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Veröffentlicht am 25.10.2018

Phönix aus der Asche

Durch Magie erwacht (Die Magie-Reihe 1)
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Die Aufgabe ist zeitintensiv, aber an und für sich nicht sonderlich schwierig: ein Drachenei auszubrüten. Dumm nur, wenn das Ei gar kein Drachenei ist, sondern ein Phönix schlüpft, der sofort beschließt, ...

Die Aufgabe ist zeitintensiv, aber an und für sich nicht sonderlich schwierig: ein Drachenei auszubrüten. Dumm nur, wenn das Ei gar kein Drachenei ist, sondern ein Phönix schlüpft, der sofort beschließt, die Stadt ein wenig unsicher zu machen. Mel Roomy, die 23jährige Hexe im zweiten Ausbildungsjahr, muss ausgerechnet zu Ash Bradack, ihrem verantwortlichen Hexenmeister, und ihm beichten, dass was schiefgelaufen ist. Doch damit nicht genug. Der Hexenmeister und seine Freunde und Verwandten, Mels WG-Gefährte Percy (der zufälligerweise ein Elf ist) und Mel selbst bekommen in nächster Zeit alle Hände voll zu tun, um nicht nur die Drachenkönigin einzufangen, sondern einen wildgewordenen Elfen zu bändigen und auch sonst einige Katastrophen zu stoppen.

Ich mochte das Buch sehr. Obwohl natürlich von Anfang an klar ist, dass es Liebesgedöns beinhalten würde, war das nicht so aufdringlich und die bildhafte und spannende Schreibweise der Autorin konnte sehr gut auf die Handlung führen. Es ist witzig, originell und gerade zum Schluss hin sehr rasant. Was mir weniger gut gefallen hat, war die Strukturierung. Mel als Protagonistin wurde in der ersten Person eingeführt, andere Handlungsträger in der dritten Person, was gut ist. Aber mir wäre es lieber gewesen, wenn die anderen weniger Raum bekommen hätten und zwischendurch mehr Mel zu Wort gekommen wäre. Auch hätte es einen früheren Rückblick von Ashs Verwicklung in die andere Welt gebraucht, damit es nicht so "eben noch eingeschoben" wirkte und diese übergroße Macht, die Mel zum Schluss zeigt, ist nicht mein Ding. Trotzdem hat mich der originelle Plot bis zum Ende sehr gut unterhalten und ich werde auch den Nachfolger lesen.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Monster, Monster ...

Monsters of Verity 1 - Dieses wilde, wilde Lied
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Verity ist eine geteilte Stadt mit einem brüchigen Waffenstillstand. Die Herrscher beider Teile haben unterschiedliche Arten, mit den Monstern, die bei ihnen leben, umzugehen. Die einen jagen sie, die ...

Verity ist eine geteilte Stadt mit einem brüchigen Waffenstillstand. Die Herrscher beider Teile haben unterschiedliche Arten, mit den Monstern, die bei ihnen leben, umzugehen. Die einen jagen sie, die anderen verbünden sich mit ihnen. Die Monster entstehen, wenn ungeheuerliche Straftaten begangen werden, und es gibt drei verschiedene Arten. Als schlimmstes Monster werden die Sunai angesehen, von denen es aber auch nur drei gibt. August, der Ziehsohn des einen Herrsches, ist ein solcher Sunai, und er trifft auf die durch und durch menschliche Kate, welche die Tochter des anderen Herrschers ist. Als sie beide von allen Seiten gejagt werden, müssen sie erkennen, dass die Unterscheidung von Menschen und Monstern nicht immer so einfach ist.

Die Geschichte ist viel komplexer, als ich es hier mit den wenigen Worten zusammenfassen kann, was daher dann auch nicht jedermanns Sache sein wird. Es dauert eine Weile, bis man richtig in der Geschichte drin ist und begriffen hat, wer mit wem und warum was zu tun hat. Die Erklärungen werden innerhalb der Geschichte geliefert und ein bisschen Mitdenken schadet deshalb auch nicht. Sehr gut gefallen hat mir dieser Weltenaufbau und die Idee der Monsterentstehung, auch die Teilung der Stadt und die Tatsache, dass hier nicht schwarz-weiß gemalt wird. Die tatsächlichen Monster sind nicht immer leicht zu erkennen und richtig gut finde ich auch, dass es keine typische Jugendfantasyliebesgedönsstory gibt. Was mir manchmal ein wenig auf den Keks ging, waren etliche Wiederholungen immer selber Sachen und dass sowohl Kate als auch August so dermaßen viel einstecken und dann noch weitermachen konnten, obwohl Normalsterbliche schon dreimal daran gestorben oder wenigstens ins Koma gefallen wären. Auch in Jugendbüchern darf es ein bisschen realistischer im Bereich Körper/Fähigkeiten/Gesundheit sein. Der Sprecher war super und hat die Geschichte gut rüber gebracht; alles in allem war sie sehr innovativ, regt zum Nachdenken an und ich bin gespannt, was es mit dem zweiten Teil auf sich hat. Meiner Meinung nach könnte das Buch auch gut für sich allein stehen.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Back To Mad

Hidden Legacy - Tanz des Feuers
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Vor zwei Monaten hat Nevada mit dem irren Milliardär die Stadt gerettet, seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört. Zum Glück kommt ein neuer Auftrag ins Haus. Jemand, den sie bereits flüchtig von dem ...

Vor zwei Monaten hat Nevada mit dem irren Milliardär die Stadt gerettet, seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört. Zum Glück kommt ein neuer Auftrag ins Haus. Jemand, den sie bereits flüchtig von dem vorherigen Fall kennt, beauftragt sie, den Mord an seiner Frau zu untersuchen. Zuerst möchte sie ablehnen, denn wenn Nevada das tut, wird nicht nur ihre Agentur zum Spielball vieler Mächte - auch ihre Familie gerät ins Fadenkreuz. Doch als sich auch noch der Besitzer ihrer Agentur und Mad Rogan einmischen, bleibt ihr kaum etwas anderes übrig, zumal die Funken bereits wieder zwischen ihr und dem irren Milliardär sprühen - und nicht nur im übertragenen Sinne. Jemand löscht systematisch Zeugen und mögliche Beobachter einer Transaktion aus, und Nevada und Mad sind wieder einmal mitten drin. Geht doch auch nichts über ein bisschen persönliche Gründe, um jemanden ans Bein zu pinkeln ...

Wie üblich besticht das schreibende Ehepaar durch locker-lässige Dialoge, einen geschliffenen Schreibstil und eine megatoughe Heldin. Die Gefahr ist wieder extrem groß, doch der Zusammenhalt gerade in der Familie ist ungebrochen und nur weil eine kleine Armee auf das Hauptquartier losgeht, ist das noch lange kein Grund, großartig in Panik zu verfallen. Es gibt neue Geheimnisse, neue Erkenntnisse und neue Gaben - und nicht zu vergessen: neue Feinde. Aber auch Bekannte, die sich bisher nicht gerade durch Ehrenrührigkeit auszeichnen, entpuppen sich plötzlich als Verbündete, und der Einzige, der sich in seiner Arschi...keit treu bleibt, ist Mad Rogan. Aber da ich ihn schon im ersten Teil nicht leiden konnte, tut das hier nichts zur Sache. Schade, dass Nevada ihn nicht auf den Mond schießt, aber ich warte trotzdem gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Vereinten
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Könnte Spoiler zu Teil 1 enthalten, bitte nicht lesen, wenn ihr diesen nicht kennt.

Plötzlich ist Rain keine Ausgestoßene, kein Ghost mehr, sondern eine Perfekte und als solche lebt sie in Hope. Mehr ...

Könnte Spoiler zu Teil 1 enthalten, bitte nicht lesen, wenn ihr diesen nicht kennt.

Plötzlich ist Rain keine Ausgestoßene, kein Ghost mehr, sondern eine Perfekte und als solche lebt sie in Hope. Mehr und mehr empfindet sie ihr Leben mit Dienern und all den politischen Verpflichtungen wegen ihres leiblichen Vaters Tiberius als goldenen Käfig, und natürlich wird sie noch immer von ihrer Trauer um Storm überwältigt. Doch die Spines mögen zwar sowohl Bolt als auch die letzte Schlacht verloren haben, den Kampf haben sie nicht aufgegeben. Immer wieder kommt es zu Scharmützeln und auch Lark wird wieder in Intrigen auf beiden Seiten reingezogen. Doch plötzlich nähert sich eine Bedrohung von außerhalb Hopes, und sowohl die Perfekten als auch die "normalen" Menschen müssen erkennen, dass es Feinde gibt, die man nicht auf die übliche Weise bekämpfen kann.

Sehr, sehr gut finde ich, dass man immer wieder Parallelen zu uns und unserer heutigen Zeit ziehen kann. Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung, Hass auf andere werden stark thematisiert, ohne den Zeigefinger zu heben, ein Spiegel unserer Gesellschaft. Weniger gefiel mir, dass plötzlich die Rebellen alle als durchgeknallte Spinner dargestellt wurden und die Perfekten mehr so als "na ja, so schlimm sind sie ja gar nicht". Das nahm mir einen Teil der Sympathie für das Buch, denn meiner Meinung nach hatten die Spines mehr als gute Gründe für das, was sie taten. Stellt euch vor, ihr lest die Hunger Games und in Buch 3 heißt es plötzlich, die Distrikte sind alles Irre, während Präsident Snow ja eigentlich ein liebenswerter Fernsehonkel ist - ein wenig überspitzt, aber so ähnlich empfand ich es hier. Auch das Ende hätte meiner Meinung nach gern ein wenig mehr ausgearbeitet werden können; andererseits hat man so die Möglichkeit, sich selbst noch ein wenig damit zu beschäftigen. Alles in allem ist es ein gutes Buch mit kleinen Schwächen, die Dilogie habe ich gern gelesen.

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Veröffentlicht am 03.10.2018

Crimson Lake Blues

Redemption Point
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Ted Conkaffey ist vor einem Jahr fälschlicherweise der Vergewaltigung eines jungen Mädchens beschuldigt und nur wegen mangelnden Beweisen freigelassen worden. Seitdem hat er sich nach Crimson Lake zurückgezogen, ...

Ted Conkaffey ist vor einem Jahr fälschlicherweise der Vergewaltigung eines jungen Mädchens beschuldigt und nur wegen mangelnden Beweisen freigelassen worden. Seitdem hat er sich nach Crimson Lake zurückgezogen, auch wenn das wenig nützt. Er ist Staatsfeind Nr. 1 und muss täglich damit rechnen, erkannt und verprügelt zu werden. Als wäre das nicht genug, taucht eines Tages der Vater des Mädchens bei ihm auf, um sich zu rächen. Und zur selben Zeit werden zwei junge Leute in einer nahe gelegenen Bar erschossen und Ted und seine Partnerin Amanda sollen den Fall klären. Als noch mehr Gerüchte auftauchen, Ted sei schon als Teenager nur an kleinen Kindern interessiert gewesen und sich ein Unterweltler in die Sache einmischt, spitzt sich die ohnehin gefährliche Lage für ihn weiter zu.

Wie schon im ersten Band wird man hier nach Australien mitgenommen, ein exotisches Setting, das ohnehin fasziniert, zumal es sehr gut beschrieben wird. Auch die skurrilen Typen - allen voran die völlig durchgeknallte Amanda - tragen zum Lesegenuss bei. Allerdings hat mir das erste Buch trotzdem besser gefallen; hier wurde einfach zu viel mit reingebracht. Die Drogenhändler aus Teds Vergangenheit, die Suche nach dem wahren Vergewaltiger, der Vater des Mädchens, die neuen Beschuldigungen, Amandas Ermittlungen, die Ex-Frau, die ihn wieder zurückwill, obwohl sie wieder in einer neuen Beziehung lebt: Es brachte eine gewisse Unruhe in die Geschichte, nicht mehr Spannung, wie es wohl beabsichtigt war. Und mir war es ein wenig zu viel Heldenverehrung in Bezug auf Ted - so gern ich ihn mag, ich muss nicht ständig von seinen Qualitäten überzeugt werden. Immer noch ein sehr guter Krimi, kann aber nicht ganz an die Brillanz des ersten anschließen.