Heute wirst du sterben
Heute wirst du sterbenZu Beginn muss ich sagen, dass ich den Titel irgendwie nicht so ganz passend finde. Er stellt für mich keinen klaren Bezug zum Inhalt dar und man hätte hier auch gut etwas anderes nehmen können. Aber das ...
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich den Titel irgendwie nicht so ganz passend finde. Er stellt für mich keinen klaren Bezug zum Inhalt dar und man hätte hier auch gut etwas anderes nehmen können. Aber das ist nur eine kleine Kritik und nichts gravierendes.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Zum einen wäre da Hannah unsere Hauptfigur. Durch einen schrecklichen Vorfall wird sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und muss miterleben, wie einige Patienten unter seltsamen Umständen sterben. Anfangs weiß man selbst noch gar nicht genau was Hannah passiert ist und erst langsam lernt man sie besser kennen und kann tiefer in ihre Seele blicken. Es ist wie eine Zwiebel, bei der mit jeder Schicht etwas Neues zum Vorschein kommt. Ich finde der Autorin ist es extrem gut gelungen die komplexen Krankheitssymptome und Gedankengänge zu transportieren und ich konnte mich leicht in Hanna hineinversetzen.
Eine weitere Perspektive ist Hannah's Mutter Corinne. Durch sie erlebt man sehr deutlich wie stark der Vorfall die Familie erschüttert und wie schwer es allen Beteiligten fällt mit dem Geschehenen umzugehen.
Ebenso wird die Geschichte auch aus der Sicht von Laura erzählt. Sie arbeitet in der psychiatrischen Klinik und ist dort Kunsttherapeutin. Laura hat immer ein offenes Ohr für die Patienten und lädt sie gerne auf eine Tasse Tee und ein Pläuschchen in ihr Büro ein. Man könnte sie als die gute Seele der Klinik beschreiben.
Im Vordergrund des Romans stehen verschiedenste psychische Störungen und Erkrankungen. Man lernt einige Patienten und deren Krankheitsgeschichte oder Vergangenheit kennen. Die Autorin hat hier viel Arbeit und Mühe in die Recherche gesteckt und man spürt deutlich die Liebe zum Detail. Mich hat das Thema sehr bewegt und ich hätte manchen Frauen nur zu gerne selbst geholfen, wäre es denn möglich gewesen.
Für mich liest sich die Geschichte nicht wie ein klassischer Psychothriller, bei dem es aufregende Ermittlungen oder wilde Verfolgungsjagden etc. gibt. Viel mehr begleitet man Hannah bei ihrem Heilungsprozess, die nach und nach immer mehr in Zweifel gerät über die anderen Patienten, aber auch die Angestellten der Klinik. Das Buch hat sich gut und flott lesen lassen und konnte mich bis zuletzt fesseln. Ein paar Punkte zum Schluss wirkten auf mich etwas konstruiert, aber insgesamt konnte mich der Thriller sehr gut unterhalten.