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Veröffentlicht am 27.10.2018

Interessanter, vielschichtiger, geheimnisvoller und teilweise mystischer Roman

Die Tochter des Uhrmachers
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Die junge Archivarin Elodie Winslow findet in einem zufällig entdeckten alten Karton eine Aktentasche, ein altes Foto einer wunderschönen Frau und ein Skizzenbuch. In diesem Buch entdeckt sie die Zeichnung ...

Die junge Archivarin Elodie Winslow findet in einem zufällig entdeckten alten Karton eine Aktentasche, ein altes Foto einer wunderschönen Frau und ein Skizzenbuch. In diesem Buch entdeckt sie die Zeichnung eines Hauses, das sie an eine Geschichte erinnert, die ihre verstorbene Mutter ihr früher immer erzählte. Wem mögen diese Dinge gehört haben und wer ist die schöne junge Frau auf dem alten Foto? Elodies Neugier und Ehrgeiz sind geweckt und sie möchte herausfinden, was es mit diesen Dingen auf sich hat.

Im Jahr 1862 begegnet Birdie, die Tochter des Uhrmachers, in London dem Künstler Edward Radcliffe, der fasziniert von ihr zu sein scheint. Birdies Vater ging vor einigen Jahren nach Amerika und ließ Birdie in London bei einer Dame zurück, die das Kind zu einer Taschendiebin ausbildete und fortan ausnutzte. Doch diese Zeit ist für Birdie vorbei, als sie Edward begegnet. Sie stellt sich ihm als Lily vor und wird seine Muse. Obwohl Edward mit einer anderen Frau verlobt ist, verlieben sich beide ineinander. Edward bringt Birdie/Lily nach Birchwood Manor, seinem Landhaus an der Themse, wo an einem Abend eine Tragödie geschieht.

Das Landhaus Birchwood Manor ist Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. Im Verlauf gibt es weitere Geschichten rund um dieses Haus, das am Ende des 19. Jahrhundert ein Mädcheninternat wurde, das von Edward Radcliffes Schwester Lucy geführt wurde. Die kleine Ada, die in Indien aufwuchs, wird von ihren Eltern dorthin gebracht und zurückgelassen.
Und auch aus der Zeit des 2. Weltkriegs erfährt der Leser einiges über die Bewohner dieses Hauses und über die Dinge, die in diesem Haus vor sich gehen.
Das hört sich jetzt etwas verwirrend an und das war es für mich auch.
Das Buch gliedert sich insgesamt in 4 große Teile, die in etliche Kapitel unterteilt sind. Dabei sind einige Kapitel mit römischen Ziffern und die anderen mit arabischen Ziffern gekennzeichnet. Das bietet zwar eine gewisse Abtrennung zwischen den Handlungssträngen, aber durch sehr häufige Wechsel zwischen den Handlungssträngen und zusätzlich Sprüngen in den Zeitebenen entsteht doch eine Menge Verwirrung.
Kaum hatte mich ein Erzählstrang gefesselt, wurde dieser unterbrochen und es erfolgte ein Wechsel. Das hat dazu geführt, dass mich keiner der Handlungsstränge so richtig packen konnte und ging zu Lasten der Spannung.
Auch das Kennenlernen der einzelnen Charaktere wird dadurch erschwert, so dass ich zu keinem eine richtige Nähe entwickeln konnte.
Besonders Elodie blieb sehr blass, denn der Handlungsstrang in der Gegenwart im Jahr 2017 ist sehr klein gehalten. Man erfährt nicht viel über Elodies Recherchen und erst am Ende wird der Handlungsstrang dazu genutzt, alle Fäden zusammen zu führen. Das wirkte auf mich ein bisschen lieblos und irgendwie hat mir da noch ein Abschluss gefehlt.
Nicht so ganz meinen Geschmack getroffen hat auch ein etwas mystischer Teil des Romans. Es gibt eine „Off-Stimme“ die einige Teile der Geschichte erzählt. Schnell ist klar, dass es sich um eine verstorbene Person handeln muss und nach einer Weile wird auch erkennbar, um wen es sich handelt.

Begeistert hat mich, wie schon in vorherigen Romanen der Autorin, ihr schöner Schreibstil und die verwendete Sprache. Es gibt viel poetisches, bildhafte und detailreiche Schilderungen und eine wunderschöne einfühlsame Ausdrucksweise. Das macht es leicht und angenehm, die Geschichte zu lesen.
Der Plot dieses Romans ist sehr komplex und erstreckt sich über einen langen Zeitraum, so dass ich es manchmal etwas schwierig fand, den roten Faden nicht zu verlieren. Die Autorin hat meinen Respekt, dass sie den Faden beim Schreiben nicht verloren hat.

Insgesamt ist es eine interessante, vielschichtige Geschichte in der damaligen Welt der Künstler mit einem landschaftlich schönen Setting. Sie erzählt nicht nur die Geschichte des alten Landhauses Birchwood Manor sondern behandelt auch Familiengeheimnisse, die ihre Auswirkungen weit bis in die Gegenwart haben.
Trotz meiner Kritikpunkte hatte ich unterhaltsame Lesestunden mit diesem geheimnisvollen und teilweise mystischen Roman!


Fazit: 3 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 19.10.2018

Nette, aber kurze Unterhaltung für zwischendurch 3 * #Rezension

Eberhofer, Zefix!
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Dieses Büchlein enthält 4 Kurzgeschichten rund um den kultigen Kommissar Eberhofer aus Niederkaltenkirchen und ist als Zusatzband zur Reihe erschienen.
Dazu gibt es noch ein bayrisch-hochdeutsches Glossar ...

Dieses Büchlein enthält 4 Kurzgeschichten rund um den kultigen Kommissar Eberhofer aus Niederkaltenkirchen und ist als Zusatzband zur Reihe erschienen.
Dazu gibt es noch ein bayrisch-hochdeutsches Glossar mit vielen Begriffen, die vom Eberhofer selbst kommentiert und erläutert werden.
Die Kurzgeschichten sind leider nicht neu, sondern stammen aus den Jahren 2011, 2012 und 2018 und wurden bereits in anderen Werken bzw. Anthologien veröffentlicht.

Ich persönlich kannte drei der vier Kurzgeschichten noch nicht und habe mich über diese Extra-Schmankerl gefreut.
Die Geschichten sind kurze, unterhaltsame Erlebnisse vom Eberhofer mit seinem Freund Rudi, der Oma oder auch seinen Freunden aus Niederkaltenkirchen.
Besonders witzig fand ich den Eberhofer und den Rudi im Ruhrgebiet, das war schon ein bisschen skurril.
Außerdem erfährt man, wie sein Hund Ludwig zu ihm kam.
Insgesamt sind die Geschichten alle dem typischen Eberhofer-Stil treu geblieben und sie sind recht unterhaltsam und witzig.
Mir persönlich waren sie nur ein bisschen zu kurz geraten.

Aber als nette Abwechslung zur Verkürzung der Wartezeit auf den nächsten „richtigen“ Eberhofer-Krimi sind sie für Eberhofer-Fans durchaus geeignet!


Fazit: 3 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 28.06.2018

Netter unterhaltsamer Liebesroman

Sommer in Bloomsbury
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„Sommer in Bloomsbury“ ist der zweite Teil der Bloomsbury-Reihe rund um den kleinen Buchladen „HappyEnds“, in dem nur Liebesromane mit Happy End verkauft werden.
In diesem Teil steht Verity Love im Mittelpunkt, ...

„Sommer in Bloomsbury“ ist der zweite Teil der Bloomsbury-Reihe rund um den kleinen Buchladen „HappyEnds“, in dem nur Liebesromane mit Happy End verkauft werden.
In diesem Teil steht Verity Love im Mittelpunkt, die im Buchladen arbeitet, sich allerdings mehr mit der Büroarbeit beschäftigt, statt sich im Laden um Kunden zu kümmern.
Denn Verity hat ein Problem. Sie ist nicht gerne mit fremden Menschen zusammen und mag nicht im Mittelpunkt stehen.
Ihre Freundinnen versuchen dennoch andauernd, sie mit einem tollen Mann zu verkuppeln. Deshalb hat sie ihren „Scheinfreund“ Peter erfunden.
Als sie eines Abends zum Essen geht, schleichen ihre Freundinnen ihr nach, weil sie Peter unbedingt sehen wollen. Verity ist gezwungen, einen fremden Gast, der auch alleine im Restaurant sitzt, als Peter auszugeben. So lernt sie Johnny kennen, der genau wie sie, ständig verkuppelt werden soll, aber ebenfalls keine Beziehung sucht, denn er ist unsterblich in eine verheiratete Frau verliebt.
Und so beschließen die beiden, sich als Paar auszugeben, damit die Kuppelversuche ein Ende finden. Eine chaotische Geschichte nimmt ihren Lauf…

Die ganze Geschichte erzählt nun von unzähligen Familientreffen, diversen Feiern und Hochzeiten, jeweils im Umfeld von Verity oder Johnny. Die beiden nehmen diese Einladungen immer gemeinsam wahr und beteuern stets, wenn auch etwas halbherzig, sie seien nur gute Freunde. Dennoch vermutet jeder, dass sie ein Liebespaar sind, auch Marissa, Johnnys große Liebe. Diese reagiert darauf etwas merkwürdig, man könnte meinen sie sei eifersüchtig, obwohl sie ständig ihre Liebe zu ihrem Ehemann beteuert.
Wie das Ganze am Ende ausgehen würde, war ziemlich vorhersehbar. Aber der Weg dorthin war ziemlich steinig.
Für meinen Geschmack hat sich das ein bisschen zu lange hingezogen und irgendwann war ich von Verity und Johnny ein bisschen genervt. Johnnys ewige Telefonate und SMS mit Marissa und Veritys Abneigung gegen körperliche Nähe wie Umarmungen und das häufige Bedürfnis, allein sein zu wollen, waren insgesamt doch ein bisschen zu überzogen.
Dennoch kommt es häufig auch zu amüsanten Situationen und Dialogen und im Verlauf der Geschichte sind die Veränderungen, die die beiden durchmachen und erleben, deutlich spürbar.
Besonders Veritys Entwicklung hat mir dabei gefallen, denn sie lernt, sich auf andere einzulassen und auch zu vertrauen. Sie erkennt noch eher als Johnny, wie sie ihre Probleme lösen kann.

Gut gefallen haben mir die Bezüge zu dieser tollen kleinen Buchhandlung, die mit so viel Liebe geführt wird, und zu den Büchern allgemein. In diesem Teil gibt es viele Zitate aus „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen, was Veritys erklärtes Lieblingsbuch ist.
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Posy und Sebastian, die im ersten Teil ihr Glück fanden und Nina, die ebenfalls in der Buchhandlung arbeitet und zu Veritys Freundinnen gehört.

Der lockere und flüssige Schreibstil und die leicht chaotische Geschichte machen diesen Liebesroman zu einer unterhaltsamen Lektüre für zwischendurch, bei der mir allerdings etwas die Romantik und der besondere „Kick“ gefehlt haben!


Fazit: 3 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 10.05.2018

Ganz nett, aber leider mit Schwächen

Das Gefühl von Sommerblau
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Bei diesem Roman hatte mich der Klappentext spontan angesprochen und ich hatte einen frischen Sommerroman erwartet.
Bekommen habe ich aber etwas ganz anderes.

Zu Beginn lernen wir Juliette kennen, die ...

Bei diesem Roman hatte mich der Klappentext spontan angesprochen und ich hatte einen frischen Sommerroman erwartet.
Bekommen habe ich aber etwas ganz anderes.

Zu Beginn lernen wir Juliette kennen, die in Paris ein sehr erfolgreiches Restaurant als Köchin betreibt. Damit hatte sie sich ihren Traum erfüllt und viel für ihren Erfolg gearbeitet.
Als ihre Mutter schwer erkrankt, reist Juliette in ihr Heimatdorf Douarnenez zu ihrem Vater.

Dann wechselt die Geschichte zu Max, einem bekannten Musiker, der in seinem Ferienhaus mit seinen Freunden seinen 40. Geburtstag feiern möchte.
Offenbar lebt Juliette wieder in ihrem Heimatdorf und arbeitet für Max als Köchin und Haushaltshilfe. Wie es dazu gekommen ist, wird dem Leser leider nicht erklärt. Im weiteren Verlauf wird allerdings klar, dass Juliette schon länger für Max arbeiten muss, denn die beiden sind recht vertraut und begegnen sich freundschaftlich. Juliette genießt offenbar Max Vertrauen.
Die gesamte Geschichte erstreckt sich über das Wochenende, das Max mit seinen Freunden verbringt. Wir erleben, wie die Gäste eintreffen, sich einrichten und von Juliette mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgt werden. Dann lebt die Geschichte überwiegend von Gesprächen zwischen den Freunden, die sich offenbar alle schon sehr lange kennen aber nicht mehr regelmäßig sehen. So schweifen sie immer wieder ab und der Leser erlebt Rückblicke auf die gemeinsame Studentenzeit.
Mit der Zeit wird deutlich, dass fast alle Anwesenden irgendein „Päckchen“ mit sich herumtragen. Es werden Beziehungen und deren Probleme diskutiert, Lebenspläne überdacht und über die Zukunft nachgedacht.
Alles das war interessant zu lesen und teilweise fand ich die Dialoge wirklich gut geschrieben.
Aber irgendwie hat mir der rote Faden gefehlt. Ich konnte nie erkennen, worauf die Geschichte hinaus will oder ob sie eine Botschaft hat.
Das hat mich mit der Zeit beim Lesen ein bisschen unzufrieden bzw. ungeduldig gemacht.
Dazu kommen noch ausführliche Beschreibungen von den wirklich tollen Gerichten, die Juliette für die Freunde zubereitet. Da konnte man schon Appetit bekommen und es war auch nett zu lesen, aber wirklich wesentlich für den Fortgang der Geschichte war es nicht.

Die einzelnen Charaktere lernt man mehr oder weniger gut kennen. Max und Juliette geben tiefere Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Da erfährt man dann auch, wie es dazu kam, dass Juliette ihr Restaurant aufgab und zurück in ihren Heimatort ging.
Und Max erlebt man als erfolgreichen und wohlhabenden Künstler, dem nur eins fehlt: Seine große Liebe!

Dieses Buch ist sehr speziell. Es ist keine richtige Liebesgeschichte sondern beschreibt vielmehr sehr unterschiedliche Menschen, die mir aber alle, bis auf Juliette, nicht sonderlich sympathisch waren. Auf mich haben sie teilweise oberflächlich gewirkt und konnten mich mit ihren Problemen oder Sorgen auch nicht berühren.
Daher hat mich die Geschichte zwar ganz gut unterhalten aber wirklich gepackt und mitgerissen hat sie mich aufgrund einer fehlenden „echten“ Handlung leider nicht!


Fazit: 3 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 06.05.2018

Interessante Einblicke

Jenseits des Protokolls
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Ich gebe zu, ich hätte mir das Buch nicht gekauft. Ich hatte aber die Möglichkeit es auszuleihen und habe es daher gelesen.
Das Buch ist aus der Sicht von Bettina Wulff in der Ich-Form geschrieben.
Frau ...

Ich gebe zu, ich hätte mir das Buch nicht gekauft. Ich hatte aber die Möglichkeit es auszuleihen und habe es daher gelesen.
Das Buch ist aus der Sicht von Bettina Wulff in der Ich-Form geschrieben.
Frau Wulff und Frau Maibaum erzählen die Geschichte in einem sehr lockeren und offenen Schreibstil, der das Lesen leicht macht.
Ich fand es interessant zu erfahren, aus welcher Sicht Frau Wulff die Dinge beschreibt und wie sie sie erlebt hat.
Die Beschreibung ihrer Erlebnisse liest sich auf jeden Fall authentisch und glaubwürdig.
Das Kapitel über die Medien hat mich nachdenklich gemacht. Egal was jemand macht, ob es richtig oder falsch, gut oder schlecht ist, haben Journalisten das Recht zu urteilen? Nachbarn, Freunde, Bekannte, Geschäftsleute wurden von den Journalisten massiv belästigt, nur um vielleicht noch ein weiteres kleines Detail zu erfahren. Diese Menschen haben mit der eigentlichen Sache nichts zu tun, mussten aber darunter leiden.
Ich maße mir hier nicht an, über das Ehepaar Wulff und die Dinge die passiert sind, zu urteilen. Das haben andere schon zur Genüge getan.
Ob es Frau Wulff mehr genützt oder geschadet hat, dieses Buch zu veröffentlichen lasse ich auch mal dahin gestellt.
Ich fand es interessant zu lesen und es mag sich bitte jeder eine eigene Meinung bilden.

Fazit: 3 von 5 Sternen


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