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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2019

Wieder in der Heimat

Professors Zwillinge im Sternenhaus
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Der Vater von Suse und Herbert hat eine Anstellung in Jena bekommen und seine Familie zieht natürlich mit zurück ins Heimatland. Die Zwillinge bleiben noch bei den Großeltern und kommen in das fertig eingerichtete ...

Der Vater von Suse und Herbert hat eine Anstellung in Jena bekommen und seine Familie zieht natürlich mit zurück ins Heimatland. Die Zwillinge bleiben noch bei den Großeltern und kommen in das fertig eingerichtete Sternenhaus, wie der Vater das Haus aufgrund der Bemalung genannt hat, die er in Auftrag gab.

Die Zwillinge leben sich in der Heimat schnell wieder ein und auch Suse findet neue Freundinnen und hadert nicht mehr damit, dass die Familie nicht zurück nach Berlin gegangen ist, wo ihre geliebte Waldschule war.

Eine besondere Freude für die Zwillinge ist es, dass auch ihre kleine Oma, wie sie sie immer nennen, aus Berlin in das Sternenhaus zieht. Herbert und Suse mögen es sehr, die ältere Dame bei sich zu haben und fragen sie oft nach ihrem Rat.

Auch zu Paul, ihrem Freund aus der Waldschule, ist der Kontakt nie abgebrochen. Er meldet sich und teilt den Zwillingen mit, dass seine Mutter gestorben sei. Daraufhin betteln die Zwillinge so lange, bis Paul sie in den Ferien besuchen darf. Das erlauben die Eltern gerne.

Mir hat das Buch gut gefallen und man sieht hier wieder schön die Entwicklung der Zwillinge. Die beiden entwickeln sich ein Stück weit auseinander, weil jeder eigene Interessen und Freunde hat. Nun bleibt die Familie ja in Jena und kann dort richtig sesshaft werden.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Ein Buch, das einen sehr nachdenklich zurücklässt

Stella
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Friedrich ist Schweizer und reist nach Berlin, weil er da die Kunstschule besuchen möchte. Alle rieten ihm davon ab, weil sie mit Recht um ihn fürchteten und sich fragten, was er da im Krieg wohl macht. ...

Friedrich ist Schweizer und reist nach Berlin, weil er da die Kunstschule besuchen möchte. Alle rieten ihm davon ab, weil sie mit Recht um ihn fürchteten und sich fragten, was er da im Krieg wohl macht. Friedrich denkt, dass er mit dem Krieg nichts zu tun hat und sieht sich als Tourist in der Stadt. Da er aus einer reichen Familie kommt und sein Vater die Rechnungen bezahlt, wohnt er die ganze Zeit auch mit allen Bequemlichkeiten im Hotel.

In der Kunstschule lernt er Kristin kennen und mit der Zeit verliebt er sich in sie. Er hatte vor ihr noch keine Freundin und freut sich, dass sie so stark ist. Doch nach einer Zeit ohne Kontakt klopft sie an einem Morgen an seine Zimmertür und gesteht ihm, dass sie jüdischer Herkunft ist, obwohl sie sich eigentlich nicht als Jüdin sieht, da sie nicht gläubig ist.

Das interessiert die Regierung aber nicht und so werden ihre Eltern und sie selber verhaftet. Stella Goldschlag, wie sie eigentlich heißt, wurde gefoltert und soll einen jüdischen Urkundenfälscher finden und dann würden ihre Eltern freikommen. Stella versucht alles, um ihre Eltern zu retten.

Friedrich steht ihr weiter zur Seite und versucht zu helfen, obwohl er nicht die ganze Wahrheit über seine Freundin kennt. Besonders bedrückend fand ich bei dem Buch die Auszüge aus Gerichtsakten, die immer wieder eingestreut sind. Wenn man sich vor Augen führt, dass sie wahr sind, dann muss einem beim Lesen ganz anders werden.

Auch die Einleitungen zu den Kapiteln, in denen jeweils erzählt wird, was in dem Monat des Jahres alles passiert ist und dass nicht nur der Krieg da war, sondern auch Fußball gespielt wurde und Menschen geboren wurden, fand ich sehr gut. Ich muss allgemein sagen, dass es ein tolles Buch ist, was man auf sich wirken lassen muss. Sicher werde ich noch lange daran denken. Auch das Cover finde ich richtig schön und passend.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Bubi und Mädi

Professors Zwillinge - Bubi und Mädi
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In diesem ersten Band der Reihe lernt man Professors Zwillinge Suse und Herbert noch unter ihren Kindernamen Bubi und Mädi kennen, wie sie auch im gesamten Buch genannt werden. Zum Beginn des Buches sind ...

In diesem ersten Band der Reihe lernt man Professors Zwillinge Suse und Herbert noch unter ihren Kindernamen Bubi und Mädi kennen, wie sie auch im gesamten Buch genannt werden. Zum Beginn des Buches sind die beiden vier Jahre alt und sie kommen auf manche dumme Idee, so dass die Nachbarin öfter ihre Angestellte nach oben schicken muss, weil die Kinder über ihr zu viel Radau machen.

Auch das Kindermädchen der beiden Zwillinge hat es nicht immer leicht mit ihren Schutzbefohlenen. Immer stecken die Zwillinge voller dummer Ideen, auch wenn das in ihren Augen ganz tolle Ideen sind. Das sehen die Erwachsenen oft anders, aber trotzdem sind die beiden schon liebenswerte Kinder und bei allen ihren Ideen auch gut erzogen und höflich, wie man es von Kindern in der Zeit auch erwartet hat.

Man darf bei der Lektüre nicht vergessen, dass die Geschichte vor einigen Jahrzehnten spielt und dass die Rahmenbedingungen mit der heutigen Zeit nicht mehr recht vergleichbar sind. Aber trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und es ist ein sehr netter Auftakt zu dieser kleinen Buchreihe um Professors Zwillinge.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Ursels Lebensweg

Nesthäkchen, Bd. 8, Nesthäkchens Jüngste
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In diesem Band geht es um Annemaries jüngste Tochter Ursel. Sie hat die Schule fertig und der Vater hat für sie schon einen Ausbildungsvertrag bei der Bank unterschrieben. Das ist aber so gar nicht nach ...

In diesem Band geht es um Annemaries jüngste Tochter Ursel. Sie hat die Schule fertig und der Vater hat für sie schon einen Ausbildungsvertrag bei der Bank unterschrieben. Das ist aber so gar nicht nach den Vorstellungen der jungen Frau, die lieber Musik machen möchte und nach der Opernbühne schielt. Schließlich darf sie neben der Ausbildung auch Musikunterricht nehmen, aber das macht ihr die Ausbildung nur bedingt erträglicher.

Bei Annemaries Mutter sind neue Pensionsgäste eingetroffen, ein Geschwisterpaar aus Brasilien. Mit den beiden, und besonders mit Milton, freundet Ursel sich an und die Musik, die sie gemeinsam machen, ist für Ursel die schönste Entspannung neben der verhassten Ausbildung. Die Ausbildung hält sie auch nicht lange durch und durch einen glücklichen Zufall darf sie an der Hochschule Musik studieren.

Mehr und mehr merkt sie aber, dass Milton mehr als nur ein guter Freund ist und schließlich geht sie mit ihm nach Brasilien, wo sie sich schließlich auch einlebt und Kinder bekommt. Damit endet dieses Buch und man kann nur hoffen, dass Ursel in dem Schritt ihr Glück gefunden hat.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Geschenkt

Geschenkt
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Von Daniel Glattauer habe ich bislang nur die bekannteren Bücher „Gut gegen Nordwind“ und dessen Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben. So war ich nun sehr gespannt ...

Von Daniel Glattauer habe ich bislang nur die bekannteren Bücher „Gut gegen Nordwind“ und dessen Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben. So war ich nun sehr gespannt auf das neueste Werk und ich wurde nicht enttäuscht. Es geht in eine ganz andere Richtung, die aber noch eher etwas für mich ist. Es geht um Gerold Plassek, der bei einer Zeitung arbeitet, aber eigentlich gar nicht wirklich motiviert ist, eine gute Arbeit abzuliefern. Das ändert sich, als sein Sohn die Nachmittage bei ihm im Büro verbringt, weil seine Mutter in Afrika beruflich unterwegs ist. Manuel weiß nicht, dass Gerold sein Vater ist und Gerold weiß es auch erst seit kurzer Zeit. Aber bei der Zusammenarbeit mit Manuel beginnt Gerold, sich zu verändern und das durchaus zum Positiven.

Auch das Verhältnis zu seiner Tochter Florentina, die ein Jahr älter ist als Manuel, beginnt sich zu verbessern und immer mehr beginnt Gerold, sich in der Vaterrolle wohlzufühlen und für seine Kinder auch da zu sein, was vorher nicht so der Fall war. Besonders gefördert wird diese Veränderung auch durch den anonymen Wohltäter, der Österreich in Atem hält, weil er immer wieder Geldspenden an Organisationen macht, über die vorher ein Bericht von Gerold Plassek in der Zeitung gestanden hat. Manuel und Gerold arbeiten sehr gut bei den Reportagen zusammen und lernen sich immer besser kennen und man merkt, dass sie einander sehr bald auch zu schätzen wissen.

Natürlich kommt irgendwann auch die Frage auf, wer der Wohltäter ist, der immer so viel Geld spendet und warum er ausgerechnet nur die Artikel von Gerold Plassek bei den Spenden beachtet und den Spenden ein solcher immer beiliegt. Aber am Ende merkt man auch, dass die Frage nach dem „Warum“ gar nicht so wichtig ist und dass es doch einfach eine tolle Sache ist, mit der auch Gerold Plassek einen neuen Sinn in seinem Leben finden konnte, was sehr schön zu lesen ist.

Das Buch ist allgemein sehr angenehm und einfach zu lesen und es hat mir sehr gut gefallen. Das Cover gefällt mir auch gut. Es ist bis auf die Farbwahl eher unauffällig gestaltet und das passt perfekt zu dem Inhalt des Buches. Interessant fand ich einige Formulierungen, die typisch österreichisch sind und bei denen ich teilweise sogar nachschlagen musste. Aber das ist bei einem Buch, das in Österreich spielt, nicht schlimm und macht es eher noch authentischer.