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Echo KillerAls die 30jährige Marie Whitney von ihrer Tochter Camille tot in der Küche gefunden wird, reagiert die 12jährige geistesgegenwärtig und ruft den Notruf. Polizeireporterin Harper McCain ist ebenfalls schnellstens ...
Als die 30jährige Marie Whitney von ihrer Tochter Camille tot in der Küche gefunden wird, reagiert die 12jährige geistesgegenwärtig und ruft den Notruf. Polizeireporterin Harper McCain ist ebenfalls schnellstens am Tatort und hat ein Déja vu. 15 Jahre zuvor war sie auch in der Situation wie Camille. Auch sie hatte als 12jährige ihre Mutter tot in der Küche gefunden. Recherchen ergeben Parallelen zwischen den beiden Fällen und Harper ist überzeugt davon, dass der selbe Täter wieder zugeschlagen hat.
Dies ist der erste Thriller für Erwachsene, den Christi Daugherty geschrieben hat. Bisher bewegte sie sich vorwiegend im Jugendbuchbereich. Und genau diese Tatsache wirft bei mir die Frage auf, ob dieser Thriller deswegen eher zu den ruhigen und gemässigten Thrillern gehört? Die Handlung verläuft in einem gleichmässigen Strom, grosse Überraschungen oder brenzlige Szenen … ja Gänsehautmomente … gibt es praktisch keine. Meiner Meinung nach ist somit die Genreeinteilung " Thriller " nicht unbedingt gerechtfertigt. Zwar nimmt die Handlung in Sachen Spannung und packenden Passagen auf den letzten 80 Seiten zu und hat so doch einiges im Hinblick auf meine Bewertung retten können.
Die Tat wird so beschrieben, wie sie Harper als Reporterin sieht, das heisst ganz klar aus der Beobachterperspektive. Vielleicht war das der Grund, weshalb ich grosse Distanz gefühlt habe und nicht wirklich, wie sonst in Thrillern, mitgezittert habe. Ich hatte das Gefühl, hier wird die Tote wie ein Gemälde beschrieben … wie ein Gegenstand, der mich nicht sonderlich berührt hat.
Da die Autorin jahrelang als Gerichtsreporterin gearbeitet hat, spürt man gerade bei den Passagen, in denen es um Harpers Job geht, die sehr guten Kenntnisse der Materie. Ich empfand das als interessant, wenn auch mit einigen Wiederholungen. Wenn man die Beschreibungen von Harpers Arbeit als Journalistin und die zwischenmenschlichen Beziehungen abzieht, bleibt leider nicht mehr sehr viel " Fall ". So hält sich die Spannung doch in Grenzen, nimmt jedoch wie oben schon erklärt gegen Schluss ordentlich an Fahrt auf.
Harper ist gut charakterisiert, auch wenn ich nicht verstehen kann, wie sie nach dem erlebten Trauma um ihre Mutter, sich tagtäglich mit Mord und Totschlag oder Verbrechen befassen kann. Die restlichen Protagonisten beleben die Geschichte. Wie der smarte Polizist, der sich in Harper verliebt und lange hadert, ob denn ein Polizist mit einer Journalistin ausgehen darf. Oder die unkonventionelle Freundin, die in einer Bar arbeitet und Harper am liebsten liiert sehen möchte. Nicht ganz so glücklich erschien mir die Wahl der Namen zweier wichtiger Figuren. "Baxter" und "Blazer" über die ich einige Male gestolpert bin.
Ein solider Thriller, der vor allem zu Beginn etwas mehr Thrill vertragen hätte!