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Veröffentlicht am 15.09.2016

Johnny Undercover

Puppenruhe
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Johnny Thiebeck wird von Tulay Tassin, die bei der Drogenfahndung ist, überredet, als verdeckter Ermittler tätig zu werden. Eigentlich ist er aufgrund seiner Methoden vom Dienst suspendiert. Auf dem Markt ...

Johnny Thiebeck wird von Tulay Tassin, die bei der Drogenfahndung ist, überredet, als verdeckter Ermittler tätig zu werden. Eigentlich ist er aufgrund seiner Methoden vom Dienst suspendiert. Auf dem Markt gibt es eine neue Droge, die aus Tschechien kommt. Thiebeck zögert zunächst, doch dann stürzt er sich voll in seinen Job. Ist es Zufall, dass zur gleichen Zeit sein Bruder Jan auftaucht, den er seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen hat?
Das Buch liest sich sehr flüssig und ist von Anfang an sehr spannend.
Dies ist der dritte Band um den Ermittler Johnny Thiebeck. Wer die Vorgängerbände kennt, weiß dass Thiebeck oft sehr unkonventionell vorgeht und Regeln gerne beiseiteschiebt.
Johnny kommt als Ticker in einer WG unter. Seine Mitbewohner sind Schoko und Chris, die nicht nur mit Drogen handeln, sondern auch gerne konsumieren. Ihr Boss ist Bassemane, der neben seinem Gangsterdasein ein sehr menschliche Seite zeigt, wenn es um die Familie geht.
Dann werden Personen aus dem Umfeld Bassemanes getötet und die Polizei glaubt an einen Bandenkrieg.
Es ist ungeheuer schwierig, sich Undercover zu bewegen, sich dabei nicht zu verraten und dennoch die Gesetzte zu befolgen. Ich fand es imponierend, wie Johnny diese Aufgabe meistert. Er kann sich gut auf seine jeweiligen Gesprächspartner einstellen und zeigt immer neue Facetten, je nachdem mit wem er es gerade zu tun hat. Aber wenn es um seinen Adoptivbruder Jan geht, ist Johnny in einem Zwiespalt.
Alle Charaktere sind gut herausgearbeitet und glaubhaft.
Immer wieder gibt es neue Wendungen und die Spannung steigt zum Ende hin noch einmal.
Ein spannender und manchmal recht harter Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Haus am Rande der Nacht

Die langen Tage von Castellamare
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Die Bewohner der kleinen Insel Castellamare sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie verehren die Heilige Santa Agata und haben auch eine Anzahl von Mythen und Legenden. Als der Arzt Amedeo Esposito ...

Die Bewohner der kleinen Insel Castellamare sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie verehren die Heilige Santa Agata und haben auch eine Anzahl von Mythen und Legenden. Als der Arzt Amedeo Esposito aus Florenz auf die Insel kommt, sind die Bewohner misstrauisch. Amedeo aber fühlt sich wohl und schreibt die alten Geschichten auf.
Dann wird er eines Nachts zu einer Geburt gerufen. Die Frau des Conte bringt ihr Kind zur Welt und beschuldigt Amedeo, der Vater zu sein. Auch seine Frau Pina bekommt in der gleichen Nacht ihr Baby. Durch den Skandal darf er nicht mehr als Arzt praktizieren. Er macht aus dem ,,Haus am Rande der Nacht“ eine Bar, die er mit seiner Frau betreibt und sorgt so für das Auskommen der Familie.
Die Bar wird zum Treffpunkt für alle, die auf der Insel leben. Es gibt nichts, was hier nicht besprochen wird. Aber es wird auch zum Mittelpunkt seine Familie und ihre Nachkommen. Seine Tochter Maria-Grazia führt die Bar später weiter.
Amedeo ist als Findelkind im Waisenhaus in Florenz aufgewachsen. Doch dann sorgt der Arzt Esposito für ihn und ermöglicht ihm ein Medizinstudium. Doch erst auf der Insel findet er eine Anstellung. Doch der Skandal sorgt dafür, dass er diese Anstellung dann auch wieder verliert.
„Die langen Tage von Castellamare“ ist ein wundervolles Buch, das in einem tollen und poetischen Schreibstil geschrieben ist. Ich habe mich wohl gefühlt auf dieser kleinen Insel mit seinen Bewohnern und konnte an ihrem Leben teilnehmen. Jeder der Charaktere war auf seine Art besonders und sie harren hier aus – abgeschieden vom Rest der Welt. Dennoch hat das Weltgeschehen auch Einfluss auf das Leben der Bewohner.
Ein wundervolles Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht alles gut im Märchenwald

Märchenwald
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Mitten in der Nacht weckt die Mutter ihre Kinder und schließt sie in einen Wandschrank. Der 10jährige Max versteht noch was von „zum Opa gehen“. Dann ist Krach zu hören, ein Schrei der Mutter und danach ...

Mitten in der Nacht weckt die Mutter ihre Kinder und schließt sie in einen Wandschrank. Der 10jährige Max versteht noch was von „zum Opa gehen“. Dann ist Krach zu hören, ein Schrei der Mutter und danach herrscht Stille – bedrohliche Stille. Er tröstet seine 4jährige Schwester Ellie, indem er ihr erzählt, dass im Märchenwald immer alles gut wird. Nach einer Weile macht er sich mit Ellie auf den Weg zu seinem Großvater.
Unterdessen erwacht eine blutüberströmte Frau am Alexanderplatz und stellt fest, dass sie sich an nichts erinnern kann.
Paul Kalkbrenner und Sera Muth werden zu einem Einbruch gerufen, bei dem es einen Toten gibt. Kurz darauf gibt es noch einen Fall für die beiden Kommissare. Der Rentner Dieppe ist beim Essen gestorben und der Rettungssanitäter ruft die Polizei, weil einiges sehr merkwürdig ist.
Wer sich einigermaßen mit Märchen auskennt, der weiß genau, dass im Märchenwald nicht alles gut ist und diese Geschichte zeigt, wie eklig und gemein es sein kann.
Kurze Kapitel sorgen aus wechselnden Perspektiven sorgen für Spannung und Tempo. Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen bleiben lange im Dunkeln. Auch die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Daher konnte ich die Ängste von Zoe gut nachvollziehen. Aber mein besonderes Mitgefühl hatten die Kinder, die auf ihrem Weg durch Berlin in schlimme Situationen geraten.
Dies ist inzwischen der fünfte Band um das Ermittlerteam Kalkbrenner und Muth. Sera Muth macht sich Sorgen um den Kollegen, denn der hat privat auch einiges wegzustecken. Seine schwangere Tochter zieht nach Paris und Paul, der so lange ein gespanntes Verhältnis zu Jessy hatte, leidet schon jetzt unter der Trennung. Dazu kommt, dass es seiner Mutter plötzlich richtig schlecht geht und seine Ex Ellen immer noch nervt. Da sich so viel um Paul dreht, kommt Sera dieses Mal ein wenig zu kurz. Auch dieses Mal sorgt der Journalist Hardy Sackowitz mit seinen Artikeln für Aufregung bei der Polizei.
Man sollte als Leser schon starke Nerven haben, denn wieder mutet einem Martin Krist einiges zu, und trauen sollte man sowieso niemandem.
Am Ende passiert dann sehr viel in sehr kurzer Zeit. Und nun weiß man, wie alles zusammenhängt und doch bleiben einige Fragen unbeantwortet.
Ein sehr spannender Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein brandaktuelles Thema

Die Attentäter
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Nachdem der 4jährige Alain mit seinen Eltern nach Berlin zieht, lernt er Cliff kennen, der im gleichen Haus wohnt. Die beiden freunden ich an, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die ungefähr ...

Nachdem der 4jährige Alain mit seinen Eltern nach Berlin zieht, lernt er Cliff kennen, der im gleichen Haus wohnt. Die beiden freunden ich an, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die ungefähr gleichaltrige Margarete, die auch in dem Haus wohnt, steht zwischen den Jungen.
Wir lernen als Leser die drei gut kennen, denn wir begleiten sie während des Aufwachsens. Alain ist ein netter Junge, der behütet aufwächst und keine Schwierigkeiten macht. Cliff hat immer das Gefühl, als wäre er lästig. Er weiß nicht recht, wer er wirklich ist und kann mit Problemen nicht gut umgehen. Dann muss die Trennung seiner Eltern miterleben und gerät daher aus der Bahn. Aber die Freunde stehen immer zusammen und helfen sich. Auch auf die pragmatische Margarete können die beiden Jungen bauen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und geht in ein IS-Camp. Als er zurück nach Berlin kommt, ist er verändert. Ein terroristischer Anschlag soll in Berlin stattfinden.
Sehr eindringlich werden uns hier die Jugendlichen geschildert in ihrem Denken, ihren Gefühlen und ihrem Handeln. Es kommt einem so vor, als würde man sie sehr gut kennen. Obwohl ihre Wege unterschiedlichen verlaufen, kommt es immer wieder zu Treffen und trotz aller Kontroversen bleibt die Freundschaft bestehen.
Etwas bedrückend war für mich, dass Cliffs Werdegang eigentlich vorprogrammiert war. Er begibt sich in die Fänge des IS und wir bekommen einen Einblick in seine Ausbildung und in das Kriegsgeschehen. Wir erleben mit, wie die Pläne für den Anschlag geschmiedet werden und in Anbetracht dessen, was in letzter Zeit alles geschehen ist, ist das ziemlich bedrohlich. Doch bei alledem stehen die Personen im Vordergrund.
Das Buch ist für Jugendliche geschrieben, aber es spricht garantiert auch Erwachsene an. Es ist eine packende und spannende Geschichte, die noch eine ganze Weile nachhallt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit authentischen Charakteren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Baumgartners Erinnerungen

Baumgartner kann nicht vergessen
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Ein Lieferwagen mit sechs Toten wird aus dem Wasser einer Kiesgrube gezogen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, vor allem nachdem sich herausstellt, dass der Todeszeitpunkt höchst unterschiedlich ist. ...

Ein Lieferwagen mit sechs Toten wird aus dem Wasser einer Kiesgrube gezogen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, vor allem nachdem sich herausstellt, dass der Todeszeitpunkt höchst unterschiedlich ist. Was ist geschehen? Woher kamen diese Menschen?
Wieder einmal ist Baumgartner nicht in die Ermittlungen involviert, denn er wurde wegen Alkoholproblemen vom Dienst suspendiert. Baumgartner lebt derweil in Gesellschaft von Alkohol in der Vergangenheit. Seine Erinnerungen an Paul, den Freund aus Kindertagen, lassen ihn nicht los. Gemeinsam haben sie schon einiges erlebt und Paul hat seit jeher ein perfides Interesse am Tod gehabt. Baumgartner macht sich auf die Suche nach Paul.
Der Druck auf die Ermittler ist hoch und Staatsanwalt Sonnleitner erwartet eine schnelle Lösung, die ihm politisch keine Knüppel zwischen die Beine wirft. Also wäre Baumgartner als Verstärkung des Teams eigentlich nicht schlecht, denn Caroline Meier ist noch nicht ganz fit nach ihrer Schussverletzung. Rainer Swoboda hat sich gedanklich schon in den Ruhestand verabschiedet. Dafür ist der unerfahrene Kevin Hiebler engagiert bei der Sache.
Zwischendurch erleben wir die mutige kleine Hani, die mit ihrer Mutter und anderen Flüchtlingen ums Überleben kämpft.
Baumgartner ist ein Fall für sich, gewohnt beharrlich geht er an das heran, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Er tat mir sehr leid, als er immer weiter abrutschte und ich hoffte, dass er irgendwie die Kurve noch kriegt.
Auch dieser dritte Baumgartner-Krimi ist in sich abgeschlossen und lässt sich problemlos alleine lesen. Von Anfang an zieht einen dieser spannende Fall in den Bann. Es ist ein sehr aktuelles Thema rund um die Flüchtlings- und Schlepperproblematik, das hier abgehandelt wird. Die Abgründe, die sich dabei auftun, sind erschreckend.
Ein fesselnder Krimi in einem tollen Schreibstil.