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Veröffentlicht am 28.10.2018

Benötigt Anlaufzeit..

Echo Killer
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Als die 30jährige Marie Whitney von ihrer Tochter Camille tot in der Küche gefunden wird, reagiert die 12jährige geistesgegenwärtig und ruft den Notruf. Polizeireporterin Harper McCain ist ebenfalls schnellstens ...

Als die 30jährige Marie Whitney von ihrer Tochter Camille tot in der Küche gefunden wird, reagiert die 12jährige geistesgegenwärtig und ruft den Notruf. Polizeireporterin Harper McCain ist ebenfalls schnellstens am Tatort und hat ein Déja vu. 15 Jahre zuvor war sie auch in der Situation wie Camille. Auch sie hatte als 12jährige ihre Mutter tot in der Küche gefunden. Recherchen ergeben Parallelen zwischen den beiden Fällen und Harper ist überzeugt davon, dass der selbe Täter wieder zugeschlagen hat.

Dies ist der erste Thriller für Erwachsene, den Christi Daugherty geschrieben hat. Bisher bewegte sie sich vorwiegend im Jugendbuchbereich. Und genau diese Tatsache wirft bei mir die Frage auf, ob dieser Thriller deswegen eher zu den ruhigen und gemässigten Thrillern gehört? Die Handlung verläuft in einem gleichmässigen Strom, grosse Überraschungen oder brenzlige Szenen … ja Gänsehautmomente … gibt es praktisch keine. Meiner Meinung nach ist somit die Genreeinteilung " Thriller " nicht unbedingt gerechtfertigt. Zwar nimmt die Handlung in Sachen Spannung und packenden Passagen auf den letzten 80 Seiten zu und hat so doch einiges im Hinblick auf meine Bewertung retten können.
Die Tat wird so beschrieben, wie sie Harper als Reporterin sieht, das heisst ganz klar aus der Beobachterperspektive. Vielleicht war das der Grund, weshalb ich grosse Distanz gefühlt habe und nicht wirklich, wie sonst in Thrillern, mitgezittert habe. Ich hatte das Gefühl, hier wird die Tote wie ein Gemälde beschrieben … wie ein Gegenstand, der mich nicht sonderlich berührt hat.
Da die Autorin jahrelang als Gerichtsreporterin gearbeitet hat, spürt man gerade bei den Passagen, in denen es um Harpers Job geht, die sehr guten Kenntnisse der Materie. Ich empfand das als interessant, wenn auch mit einigen Wiederholungen. Wenn man die Beschreibungen von Harpers Arbeit als Journalistin und die zwischenmenschlichen Beziehungen abzieht, bleibt leider nicht mehr sehr viel " Fall ". So hält sich die Spannung doch in Grenzen, nimmt jedoch wie oben schon erklärt gegen Schluss ordentlich an Fahrt auf.
Harper ist gut charakterisiert, auch wenn ich nicht verstehen kann, wie sie nach dem erlebten Trauma um ihre Mutter, sich tagtäglich mit Mord und Totschlag oder Verbrechen befassen kann. Die restlichen Protagonisten beleben die Geschichte. Wie der smarte Polizist, der sich in Harper verliebt und lange hadert, ob denn ein Polizist mit einer Journalistin ausgehen darf. Oder die unkonventionelle Freundin, die in einer Bar arbeitet und Harper am liebsten liiert sehen möchte. Nicht ganz so glücklich erschien mir die Wahl der Namen zweier wichtiger Figuren. "Baxter" und "Blazer" über die ich einige Male gestolpert bin.
Ein solider Thriller, der vor allem zu Beginn etwas mehr Thrill vertragen hätte!

Veröffentlicht am 27.09.2018

Na ja...

Der Club der Traumtänzer
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Gabor landet durch eine Verkettung unglücklicher Umstände als Tanzlehrer in einer Schule für Kinder mit einer Lernbehinderung. Gabor soll 5 Jugendlichen das Tanzen beibringen, plant sogar einen Auftritt ...

Gabor landet durch eine Verkettung unglücklicher Umstände als Tanzlehrer in einer Schule für Kinder mit einer Lernbehinderung. Gabor soll 5 Jugendlichen das Tanzen beibringen, plant sogar einen Auftritt an einem Sommerfest. Dies in wenigen Stunden pro Woche, da er hauptberuflich noch als Unternehmensberater arbeitet. Mehr und mehr gefällt Gabor die Arbeit mit den Schülern und merkt in was für einer künstlichen Welt er sich den Rest seiner Woche bewegt.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch schon zwei mal begonnen und dann wieder weg gelegt habe. Zu langatmig der Start in die Geschichte, zu wenig Gefallen hatte ich am Schreibstil.
Die ersten 30 bis 40 Seiten muss man einfach durch. Die Einführung in die Figur Gabor war zwar immer noch langatmig und dazu kam, dass mir die Figur zutiefst unsympathisch war. Sehr oberflächlich und arrogant geht er ausgerechnet mit der Frau seines Chefs fremd. Und muss die Konsequenzen tragen, da eine ältere Dame ihn mit dem Wissen dieses Seitensprungs erpresst. So landet Gabor als Tanzlehrer in der Sonderschule. Die Bedingung ein Jahr lang Tanzunterricht zu erteilen, damit sie den Mund hält, ist sehr konstruiert. Da ich nicht denke, dass ein Gabor, wie er charakterisiert ist, sich so vereinnahmen lässt. Gabor wird mir im Lauf der Geschichte sympathischer und ich konnte mich mit der Figur anfreunden.
Der Schreibstil ist sehr umständlich und schwer zu fassen. Ich empfand ihn als altbacken…Sätze wie " Der makellose Schein war das Fundament ihres Erfolgs" (Seite 18) passen eher in einen historischen Roman als in eine Geschichte, die unter anderem den Seitensprung eines fast 40 jährigen Mannes behandelt.
Eine weitere Baustelle ist die Charakterisierung der Figuren. Erst mal natürlich Gabor, der sich vom erfolgsverwöhnten Schönling zum pädagogisch trittsicheren Tanzlehrer mausert. Was eine gewisse Vorhersehbarkeit beinhaltet und zeitweise etwas langweilig daher kam.
Wobei ich pädagogisch trittsicher zurück nehme, da die Idee, Minderjährige mit dem Sportwagen fahren zu lassen, einfach nur unreflektiert ist. Dann die lernbehinderten Jugendlichen, die allesamt sehr klischeehaft charakterisiert wurden. Und eher soziale Probleme aufwiesen, als Beeinträchtigungen. Darum werden sie wohl immer wieder als "dumm" betitelt, oder sprechen von sich selbst als "dumm". Einige Male werden die Jugendlichen als " lernbehindert " betitelt, dann wieder als "geistig behindert". Ja, was denn nun? Jeder, der nur ein bisschen Ahnung in dem Bereich hat, weiss, dass dies zwei paar Schuhe sind. Da frage ich mich doch, wie hier recherchiert wurde ? Mir hätte die Story weitaus besser gefallen, und wäre authentischer gewesen, wenn statt das Wörtchen "dumm "immer wieder zu erwähnen, man beim Lesen die Lernbehinderungen der Jugendlichen gespürt hätte und diese auch eindringlicher beschrieben gewesen wären.
Gestört hat mich zudem, dass Gabor als der rettender Engel in allen Lebenslagen auftritt. Egal ob ein Junge von anderen gepiesackt wird. Gabor ist zur Stelle und schlägt ein blaues Auge. Oder ob ein anderer seiner Schützlinge sich verliebt hat und nicht weiss, wie er das der Angebeteten zeigen soll. Gabor ist zur Stelle und verrät Tricks. Natürlich auch bei Problemen zu Hause mit den Stiefeltern einer Jugendlichen . Gabor ist der rettende Engel. Solche Beispiele gibt es zuhauf. Das hat meiner Meinung nach etwas Wohltätiges und Konstruiertes.
Gegen Schluss wird die Story doch noch tiefgründig. Zum Glück, denn so wird der Nachhall auf dieses Buch doch positiver als zu Beginn gedacht.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Konstruierte Story!

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack Walsh und Sydney Baker sind schon eine Weile ein Paar, als sich der Traum vom eigenen Haus erfüllt. Sie kaufen ein Häuschen in London und sehen sich am Ziel ihrer Träume. Leider hat der Vorbesitzer ...

Jack Walsh und Sydney Baker sind schon eine Weile ein Paar, als sich der Traum vom eigenen Haus erfüllt. Sie kaufen ein Häuschen in London und sehen sich am Ziel ihrer Träume. Leider hat der Vorbesitzer den ganzen Müll liegen lassen, und so kostet es Energie, das Haus bewohnbar zu machen.
Als Sydney beim Joggen die 15 jährige Elsie kennen lernt, erkennt sie sofort, dass der Teenager ein Problem hat. Genau genommen, erinnert Elsie sie an ihre Jugendzeit und die Probleme, die Sydney damals mit ihrer Familie hatte. Die beiden freunden sich an, was wiederum Elsies Vater gar nicht gefällt.

Den Klappentext auf dem Buch vergesst ihr am besten. Denn, der gaukelt dem Leser geheimnisvolle Vorgänge im eben erworbenen Haus vor. Zwar, wird ein komischer Geruch erwähnt, dessen Ursprung mehr oder weniger plausibel ist. Und schlurfende Geräusche, die Jack hört. Danach geht es um ganz anderes. Um die Vergangenheit Sydneys und die Gegenwart Elsies, die in grossen familiären Nöten steckt. Und das Haus, der Geruch, die Geräusche sind quasi für lange Zeit vergessen. Zwar werden gegen Schluss die seltsamen Vorgänge in dem Haus wieder mit der nachfolgenden Handlung verwoben. Doch mir war das leider zu konstruiert und der Plot doch zu abstrakt und unrealistisch. Dabei ist die Story nicht langweilig, im Gegenteil. Ich war schon gespannt, wie alles zusammen hängt. Und ein paar überraschende Auflösungen haben mich bei der Stange gehalten.
Zu Beginn kommen abwechselnd Sydney und Jack zu Wort. Wie in einem Tagebuch erzählen sie über ihre Suche nach einem Haus, ihr Kennen lernen und dies und das. Immer wieder nimmt einer Stellung zu etwas, was der andere geschrieben hat. An und für sich ein gutes Stilmittel, wenn sie nicht so schwafeln würden. Beide haben Tendenz langatmig zu schreiben und nicht auf den Punkt zu kommen. Das ist fast wie die Menschen, die was erzählen und bei Weihnachten beginnen, einen Abstecher zu Ostern machen und schlussendlich beim Kern der Sache, in den Sommerferien enden. Ich empfand diese Passagen als äusserst ermüdend. Sobald jedoch Sydney Elsie kennen lernt, wurde die Handlung flüssiger und geschmeidiger. Ich war auch gespannt darauf, was in Syds Vergangenheit geschehen ist. An und für sich ein tragische Geschichte, wenn man sie denn endlich mal erfährt. Denn während der ersten Hälfte wurden so viele Andeutungen gemacht, dass ich zeitweise etwas genervt war. Ich hatte das Gefühl, dass mir wie beim Ziegenlauf eine Möhre vor die Nase gehalten wird und ich unnötige Steigungen überwinden muss, bis endlich denn mal Klartext geschrieben wird. Zudem wird man oft aus der Handlung herausgerissen und scheinbar ohne Plan und Konzept in eine andere Nebengeschichte geworfen.
Ich weiss ehrlich gar nicht, was ich vom Schreibstil halten soll. Denn wie gesagt, hatte ich das Gefühl, er wandelt sich, sobald nicht mehr in Tagebuch oder Manuskriptform erzählt wird.
Die Figuren empfand ich als interessant, wenn auch Jack weitgehend etwas langweilig erscheint. Sydney ist die interessantere Figur, wohl auch, weil es um sie und ihre Vergangenheit geht. Eine Person aus ihrer Vergangenheit, die ich leider spoilern muss, empfand ich als unrealistisch. Dies vor allem in Bezug auf die Verbindung zwischen Sydneys Vergangenheit und dem Geschehen in der Gegenwart.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Mir war der Ermittler nicht sympathisch...

Der Schmetterling
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Johan Rokka kehrt als leitender Kriminalinspektor zurück in sein Heimatdorf Hudiksvall, 300 km von Stockholm entfernt. Noch nicht im Dienst, muss er schon die Ermittlung in einem Mordfall leiten. Henna, ...

Johan Rokka kehrt als leitender Kriminalinspektor zurück in sein Heimatdorf Hudiksvall, 300 km von Stockholm entfernt. Noch nicht im Dienst, muss er schon die Ermittlung in einem Mordfall leiten. Henna, die Frau des bekannten schwedischen Fussballspielers Mans Sandin, wird an Heiligabend ermordet. Die Frau und ihre beiden Kinder warten auf den Weihnachtsmann. Sie öffnen dem Mörder, der als Weihnachtsmann verkleidet ist, die Türe. In der Meinung, dass in dem Kostüm Mans steckt….

Sehr schnell schafft die Autorin eine bedrückende Atmosphäre. Eine alltägliche Szene, die sich überall auf der Welt genau so abspielen könnte, verwandelt sich in ein Blutbad. Mit so einem Start hat eine Autorin / ein Autor mich relativ schnell und leicht am Wickel. Meine Neugier war geweckt. Sehr gefallen hat mir, dass man als Leser auch die Sicht des Witwers erfährt. Es hat mir jedoch gefehlt, dass die Kinder nicht einbezogen wurden. Die tauchen nämlich nach der Anfangsszene in die Vergessenheit ab. Man erfährt bis Seite 251 nicht mal ihre Namen, geschweige denn, dass sie als Hauptzeugen durch einen Polizeipsychologen befragt werden. Erst ab besagter Seite 251 kommt der Vater mal auf die Idee, dass man nun "mit den Kindern über den Vorfall sprechen kann". Den Ermittlern, die jeden Stein umdrehen, kommt dieser Gedanke nicht.
Sehr unsympathisch war mir Johan Rokka. Sein Privatleben nimmt einfach zu viel Raum ein. Langatmig, als er in Erinnerungen an vergangene Fussballabenteuer mit einem Kumpel abtaucht. Zudem muss er nach einem traumatischen Ende mit seiner Exfreundin eindeutig ein Manko Punkto Beziehungen haben. Denn er denkt immer wieder mal, dass genau diese Frau etwas für ihn wäre. Wie zum Beispiel eine Zeitschriftenverkäuferin, die Freundin des Opfers, die er befragt und schlussendlich die Tochter eines alten Freundes. Seite 158, nachdem er mit besagten Tochter des Freundes eine Nacht verbracht hat, fragt er sie: "Gibt es vielleicht einen anderen Mann in deinem Leben?" Worauf sie weint und sagt, dass sie nur ihn will. Und, dass sie den anderen Mann nicht mehr treffen wird. Seite 176 mischt er, der sich kurz vorher ja auch in eine Beziehung gedrängelt hat, sich in eine Affäre zwischen zwei Kollegen ein. Weil, er Untreue hasst. Was scheinbar bei anderen für ihn verwerflich ist, scheint bei ihm selbst kein Problem zu sein. Endgültig hat er es bei mir verscherzt, als er auch noch heimlich einer Kollegin beim Umziehen zusieht.
Die Hauptgeschichte, der Mord an Henna geriet mir zu oft in den Hintergrund. Die Story hat so viel seitenfüllende Handlung, dass man leicht den Überblick verliert. Eigentlich braucht es nicht unbedingt zu jeder Nebenfigur noch ein paar Abschnitte mit nicht relevanten Details. Zudem plätschert die Handlung doch sehr, dies vor allem in den endlosen Beschreibungen zu Pferderennen und vergangenen Fussballabenteuern.
Die Antwort auf die Frage, wer denn nun für den Mord verantwortlich ist, bedingt zwar Abstecher in die Vergangenheit. Doch war der Grund dann für mich persönlich zu wenig plausibel.
Der Schreibstil ist wie zuvor schon geschrieben, sehr ausufernd und nimmt durch die vielen Details sehr viel Spannung weg. Hier dürfte ruhig abgespeckt werden.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Zu ausschweifend...

Ein Teil von ihr
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An Andreas 31. Geburtstag, den sie mit ihrer Mutter Laura in einem Café feiert, geschieht Schreckliches. Ein Mann überfällt das Café, tötet zwei anwesende Frauen und nur Laura ist es zu verdanken, dass ...

An Andreas 31. Geburtstag, den sie mit ihrer Mutter Laura in einem Café feiert, geschieht Schreckliches. Ein Mann überfällt das Café, tötet zwei anwesende Frauen und nur Laura ist es zu verdanken, dass sie überleben. Denn sie tötet den Mann und rettet so ihre Tochter. Ein Video, das auftaucht, zeigt jedoch alles andere als Notwehr, sondern eine entschlossene Laura, die gezielt mordet.
Schon da hat Andrea erste Zweifel, die sich vertiefen, als ihre Mutter erneut überfallen wird und auch dieser Mann getötet wird. Andrea flieht auf Verlangen ihrer Mutter und entdeckt dabei, dass Laura nicht die ist, für die sie sich ausgibt…und ihr ganzes Leben aus einer Lüge besteht.

Da ich schon mehr von Karin Slaughter gelesen habe, wusste ich, dass ihr Schreibstil sehr detailliert ist. So war ich gewappnet….doch hier in diesem Buch hat die Autorin es eindeutig übertrieben. Denn ständig schweift sie ab und bauscht Unwesentliches auf. Immer wieder werden Details bis ins Allerkleinste erörtert. Schon den Start empfand ich als sehr zäh. Ich hatte wirklich grosse Mühe in die Geschichte rein zu finden. Einige brenzlige Szenen zu Beginn haben mich zum Glück bei der Stange gehalten. Etwas besser Punkto Spannung wurde es, als auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wird. Durch diesen überraschenden Perspektiv und Zeitenwechsel im 1986, bekam die Story etwas Schwung und die Abwechslung tut gut. Wobei auch da übertrieben detailliert beschrieben wurde. Und ich mich doch durch etliche langatmige Szenen beissen musste. Etwas mühsam sind auch die Wiederholungen. So wird zum Beispiel jedes Detail der Tat in dem Café, bei der man als Leser haunah dabei war, anhand eines Videos noch mal endlos durchgekaut. Und dies nur, weil die Ermittler, sich dieses Video ansehen. Da kam leichte Langeweile bei mir auf. Sehr gut hat mir hingegen gefallen, wie der Schock und das Trauma von Andrea während und nach der Tat beschrieben wurde. Da denkt man sich, dass es genau so wäre, wäre man in der Situation wie Mutter und Tochter.
Die Geschichte ist anspruchsvoll, da in zwei verschiedenen Zeitebenen, mit etlichen Figuren und wie gesagt mit einem ausschweifenden Schreibstil erzählt wird.
Die Handlung ist logisch aufgebaut. Und man will irgendwann schon wissen, was in Lauras Vergangenheit geschehen ist. Von daher, habe ich schon Spannung empfunden. Doch leider war die Handlung zu konstruiert und die Szenen, in denen mein Puls höher schlug, zu wenig, dass man hier von einem Thriller sprechen kann. Dieser blinzelte erst gegen Schluss hervor.
Die Figuren, allen voran Andrea, waren mir nicht wirklich sympathisch. Wenn auf der Flucht, die Kleidung, die Andrea trägt, so ein grossen Problem ist, dass der zu grosse und scheuernde BH ein paar mal erwähnt und von ihr beklagt wird, macht das eine Figur halt einfach nicht besonders sympathisch…sondern oberflächlich und überheblich. Andrea begibt sich in Situationen, in die sich jemand mit einem gesunden Menschenverstand einfach nicht begibt. Da drängt sich bei mir doch die Ueberlegung auf, ob diese Figur gezielt so unbedarft und naiv skizziert wurde, damit die Handlung ein Hauch von Spannung erhält?
Dies ist ganz sicher nicht eines der besten Bücher von Karin Slaughter. Da gibt es spannendere, mit mehr Thrill!