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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2018

Ein Hund mit vielen Namen

Sirius
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Der Romanheld Sirius erlebt in seinem Leben sehr viel und weil er ein kluger Hund ist, schafft er es auch, in den Lauf der Geschichte einzugreifen. Er wird geboren als Levi und ist ein Nachfahre von Hunden, ...

Der Romanheld Sirius erlebt in seinem Leben sehr viel und weil er ein kluger Hund ist, schafft er es auch, in den Lauf der Geschichte einzugreifen. Er wird geboren als Levi und ist ein Nachfahre von Hunden, die schreiben konnten und sogar Gedichte verfassten. Aus seinem Wurf ist er der letzte Überlebende, weil er sich versteckte, als die Gestapo den Züchter verhaftet und deportiert und seine Geschwister erschossen wurden. Dann kam er zu Familie Liliencron, wo er jeden Morgen mit dem Professor seine Runde drehte. Als alle Juden ihre Namen ändern mussten, bekommt auch Levi einen neuen Namen und heißt fortan Sirius.

In der letzten Minute schafft es die Familie Liliencron, Berlin zu verlassen und nach Hollywood zu fliehen. Natürlich ist Sirius mit von der Partie. Dort wird der Professor zum Chauffeur für einen Hollywood-Star und über diesen Job lernen er und seine Frau, sowie eben auch Sirius, noch viele weitere Größen der Branche kennen. Irgendwann kommt es dann dazu, dass Sirius eine kleine Rolle in einem Film übernehmen soll und seine Sache so gut macht, dass der Film zwar durchfällt, wegen des Hundes aber gerne von Publikum gesehen wird. So wird speziell für diesen Hund ein Film geschrieben, in dem er die Welt rettet und meistens wird Sirius nun nach dem Filmhelden Hercules gerufen.

Als Hercules kommt er dann auch zum Zirkus, wo er verschiedene Kunststücke erlernt und vorführt. Plötzlich findet er sich aber wegen einer Verwechslung in Berlin wieder, seiner Heimat, die aber sehr verändert aussieht. Dort wird er von dem Leiter der Abteilung für Vogelschutz gefunden und in seine Familie mitgenommen und Hansi genannt. Aber auch seinen ehemaligen Nachbarn trifft er wieder, der mittlerweile daran arbeitet, zusammen mit anderen Menschen Informationen zu sammeln, die gegen Hitler verwendet werden können.

Hansis neuer Besitzer wird befördert und so kommt es, dass Hansi Hitler persönlich kennenlernt. Da er nun schreiben kann, wird er zu einem Spion, denn er kennt Informationen direkt aus dem Hauptquartier des Führers, die die Gruppe um den ehemaligen Nachbarn sehr interessieren.

Ich fand das Buch ganz nett zu lesen und es ist eine schöne, leichte Unterhaltung. Sicher ist es ein Thema, das man noch immer mit Vorsicht betrachten sollte und ich habe mich beim Klappentext schon gefragt, ob es gut ist, diesen Teil der Geschichte aus der Sicht eines Hundes und nicht immer ganz ernst zu erzählen. Aber ich muss sagen, dass das Buch mich doch überzeugt hat. Es scheint gut recherchiert zu sein, wenn man mal von den Fakten absieht, die der Hund angeblich geschaffen hat. Außerdem wird eben nicht nur lustig geschrieben, sondern auch schlimme Dinge werden erzählt.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Die Freude auf den Montag

Thank God it's Monday!
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Die 30 Gründer der "Dark Horse Innovation" haben sich
an der d.school kennengelernt, wo sie zusätzlich zu ihrem Studium ein einjähriges Aufbaustudium im Design Thinking belegt haben. Dort arbeiteten sie ...

Die 30 Gründer der "Dark Horse Innovation" haben sich
an der d.school kennengelernt, wo sie zusätzlich zu ihrem Studium ein einjähriges Aufbaustudium im Design Thinking belegt haben. Dort arbeiteten sie schon mit echten Kunden zusammen, die sich neue Ideen für ihre Unternehmen gewünscht haben. Als diese Studenten dann Arbeit gefunden haben, stellten sie schnell fest, dass ihre Ideen bei ihren Arbeitgebern nicht in dem Maße gefragt waren, wie sie sich das erhofft hatten. Als sie neben der Arbeit noch Aufträge von Menschen bekamen, die sich wirklich neue Ideen für ihr Unternehmen versprachen und nicht nur in den üblichen, festgefahrenen Denkansätzen arbeiten wollten, beschlossen sie, dieses Hobby zum Beruf zu machen.

Und wie es eben meistens so ist, wenn man ein Hobby zum Beruf macht, dann macht einem der Beruf auch Freude. Besonders schön finde ich es, dass diese 30 Menschen noch immer befreundet sind, auch wenn andere Freunde sie vor der Gründung der Firma gewarnt haben. Aber wer nichts wagt, der kann eben auch nichts gewinnen. Und so haben sie es gewagt und es auch geschafft, mit ihrer Firma Erfolg zu haben. Das zu lesen ist schon sehr interessant, auch wenn es natürlich in einem solchen Buch sowohl sehr interessante Themen gibt, als auch Themen, die einen nicht so interessieren, beziehungsweise die nicht so relevant für jeden sind.

Aber dafür ist das Inhaltsverzeichnis sehr gut, weil es sehr übersichtlich gestaltet ist und man relevante Themen schnell wiederfinden kann, wenn man noch mal etwas zu einem Thema nachlesen möchte. So interessant das Buch auch war, hätte ich mir doch vielleicht einige Anregungen auch für meinen Berufsalltag gewünscht, um diesen interessanter gestalten zu können. Diese haben mir etwas gefehlt, aber es ist ja klar, dass diese Gruppe nicht für alle Berufe ein Patentrezept bieten kann. Trotzdem ist es ein sehr aufschlussreiches Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Auch das Cover gefällt mir gut, weil man sehr schnell erkennt, worum es geht und weil es durch die bunte Schrift ziemlich auffällig ist.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Tolle Familiengeschichte

Die Schnitzlers
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Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich von Arthur Schnitzler vor diesem Buch noch nichts gehört, geschweige denn gelesen habe, fand ich die Geschichte dieser Familie doch sehr faszinierend. Schon ...

Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich von Arthur Schnitzler vor diesem Buch noch nichts gehört, geschweige denn gelesen habe, fand ich die Geschichte dieser Familie doch sehr faszinierend. Schon das Cover gefiel mir sehr gut und ich finde es auch passend, weil es ja eben um die gesamte Familie Schnitzler ab Johann Schnitzler geht und nicht nur um eine einzige Person. Genau das gefiel mir an dem Buch auch sehr gut. Eine Geschichte über eine Person wird schnell langweilig, vor allem, wenn man sich nicht schon vorher genau für diese Person interessiert hat. Das war aber in diesem Buch gar nicht der Fall, weil durch die verschiedenen und teils auch sehr unterschiedlichen Personen, die beschrieben wurden, eine gute Abwechslung gegeben war. Diese Personen wurden auch oft sehr detailliert beschrieben, was das Buch aber nicht langweilig machte, weil es eben wirklich eine Geschichte zu diesen Menschen zu erzählen gibt.

Gerade die gute und lange Beschreibung zeigt sehr deutlich, dass die Autorin für dieses Buch sehr gut recherchiert hat, was mir bei solchen Büchern immer mit am wichtigsten ist. Trotzdem ist das Buch nicht unbedingt wie ein Sachbuch geschrieben, jedenfalls ist es nicht so trocken geschrieben. Teilweise lässt es sich lesen wie ein Roman, weil der Schreibstil schon richtig gut ist. Außerdem gefällt es mir sehr gut, dass es nicht nur um die Familiengeschichte der Schnitzlers geht, sondern auch zu einem großen Teil um die Geschichte Europas zu der jeweiligen Zeit und vor allem natürlich auch um die Geschichte der Juden. Das alles macht das Buch zu einem interessanten Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Ein Brite in Deutschland

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
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Ich habe noch nie ein Buch in der Art gesehen, dass da einmal der deutsche Text ist und wenn man es wendet, hat man die gleiche Geschichte nochmal in englischer Sprache. Daher fand ich es schon sehr interessant, ...

Ich habe noch nie ein Buch in der Art gesehen, dass da einmal der deutsche Text ist und wenn man es wendet, hat man die gleiche Geschichte nochmal in englischer Sprache. Daher fand ich es schon sehr interessant, als ich es auspackte und in Händen hielt. Erst mal wusste ich gar nicht recht, wie ich es nun lesen soll. Ich habe es dann so gemacht, dass ich mit dem deutschen Teil des Buches begonnen habe und mir immer mal wieder auch die Textstelle im anderen Teil herausgesucht und auf englisch weitergelesen habe. So habe ich es immer abgewechselt, damit ich von beiden Sprachen etwas hatte und trotzdem nichts doppelt gelesen habe. Ich denke eigentlich, dass das eine gute Möglichkeit ist, ein solches Buch zu lesen.

Das Buch selber handelt von einem Briten, der seit 7 Jahren in Deutschland lebt und als Schriftsteller sein Geld verdient. Dabei handeln seine Bücher wohl alle von seiner neuen Heimat Deutschland. Das Buch "Make me German" handelt von vielen kleinen Geschichten im Leben des Autors und wie er versucht hat, der deutschen Mentalität auf die Spur zu kommen, um uns besser zu verstehen. So ist er zum Beispiel einige Male als Mitfahrer in andere Städte gereist, um neue Menschen kennenzulernen und auch die Orte zu entdecken. Auch hat er sich eine Woche lang täglich 10 Stunden mit deutschem Fernsehen beschäftigt.

Wie er solche Dinge beschreibt, hat mich manches Mal zum Schmunzeln und auch einige Male zum Lachen gereizt. Der Schreibstil des Autors ist schon sehr angenehm zu lesen und auch seinen Humor mag ich sehr. So hatte ich das Buch in nicht ganz zwei Tagen ausgelesen. Mir gefällt es sehr, dass der Autor nicht mit dem erhobenen Zeigefinger über Deutschland schreibt, sondern sich wirklich auf das Land und die Menschen hier eingelassen hat, um das alles direkt kennenzulernen.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Verschiedene Charaktere auf dem Spielplatz

Eltern, die auf Schaukeln starren
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Obwohl, oder vielleicht auch gerade weil ich noch keine Kinder habe, hat dieses Buch mich sehr begeistert. So konnte ich es einfach interessiert lesen, ohne darüber nachdenken zu müssen, zu welcher Mütterbeschreibung ...

Obwohl, oder vielleicht auch gerade weil ich noch keine Kinder habe, hat dieses Buch mich sehr begeistert. So konnte ich es einfach interessiert lesen, ohne darüber nachdenken zu müssen, zu welcher Mütterbeschreibung ich wohl am besten passen würde. Richtig toll werden von den Autoren die verschiedenen Mutter- und Vatertypen beschrieben. Auch wenn natürlich alles ein gutes Stück überspitzt formuliert wurde, ist die Einteilung und das beschriebene Verhalten der jeweiligen Eltern schon sehr gut gelungen. Es ist schon sehr gut auf den Punkt gebracht, wir sich die Helikopter-Mutter verhält und in allem ein drohendes Problem sieht oder wie der Kumpel-Papa sich freut, mit seinem Kind zu spielen.

Auch die Großeltern bekommen ihren Auftritt in dem Buch und sind vor allem erstaunt darüber, dass die Kinder heutzutage soviel Aufmerksamkeit bekommen, obwohl es früher mehr Kinder gab. Aber bei der Kindererziehung scheint sich in nur einer Generation doch so einiges geändert zu haben. Auch die verschiedenen Weltanschauungen, die in der Erziehung aufeinander prallen, werden sehr gut beschrieben. Natürlich denkt jede Mami, dass ihre Art der Erziehung die richtige ist und die anderen Mütter auf dem Spielplatz keine Ahnung haben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und auch wenn es kein Ratgeber im eigentlichen Sinne ist, denke ich, dass es vielleicht einigen Müttern schon helfen kann, darüber nachzudenken, in welche Gruppe man sie einordnen kann und ob nicht vielleicht auch mal kleinere Veränderungen sinnvoll wären, bzw. ob nicht andere Erziehungsansätze auch ihre Daseinsberechtigung haben.