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Veröffentlicht am 27.10.2018

Ein grausames Spiel mit dem Tod.

Die perfekte Unschuld
1

Kurz hintereinander geschehen grausame Morde in Edinburgh. Diese scheinen unabhängig und von unterschiedlichen Tätern verübt worden zu sein. DI Turner und DI Callanach verfolgen jede noch so kleine Spur ...

Kurz hintereinander geschehen grausame Morde in Edinburgh. Diese scheinen unabhängig und von unterschiedlichen Tätern verübt worden zu sein. DI Turner und DI Callanach verfolgen jede noch so kleine Spur nach den Tätern und deren Motiven. Jedoch gehen ihnen sowohl Hinweise als auch Verdächtige sehr schnell aus bzw. es entsteht nicht einmal ein Verdacht gegen jemanden. Zusammenhänge zwischen den Verbrechen sind nicht zu verzeichnen. Es gibt einfach nichts, das die beiden verwenden können um in den Fällen weiter zu kommen. Der Druck der Presse und der Vorgesetzten auf die Ermittler wächst und gerade die Presse stellt sich als ausgesprochen hinderlich für Ermittlungen dar.
Endlich finden sie – groteskerweise mit Hilfe eines Reporters – tatsächlich Hinweise und können daraus schließen, dass die Morde doch zusammenhängen. Jedoch gibt es immer wieder Zweifel an jeder kleinen Theorie.
Nebenschauplatz ist immer wieder die Beziehung zwischen den beiden Ermittlern. Ava Turner, die Tochter aus reichem Hause, dem sie jedoch den Rücken gekehrt hat und Luc Callanach, der schöne Franzose mit der dunklen Vergangenheit, die ihn beinahe seine berufliche Laufbahn gekostet hat. Die beiden verbindet einiges, jedoch liegen ihre Ermittlungen wie ein Schatten über deren Freundschaft.
Um einer heißen Spur zu folgen begibt sich DI Callanach in zwielichtige Gesellschaft. Ein bekannter Hacker, der verdächtigt wird, Geld gestohlen und verschenkt zu haben, erweist sich nicht nur als nützlich bei der Jagd der Mörder, sondern im Verlauf der Geschichte immer mehr als zwingend notwendig. Gemeinsam mit Lance, dem Reporter, arbeiten Luc und der Hacker im Untergrund und unter äußerster Geheimhaltung an den drei Mordfällen.
Als wieder eine Frau verschwindet überschlagen sich die Ereignisse und die drei müssen schnell handeln. Da Ben, der Hacker, von DI Callanachs Kollegen verfolgt wird, ist die Fahndung um ein Vielfaches erschwert. Ob die Sache für das vierte Opfer gut ausgeht werde ich nicht verraten, jedoch sei gesagt, dass die Geschichte zum Ende hin enorm an Fahrt aufnimmt und sich die lang erwartete Spannung schnell aufbaut und man beinahe zum „Zu-Ende-Lesen“ gezwungen ist.
Helen Fields beschreibt in ihrem Thriller Charaktere mit unglaublichem Hass und Wut auf die Welt, solche, die sich getrieben von ihrer Unsicherheit, vor ihrer Vergangenheit flüchtend und die Wunden ihrer Kindheit tragend, mit Gräueltaten beweihräuchern und hinsichtlich Grausamkeit und Prestige miteinander messen.
Ebenso beschreibt sie jedoch auch die Robin Hoods und die Helden der Welt, die manchmal steinige Wege und großen seelischen und körperlichen Schmerz auf sich nehmen, um die Gesellschaft ein wenig sicherer zu machen.
Fazit:
Zu Beginn ist die Geschichte eher schleppend, die Nebenschauplätze zu präsent und die Spannung baut sich nur geringfügig auf. Das letzte Drittel des Buches nimmt dann an Fahrt auf und verändert das plätschernde „Vor-Sich-Hin-Lesen“.

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  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 29.08.2017

Ein wenig zu konstruiert, aber schön zu lesen

Der Händler der verfluchten Bücher
1

Der Händler Ignazio wird beauftragt, ein Buch zu beschaffen. Ein Buch, das unübertroffene Macht verleiht.
Bei diesem Vorhaben hat er zwei Begleiter. Willalme verteidigt den Händler gegen allerlei Angrifft ...

Der Händler Ignazio wird beauftragt, ein Buch zu beschaffen. Ein Buch, das unübertroffene Macht verleiht.
Bei diesem Vorhaben hat er zwei Begleiter. Willalme verteidigt den Händler gegen allerlei Angrifft und zeigt sich als kampferfahren, mutig und treu gegenüber Ignatio. Uberto ist ein junger Mann, den der Händler zu Beginn der Geschichte in einem Kloster mit auf seine Reise nimmt.
Gemeinsam erleben die drei auf ihrer Reise quer durch Italien und Spanien gefährliche Kämpfe, Einblicke in Intrigen und bekannte und auch unbekannte Orte.
Der Autor lässt immer wieder historisch interessante Informationen durch die Geschichte fließen und beleuchtet auch die Charaktere und deren Geschichte näher. Einige überraschende Wendungen lassen die Spannung nicht abflachen und man wartet immer wieder auf eine neue Erkenntnis bei der Lösung der Rätsel oder der Überlegungen zu den Spuren, die zu dem geheimnisvollen Buch führen sollen.
Einige Details im Buch waren für mich nur schwer nachzuvollziehen, jedoch möchte ich hier keine Spannung vorweg nehmen. Die Lebensgeschichten der Charaktere sind zum Teil etwas zu deutlich funktional dargestellt und manchmal bekommt man zu sehr den Eindruck von "liebloser Konstruktion" der Geschichte.
Kein Buch zum Verlieben, jedoch flüssig zu lesen und unterm Strich gelungen.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Angenehme Geschichte, die aber Spannung und Fieber vermissen lässt.

Verborgen im Gletscher
0

Der Kriminalkommissar a.D. Konrad nimmt seine Ermittlungen zu einem alten Fall wieder auf, nachdem die Leiche überraschend im Gletscher gefunden wurde. Schnell vermutet er eine Verbindung zu einem Unfall ...

Der Kriminalkommissar a.D. Konrad nimmt seine Ermittlungen zu einem alten Fall wieder auf, nachdem die Leiche überraschend im Gletscher gefunden wurde. Schnell vermutet er eine Verbindung zu einem Unfall mit Fahrerflucht. Weitere Zusammenhänge zwischen den Fällen suchend, geht Konrad – zum Ärgernis der im Dienst stehenden Beamten – seinen Vermutungen nach. Er nimmt jede Spur auf, sei sie noch so klein. Dabei bleibt er hartnäckig und provoziert auch den ein oder anderen Zeugen.
Parallel erfahren wir mehr über Konrads Familie, den Tod seiner Frau und die zweifelhafte Vergangenheit des Ermittlers und auch die kriminellen Machenschaften seines Vaters, der ebenfalls ermordet wurde. Konrad versucht auch im Fall seines Vaters, weitere Anhaltspunkte zu finden und recherchiert auch hier in alle nur möglichen Richtungen.
Arnaldur Indridason führt uns in ein detailliert beschriebenes tristes und graues Island, das jedoch von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Zum einen werden wir auf die Folgen der globalen Erwärmung auf die Gletscher aufmerksam gemacht, dann werden uns die finanzielle Lage Islands und dessen Bewohner vor Augen geführt und wir erfahren einiges über das alltägliche Leben auf der Insel.
Während die Person Konrad und die Nebencharaktere eher blass beschrieben werden und ich mit keinem der Charaktere so richtig warm werde, ist die isländische Kultur und Lebensweise interessant zu lesen. Konrads Familiengeschichte gerät nicht so richtig in den Vordergrund, ist aber zu präsent um nur Nebengeschichte zu sein.
Die Ermittlungen selbst werden mit wenig Spannung und eher als zähes Nachfragen und im Trüben fischen dargestellt. Der Aha-Effekt am Ende der Geschichte bleibt für mich persönlich leider aus.
Fazit:
Die Geschichte hat leider kaum Potential für Krimifans, die auf Nervenkitzel, Mitfiebern und Mit-Ermitteln stehen. Die isländische Lebensweise wird jedoch so schön beschrieben, dass man Fernweh bekommt und sich die Orte der Geschichte gern persönlich anschauen möchte. Kein Pageturner, aber angenehme „Nebenlektüre“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 02.11.2017

Tiroler Witz mit kalter Spur

Veilchens Rausch
1

Valerie Mauser ist eine "etwas andere" Polizistin, die scheinbar häufiger über die gängigen Methoden der Polizei hinweg sieht und ihr eigenes Ding macht. Dies hat ihr schon in der Vergangenheit einigen ...

Valerie Mauser ist eine "etwas andere" Polizistin, die scheinbar häufiger über die gängigen Methoden der Polizei hinweg sieht und ihr eigenes Ding macht. Dies hat ihr schon in der Vergangenheit einigen Ärger eingebracht. 
Mit ihrer schrägen Familie, ihrem Freund und ihrem Partner geben die Charaktere ein amüsantes und nicht alltägliches Bild ab. Die vielen Nebenschauplätze drängen meiner Meinung nach häufig die tieferen Beschreibungen von Gefühlen und auch von Umgebung und Handlung zurück. Dies ist sehr schade, da das Buch mit dem genialen Humor des Tiroler Volks einen immer wieder zum Schmunzeln bringt und man sich in diesen Momenten die beschriebene Gesellschaft besser vorstellen kann. 
Valerie muss einen Mord an einer jungen Frau aufklären, die bei der Festivität einem Immobilien-Anlage-Unternehmen von der Kellnerin zur protestierenden Gegnerin des Unternehmens mutiert. Dabei kämpft Valerie gegen die Innsbrucker Presse und auch allerlei Größen in der Politik. Auch hierbei sind für mich einige Handlungsstränge nicht rund in die Geschichte eingefügt. Viele Nebenhandlungen wirken isoliert und nicht an die Hauptgeschichte angebunden. 
Positiv anzumerken ist, dass es dem Autor gelingt, den Täter bis zum Schluss vor mir geheim zu halten. Ich hatte nicht einmal eine Vermutung. Im Schlussteil des Buches konnte ich wieder mehr Details zu den Handlungen feststellen, ebenso wie es auch schon zu Beginn der Geschichte war. 
Fazit: Das Beste am Buch ist die "böse Souffleuse" von Valerie und die trockenen, urkomischen Parts im Tiroler Jargon. Die Hauptgeschichte ist gut, überzeugt mich jedoch nicht umfassend. Die vielen Nebenhandlungen waren für mich "too much". 
Allerdings habe ich dieses Buch gelesen, ohne die vorigen der Reihe zu kennen. Vielleicht wären die Nebenschauplätze in anderem Fall schöner zu verstehen und zu verfolgen.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Gutes Kopfkino, aber sehr vorhersehbar

Sei streng zu mir!
1

Dieses Genre ist noch neu für mich. Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen und habe es aus Neugier gekauft. Was habe ich erwartet? Einen Erotikfilm in Schriftform, allerdings mit Hintergrund und ...

Dieses Genre ist noch neu für mich. Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen und habe es aus Neugier gekauft. Was habe ich erwartet? Einen Erotikfilm in Schriftform, allerdings mit Hintergrund und ein ganz klein wenig Tiefgang in den Charakteren und Geschichte. In Kombination mit dem ein oder anderen Einblick in "extremere" Liebesspiele.
Die Geschichte hinter "Sei streng zu mir" ist zwar schlüssig und der Handlungsstrang eingängig, jedoch ist er für mich als Vielleser zu oberflächlich durchdacht. Die Charaktere Hannah und Marius gefallen mir, auch in ihren Gedankengängen. Jedoch wird die Beschreibung der Charaktere durch die zu zielführende Handlung überdeckt.
Hauptsächlich abgeschreckt hat mich jedoch die Masse an Tippfehlern, die in einem Buch dieses Umfangs nicht unbemerkt bleiben sollten.
Positiv bewerten kann ich allerdings das entstehende Kopfkino. Die Beschreibung der Gedanken und Sehnsüchte beider Charaktere kann man leicht nachvollziehen und die Handlung "führt uns durchaus in Versuchung", so manches selbst auszuprobieren.
Um sich Ideen für die eigenen vier Wände zu holen, sind Abläufe und Umfang des Buches gut geeignet. Tiefer in die Welt der Charaktere und Hintergründe einzutauchen gelingt allerdings nicht.