Cover-Bild XX
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 21.09.2018
  • ISBN: 9783855350315
Angela Chadwick

XX

Was wäre wenn
Andrea Fischer (Übersetzer)

XX ist ein hoch brisanter, wagemutiger Roman, der nur Millimeter von der Wirklichkeit entfernt die Frage verhandelt, was wäre, wenn zwei Frauen ein leibliches Kind miteinander haben könnten. Egal, ob Mann oder Frau: Wer XX liest, steht vor entscheidenden Fragen.
Jules und Rosie wollen ein Kind. Für das lesbische Paar gibt es dafür nur eine denkbare Lösung: Rosie muss sich von einem Samenspender befruchten lassen. Doch Jules hadert. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als ein leibliches Kind mit der Liebe ihres Lebens. Da erreicht das Land eine bahnbrechende Nachricht: Forschern ist es gelungen, eine weibliche Eizelle mit der DNA einer anderen Eizelle zu befruchten. Rosie und Jules ergreifen ihre Chance. Als Rosie Monate später auf diesem Wege als erste Frau von ihrer Freundin schwanger wird, gerät das Leben des Paares völlig aus den Fugen. Neben den gewöhnlichen Herausforderungen werdender Eltern und der ständigen Sorge um ihr ungeborenes Kind stehen Jules und Rosie plötzlich im Zentrum einer weltweiten Diskussion um die Zukunft der Menschheit – denn bei der neuen Form der künstlichen Befruchtung können nur Mädchen gezeugt werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein Buch voller Glücksmomente und Schattenseiten, welches mit viel Tiefgang zum Nachdenken anregt.

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Wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Leserunde bei Lovelybooks. Da ich auch schon Beziehungen mit Frauen hatte, bin ich immer sehr interessiert, wenn ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Leserunde bei Lovelybooks. Da ich auch schon Beziehungen mit Frauen hatte, bin ich immer sehr interessiert, wenn es neue Romane zu lesbischen Themen gibt.

Handlungsüberblick:

Der Leser trifft ein lesbisches Paar, das von einem gemeinsamen Kind träumt und beschließt, bei einer neuen Studie zur Ovum-in-ovo-Fertilisation mitzumachen. Bei dieser Studie werden weibliche Eizellen mit der DNA einer anderen weiblichen Eizelle befruchtet. Das Buch ist ein Gedankenexperiment, das der Frage "Was wäre, wenn zwei Frauen miteinander ein Kind bekommen könnten?" nachgeht.

Mein Bucheindruck:

Mir gefällt die Haptik von dem Buch sehr. Das matte Cover fühlt sich unheimlich gut an. Außerdem gefällt mir die rosafarbige Bindung sehr gut, dadurch wird das ansonsten schlichte Design etwas aufgelockert.

Mein Leseeindruck:

Ich bin begeistert! Ich bin begeistert, dass es dieses Thema in einen Roman geschafft hat, ich bin begeistert von der Gestaltung der beiden Protagonistinnen! Sie sind so lebensecht und glaubhaft gezeichnet! Fernab von allen Klischees! Das gefällt mir total gut. Ich kann mich super gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden.

Ich finde es ganz wunderbar, dass sowohl die Schattenseiten als auch die Momente puren Glücks und Zuversicht gezeigt werden. Dieses Buch besitzt eine große Tiefe, die zum Nachdenken anregt. Es sind viele Dinge, die angesprochen werden, über die ich mir zunächst keine Gedanken gemacht habe, da ich einfach völlig hingerissen von der Idee war, dass zwei Frauen gemeinsam ein Kind zeugen können. Aber es zeigt sich, dass man nicht zu schnell urteilen sollte, weder positiv noch negativ. Ich finde es gut den Blick für beide Seiten zu schärfen. "XX - was wäre wenn" ist wirklich ein vielschichtiges Buch. Das beeindruckt mich sehr.

Auch wenn ich mir für den Ausgang des Buches etwas anderes erhofft habe, vermittelt das Buch trotzdem viele Botschaften, die mir viel bedeuten. Es zeigt zum Beispiel, dass sich eine lesbische Partnerschaft gar nicht so sehr von einer Heteropartnerschaft unterscheidet. Es existieren dieselben Sorgen, dieselben Ängste und dieselben Glücksmomente.

Das Buch unterstreicht außerdem, dass es nicht die genetische Verwandtschaft ist, die eine Familie definiert, sondern die Liebe, die ihr innewohnt. Die ist ebenfalls eine Botschaft, die ich an dem Buch sehr schätze.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist sehr flüssig und pragmatisch, sodass sich das Buch schnell lesen lässt. Der Schreibstil passt meiner Meinung nach gut zu dem Gedankenexperiment. Alle Fakten bezüglich der Studie und dem Verfahren sind verständlich erklärt.

Mein Abschlussfazit:

"XX - Was wäre wenn" ist ein Buch voller Glücksmomente und Schattenseiten, welches mit viel Tiefgang zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Fesselnde Geschichte

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Was bisher für lesbische Paare unmöglich war, kann durch eine neue Forschung möglich werden: ein leibliches Kind. Bisher waren Frauen auf Spendersamen angewiesen und eine Frau musste damit leben, dass ...

Was bisher für lesbische Paare unmöglich war, kann durch eine neue Forschung möglich werden: ein leibliches Kind. Bisher waren Frauen auf Spendersamen angewiesen und eine Frau musste damit leben, dass das Kind nicht ihre Gene in sich trägt. So ergeht es der Journalistin Jules und ihrer Freundin Rosie. Durch die erfolgreiche Forschung der Universität können sie an einer Studie teilnehmen, bei der die Eizellen zweier Frauen befruchtet werden und sie so ein leibliches Kind zeugen können.
Doch diese bahnbrechende Nachricht genießt nicht nur Fürsprecher, sondern zieht Hass auf die Forscher und die Studienteilnehmer auf sich.

Angela Chadwick hat mit "XX - Was wäre wenn" eine tolle Geschichte entwickelt, in der zum einen neue Möglichkeiten für homosexuelle Paare und deren Kinderwunsch dargestellt und zum anderen eine Bandbreite an Reaktionen der Gesellschaft gezeigt werden.
Im Fokus stehen vor allem Jules' Gedanken und Emotionen, ihr beruflicher Bezug zur Presse verleiht ihr vermeintlich einen besseren Umgang mit den Journalisten, die nun das Paar belagern.

Es werden nicht nur der mediale Rummel, sondern auch religiöse und politische Vertreter mit ihren Meinungen und Handlungen thematisiert. Daneben befinden sich Jules und Rosie in einer enormen Drucksituation: die Studie, ihre Familien, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit - und daneben ihre persönlichen Belange, Wünsche und Bedürfnisse.

Obwohl Angela Chadwick eine sehr gute Basis geschaffen hat und einen sehr angenehmen Schreibstil hat, konnte sie mich nicht an allen Stellen mit den Reaktionen, Gedanken und Ereignissen überzeugen. Oftmals konnte ich dies nicht nachvollziehen oder fand es überzogen. Dennoch konnte sich mich mit ihrem Roman fesseln.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Eine Erzählung, die zum Nachdenken anregt

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Was wäre, wenn zwei Frauen ein leibliches Kind miteinander haben könnten? Und ihn endlich nicht mir das verwehrt bleiben würde, was vorher nur einer Frau und einem Mann vergönnt blieb. Ein leibliches Kind, ...

Was wäre, wenn zwei Frauen ein leibliches Kind miteinander haben könnten? Und ihn endlich nicht mir das verwehrt bleiben würde, was vorher nur einer Frau und einem Mann vergönnt blieb. Ein leibliches Kind, gezeugt aus der DNA beider Frauen. Doch die Sache hat im Buch einen entscheiden Haken. Es können nur noch Mädchen gezeugt werden.

Meine Meinung:
XX was wäre wenn ist in meinen Augen ein sehr spannendes Buch und zeigt zwar noch ein Zukunftsszenario auf, was aber in meinen Augen vielleicht gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt liegen mag.
Angelia Chandwick erzählt in diesem Buch sehr anschaulich die Geschichte des homosexuellen Paares Jules und Rosie, die sich nichts sehnlicher als ein eigenes Kind wünschen. Als die Forschung nun endlich so weit ist, gleichgeschlechtlich liebenden Paaren diesen Wunsch zu erfüllen, melden sich beide zu diesem Experiment an. Nicht ahnend, was für eine Lawine der Entrüstung sie damit auslösen werden..
In diesem Buch geht es weniger um den Fortpflanzungsprozess, sondern viel mehr um die Gefühle der beiden und besonders um das mediale Interesse. Denn wie das Buch zeigt, können die Medien gnadenlos sein und drängen beide teilweise in eine schier auswegslose Situaition.
Es ist nicht nur das öffentliche Interesse, was eine Rolle spielt, sondern auch das Verhältnis von Jules und Rosie. Das Buch selbst wird aus der Sicht von Jules erzählt, die in der Beziehung den eher männlichen Part übernommen hat und mit fortschreiten der Schwangerschaft dem großen Druck und den vielen Anfeindungen der Mitmenschen fast nicht mehr standhalten kann. Hier hat die Autorin sehr gutes Feingefühl bewiesen und besonders Jules Position sehr klar dargestellt, sodass ich sehr schnell zu ihr eine Beziehung aufbauen konnte und ihre Gefühle einfach verstand. Die innerliche Zerrissenheit, gepaart mit der Freude auf das Kind und der Liebe zu Rosie. Zwar berichtete Jules aus ihrer Perspektive auch von den Gefühlen von Rosie aber ich hätte mir auch sehr gerne Kapitel gewünscht, in der sie selbst zu Wort gekommen wäre, um ihren Standpunkt viel mehr verstehen zu können. Es gibt in diesem Buch viele bedrückende Momente, die mich immer wieder zum Nachdenken angeregt haben und mich mit Spannungen den weiteren Verlauf lesen ließen. Der Schluss war leider in meinen Augen ein wenig zu aufgesetzt, was die Ernsthaftigkeit dieses ganzes Themas veränderte und so gar nicht zu den vorherigen Kapiteln passte. Hier hätte ich mir einfach ein wenig weniger Drama gewünscht aber das ist ja bekanntlich alles eine Geschmacksfrage.

Dieses Buch stellt keinen Liebesroman dar, sondern regt zum Nachdenken an. Über unser Miteinander, wie negativ Veränderungen teilweise wahrgenommen werden und zeigt besonders auch die Konsequenzen auf, die ein solches Verhalten in den betroffenden Auslösen kann. Ein eindringliches Buch über ein Szenario, welches vielleicht nicht mehr so weit entfernt liegt.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Konfliktreiche Geschichte um zwei Frauen die ein Kind bekommen

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Frauen können endlich auch ohne Männer Kinder bekommen! Dank einer neuen Methode kann jetzt aus zwei Eizellen ein Embryo werden. Dass bei dieser Methode ausschließlich Mädchen mit zwei X-Chromosomen gezeugt ...

Frauen können endlich auch ohne Männer Kinder bekommen! Dank einer neuen Methode kann jetzt aus zwei Eizellen ein Embryo werden. Dass bei dieser Methode ausschließlich Mädchen mit zwei X-Chromosomen gezeugt werden können und weder für die Schwangerschaft noch die Geburt wirklich Männer gebraucht werden, passt einigen fanatischen bibeltreuen Anhängern der sogenannten „Traditionellen Familie“ so gar nicht und sie versuchen alles um (in diesem Fall lesbischen) Frauen diese Möglichkeit zu verwehren.

Jules und Rosie nehmen an der neuen Studie teil, sie wollen die Möglichkeit nutzen, um ein genetisch eigenes Kind zu bekommen. Jules lässt sich von der Euphorie mitreißen, dass es überhaupt möglich ist, ein genetisch eigenes Kind mit ihrer Frau zu haben. Sie entschließt sich trotz Zweifeln, den entscheidenden Schritt zu gehen.

Der Roman wird aus Jules Sicht erzählt. Sie ist die Ich-Erzählerin und schildert im Präsens ihre Sichtweise der Ereignisse. Vor allem ihr innerer Konflikt wird sehr glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt, auch wenn diese Schilderung teilweise von Wiederholungen geprägt ist.
Der Stil wirkt anfangs ein wenig unbeholfen,die Dialoge manchmal gestelzt, aber das legt sich im Lauf der Geschichte. Die Erzählweise bleibt aber im Gegensatz zu diesem unkonventionellen Thema sehr traditionell.

Die Geschichte wird getragen von den Konflikten die Jules mit den Gegnern der Studie auszufechten hat, mit Rosie, ihrem Vater, ihrem Chef und auch mit sich selbst. Das wird zuweilen sehr anstrengend für die Leser*in, weil die große Unterstützung für die beiden, die ich eigentlich erwarten würde, ausbleibt und Jules fast allein gegen alle Widerstände (auch ihre eigenen) kämpfen muss. Gegendemonstrationen, Solidarisierungen und Unterstützung via Social Media etc. fehlen fast vollständig, was eigentlich wenig Sinn macht, weil der Gesetzentwurf ja erstmal erstritten werden musste und dafür brauchte es Menschen die dafür kämpfen.

Andrea Chadwick ist mit ihrem ersten Roman ein Einblick in ein ungewöhnliches und in der Literatur nur sehr selten vorkommendes Thema gelungen. Sie hat diese hochinteressante (möglicherweise) Zukunftsvision zwar nur auf konventionelle Art umgesetzt, aber die Figuren und der Blick auf die Argumente beider Seiten sind durchweg gelungen!