Ein märchenhafter Mörder
Eine klare Nacht in Philadelphia. Eine schöne junge Frau in einem weißen Kleid sitzt am Ufer des Flusses und starrt mit großen Augen zum Mond. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine Märchenfee, bedeckt ...
Eine klare Nacht in Philadelphia. Eine schöne junge Frau in einem weißen Kleid sitzt am Ufer des Flusses und starrt mit großen Augen zum Mond. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine Märchenfee, bedeckt von einer glitzernden Schicht aus Eis. Auf den zweiten Blick sieht man, dass ihre Schuhe fehlen. Und ihre Füße. Eine Spur von weiteren Leichen führt den Schuykill River hinauf. Verzweifelt versuchen Jessica Balzano und Kevin Byrne, Detectives der Mordkommission, die Zeichen zu deuten, die der Täter hinterlässt. Was hat der Verrückte im Sinn, der im Licht des Vollmonds grausige Märchen inszeniert? Und wer tötet die Verdächtigen?
Es ist der dritte Fall der Detectives Kevin Byrne und Jessica Balzano. Byrne hat gerade einen kurzen Urlaub hinter sich und genehmigt sich in einem Coffeeshop ein Abendessen, als er dort einen gesuchten Verbrecher entdeckt. Die Situation eskaliert und endet mit einer toten Geisel.
Obwohl Byrne nicht anders handeln konnte, macht er sich schwere Vorwürfe.
Aber die Pflicht ruft, denn ein Serienkiller ermordet Frauen nach Vorbildern der Märchen von Hans Christian Andersen.
Parallel dazu gibt es einen zweiten Handlungsstrang, in dem nicht gefasste Mörder und Vergewaltiger Opfer von Selbstjustiz werden.
Und auch aus der Sicht des Serienkillers wird erzählt.
Auf spannende Art verbindet der Autor alles miteinander und führt den Leser zu einem fesselnden Finale. Zwischendurch glaubt man vielleicht mal zu wissen, wer der Mörder ist, aber letztendlich ist es doch anders als erwartet.
Und auch die Sichtweise des Mörders wird dem Leser nahe gebracht.
Auch taucht ein neuer Kollege im Revier auf, Josh Bontrager, einer der Amish-People. Ein sehr sympathischer Zuwachs, wie ich finde. Hoffentlich bleibt er dem Team erhalten.
Was ich selbst ein wenig unheimlich fand: Das Buch, das den Mörder zu den Taten inspiriert, hatte ich selbst als Kind. Der kleine Zinnsoldat, Die Roten Schuhe, Die Nachtigall, Däumeling....habe ich als Kind zigmal gelesen.
"Lunatic" ist jedenfalls sehr spannend und ich kann es jedem Thrillerfan empfehlen. Was mich nur manchmal ein bisschen stört, ist diese oft sehr pathetische Beschreibung der Polizei und deren Arbeit und Zusammenhalt. Aber ich denke mal, das ist typisch amerikanisch.