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Veröffentlicht am 27.10.2018

Krieg und Liebe, Rücken an Rücken

Hemingway und ich
5

Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selber.


Paula McLains Roman "Heminway und Ich" handelt von Hemingways dritter Frau Martha Gellhorn. Einer Schriftstellerin und Kriegsreporterin, die ...

Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selber.


Paula McLains Roman "Heminway und Ich" handelt von Hemingways dritter Frau Martha Gellhorn. Einer Schriftstellerin und Kriegsreporterin, die Hemingway auf vielen Ebenen verehrte.

Martha ist gerade mal Mitte zwanzig, als sie bereits vor der ersten kleinen Lebenskrise steht. Lange wollte sie ihr eigenes Buch schreiben und lange hat sie an kleinen Geschichten bereits geübt. Aber das Buch, das ihr schon lange vorschwebt will sich einfach nicht so schreiben lassen, wie sie es will. Sie vergräbt sich, liebt ältere Männer, doch ist immer auf der Suche. Das Leben erscheint ihr einfach zu fad.
Als dann der viel ältere Ernest Hemingway ihren Weg kreuzt beginnt sich ihr Leben zu wenden. Im Licht dieses Mannes möchte sie dahin, wo die Action ist. In einer Zeit des Krieges dort hin, wo Menschen leiden, Krieg herrscht und das Leben gerade zu pulsiert. Allen Widrigkeiten zum Trotz findet sie eine Zeitschrift, die ihre Texte veröffentlichen möchte, wenn sie in Kriegsgebiete reist, was ihr den Status als Kriegsreporterin einbringt und ihre Tür und Tor in fernen Ländern öffnet.
An Hemingways Seite sieht sie was er sieht, fühlt was er fühlt und auch der dreifache Vater und Ehemann ist Martha und ihrem Wissensdurst immer mehr zugetan. Als es kommt, wie es kommen muss finden die beiden zu einander. Erst geheim, denn Ernest liebt dennoch seine Familie, dann doch irgendwann öffentlich und die beiden beginnen ein Leben miteinander.
Während Hemingway schreibt und schreibt und für seine Werke gefeiert wird, beginnt Martha zu merken, dass mit dem steigenden Ruhm ihres Geliebten, ihr eigenes Können immer mehr in den Schatten rücken wird. Die Frage die sich stellt ist, kann eine Liebe diesen Kampf überstehen?

Mein Fazit:
Ich bin hin und weg von dieser Geschichte, denn sie ist unglaublich intelligent geschrieben. Die Autorin hat sehr viel geforscht und gleichzeitig einen Hauch Fiktion eingebracht, um Lücken zu schließen. Das ist ihr unglaublich gut gelungen. Beide Charaktere sind unglaublich konsistent und wahrhaftig gestaltet und die Liebe, die die Autorin für Martha empfindet, wird von Seite zu Seite, durch die detaillierte Beschreibung des Charakters deutlich und nachvollziehbar.
Martha ist eine unglaubliche Frau! Mutig, stark und dickköpfig. Sie behauptet sich gegen den Mann, den sie liebt, den sie verehrt, um ihren Traum dennoch zu leben. Versucht beides unter einen Hut zu bekommen. Doch wie soll sich eine Frau zu der Zeit gegen eine Legende behaupten?
Hemingway wird gefeiert, gelobt und gepriesen, so dass er zum Helden wird und zum Egomanen mutiert. Diesen Übergang hat die Autorin so dezent begonnen und so unglaublich eskalieren lassen, dass ich nur den Hut vor dieser künstlerischen Leistung ziehen kann!

Es war ein großes Lesevergnügen und eine klare Leseempfehlung von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2018

Das Wohl aller ist Ansichtssache

Last Haven – Die Liga der Mutigen
0

Hier ist nun der zweite Band des dystopischen Romans "Last Haven". Und Lisbeth Jarosch hat sich mit Band eins scheinbar gerade erst warm gearbeitet.


Zusammenfassung
"Die Liga der Mutigen" schließt nahtlos ...

Hier ist nun der zweite Band des dystopischen Romans "Last Haven". Und Lisbeth Jarosch hat sich mit Band eins scheinbar gerade erst warm gearbeitet.


Zusammenfassung
"Die Liga der Mutigen" schließt nahtlos an, wo Band eins aufhörte. Aida und ihre Freunde haben die Regierung gestürzt und sind dabei das aufzubauen, was sie für die Menschen in Last Haven am besten halten. Sie wollen keine Morde mehr an Menschen, die dem System nicht dienlich sind, wollen gleiche Rechte für alle. Doch wie sollen sie das alles bewerkstelligen, wenn Wasser und Nahrung immer noch knapp sind? Wenn die Menschen unsicher sind wie es nun weiter gehen soll? Schon bald wird Last Haven durch Terroranschläge erschüttert. Die Liga der Mutigen bekennt sich zu diesen, denn sie wollen das alte System zurück. Aida und ihre Freunde stehen vor einem unheimlich großen Problem, sie müssen es bei den Wurzeln packen um schlimmeres zu verhindern. Die einzige Spur die sie haben führt zu den Ausbildungsstätten der Wächter. Kein Weg führt daran vorbei Leute dort einzuschleusen, was Aida gerade recht kommt, denn die Geschehnisse des Putschs, die vielen Tode und der Mord am ehemaligen Präsidenten lassen Aida keine Nacht mehr ruhig schlafen. Sie und Titus werden eingeschleust, doch die Feinde sind mehr und besser organisiert, als sie zunächst dachten.

Mein Fazit
Aida wächst in diesem Band über sich hinaus. Sie ist eine unglaublich menschliche und gleichzeitig unbewusst heldenhafte Protagonistin. Vergisst nie ihre Ideale, lernt aber auch umzudenken und sich den Situationen anzupassen und aus diesen zu lernen. Sie steht immer zwischen Selbstzweifeln, reflektiert ihre Handlungen und die der anderen und lernt innerhalb der Geschichte dazu. Die Autorin lässt zu, dass sie sich entwickelt und das finde ich auf 370 Seiten Buch wirklich glaubhaft umgesetzt. Ich finde es außerdem wichtig Romulus zu erwähnen. Einen Mann, der nicht ist wie der typische rettende verliebte Kerl, daherkommt, sondern wie im echten Leben realistische Ecken und Kanten hat. Er hat seine Last zu tragen und das vergisst die Autorin auch nie, wenn sie ihn auftauchen lässt. Er ist kühl, distanziert und gleichzeitig wohl dosiert lieb und einfühlsam. Er könnte so existieren. Das macht die ganze Geschichte glaubhaft.

Lisbeth Jarosch hat hier einen ausgezeichneten dystopischen Roman zu Papier gebracht. Sie zeigt sehr gut nachvollziehbar und glaubhaft, was nach einem Macht- und Systemwechsel passieren kann/ könnte. Sie setzt sich über altbekannte Mann-Frau Klischees hinweg und erschafft so etwas sehr Innovatives. Es gibt Wendungen wie im echten Leben. Mitreißende Spannungsbögen, sowie philosophische und psychologische Gespräche, die zeigen, wie sehr sich die Autorin in die Materie begeben hat und man spürt beim Lesen, wie sehr ihr die Geschichte ans Herz gewachsen ist. All das wirkt so authentisch, dass ich einfach gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Und ich hoffe sehr, dass mehr Menschen dieses Buch zur Hand nehmen, denn es zeigt, dass trotz Hass, Wut und einem grauenvollen System, in welchem niemand den Mund aufmachen darf, noch Menschen existieren die anders denken können und müssen, auch wenn es furchtbare Konsequenzen nach sich ziehen kann. Die Hoffnung dennoch immer im Blick!

Ein aktuelles Thema, toll verpackt! 5 wohlverdiente Sterne

Veröffentlicht am 24.10.2018

Eine Geschichte, die das Leben so geschrieben haben könnte

Ventoux
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1982
Der junge Bart Hoffmann verliebt sich mit 16 in das Fahrradfahren und steckt gleich auch seine Freunde damit an. Zusammen möchten sie (mehr oder weniger trainiert) den Ventoux in Frankreich erklimmen. ...

1982
Der junge Bart Hoffmann verliebt sich mit 16 in das Fahrradfahren und steckt gleich auch seine Freunde damit an. Zusammen möchten sie (mehr oder weniger trainiert) den Ventoux in Frankreich erklimmen. Doch das was hätte schön werden können endet in einer reinen Katastrophe, die die 5 Freunde auseinander treibt. Dinge bleiben ungesagt, Schweigen ist das einzige, was die damaligen Freunde noch verbindet.

Heute
Bart ist mittlerweile fast fünfzig und liebt Radrennen noch immer. Doch heute sieht er lieber zu, als noch groß selber zu fahren. Als seine Jugendfreunde André, Joost und David unerwartet wieder in seinem Leben auftauchen kommen die Erinnerungen an das Jahr 1982 unweigerlich wieder. Und kurz darauf verabreden sie sich mit Laura, die damals allen fünf Freunden den Kopf verdrehte und ebenfalls beteiligt war, als es zur Trennung kam. Sie konnte ebenfalls nicht mit dem Unglück, das auf dem Ventoux vor so vielen Jahren passierte ohne Worte weiterleben und möchte endlich aufklären, was damals wirklich passierte.

Mein Fazit
Ein dickes Danke an Frank Stieren, der wieder so unglaublich gut liest, dass ich vergessen habe, dass ich nur zuhöre und nicht wirklich in der Geschichte zu Hause bin.
Die Erzählung von Bert Wagendorp ist fantastisch. So flüssig, spannend und gefühlvoll. Ich habe unglaublich gerne der Geschichte gelauscht.
Die Geschichte an sich ist sehr tiefgründig und wirft immer mehr Fragen auf. So dass ich kaum mehr aufhören konnte zuzuhören.
Ich kann dieses Hörbuch wirklich jedem empfehlen, der Lust hat einem Roman zu lauschen, der über Liebe und Freundschaft erzählt, der die Schönheit des Lebens beleuchtet und eine Geschichte erzählt, die so gewesen sein könnte.

Eine ganz eindeutige Empfehlung!

Veröffentlicht am 22.10.2018

Wunderbares Hörbuch!

Nordische Sagen. Thor, der Donnergott
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Ragnörik, die Wolfsnacht, das Ende und die Kälte kommen immer näher. Doch bevor nun der letzte Band folgen kann, müssen wir erst einmal Thor, den Donnergott kennen lernen. Auch tritt hier Lokis wahres ...

Ragnörik, die Wolfsnacht, das Ende und die Kälte kommen immer näher. Doch bevor nun der letzte Band folgen kann, müssen wir erst einmal Thor, den Donnergott kennen lernen. Auch tritt hier Lokis wahres Ich immer mehr in Erscheinung. Lug und Trug sind hier an der Tagesordnung und ich fand es unglaublich interessant mit Peter Kaempfe in die nordischen Sagen eintauchen zu können.

Eine ganz klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 21.10.2018

Wieder zu empfehlen :)

Nordische Sagen. Odin
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Die Wölwa sitzt wieder auf ihrem Berg und sagt weis, wie Odin damals der Göttervater wurde und wie er sein Auge verlor, um Weisheit zu erlangen. Wie er Krieg gegen die Riesen führte und seinen Sohn Thor ...


Die Wölwa sitzt wieder auf ihrem Berg und sagt weis, wie Odin damals der Göttervater wurde und wie er sein Auge verlor, um Weisheit zu erlangen. Wie er Krieg gegen die Riesen führte und seinen Sohn Thor bekam

Ich fand auch dieses Buch sehr gut gemacht :) Kaempfe ist ein sehr guter Sprecher. Weiß alle Charaktere sehr eigen zu sprechen und so Odin zum Leben zu erwecken