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Veröffentlicht am 09.04.2019

Mehr Glück als Verstand

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Die Krimis von Camilla Läckberg mochte ich sehr. Doch „Golden Cage“ hat mich enttäuscht. Ein Buch voller Klischees. Worum geht es?
Matilda hatte eine verkorkste Kindheit. Heute nennt sie sich Faye. Faye ...

Die Krimis von Camilla Läckberg mochte ich sehr. Doch „Golden Cage“ hat mich enttäuscht. Ein Buch voller Klischees. Worum geht es?
Matilda hatte eine verkorkste Kindheit. Heute nennt sie sich Faye. Faye hat alles. Ein Traumhaus, einen reichen Mann, eine perfekte Tochter. Aber Faye lebt in einem goldenen Käfig. Sie versucht, ihrem Mann mit nachgestellten Szenen aus einem Porno zu gefallen. Das kann natürlich nicht gut gehen.
Als sich Jack wegen einer Jüngeren von ihr trennen will, schmiedet sie einen Racheplan, um ihn zu vernichten…
Camilla Läckberg erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Rückblicke in die Vergangenheit in der Ich-Perspektive aus Sicht von Matilda, Kapitel in der Gegenwart in der neutralen Erzählperspektive.
Faye kommt megaunsympathisch rüber und schreckt auch vor Mord nicht zurück, um ihre Ziele zu erreichen. Glaubwürdig ist das nicht und auch nur mäßig spannend. Immerhin das Ende ist überraschend.

Fazit: Eine Frau auf dem Rachetrip. Hat mich nicht vom Hocker gerissen.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Der Camino verändert dich

Zum Glück gibt es Umwege
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Zoe und Martin wandern den Jakobsweg, von Cluny in Frankreich bis nach Santiago de Compostela. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Zoe ist Künstlerin und kommt aus Kalifornien. Martin ist ...


Zoe und Martin wandern den Jakobsweg, von Cluny in Frankreich bis nach Santiago de Compostela. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Zoe ist Künstlerin und kommt aus Kalifornien. Martin ist Engländer und will eigentlich nur seinen Wanderkarren testen. Beide sind grundverschieden. Hieraus resultiert ein gehöriges Maß an Witz und Humor.
Graeme Simsion (Das Rosie-Projekt) und seine Frau Anne Buist sind den Jakobsweg zweimal gegangen. Örtlichkeiten und Wegbeschreibungen gehen auf eigenen Augenschein zurück, und so manche Begegnung auf dem Camino ist, fiktiv abgewandelt, in die Romanhandlung eingeflossen.
Erzählt wird die Geschichte in wechselnden Perspektiven aus Sicht von Zoe und Martin. Mit Zoe bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Martin dagegen habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Denn er ist ein Kopfmensch, der alles vorab geplant und strukturiert hat.
Zoe jedoch läuft morgens einfach los, ohne Karte und ohne zu wissen, wo sie am Abend übernachtet. Einmal landet sie in einer Kirche, ein anderes Mal - zufällig - in einem von Martins vorgebuchten, aber kurzfristig stornierten Zimmer. Immerhin, am Ende wächst sie über sich hinaus.
Die Gespräche der Pilger drehen sich meines Erachtens im Kreis: Woher kommst du? Wo bist du gestartet? Bis wohin gehst du? Waschen, Essen, Schlafen. Immer wieder geht es um Geld - und um Alkohol. Viel Alkohol. Das hat mir nicht gefallen. Interessant fand ich, dass es mehr als einen Jakobsweg gibt. Alles in allem hat das Buch mich nicht inspiriert, meine eigene Reise anzutreten.

Fazit: Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Berührt hat es mich nicht.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Nicht so meins

Gefährdet
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„Gefährdet“ von Meike Dannenberg ist nach „Blumenkinder“ der 2. Fall für die Berliner BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner. Schauplatz ist Hamburg. Worum geht es?
Die Kinder des Hamburger Reeders und Lokalpolitikers ...


„Gefährdet“ von Meike Dannenberg ist nach „Blumenkinder“ der 2. Fall für die Berliner BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner. Schauplatz ist Hamburg. Worum geht es?
Die Kinder des Hamburger Reeders und Lokalpolitikers Justus Stein wurden entführt. Doch es gibt keine Lösegeldforderung. Nora wird nach Hamburg beordert. Unterstützt wird sie von Fallanalytiker Johan Helms. Bald ist klar, Lasse und Livia sind in einem Container eingesperrt. Wobei der Leser der Polizei hier einen Schritt voraus ist.
Und was hat der Tod eines russischen Ex-Zuhälters mit der Sache zu tun? Die Spur führt zu Tarek, der für Justus‘ Bruder Jürgen Container transportiert und im Drogenschmuggel durchstarten will. Können Nora und Johan die Kinder retten, bevor es zu spät ist?
„Gefährdet“ kommt anfangs trocken wie ein Sachbuch daher. Es fehlen Dialoge mit denen ein Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt. Dazu unsympathische Protagonisten. In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann die Ereignisse und die Spannung steigt.
Mit ihren Alleingängen bringen Nora und Johan nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr. Beide plagen private Probleme. Nora kämpft zudem mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Um an Informationen zu kommen, überschreitet sie zunehmend jede Grenze.
Gefallen haben mir die wechselnden Perspektiven, denn sie sorgen für Dynamik - und die solide Ermittlertätigkeit. Ich bin gespannt, wie es mit Nora und Johan weitergeht.

Fazit: Solide Krimikost mit unsympathischen und unprofessionellen Protagonisten.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Die Macht der Männer über die Frauen

Flucht in die Schären
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Auf das Wiedersehen mit Nora Linde und Thomas Andreasson habe ich mich sehr gefreut. Denn ich bin ein großer Fan der Autorin und habe alle Bücher dieser Reihe begeistert verschlungen, doch diesmal wurde ...

Auf das Wiedersehen mit Nora Linde und Thomas Andreasson habe ich mich sehr gefreut. Denn ich bin ein großer Fan der Autorin und habe alle Bücher dieser Reihe begeistert verschlungen, doch diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht es?
Es geht um häusliche Gewalt bzw. Gewalt in der Ehe. Wir lernen Mina kennen. Sie hat einen kleinen Sohn und wird von ihrem Mann Andreis immer wieder verprügelt. Wird es Mina gelingen, sich von Andreis zu lösen?
Nora versucht schon seit längerer Zeit, Andreis, der als Kopf der Stockholmer Drogenszene gilt, dingfest zu machen. Eine Aussage Minas würde da sehr helfen.
Währenddessen hat Thomas Stress mit seiner Frau Pia. Als ein Mord geschieht, wird Thomas in Noras Fall hineingezogen. Es eskaliert…
„Flucht in den Schären“ von Viveca Sten ist bereits der neunte Fall für das schwedische Duo Nora und Thomas. Doch die Geschichte ist ganz anders als die Vorgängerromane. Denn der erste Mord passiert nach über 300 (von ca. 500) Seiten.
Zwischendurch sind immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, aus Bosnien in den 90er Jahren. Sie erzählen die Geschichte des kleinen Andreis. Voll das Klischee. Denn natürlich hatte er eine schlimme Kindheit. Schließlich herrschte damals Krieg.
Anfangs fand ich diese Rückblenden ganz interessant. Aber zunehmend haben sie mich nur noch genervt, weil sie zu Lasten der Spannung gehen.
Kapitel 73, letzter Satz: „Wegen deinem Vater werden wir noch alle sterben.“ kreisch Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

Fazit: Deprimierender Thriller mit schockierendem Ende.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Schlimmer geht immer

Totentanz am Strand
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„Totenstille im Watt“ hatte mich begeistert und so musste ich „Totentanz am Strand“ unbedingt haben. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Dr. Bernhard Sommerfeldt hat sich nach seinen Morden an der ...


„Totenstille im Watt“ hatte mich begeistert und so musste ich „Totentanz am Strand“ unbedingt haben. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Dr. Bernhard Sommerfeldt hat sich nach seinen Morden an der ostfriesischen Nordsee-Küste ins Ruhrgebiet zurück gezogen, wo er sich vor der Polizei versteckt. Er vermisst seine ostfriesische Wahlheimat, ist aber auch unentschlossen. Er hat Angst, in Norden von Kommissarin Ann Kathrin Klaasen geschnappt zu werden. Gleichzeitig will er eigentlich nach Bamberg, um endlich Rache an seiner Familie zu nehmen, die ihn aus der Firma ausgebootet hat.
Er fährt dann doch nach Ostfriesland, schleicht um das Haus seiner Ex-Freundin Beate herum - und tötet einen Mann, der ihr Probleme bereitet. Nun will er sich seiner Familie widmen - aber seine Schwäche gegenüber Frauen, vor allem gegenüber seiner Mutter, wird zu einem dramatischen Problem.
Erzählt wird die Geschichte wieder in der Ich-Perspektive aus Sicht von Sommerfeldt. Klaus-Peter Wolf präsentiert dem Leser diesmal allerdings eine eher seltsame Story. Spannung kommt eigentlich erst in der zweiten Hälfte auf, davor geht es vor allem um Sommerfeldt und seine diversen Befindlichkeiten.
Die Ostfriesenreihe und auch den Vorgängerroman habe ich geliebt. Aber „Totentanz am Strand“ war nicht mein Ding, nicht meine Art von Humor.

Fazit: Nicht so gut wie Band 1 und die Ostfriesenreihe. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss.