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Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein Hoch auf das Single-Dasein! Unterhaltsamer Roman, der meinen Sinn für Humor nicht immer getroffen hat

Heute ist ein guter Tag zum Glücklichsein
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Eleanor Knight ist 29 Jahre alt und arbeitet als Illustratorin. Nach der Trennung von ihrem Freund, mit dem sie sich sogar eine Wohnung gekauft hatte, ist sie Single und genießt ihre Freiheit, auch wenn ...

Eleanor Knight ist 29 Jahre alt und arbeitet als Illustratorin. Nach der Trennung von ihrem Freund, mit dem sie sich sogar eine Wohnung gekauft hatte, ist sie Single und genießt ihre Freiheit, auch wenn sie seitdem in einer WG wohnt, das nur als "Drecksloch" zu bezeichnen ist.
Ihre Freunde drängen darauf, dass sie nicht länger allein bleibt, weshalb sie durch Tinder zu zahlreichen Dates kommt, die jedoch alle in einem Desaster enden.

Der Roman liest sich über weite Strecken wie ein Dating-Marathon. Diese sind zwar unterhaltsam, aber auch etwas überzogen dargestellt, dass klar wird, dass Ellie auf diesem Weg nicht zu einem Happy End gelangen wird. Sie möchte eigentlich nur ihren Spaß haben und macht die Partnersuche nur mit, weil es eben gesellschaftlich so vorgegeben, dass man mit knapp 30 Jahren in festen Händen ist.

Neben den Abenden in ein und derselben Cocktailbar und ihrem Job, bei welchem sie einen Teil ihrer Kollegen verabscheut oder geradezu hasst, kümmert sie sich um ihren Dad, der seit dem Tod seiner Frau einsam ist. Er schreibt begeistert an einem Roman, den er seinen Töchtern per E-Mail zum Lesen sendet. Die Auszüge aus seinem Manuskript gleichen einem pornografischen Groschenroman, die wohl witzig gemeint sein sollten. Diese waren jedoch völlig zusammenhanglos einzelnen Kapiteln vorangesetzt und hatten keinen weiteren Bezug zur Handlung und dienten für meinen Geschmack dazu, den eigentlichen Roman in die Länge zu ziehen. Ich fand sie langweilig, auch wenn Ellies Vater einer der wenigen sympathischen Charaktere des Buches waren. Ellie selbst sehr stark auf sich selbst bezogen und nicht wirklich liebenswert. Ihre Schwester wohnt in Kalifornien und spielt deshalb nur eine untergeordnete Rolle, nervte jedoch mit ihrer aufgesetzt wirkenden, miesepetrigen Art.
Von den Männern, die Ellie datete, blieb eigentlich keiner im Gedächtnis. Sie waren Statisten, die sich daneben benahmen.

"Heute ist ein guter Tag zum Glücklichsein" ist ein Roman über eine junge Frau, die nicht genau weiß, was sie eigentlich will und erst zu sich selbst finden muss. Es ist keine romantische Komödie, bei der es darum geht, die große Liebe oder das große Glück zu finden.
Durch die krampfhaften Dates, die Ellie auf Anraten ihrer Freunde unternimmt, begegnet sie zwar nicht dem Mann ihres Lebens, sie findet aber für sich heraus, was sie derzeit wirklich im Leben möchte. Unabhängig von gesellschaftlichen Konventionen nimmt sich Ellie die Freiheit heraus, sich auszusuchen, ob sie sich an einen Partner bindet oder weiterhin ihre Unabhängigkeit genießt, weshalb ich den Originaltitel "Hot Mess" auch treffender finde.

Das Buch ist unterhaltsam zu lesen, hat allerdings nicht immer meinen Sinn für Humor getroffen. Darüber hinaus war mir die emanzipatorische Botschaft der Autorin zu penetrant.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Neid, Missgunst und das Streben nach Größerem im Vordergrund statt der Zauber eines Spielzeugladens

Die kleinen Wunder von Mayfair
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Als die 16-jährige Cathy im Jahr 1906 schwanger ist, ist sie gezwungen, ihr Elternhaus zu verlassen. Sie liest eine Zeitungsannonce und findet eine Anstellung in Papa Jacks Emporium, einem Spielzeugladen ...

Als die 16-jährige Cathy im Jahr 1906 schwanger ist, ist sie gezwungen, ihr Elternhaus zu verlassen. Sie liest eine Zeitungsannonce und findet eine Anstellung in Papa Jacks Emporium, einem Spielzeugladen in London. Papa Jack ist ein älterer Herr, den Cathy kaum zu Gesicht bekommt, der eine magische Begabung für die Herstellung von Spielzeugen hat. Er hat in seinem Emporium eine eigene kleine Welt erschaffen, in welchem das Spielzeug zum Leben erwacht.
Seine Söhne Kaspar und Emil konkurrieren darum, wer den Laden später übernehmen wird. Saison für Saison, denn das Geschäft ist nur im Winter geöffnet, eifern sie um neue Ideen und entwickeln über die Sommermonate neue Spielzeuge. Es herrscht ein regelrechter Kampf zwischen den beiden, bei denen der ältere Kaspar stets eine Nasenlänge voraus ist. Das Konkurrenzdenken dehnt sich dann auch auf Cathy aus, denn beide möchten ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Cathy nimmt dies in Kauf, um mit dem Emporium einen Unterschlupf zu haben, auch wenn kein Winter herrscht. Sie findet dort ein Zuhause, aber die heimelige Atmosphäre wird jäh durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen.

Der Roman handelt von 1906 bis 1953 und erzählt Cathys Geschichte, wobei sich der Großteil der Geschichte in Papa Jacks Emporium abspielt, in dem Cathy eine Heimat gefunden hat. Das Spielzeugwarengeschäft nimmt Heimatlose und Flüchtende auf, die dort in den Wintermonaten von der Magie des Ladens erfasst werden. Der Laden lebt von den kreativen Ideen von Jacks Söhnen und wie dieser die Spielzeuge noch weiter optimiert. Plüschtiere und Soldaten werden lebendig, Spielhäuser sind innen viel größer als sie von außen scheinen, aus Papierbäumen werden verwurzelte Wälder und Patchworkhund Sirius begleitet Kaspar und Emil schon ihr ganzes Leben. Kurz gefasst: Jacks Emporium ist der Traum eines jeden Kindes.

"Ein Spielzeug kann kein Leben retten, aber eine Seele."

Auch für Erwachsener ist der Laden eine Alltagsflucht, in dem sich Schmerzen und Leid ausblenden lassen. Man versinkt geradezu in einer ganz anderen Welt.
Mich überraschte, dass in dem Spielzeugladen Kriegsszenarien vorherrschend waren, die durch die konkurrierenden Brüder und ihre Soldaten ausgetragen wurden. Die erwachsenen Männer verhielten sich zu Beginn unreif, was später in einer ernsthaften Auseinandersetzung gipfelte.
Die Magie des Ladens ist durch die anschaulichen Beschreibungen und immer wieder neuen, kreativen Ideen verblüffend und traumhaft dargestellt, allerdings verliert der Roman mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs seine Leichtigkeit. Im Vordergrund stehen die Kriegsereignisse, aber vor allem auch die traumatischen Auswirkungen. Der Krieg auf dem Spielzeugteppich wird in die Realität mit all seinen Konsequenzen verlegt und hält dann auch Einzug in den Laden selbst.

Mit diesem Verlauf der Geschichte hatte ich aufgrund des nostalgischen Covers und der zauberhaften Atmosphäre zu Beginn des Romans nicht gerechnet.
Letztlich hatte ich den Eindruck, dass in dem Buch durch den Konkurrenzkampf der Brüder und den Ersten Weltkrieg mehr Kampf und Leid im Vordergrund standen, als die Magie von Jacks Emporium, das ich mir als friedliche Zuflucht für alle einsamen Menschen vorgestellt hatte. Ich hätte mir einen stärkeren Kontrast zwischen der heimeligen Atmosphäre eines Spielzeugladens und der Grausamkeit der Welt gewünscht.

So konnte "Die kleinen Wunder von Mayfair" meine Erwartungen an einen fantasievollen und warmherzigen Roman um einen Spielzeugladen für alle im Herzen Junggebliebenen nicht erfüllen. Es ist vielmehr ein Roman über Neid, Missgunst, das Streben nach Größerem und den ewigen Konkurrenzkampf zweier rivalisierender Brüder, die scheinbar nie erwachsen werden. Die Geschichte ist tiefgründiger und vielschichtiger als angenommen, war für mich im Hinblick auf die wiederholten Schlachten der Spielzeugsoldaten phasenweise aber sehr ermüdend zu lesen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Autobiografischer Roman über eine Geflüchtete mit einer Identitätskrise - anrührend, aber aufgrund des Schreibstils anstrengend zu lesen

Du springst, ich falle
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Maryam flieht mit ihren Eltern, überzeugten Kommunisten, 1986 im Alter von sechs Jahren von Teheran nach Paris ins Exil. Das Mädchen fühlt sich fremd, vermisst ihre Heimat, ihre Großmutter und das iranische ...

Maryam flieht mit ihren Eltern, überzeugten Kommunisten, 1986 im Alter von sechs Jahren von Teheran nach Paris ins Exil. Das Mädchen fühlt sich fremd, vermisst ihre Heimat, ihre Großmutter und das iranische Essen. Sie weigert sich zunächst, sich zu integrieren, möchte erst nicht spielen, dann nicht sprechen, dann nicht essen. Auf diese Weise findet sie keine Freunde, wird in der Schule gemieden. Trotz ihrer Verweigerungshaltung lernt sie die französische Sprache schnell und ist eine gute Schülerin. Sie wird später Literaturwissenschaften studieren und sich dann auch wieder mit ihrer Muttersprache beschäftigen.
17 Jahre, 2003, später kehrt sie zum ersten Mal wieder in den Iran zurück und würde am liebsten dort bleiben.

Der autobiographische Roman von Maryam Madjidi ist in drei Teile untergliedert: das Leben als "Kind der Partei" und die Entscheidung der Eltern, vom Iran nach Frankreich zu fliehen, die Ankunft und ersten Jahre in Frankreich sowie Maryam als junge Frau auf der Suche nach Identität und Heimat. Er ist mal aus der Ich-Perspektive von Maryam, mal aus der Perspektive auf das Mädchen beschrieben.

Die Autorin schildert die Brutalität des iranischen Regimes und den Kampf der Eltern dagegen, die ihre Tochter egoistisch dafür einsetzen und als kleines Kind, sogar bereits als Ungeborenes, in Gefahr bringen. Auch die Situation für das kleine Mädchen in der westlichen Welt ist eindringlich und anrührend geschildert. Ihre Angst vor dem Fremden und ihre Verweigerungshaltung vor dem Neuen sind nachvollziehbar. Die Identitätskrise zieht sich bis zum Ende des Buches durch.

"Du springst, ich falle" ist anstrengend zu lesen. Ihre Erlebnisse sind in vielen Kapiteln ohne Zusammenhang und sehr knapp geschildert. Dabei sind sie nicht chronologisch, sondern scheinbar willkürlich aneinandergereiht. Der Schreibstil ist eher poetisch als nüchtern. Gerade am Anfang habe ich mich schwer getan, in den Roman hineinzukommen, während ich den zweiten Teil als Kind in Frankreich anschaulich und anrührend fand. Der letzte Teil war mir wiederum zu durcheinander und zu Maryam als Erwachsene konnte ich kaum einen Zugang finden.

In Zeiten der Flüchtlingskrise ist "Du springst, ich falle" ein aktueller Roman, der die Situation eines Geflüchteten mit Integrationsschwierigkeiten und der Vereinbarkeit der erlernten Kultur mit der neuen Heimat eindringlich schildert. Letztlich ist mir die Autobiographie, von der man nicht weiß, wie viel Fiktion und wie viel Wirklichkeit ist, zu sprunghaft geschrieben und bleibt mir gerade im Erwachsenenalter, in der sie die Liebe zu ihrer Heimat neu entdeckt, zu sehr an der Oberfläche.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Deprimierender Roman, in dem die Einzelschicksale keine Rolle spielen, sondern die Waffengewalt im Allgemeinen im Vordergrund steht

Gun Love
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Pearl ist 14 Jahre alt und lebt seit ihrer Geburt zusammen mit ihrer Mutter Margot in einem Ford Mercury auf einem Trailerpark in Florida. Ihre Mutter war früh schwanger und ist vor ihren Eltern geflohen ...

Pearl ist 14 Jahre alt und lebt seit ihrer Geburt zusammen mit ihrer Mutter Margot in einem Ford Mercury auf einem Trailerpark in Florida. Ihre Mutter war früh schwanger und ist vor ihren Eltern geflohen und lebt ein Leben am Rande der Gesellschaft.
In dem Park, am Rande einer Müllkippe, leben andere gescheiterte Existenzen in Wohnwagen und halten sich durch kriminelle Aktivitäten wie Drogen- und Waffenschmuggel über Wasser.
Als Margot Eli kennenlernt und mit ihm immer mehr Zeit in trauter Zweisamkeit verbringen möchte, wird Pearl regelrecht von ihr aus dem Mercury verstoßen. Sie fühlt sich einsamer denn je in ihrem Leben, nachdem sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin April May zerstritten hat und findet dadurch Anschluss an die Mexikanerin Corazón. Wie selbstverständlich lebt sie zusammen mit einem Waffenarsenal unter einem Dach.

Dann geschieht ein Unglück und Pearl muss lernen, was es wirklich heißt, allein zu sein.

"Gun Love" ist ein deprimierender Roman über ein Mädchen, das nichts anderes als den Trailerpark kennt, ein Zusammenleben auf engsten Raum mir ihrer Mutter, ohne Kenntnis über ihre Herkunft. Für sie ist es scheinbar normal, in einem Auto ohne viel Besitz zu leben, aber als ihre Mutter einen Mann kennenlernt und sie diese Zweisamkeit offensichtlich stört und kein Platz mehr für sie ist, beginnt sie, ihr Dasein zu hinterfragen. Dabei lebt sie in einer eigenen Gesellschaft außerhalb der Norm, in der Waffen zum Alltag gehören.

Waffen und Waffenschmuggel werden im weiteren Verlauf des Romans zum zentralen Thema und lenken von der Mutter-Tochter-Beziehung ab, was ich sehr schade fand.
Die Intention der Autorin gilt klar der Kritik an dem Umgang mit Waffen in den USA. Ich hätte mir aber eine stärkere Auseinandersetzung mit dem trostlosen Leben Pearls, den weiteren Bewohnern des Trailerparks und mit dem alltäglichen Umgang mit Waffen gewünscht, statt den Roman auf den reinen Waffenschmuggel zu reduzieren, in den Pearl am Ende involviert wird.

Das Buch überrascht zwar mit der ein oder anderen Wendung, lässt aber an Spannung vermissen. Die Charaktere in dem gesellschaftskritischen Roman spielen keine individuelle Rolle und bleiben austauschbar, da man niemandem wirklich nahekommt oder vom Schicksal nachhaltig berührt wird. Zwar hadert Pearl mit ihrem Leben, fügt sich aber darin ein, selbst als sie die Chance hat, etwas zu ändern. Mir fehlte ein Held in der Geschichte.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Gefühlsbetont, aber enttäuschend langweilig

Was das Herz nie vergisst
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Als die 38-jährige Sabina ihren Eltern erzählt, dass sie schwanger ist, erfährt sie von ihnen, dass sie selbst adoptiert ist. Ihre Eltern machen ein Geheimnis um die Adoption im September 1973, weshalb ...

Als die 38-jährige Sabina ihren Eltern erzählt, dass sie schwanger ist, erfährt sie von ihnen, dass sie selbst adoptiert ist. Ihre Eltern machen ein Geheimnis um die Adoption im September 1973, weshalb Sabina davon ausgehen muss, dass es sich um eine Zwangsadoption gehandelt haben muss. Ihre Mutter Megan hat dann doch ein Einsehen und nennt Sabina den Namen ihrer leiblichen Mutter: Liliana Wyzlecki. Lilly hat seit 19 Jahren darauf gewartet, dass sich ihre erste Tochter bei ihr meldet. Sie ist glücklich verheiratet mit Sabinas Vater und hat mit ihm zwei weitere Kinder bekommen. Sabina lernt ihre leiblichen Eltern kennen, erfährt ihre Wurzeln und gleichzeitig verändert sich ihre Sicht ihre bisherigen Eltern, von denen sie dachte, dass diese sie abgöttisch lieben.

"Was das Herz nie vergisst" ist ein emotionales Buch über drei Frauen, drei Mütter in unterschiedlichen Situationen: Megan, die sich so sehr ein Kind gewünscht hat, aber keines lebend zur Welt brachte, aber in einer Einrichtung für minderjährige Schwangere arbeitete; Liliana, die mit 16 Jahren weder heiraten noch ihr Baby behalten durfte und letztlich die schwangere Sabina, die so spät von ihrer eigenen Adoption erfährt.

Der Roman ist aus der Sicht von Sabina geschrieben, Liliana lernt man zunächst durch Briefe an ihren geliebten James kennen, als sie schwanger ist. Über Megans Situation erfährt man durch eine Rückblende in die Vergangenheit in das Jahr 1973.

Nachdem ich vom ersten in Deutschland von Kelly Rimmer erschienenen Roman "So blau wie das funkelnde Meer" so begeistert war, hat mich dieser Roman etwas enttäuscht, da mich die Schicksale der drei Frauen nicht so wie erhofft berühren konnten. Ich mochte weder Sabinas weinerliche, unnachgiebige Art, noch war mir Megans langes Schweigen verständlich. Das Thema Zwangsadoption blieb mir zu sehr an der Oberfläche. Viel mehr als die Briefe der noch sehr jungen und naiven Lilly an James hätte ich mir einen aktiven Rückblick in die Vergangenheit sowohl aus Megans als auch aus Lillys Sicht gewünscht.

Mir waren die Frauen zu sehr vom Schicksal gebeutelt und zu stereotyp als gut und böse dargestellt. Im Vergleich dazu blieben die Männer langweilig farblos, wobei auch in Bezug auf sie Megans Ehemann als der Schuldige abgekanzelt wurde, während Sabinas Ehemann übertrieben verständnisvoll mit Sabinas Stimmungen umzugehen wusste.

Ohne eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Zwangsadoptionen in den 1970er-Jahren als solche empfand ich den Roman, der sich auf die Darstellung der Enttäuschung Sabinas über ihre bisherigen Eltern und das Kennenlernen ihrer leiblichen Eltern beschränkte, zwar sehr feinfühlig dargestellt, aber enttäuschend langweilig.