sie stattdessen sogar Gefahr laufen würde, mit ihrem medizinischen Wissen der Hexerei angeprangert zu werden. Also muss sie sich als Helferin ausgeben, die dem großen, schwarzen Medizinmann aus dem fernen Arabien nur assistiert. Nur der Prior Geoffrey kennt die Wahrheit, denn ihm hat sie mit Hilfe eines Schilfrohres aus großer Verlegenheit geholfen und praktisch einen neuen Menschen aus ihm gemacht.
Allerdings...das Ausscheiden einer der Hauptfiguren im Laufe der Geschichte fand ich sehr schade, aber es gehört wohl dazu.


Aber alleine wegen der für mich sehr sympathisch angelegten Figur der Adelia, werde ich demnächst auch die Fortsetzung "Die Teufelshaube" lesen. Ich möchte der zynischen und temperamentvollen Pathologin gerne noch eine Chance geben.

Wer übrigens denkt: Hm, ein historischer Roman, das Jahr 1170, das ist bestimmt ein altertümlicher und langweiliger Sprachstil. Falsch, die Autorin verwendet teils sehr moderne Sprache und Ausdrücke.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Rezension zum Hörbuch

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„Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ...

„Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ich dem Mittelalter einmal eine Chance gegeben.

Adelia (die Totenleserin) ist eine der wenigen Frauen, die den Beruf der Ärztin erlernen durfte. Sie hat sich auf die Rechtsmedizin (früher Totenarzt) spezialisiert. Nun wird sie vom König engagiert, um mehrere Kindermorde aufzuklären. Dafür reist sie mit einem Ermittler (Simon) von Italien nach England. Adelia sieht sich als fortschrittliche Frau, die arbeiten und nicht Hausfrau, Ehefrau und Mutter werden möchte. Natürlich wird auch trotz aller Verbrechen und dunklen Zeiten die Liebe nicht zu kurz kommen.

Ariana Franklin hat eine gute Geschichte geschrieben, die jedoch aus meiner Sicht nicht so ganz glaubwürdig ist. Für mich war Adelia zu forsch und zu selbstbewusst für diese Zeit. Die Dialoge waren etwas zu modern, aber durchaus unterhaltsam. Es war interessant zu hören, wie man im Mittelalter versucht hat Verbrechen zu lösen und dank der vielen kleinen und großen Verwicklungen gab es auch etwas Abwechslung. Die Spannung jedoch war leider nicht über die gesamte Zeit vorhanden.

Für mein erstes Mittelalterhörbuch war es unterhaltsam und kurzweilig. Gelesen hätte ich das Buch sehr wahrscheinlich nicht.