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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2018

Sehr spezieller Band – nur für Fans

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Eigentlich will das Team um Kommissar Hubertus Jennerwein nur in Ruhe, ganz gemütlich und vor allem ohne polizeiliche Themen, ihre Weihnachtsfeier auf Jennerweins Hütte abhalten. Doch dann befinden sie ...

Eigentlich will das Team um Kommissar Hubertus Jennerwein nur in Ruhe, ganz gemütlich und vor allem ohne polizeiliche Themen, ihre Weihnachtsfeier auf Jennerweins Hütte abhalten. Doch dann befinden sie sich mitten in einem Verbrechen und die idyllische Weihnachtsstimmung ist vorbei! Jeder kämpft um sein Überleben.

Die Bewertung zu diesem elften Fall fällt mir sehr schwer. Wie soll ich dieses Buch bewerten? Wenn ich den neusten Fall von Jennerwein als Regionalkrimi bewerten soll, dann muss ich leider sagen: grauenhaft. Das ist kein Krimi, das verdient null Sterne. Wenn ich es allerdings als Fan von Jörg Maurers Jennerwein-Krimis sehe, dann sind es deutlich mehr Sterne. Für Maurer-Neulinge ist dieser Band nichts! Für jemanden, der einen richtigen Krimi sucht ebenfalls nicht. Aber für jemanden, der das Team rund um Hubertus Jennerwein mag, ist es allemal ein gutes Buch!
Das gesamte Team sitzt in Jennerweins Hütte und trinkt fröhlich Glühwein. Nur zwei unbekannte Personen sitzen mit am Tisch. Ob die beiden besinnliche Absichten haben? In alter Maurer Manier kamen auch immer wieder (noch) unbekannte Personen vor, die in den Bergen umhergeirrt sind. So war es am Anfang nicht gleich klar, wer der Bösewicht sein wird. Irgendwann kristallisiert sich das dann raus, das Motiv bleibt allerdings sehr lang unbekannt. Diese ganze Hüttengeschichte wirkte sehr übertrieben, sehr actionlastig und einfach irgendwie fehl am Platz, dennoch war es unterhaltsam und man fieberte mit. Was mir sehr gefallen hat ist Jennerweins Anekdote, welche er über den gesamten Abend hinweg erzählt. Es ist eine Geschichte aus Jennerweins Schulzeit, als in einem Jahr ein Stinkbomber während der Adventszeit sein Unwesen trieb. Durch dieses Schlüsselerlebnis kam Jennerwein auch zu seinem Beruf. Somit gab es in diesem Band eigentlich keinen aktuellen Fall, denn diese eher schon unglaubwürdige Geiselnahme in der Hütte hat für mich nicht sonderlich Ermittlerarbeit benötigt. Der vergangene Fall hingegen schon.
Mir hat dieser elfte Band gefallen, da er mich sehr unterhalten hat. Den Stinkbomber-Fall fand ich spannend. Was Jörg Maurer mit dieser „Hüttengaudi“ bezwecken wollte weiß ich nicht – das ist für mich definitiv ein Grund für Sterneabzug. Somit vergebe ich am Ende dreieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Guter Trilogie-Start

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Der Zweite Weltkrieg ist vorbei und das prachtvolle Kaufhaus der Familie Thalheim liegt in Schutt und Asche. Doch Rike, die älteste Tochter des Kaufhaus-Chefs will nicht aufgeben und einen Neuanfang starten. ...

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei und das prachtvolle Kaufhaus der Familie Thalheim liegt in Schutt und Asche. Doch Rike, die älteste Tochter des Kaufhaus-Chefs will nicht aufgeben und einen Neuanfang starten. Doch wie soll das gehen? Der Vater in Gefangenschaft, der Bruder verschollen. Nur die beiden kleinen Schwestern und die Stiefmutter, die ihrem Mann nachtrauert. Doch gemeinsam werden sie es schaffen und der damaligen Zeit trotzen.

Die Handlung beginnt im Mai 1945, als die Russen Teile Berlins einnehmen und endet im Sommer 1951, als es Deutschland wieder besser geht. Es handelt sich hierbei um eine Trilogie. In jedem Buch steht eine der drei Schwestern im Mittelpunkt. In diesem ersten Band ist es Ulrike – genannt Rike.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und sehr vielseitig. Das gefällt mir sehr gut, denn so wird man als Leser auch mal von Handlungen der Charaktere überrascht. Rike, mit ihren 25 Jahren, wirkt zunächst sehr überlegt und nachdenklich. Sie ist die älteste und übernimmt das Ruder. Sie steht sogar über ihrer Stiefmutter, die zu Ende des Krieges stark traumatisiert ist. Allerdings lernt der Leser während der Handlung auch eine andere Rike kennen. Eine die von einer eigenen Familie träumt, die sich von italienischen Männern bezirzen lässt und die durchaus sehr lustig und fröhlich sein kann. Das genaue Gegenteil dazu bildet ihre Schwester Silvie. Sie ist der Wirbelwind und stiftet gerne mal Unruhe. Aber auch sie reift mit der Zeit und sagt selbst von sich, dass sie nicht mehr die Herumtreiberin ist. Allerdings sieht der Leser davon noch wenig. Dies wird sicherlich in Band zwei besser thematisiert. Silvie hängt sehr an ihrem Zwillingsbruder, der leider nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Allerdings glaub Silvie nicht an Oskars Tod – sie müsste doch spüren, wenn ihr Zwilling tot ist? Dann gibt es noch das Nesthäkchen, die kleine Halbschwester Flori. Die in den ersten Nachkriegsjahren zur jungen Frau wird und viel mit der Vergangenheit zu kämpfen hat.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Handlungen waren authentisch, aber leider konnte ich nicht komplett in die Geschichte eintauchen. So richtig ins Berlin der 40er wurde ich nicht versetzt. Das fand ich schade. Dennoch kam die damalige Situation recht gut rüber. Was mich etwas gestört hat, waren die vielen Zufälle oder glücklichen Fügungen. Mir kam der Wiederaufbau des Thalheim-Kaufhauses zu einfach vor. Außerdem war die Handlung recht hervorsehbar. Dennoch ermöglicht dieser Roman einen guten Einblick in die ersten Nachkriegsjahre – in die Jahre des Aufbaus.
Was mir sehr gut gefallen hat ist die Zeittafel am Ende des Buches. Hier sind alle wichtigen Ereignisse der Jahre 45-51 aufgelistet. Auch sind diese Ereignisse teilweise in die Handlung eingeflochten, wurde alles sehr authentisch wirkt und man nebenbei noch etwas lernt. Der Roman ist wirklich sehr gut und gründlich recherchiert.

Dieser Roman hat mich gut unterhalten. Ich habe Einblick in die Jahre des Aufbaus bekommen und durfte facettenreiche Charaktere kennenlernen. Was mir gar nicht gefällt ist, dass es sich bei den Schwestern vom Ku’Damm um eine Trilogie handelt. Zurzeit scheint es so, als würde jeder Trilogien schreiben. Das finde ich schade, da ich gerne in einem Buch wissen möchte, wie es ausgeht und nicht immer ein Jahr warten müssen, bis es weitergeht. Somit vergebe ich letztendlich dreieinhalb von fünf Sternen. Einen halben Stern ziehe ich ab, da es sich um eine mehrbändige Reihe handelt.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Tinas Geschichte

Dem Ozean so nah
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Dies ist der dritte Teil der Danny-Trilogie. In diesem Band wird Tinas Geschichte erzählt. Tina ist Dannys beste Freundin, um nicht zu sagen ein Teil von ihm. Ihr ist als Kind ähnliches widerfahren wie ...

Dies ist der dritte Teil der Danny-Trilogie. In diesem Band wird Tinas Geschichte erzählt. Tina ist Dannys beste Freundin, um nicht zu sagen ein Teil von ihm. Ihr ist als Kind ähnliches widerfahren wie Danny. Leider fand sie Erleichterung nicht im Sport, sondern in Drogen. Dieses Buch erzählt ihren Weg weg von den Drogen, hin zu einem normaleren Leben. Und endet, wo Teil eins beginnt. So fügt sich alles wunderbar zusammen.

Auch dieser dritte Teil hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist immer noch sehr angenehm und leicht zu lesen. Durch viele Dialoge wird das ganze aufgelockert. Ich wollte abends nur kurz hineinlesen, dann waren es plötzlich schon 200 Seiten. In diesem Band steht Christina im Vordergrund, und ihre Gefühle und Gedanken werden immer wieder erwähnt. Auf Christinas Vergangenheit wird nicht so detailliert eingegangen wie auf Dannys. Dennoch bekommt man einen groben Überblick, was Tinas Drogensucht ausgelöst hat. Im Vordergrund steht eher, wie Tina sich immer wieder im Kampf mit der Sucht befindet. Leider wurde uns so nicht allzu viel Neues vermittelt, dennoch hat es mir gefallen, dass wir einfach mal mit Tina „mitreisen“ durften.
Die starke Verbindung zwischen Danny und Tina kam in diesem Roman gut rüber. Wir erfahren einiges, was die beiden gemeinsam durchgemacht haben. Beispielsweise, wie oft Danny Tina wieder aus den Fängen der Drogendealer holen musste. Aber irgendwie fehlte mir die Tiefe. Ich weiß nicht, wie viel Jessica über Tina wusste. Ob sie mit ihr genau soviel geredet hat, wie mit Danny, daher kann ich nicht beurteilen, ob Jessica nicht mehr weiß, oder ob sie es nur nicht preisgeben wollte. Letztendlich fehlten mir einige Gefühle von Tina. Es war zwar emotional, aber es blieb immer eine gewisse Distanz. Vielleicht basiert dieser Band auch zum Großteil auf Dannys Erzählungen, dann ist natürlich verständlich, dass nicht alle Gefühle und Gedanken bekannt sind.

Zusammenfassend finde ich, dass diese Trilogie durch diesen dritten Band einen guten Abschluss gefunden hat. Mir hat es gefallen, nun auch mal Christina im Vordergrund stehen zu haben. Allerdings fehlte mir die emotionale Tiefe, deshalb vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.08.2018

Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?

Vier.Zwei.Eins.
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Das junge Paar Kit und Laura wollen 1999 in Cornwall die totale Sonnenfinsternis bestaunen, doch dann werden sie Zeuge einer Vergewaltigung. Kit und Laura werden als Zeugen vor Gericht geladen, es kommt ...

Das junge Paar Kit und Laura wollen 1999 in Cornwall die totale Sonnenfinsternis bestaunen, doch dann werden sie Zeuge einer Vergewaltigung. Kit und Laura werden als Zeugen vor Gericht geladen, es kommt zur Verurteilung. Doch danach ist das Drama noch nicht zu Ende. Es fängt erst an. Denn das Opfer lässt Laura nicht in Ruhe.

Bezeichnet wird dieses Buch als Roman. Dem Klappentext nach zu urteilen könnte man es als Thriller bezeichnen. Nach dem Lesen finde ich die Bezeichnung Roman doch passender. Denn das Buch braucht gut die Hälfte der Seiten um Spannung zu produzieren und endlich Schwung in die Handlung zu bringen. Anfangs plätschert alles nur vor sich hin. Man möchte zwar wissen, was passiert ist, warum Kit und Laura nun mit neuem Namen ohne soziale Medien und in ständiger Angst leben. Aber bis es dazu kommt, lesen wir sehr viel über Sonnenfinsternissen und andere Dinge, die gerade passieren. Wie gesagt, nach etwa der Hälfte des Romans wurde es spannend und es ging Schlag auf Schlag, sehr viele Lügen wurden sichtbar und es kam zu einigen überraschenden Wendungen. So war mir bis zum Schluss nicht wirklich klar, wie es ausgehen wird. Das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen.
Was ihr leider nicht gar nicht gelungen ist, ist gute und sympathische Charaktere zu erschaffen. Gerade durch die ganzen Lügen, die jeder verbreitet und die Geheimnisse/Verheimlichungen, die jeder hat, waren mir tatsächlich alle Charaktere unsympathisch. Man kann nicht sagen, dass die Charaktere nicht ausgearbeitet sind. Sie sind durchaus durchdacht. Denn sonst hätte es nicht zu diesen Wendungen kommen können. Aber sympathisch waren sie mir nicht.
Was mich ebenfalls gestört hat war, dass die Handlung sehr konstruiert wirkte und zum Großteil auf Zufällen basierte. Ohne diese Zufälle wären viele Handlungen nicht möglich gewesen. Dadurch erscheint das Ganze wiederum konstruiert. Teilweise war die Handlung auch unstimmig. Auch wenn sich am Ende sehr vieles aufklärt, so manch ein Detail wurde von der Autorin wohl verdreht. Außerdem konnte mich die Geschichte nicht abholen und schon gar nicht fesseln.
Gefallen hat mir, dass die Handlung immer abwechselnd von Kit und Laura erzählt wird. Und dann auch noch abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit(1999-2000) erzählt wird. So war der Leser selbst in der Vergangenheit dabei und konnte sich ein Bild machen.

Obwohl mir zunächst die Spannung fehlte, mir die Charaktere unsympathisch waren und auch die Handlung etwas zu konstruiert war, vergebe ich 3,5 von fünf Sternen. Denn die Geschichte an sich gefiel mir sehr – die Idee dahinter ist klasse. Die zweite Hälfte des Buches war gut. Die vielen überraschenden Wendungen waren ebenfalls klasse.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Spannender Thriller – geht aber noch mehr

Invisible
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Nina Salomon und Daniel Buchholz haben es in Hamburg mit merkwürdigen Morden zu tun. Menschen bringen ihnen unbekannte Menschen um. Als Motiv geben sie an, dass sie ihn töten mussten. Sie konnten nicht ...

Nina Salomon und Daniel Buchholz haben es in Hamburg mit merkwürdigen Morden zu tun. Menschen bringen ihnen unbekannte Menschen um. Als Motiv geben sie an, dass sie ihn töten mussten. Sie konnten nicht anders. Was hat es damit auf sich? Dann wird auch noch die Stimmung in Buchholz‘ Team immer schlechter.

Dies ist der zweite Fall für Buchholz und Salomon. Und der dritte gemeinsame Thriller von Arno Strobel und Ursula Poznanski. Mir hat er gut gefallen. Die Idee hinter diesem Thriller ist gut und beängstigend. Aber leider fehlte mir die große fesselnde Spannung. Dennoch war es sehr spannend und ich wollte wissen, wie es weiter-/ausgeht. Mir ging es wie den Ermittlern und ich tappte sehr lange im Dunkeln. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, als würde das Privatleben von Buchholz und Salomon, sowie die Konflikte innerhalb des Teams in den Vordergrund treten und der Fall in den Hintergrund, allerdings klärte sich dies noch auf und es gab Verbindungen zum Fall.
Daniel Buchholz und Nina Salomon bleiben für den Leser definitiv keine unbekannten Ermittler. Während dem Lesen lernt man sie sehr gut kennen. Das gefällt mir an Thrillern und Krimis sehr. Die beiden sind mir nicht unsympathisch. Allerdings so richtig ins Herz geschlossen habe ich sie nicht.
Die Handlung wird immer abwechselnd von Salomon und Buchholz geschildert. Teilweise fand ich es etwas verwirrend, wer denn nun dran ist. Die Kapitel sind sehr kurz, so dass es ein Leichtes ist, sich zu sagen, „ach eins les ich noch“ und schwupps ist das Buch zu Ende. Das Buch liest sich wirklich sehr schnell. Ich habe es an einem Nachmittag durchgelesen. Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls. Das ist nicht verwunderlich, da ich die alleinigen Thriller von Arno Strobel und Ursula Poznanski alle schon verschlungen habe – ebenso ihre bisherigen Gemeinschaftswerke.
Meine Erwartungen waren sehr hoch, da ich von Strobel und Poznanski pure Spannung gewohnt bin. Doch leider war es dann doch zu wenig Spannung um mich restlos zu überzeugen. Deshalb vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen.