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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2018

Ein sehr guter zweiter Teil, der dem Auftaktband der Reihe um nichts nachsteht

Izara 2: Stille Wasser
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Izara – Stille Wasser ist der zweite Band der Izara Reihe. Da die Handlung aufbauend ist, sollten die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Bei der Covergestaltung ist der Wiedererkennungseffekt ...

Izara – Stille Wasser ist der zweite Band der Izara Reihe. Da die Handlung aufbauend ist, sollten die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Bei der Covergestaltung ist der Wiedererkennungseffekt vorhanden, auch der zweite Band ist wunderschön gestaltet, jedoch in kälteren Farben, was auch besser zum Titel passt.

Wie in Teil eins auch schon ist der Schreibstil flüssig, es gibt zahlreiche direkte Reden, die dabei helfen, sich in die Charaktere hinein zu fühlen. Die im Buch verwendete Sprache ist einfach und bildhaft, so dass die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen.

Die Handlung beginnt genau dort, wo der erste Band aufgehört hat. Ari und Lucian sind ein heimliches Paar, das die Beziehung vor allen versucht, geheim zu halten, um schrecklichen Sanktionen zu entgehen. Aris Mutter tritt in diesem Band mehr in Aktion, bleibt jedoch nach wie vor ein flacher Charakter in der Handlung, der Fokus liegt eindeutig auf Ari und ihren Freunden, was auch gut zu einer jugendlichen Zielgruppe passt.
Die Welt in Patria ist unglaublich gut beschrieben, so dass ich beim Lesen sofort Bilder im Kopf hatte und gefühlt bei der Handlung mittendrin war. Ganz besonders angetan haben es mir die Stillen Wasser, die auch im Titel vorkommen. Was für eine geniale Idee!
Zusätzliche Spannung brachte auch die Prophezeihung der Hexen, durch die auch die gesamte Hexenschaft hinter Ari her war.
Bel ist und bleibt einer meiner Lieblingscharaktere in der Serie, wobei ich mich immer noch frage, wie er tatsächlich zu Ari steht. Hat er tiefere Gefühle für sie? Wäre sie nur ein netter Zeitvertreib für ihn? Er beschäftigt mich mehr als Lucian, der tatsächlich in einer schwierigen Beziehung an Aris Seite steht.
Ari selbst macht auch in diesem Band wieder eine große persönliche Entwicklung durch und ich gehe mal davon aus, dass die Reihe noch nicht abgeschlossen ist und freue mich schon auf Folgebände.

Fazit: Ein sehr guter zweiter Teil, der dem Auftaktband der Reihe um nichts nachsteht.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Wunderschöner Roman, der nachdenklich stimmg.

Und nebenan warten die Sterne
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Vor "Und nebenan warten die Sterne" habe ich "Morgen kommt ein neuer Himmel" von der Autorin gelesen. Da ich dieses Buch ganz interesant fand, habe ich auch zu diesem Roman gegriffen und kann sagen, dass ...

Vor "Und nebenan warten die Sterne" habe ich "Morgen kommt ein neuer Himmel" von der Autorin gelesen. Da ich dieses Buch ganz interesant fand, habe ich auch zu diesem Roman gegriffen und kann sagen, dass es sich um mein absolutes Lieblingsbuch von dieser Autorin handelt.

Worum geht es?
Annie und Kirsten sind Schwestern, die beide an der Uni studieren. Da Annie für das Semester suspendiert ist, fährt sie nicht alleine zur Uni zurück, denn ihre Mutter, die ursprünglich zugesagt hat, sie zu fahren, muss überraschend zu einem wichtigen Geschäftstermin. Als der Zug, in dem Kirsten sitzt, verunglückt und Kirsten stirbt, bricht sowohl für Annie wie auch für deren Mutter eine Welt zusammen und beide Frauen überschütten sich mit Selbstvorwürfen.

Meine Meinung:
In Annie habe ich eine Projektionsfigur befunden. Trotz ihrer jungen Jahre wirkt sie einerseits sehr reif, und andererseits auch sehr unerfahren. Nach viel Aufarbeitungsarbeit begibt sich Annie raus aus der Komfortzone. Für die Mutter, die selbst eine schwierige Vergangenheit hat, ist die Situration ungleich schwieriger, hat sie doch den Job vor ihre Familie gestellt und nicht mitbekommen, dass Kirsten schlimme psychische Probleme hatte.
Beide Frauen hoffen, dass Kirsten nach wie vor am Leben ist und klammern sich an jedem Strohhalm, um sie zu finden. Diese Haltung finde ich total nachvollziehbar, denn gerade, wenn ein Unfall passiert, ist es sehr schwierig mit der Situation abzuschließen.
Der Schreibstil ist mitfühlend, einfühlsam und emotional. Von Beginn weg war ich mitten in der Geschichte drin und konnte das Buch beim Lesen nicht mehr auf die Seite legen, ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht, und habe in einem Rutsch durchgelesen.
Mir gefällt, dass die beiden Frauen aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählen und dass beide eine große persönliche Entwicklung im Laufe der Handlung durchmachen.

Fazit: Für mich das bisher beste Buch der Autorin.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Hervorragender Serienauftakt

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
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„Arlo Finch – im Tal des Feuers“ ist der erste Band der „Arlo - Finch –Reihe“ von John August, der zweite Band wird im August 2019 auf Deutsch erscheinen. Das Buch ist als Hardcover mit hochwertiger ...

„Arlo Finch – im Tal des Feuers“ ist der erste Band der „Arlo - Finch –Reihe“ von John August, der zweite Band wird im August 2019 auf Deutsch erscheinen. Das Buch ist als Hardcover mit hochwertiger Verarbeitung im Arena Verlag erschienen und sieht nach einmaligem Lesen neuwertig aus. Besonders am Cover ist, dass der Schriftzug erhöht gedruckt ist, die Illustrationen auf der Innenseite des Covers versetzen die Leserin sofort in den Wald bei Pine Mountain.
Dieses Buch ist für Buben und Mädchen gleichermaßen geeignet, ganz besonders wird es Leser_innen ansprechen, die selbst Erfahrung mit Pfadfindern oder ähnlichen Gruppierungen gemacht haben. Ab und zu befinden sich gut gezeichnete ganzseitige Illustrationen im Buch, die die Umgebung, Personen und ganz besonders Fantasiewesen leichter vorstellbar machen.
Am Beginn jedes Covers sind gestickte Aufnäher, die Ranger-Abzeichen darstellen. Im Anhang werden die Abzeichen und die Aufgaben zur Erlangung erklärt, was ebenfalls große Parallelen zu den Pfadfindern hat.

Worum geht es in dem Buch?
Arlo zieht mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester zurück nach Pine Mountain, dem Heimatort seiner Mutter, um bei seinem Onkel zu leben, der besonders ausgefallene ausgestopfte Tiere herstellt um seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Arlo geht, mal wieder, auf eine neue Schule. Eigentlich hat er sich schon damit abgefunden, gar keine Freunde zu suchen, weil seine Familie sehr oft umzieht, doch schnell freundet er sich mit anderen Kindern an. Ständig passieren seltsame Dinge, die sich scheinbar alle außer Arlo erklären können. Seine neuen Freunde Henry und Indira nehmen ihn mit zu den ortsansässigen Rangern, denen Arlo ebenfalls beitritt. Die Long Woods scheinen viele Geheimnisse zu beherbergen, eine Welt, in die Arlo nach und nach hineingezogen wird.

Meine Meinung:
Der Schreibstil macht das Buch besonders lebendig. Kurze Sätze und viele Dialoge lassen die Handlung lebendig werden und Bilder sorgen zusätzlich dafür, sich Fantasiefiguren gut vorstellen zu können.
Arlos Besonderheit und auch sein Verhalten machen ihn zu einem tollen Protagonisten für die Geschichte, auch für Mädchen finden sich viele starke Identifikationsfiguren in diesem Buch.
Die Geschichte ist durchwegs spannend geschrieben, es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, lässt aber noch viel Handlungsspielraum und weiterführende Erklärungen für weiterführende Teile.

Fazit: Hervorragender Serienauftakt, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Ge(h)nial

Gehen. Weiter gehen
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Das Buch „Gehen. Weiter gehen – eine Anleitung“ von Erling Kagge ist die deutsche Übersetzung des norwegischen Originaltitels A ga. Ett Skritt om gangen und im Insel-Verlag als Hardcover im Oktober ...

Das Buch „Gehen. Weiter gehen – eine Anleitung“ von Erling Kagge ist die deutsche Übersetzung des norwegischen Originaltitels A ga. Ett Skritt om gangen und im Insel-Verlag als Hardcover im Oktober 2018 erschienen. Erling Kagge ist selbst Abenteurer, Weitwanderer und Bergsteiger und schreibt in diesem Buch über seine Leidenschaft, das Gehen.

Inhalt:
Obwohl das Buch als Sachbuch gehandelt wird, sehe ich das Buch eher als philosophisches Werk über das Gehen. Viele Zitate und Studien, die allesamt mit Quellen belegt sind, finden sich in diesem dünnen Buch, das trotz weniger Seiten der umfassend ist.

Meine Meinung:
Der Autor, der selbst als erster sowohl den Nord- und Südpol sowie den Mount Everest begangen hat, weiß definitiv wovon er schreibt. Auch wenn ich selbst passionierte Geherin (und eher den „Wild Urbs“ zuzurechnen bin als den Bergsteigern und Weitwanderern) eher gemütlichere und familientaugliche Touren bevorzuge, so kann ich aus eigener Erfahrung den Reiz des Gehens nachvollziehen und hatte während der gesamten Lektüre das Gefühl, dass mir der Autor direkt aus der Seele schreibt.
In vielen Sprachen, vor allem Sanskrit, worauf auch im Buch eingehend Bezug genommen wird, hat das Wort „gehen“ eine zentrale Bedeutung, die sich auch in der deutschen Sprache wieder findet. „Wie geht es dir?“ ist uns ebenso geläufig wie „etwas durchgehen“, jemanden etwas „angehen“ „umgänglich sein“ und „es geht“ als Synonym für etwas, das funktioniert. Gleichzeitig gehen wir immer weniger, so lange, bis nichts mehr geht und Menschen völlig ausgebrannt zurückbleiben, und nicht mehr „in die Gänge“ kommen.
Angesteckt durch meinen Mann zähle ich mittlerweile, wie viele andere auch, wie viele Schritte ich täglich gehe und bin ähnlich entsetzt wie der Autor. Durchschnittlich bewegen sich Frauen in meinem Alter etwa 4000 Schritte täglich und auch Kinder bewegen sich immer weniger und befinden sich viel öfter in geschlossenen Räumen und vor Bildschirmen, obwohl weithin bekannt ist, dass gerade motorische Erfahrungen eng mit dem kognitiven Lernprozess von Kindern verknüpft ist.
Das Gehen selbst wird von jeder möglichen Facette aus beleuchtet, so dass es „durchgängig“ spannend zu lesen ist.

Fazit: Ein tolles Werk für Menschen, die gerne gehen, und jene, die gerne mehr gehen würden- es geht!

Veröffentlicht am 20.10.2018

Unverfrorene Freude

Unverfrorene Freunde
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Das Buch „Unverfrorene Freunde. Mein Leben unter Pinguinen“ wurde von DEM Pinguinforscher geschrieben, von Klemens Pütz, der das Leben dieser Tiere seit bereits über drei Jahrzehnten erforscht. Da Pinguine ...

Das Buch „Unverfrorene Freunde. Mein Leben unter Pinguinen“ wurde von DEM Pinguinforscher geschrieben, von Klemens Pütz, der das Leben dieser Tiere seit bereits über drei Jahrzehnten erforscht. Da Pinguine meine absoluten Lieblingstiere sind, seit ich als Kind einen Stoffpinguin geschenkt bekommen habe, war ich auf dieses Buch ganz besonders gespannt. Erschienen ist es als Hardcover im Ullstein Verlag im September 2018. Eine E-Bookversion ist ebenfalls zum gleichen Preis erhältlich, jedoch würde ich aufgrund der tollen Fotos, die immer wieder im Buch zu finden sind, die gedruckte Version empfehlen.

Worum geht es?
Der Pinguinforscher berichtet über seine Arbeit mit Pinguinen, ganz besonders wird Stellung zum Zusammenleben, ganz besonders Partnerwahl, Brut- und Aufzuchtsverhalten genommen. Von den Arten, die im Buch näher beschrieben werden, handelt es sich hauptsächlich um Pinguine, die in der Antarktis heimisch sind, jedoch wird auch kurz auf kleinere Arten in wärmeren Gewässern eingegangen.
Themen wie „Pinguintourismus“ und „Klimawandel“ werden abgehandelt, informativ, mit Argumenten dafür und dagegen und stets ohne kritischem Zeigefinger, was das Lesen des Buches für mich sehr angenehm gemacht hat, da ich nie das Gefühl hatte, dass der Autor mir seine Meinung aufzwingen möchte, sondern dem Leser Anregungen und Informationen bietet, auf Basis derer die Bildung einer eigenen Meinung ermöglicht wird.

Meine Meinung zum Buch:
Da Pinguine meine Lieblingstiere sind, hatte ich bereits viel an Vorwissen, was den Lesegenuss dieses Buches überhaupt nicht geschmälert hat. Neben fachlichen Aspekten wird hier auch das Leben als Forscher beschrieben, wodurch dieses Buch meiner Meinung nach in keiner gut sortierten Schulbibliothek fehlen sollte. Die Erlebnisse sind persönlich, ungefiltert und zeigen auch die Schattenseiten der Forschungstätigkeit auf. Die Liebe des Autors zu seinem Beruf kommt beim Lesen ganz klar hervor, denn ich selbst könnte es mir nicht vorstellen, im „ewigen Eis“ mehrere Wochen oder Monate zu verbringen.
Die Beschreibungen sind kurzweilig, die Erzählung wird immer wieder durch mehrseitige Bilder von besuchten und beforschten Pinguinen beschrieben.
Ganz besonders interessant fand ich die Gedanken zum Tierschutz und verschiedenen gesetzlichen Vorgaben, die den Forschern das Leben schwer machen. Ich glaube, dass jede Methode, um an Mageninhalt zu kommen, besser ist, als den Pinguin dafür töten zu müssen, auch in diesem Bereich konnte ich viel Neues lernen.

Fazit: Ein toll geschriebenes Buch für alle, die sich für das Thema Pinguine oder Tierforschung im Feld interessieren.