Profilbild von LadyIceTea

LadyIceTea

Lesejury Star
offline

LadyIceTea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LadyIceTea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2016

Der Mensch mit den meisten Pflastern auf dem Herzen gewinnt.

Und nebenan warten die Sterne
0

Erika ist ein Workaholic. Sie hat sich geschworen, dass es ihren beiden Töchtern an nichts mangeln wird und ist auf dem besten Weg, unter die Top 50 der Immobilienmakler in New York zu kommen. Dass es ...

Erika ist ein Workaholic. Sie hat sich geschworen, dass es ihren beiden Töchtern an nichts mangeln wird und ist auf dem besten Weg, unter die Top 50 der Immobilienmakler in New York zu kommen. Dass es ihren Töchtern dabei aber an der Zuneigung ihrer Mutter fehlt, hat sie völlig aus den Augen verloren. Die Arbeit geht nun mal vor. So bricht sie erneut ein Versprechen und trifft sich mit einem Klienten, anstatt ihre Töchter zur Uni zu fahren. Da passiert das Schlimmste, was passieren könnte. Der Zug verunglückt und ihre Tochter Kristen stirbt. Annie war zum Glück nicht im Zug. Doch anstatt sich gegenseitig Halt zu geben, stoßen sich Erika und Annie voneinander ab. Annie glaubt nicht, dass Kristen tot ist und will, dass Erika wieder ihr wahres Ich wiederfindet. Doch das ist gar nicht so einfach und ein langer Weg steht bevor.

Dies ist mein erster Roman von Lori Nelson Spielman und ich habe viel erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, gefühlvollen und flüssigen Schreibstil. Die Seiten sind nur so dahingeflogen.
Mir gefällt die Art des Covers sehr gut. Man kennt diese Art ja schon von Jojo Moyes und den anderen beiden Büchern von Spielman. Sie sind irgendwie verspielt und schön bunt und passen zum Genre.
Mir hat an dieser Geschichte nicht viel gefehlt. Die Autorin hat sehr sympathische Charaktere geschaffen und jedem wirklich seinen eigenen Charakter gegeben. Sie hat es geschafft total unterschiedliche Locations und Personen zusammenzubringen und sie glaubhaft mit ihren Problemen und den Dämonen aus der Vergangenheit kämpfen lassen. Es gab keine Szene, in der ich mir gedacht habe, dass das aber jetzt total konstruiert ist. Die Geschehnisse und die Empfindungen der Protagonisten, sind fließend ineinander übergegangen. Das hat die Geschichte für mich, zu einem echten Pageturner gemacht. Das Einzige was mir jedoch gefehlt hat, waren die Taschentuchmomente. Die Geschichte hat echt Potenzial dafür gehabt aber es wurde dahingehend nicht genutzt. Die Geschichte überliefert Gefühl. Klar, hat man mitgefühlt, in den traurigen oder verzweifelten Momenten und sich gefreut, als es bergauf ging. Aber mir hat beim Gefühl wirklich die Tiefe gefehlt. Es bestand immer wieder eine Distanz zwischen mir und den Gefühlen der Personen. Das war sehr schade. Das Buch hätte echt Taschentücher verschleißen können.
Aber sonst fand ich das Buch einfach toll. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe und kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Die Liebe kann man nicht berechnen

Ausgerechnet wir
0

Tom ist ein Zahlennerd. Er ist etwas anders, als andere Männer und versteht sich besser mit Zahlen als mit Frauen. Doch etwas fehlt ihm im Leben und er meldet sich bei einer Partneragentur im Internet ...

Tom ist ein Zahlennerd. Er ist etwas anders, als andere Männer und versteht sich besser mit Zahlen als mit Frauen. Doch etwas fehlt ihm im Leben und er meldet sich bei einer Partneragentur im Internet an. Eine Seite, die Paare per Algorithmus ermittelt, kann für ihn ja nur das Richtige sein. Schnell bekommt er ein Match mit 94% - Lisa. Leider taucht beim ersten Date nur ihre Mutter auf und sie selbst entpuppt sich später als seine größte Konkurrentin um den neuen Job. Nichts will so richtig klappen. Doch sein Ex-Schwager Joshi weiß einen Rat: »Warum sollte das Leben dir Geschenke machen, wenn du nie etwas für andere tust?«. Also beschließt Tom von nun an, jeden Tag einem Menschen eine Freude zu machen. Dass das natürlich nur im Chaos enden kann, hätte Tom sich fast denken können. Doch die Hoffnung, stirbt bekanntlich zuletzt.

„Ausgerechnet wir“ ist eine heitere und schöne Liebesgeschichte. Tom, der Hauptcharakter, ist einfach nur zum Gernhaben. Mit seiner etwas komischen, vertrottelten Art und seiner Liebe für Zahlen, gerät er in so manches Fettnäpfchen und hat mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Aber auch die anderen Figuren werden schön lebhaft dargestellt. Ich mochte die Zusammenstellung der einzelnen Figuren sehr gerne. Sie haben gut zusammen harmoniert. Auch seine Nichte, ist eine meiner Lieblingsfiguren.
Die Geschichte ist herrlich chaotisch. Nichts klappt so wie es geplant war und alles entwickelt sich doch anders als man denkt. Das hat die Geschichte interessant gemacht und ich habe gerne bis zum Ende mit Tom mitgefiebert.
Leider kam durch dieses ganze Chaos, für meinen Geschmack zu wenig Romantik auf. Richtig Herzklopfen und Schmetterlinge gab es in diesem Buch nicht. Toms Art Lisa anzuschmachten, ist zwar süß und schön geschrieben aber eben nicht Herzschmerz, Rosarot und Seufzer. Eine Priese davon hätte ich mir doch gewünscht. Das hätte das Buch für mich abgerundet.
Trotzdem eine schöne Geschichte, die es sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Jugend-Thriller mit ungeahnten Wendungen

Elanus
0

Jona hat ein Stipendium an einer Eliteuniversität bekommen und das mit 17 Jahren. Er ist eine Art Wunderkind, denn er kann Gleichungen super schnell lösen. Jona hat Elanus entwickelt, von dem aber keine ...

Jona hat ein Stipendium an einer Eliteuniversität bekommen und das mit 17 Jahren. Er ist eine Art Wunderkind, denn er kann Gleichungen super schnell lösen. Jona hat Elanus entwickelt, von dem aber keine etwas wissen darf. Elanus ist eine Drohne, mit der Jona die Menschen per Handyortung ausspionieren kann. Als er sich entschließt, eines der beobachteten Geheimnisse für einen makabreren Scherz zu nutzen, ahnt er nicht in welches Wespennest er sticht und gerät in tödliche Gefahr.

Dies war mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Ich hatte über ihre modernen Thriller viel Gutes gehört und mir Elanus gekauft. Dies war mein erster Jugend-Thriller und ich bin positiv überrascht. Die Protagonisten sind jung aber nicht zu kindlich. Man kann ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen und die Spannung war trotzdem greifbar. Der Thriller kommt ohne viel Blut aus und ohne Grausamkeiten bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Trotzdem ist er spannend.
Der Hauptprotagonist Jona ist grade zu Beginn ein totaler Anti-Held. Er ist nervig, arrogant und besserwisserisch. Man konnte jedoch immer wieder merken, dass etwas Gutes in ihm steckt. Diese Tatsache hat ihn nicht vollkommen unsympathisch gemacht, sondern zu einer angenehmen Hauptperson. Seine beiden Freunde sind sehr unterschiedlich und jeder irgendwie auf seine Art und Weise sympathisch. Dafür Charakterisiert Poznanski die Gegenspieler von Jona alle irgendwie individuell und entweder komplett unsympathisch oder so, dass man sich die ganze Zeit denkt, da stimmt doch was nicht.
Die Geschichte beginnt sehr interessant und wird schnell spannender. Leider zog sich für mich der Mittelteil zu stark hin. Ich fand ihn etwas trocken. Für meinen Geschmack kreisten die Themen zu viel um den gleichen Kern und es passierte einfach zu wenig. Bis zum letzten Drittel fand ich das Buch zwar interessant aber doch zwischendurch etwas zäh und flach. Das Ende hingegen war super spannend und hat meine Erwartungen erfüllt. Die Geschichte wurde super beendet und für mich hätte dort nicht mehr und nicht weniger stehen müssen. Ein gutes Buch, dass man durchaus mal lesen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne Geschichte, die mich leider nicht ganz in ihren Bann schlagen konnte

Für jetzt und immer?
0

Anna ist ehrgeizig, zielstrebig, wissbegierig und weiß was sie will. Die Schüler aus ihrer Stufe sind für sie nur nervige Kinder. Für die Anderen ist sie eh nur der unbeliebte Streber.
Fathi ist ein Rebell ...

Anna ist ehrgeizig, zielstrebig, wissbegierig und weiß was sie will. Die Schüler aus ihrer Stufe sind für sie nur nervige Kinder. Für die Anderen ist sie eh nur der unbeliebte Streber.
Fathi ist ein Rebell und muss aufgrund des Ärgers den er verzapft hat, mit seinem Vater von Hamburg aufs Dorf ziehen. Dort lernen Anna und Fathi sich kennen. Zuerst wie Hund und Katze, nähern sie sich doch nach und nach an und lernen sich zu vertrauen. Doch Fathi macht einen Fehler und alles scheint verloren.

Ich bin durch das Cover auf die Geschichte aufmerksam geworden. Es ist einfach wunderschön. Das Foto ist toll gemacht und auch der Schriftzug passt super dazu. Es wirkt einfach hochwertig und passt zur Geschichte.
Der Klappentext hat mich dann so neugierig gemacht, dass ich das Buch lesen wollte.
Der Aufbau des Buchs gefällt mir gut. Jedes Kapitel hat mehrere Abschnitte. Diese sind entweder aus der Sicht von Anna oder von Fathi geschrieben. So erfährt man genau, was die beiden denken und fühlen.
Der Schreibstil ist locker, zieht sich jedoch manchmal etwas hin. Viele Situationen sind schön beschrieben, doch manche sind etwas trocken und es fehlen die Emotionen. Dazu benutzt die Autorin häufig Klammern, um gedankliche Anmerkungen der Protagonisten hinzuzufügen. Das hat mich persönlich etwas gestört, da ich diesen Stil nicht so gerne mag.
Die Protagonisten sind gut beschrieben. Fathi schwankt immer zwischen Macho und super süßem Charmeur. Anna ist für mich leider etwas einseitig geblieben. Sie wirkt oft oberflächlich und versnobt und leider hat sich das Bild für mich bis zum Schluss nicht viel geändert. Sie zeigt zum Ende hin viel Gefühl und ist plötzlich unsicher aber trotzdem wirkt sie ein wenig unnahbar und kühl dabei. Das fand ich etwas schade, so konnte ich keine richtige Bindung zu ihr aufbauen.
Auch die Nebencharaktere sind mehr zickig als sympathisch. Sympathische Charaktere haben mir am meisten in diesem Buch gefehlt. Die schrulligen Omis haben mich zum Lachen gebracht aber das war es dann leider auch schon
Die Geschichte an sich finde ich sehr gut aber durch die etwas langatmigen Passagen und die meistens etwas zickigen Personen, hat mich das Buch nicht ganz abholen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch mit besonderem Schreibstil und besonderen Personen

Britt-Marie war hier
0

Britt-Marie mag Ordnung. Britt-Marie mag Sauberkeit. Britt-Marie mag ihren Balkon und ihr Leben zuhause, wo sie ihren Platz hat. Ihr Mann sieht sie schon lange nicht mehr. Doch das ist ok für Britt-Marie, ...

Britt-Marie mag Ordnung. Britt-Marie mag Sauberkeit. Britt-Marie mag ihren Balkon und ihr Leben zuhause, wo sie ihren Platz hat. Ihr Mann sieht sie schon lange nicht mehr. Doch das ist ok für Britt-Marie, denn er ist Unternehmer. Als ihr Mann sie jedoch betrügt, verlässt sie ihn und sucht sich einen Job. Das ist mit über 60 gar nicht so einfach.
Britt-Marie landet in Borg um dort im Jugendzentrum zu arbeiten, welches bald geschlossen werden soll. Die Leute in Borg sind alle so ganz anders als Britt-Marie und es gibt eine Menge zu putzen. Aber das kann Britt-Marie. Doch Borg ist kein gewöhnliches Örtchen und schon bald ist Britt-Marie der neue Fußballcoach der kleinen, chaotischen Fußballtruppe. Und das, wo sie doch Fußball gar nicht mag.

Ich muss direkt sagen: Mich hat das Buch wirklich überrascht. Zu Beginn war der Schreibstil und die Hauptprotagonistin Britt-Marie ein Graus für mich. Beides hat mich total genervt. Ständig haben sich Sätze wiederholt und Aussagen wurden in einem Satz mehrmals getroffen. Britt-Marie war einfach stur, pedantisch und weltfremd und wie so schön im Buch betont, sehr sozial inkompetent. Ich war kurz davor, das Buch abzubrechen. Ich habe mich anders entschieden, da ich von dem Autor sehr viel Gutes gehört habe. Und ich muss sagen, ich bin wirklich froh darüber, dass ich mich um entschieden habe.
Mit jedem Kapitel sind mir Britt-Marie und die Bewohner Borgs immer mehr ans Herz gewachsen. Mit jeder weiteren Entwicklung, die Britt-Marie gemacht hat, habe ich sie ein Stück mehr gemocht. Ich habe immer mehr mit den Protagonisten mitgefiebert und wollte mit jeder weiteren Seite einfach mehr über die Bewohner wissen. Je weiter die Geschichte fortschritt, umso mehr habe ich auch den Humor zu schätzen gelernt. Zu Beginn fand ich das Buch gar nicht witzig. Ich wusste nicht, was alle meinen wenn sie schrieben, dass sie das jetzt furchtbar zum Lachen fanden. Doch dann habe ich mich erwischt, wie ich immer öfter schmunzeln musste. Und plötzlich wurde aus dem Schmunzeln ein kleines Lachen. Und nach und nach, hat mich der Humor doch erreicht.
Der Schreibstil des Autors ist definitiv gewöhnungsbedürftig aber es lohnt sich total, durchzuhalten. Ich habe es wirklich genossen zu spüren, wie das Buch und seine Menschen, immer mehr Besitz von mir ergriffen haben.
Ich werde mir auf jeden Fall die anderen beiden Bücher auch noch kaufen.