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Veröffentlicht am 29.10.2018

Schräge Jugendsünden

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Das Cover ist schlicht und hinterlässt bei mir eher einen unscheinbares Gefühl. Doch das Cover trügt, denn der Autor "Thomas Klupp" hat mit dem Roman "Wie ich fälschte, log und Gutes tat" eine amüsante ...

Das Cover ist schlicht und hinterlässt bei mir eher einen unscheinbares Gefühl. Doch das Cover trügt, denn der Autor "Thomas Klupp" hat mit dem Roman "Wie ich fälschte, log und Gutes tat" eine amüsante Geschichte geschrieben, die das Leben des Hauptcharakters Benedikt in einem interessantem Stil aufzeigt.

Der 15-jährige Benedikt und seine Kumpels Prechtl und Vince verbringen gemeinsam viel Zeit und sind begeisterte Tennisspieler. Beim Landesfinale schaffen sie es zum Sieg und prompt landen die drei Freunde auf einem Antidrogenplakat. Doch die Realität sieht anders aus, denn die Jugendlichen sind nicht so unschuldig, wie sie zu scheinen mögen. Krasse Partys und abgedrehte Hobbys bringen die Schullaufbahn ins Schwanken. Benedikt muss sich einen Plan überlegen.

Die Jugend ändert sich nie. Das beweist auch dieses Buch. Mit humorvoller und direkter Art erlebt man die Jugend ein zweites Mal und kann vom Schmunzeln kaum wegkommen. In der Ich-Perspektive ist man hautnah beim Geschehen dabei und erfährt Benedikts intimsten Gedanken. Bei einem Jugendlichen in der Pubertät ist das manchmal erschreckend, aber wird mit schwarzem Humor gut auf die Schippe genommen.

Allein die Namen Benedikt, Vince und Prechtl sind für mich amüsant und bringen den heutigen Zeitgeist des Individualismus näher. Die drei Freunde gehören keineswegs zu den 08/15 Schülern. Sie sind für jeden Spaß zu haben, Grenzen ziehen ist ein Fremdwort und auf den Mund sind sie auch nicht gefallen. Authentisch und amüsant habe ich das Schulleben von Benedikt verfolgt. Um sein Schuljahr zu bestehen kommt er auf fantasievolle Ideen, ist er bereit Sünden zu begehen und animiert sich zum Lügen. Von dieser Sorte gehörte ich nicht, trotzdem fand ich es aufregend und lustig seinen Taten zu folgen.

Der Schreibstil ist abgedreht und fällt allein durch die unterschiedliche Groß- und Kleinschreibung auf. Aussagen werden verstärkt, in Frage gestellt und geben teilweise das Gefühl, als würde man ein Tagebuch in der Hand halten. Mit Kraftausdrücken wird nicht gespart und Gedanken von Benedikt werden offen mitgeteilt, was nicht immer mein Geschmack war, aber trotzdem zu seinem Charakter gepasst hat. Natürlich ist vieles überspitzt dargestellt und trifft nicht in allen Situationen zur heutigen Jugend zu. Die Leichtigkeit und den Zeitgeist hat der Autor dagegen absolut getroffen. Das Zitat zeigt es gut auf:

"Zugegeben, ich bin kein Crack auf dem Gebiet. Mädchen und ihre Gefühle ... die sind so ähnlich wie Mathe für mich. Schon beeindruckend irgendwie, aber vor allem halt schwer verständlich."

Ein Roman mit fantasievollen Jugendsünden, schwarzem Humor und einem verrückten Schreibstil!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Das Leben einer Papiermacherin

Das Geheimnis der Papiermacherin
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Der historische Roman "Das Geheimnis der Papiermacherin" wurde von der Autorin Andrea Bottlinger geschrieben und ist im Aufbau Verlag erschienen.

Die Papiermühle der Familie Pecht steht vor dem Ruin. ...

Der historische Roman "Das Geheimnis der Papiermacherin" wurde von der Autorin Andrea Bottlinger geschrieben und ist im Aufbau Verlag erschienen.

Die Papiermühle der Familie Pecht steht vor dem Ruin. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurden die Rohstoffe zur Herstellung des Papiers immer bescheidener und kostspieliger. Anna möchte das Unternehmen ihres Vaters retten, indem sie Lumpen von außerhalb sammelt. Doch die Tat kann hohe Strafen mit sich bringen und ausgerechnet für ihren größten Konkurrenten Bartholomäus kommt dies wie gerufen. Ungeahnt trifft Anna auf seinen attraktiven und lieben Bruder Johann, der ihr helfen möchte. Aber kann sie ihm trauen?

Die Autorin entführt den Leser nach Nürnberg in das Jahr 1621 und zeigt detailreich die damaligen Lebensverhältnisse. Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieg geht es der Bevölkerung schlecht und die Menschen kommen nur schwer über ihre Runden. Auch Annas Familie ergeht es so, weshalb Anna alles daran setzen möchte, um die Familientradition der Papiermacher weiterzuführen.

Anna ist für ihre jungen Jahre mutig, anspruchsvoll und sympathisch. Für den Erhalt des Unternehmens ist sie bereit zu kämpfen und schlägt sich als Frau tapfer. Ihre Stärke ist beeindruckend, sodass ich gerne ihren Taten gefolgt bin. Mit dabei ihre Freunde und den charmanten Johann, die ich ebenfalls nach wenigen Kapiteln in mein Herz geschlossen habe.

Außerdem taucht man als Leser wunderbar in das Leben einer Papiermacherin ein. Damals kein einfacher Beruf. Doch Anna steckt ihr ganzes Herzblut hinein. Neben der Papiermühle kommt es zu aufregenden Auseinandersetzung, Höhen und Tiefen und natürlich einem Hauch Liebe. Denn Johann ist zwar auf der Seite der Konkurrenz, geht aber Anna dennoch nicht aus dem Kopf. Die Mischung fand ich gelungen.

Ein tollbeschriebener und lebendiger Roman mit sympathischen Charakteren, einer fesselnden Handlung und eine märchenhafte Erzählung!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Ein gelungener Schweden-Krimi

Der Schmetterling
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Der Kriminalroman "Der Schmetterling" wurde von der Autorin "Gabriella Ullberg Westin" geschrieben und ist im Harper Collins Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Start einer Krimi-Reihe.

Heiligabend ...

Der Kriminalroman "Der Schmetterling" wurde von der Autorin "Gabriella Ullberg Westin" geschrieben und ist im Harper Collins Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Start einer Krimi-Reihe.

Heiligabend soll dieses Jahr etwas ganz Besonderes werden, da ist sich Mans sicher. Henna und ihre beiden Kinder warten bereits auf den Weihnachtsmann, doch Mans verspätet sich. Als es dann überraschend klingelt, erwartet Henna ihren Ehemann. Stattdessen trifft sie ihr Mörder an und wird vor den Augen ihrer Kinder ermordet.
Johann Rokka ist Kriminalpolizist und kehrt nach zwanzig Jahren zurück in seine Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden. Da Henna die Frau seines alten Freundes Mans war, übernimmt er den Mordfall. Die Verdächtigen sind verstreut und die Suche bleibt ungenau, bis es zu einem zweiten Mord kommt. Ob es wohl eine Verbindung gibt?

Der Schreibstil der Autorin ist bereits nach wenigen Seiten fesselnd, da der Mord schnell Fokus des Geschehens wird. Die Autorin wählt in dem Krimi ihren eigenen Wohnort, wodurch die Umgebung, aber auch die kalte Jahreszeit authentisch dargestellt wird. Durch die düstere Beschreibung und die Details der Gegend entsteht schnell die Atmosphäre mitten in Schweden zu sein.

Der Mord gibt Nervenkitzel, trotzdem sinkt die Spannung im Laufe der Handlung. Uninteressant ist die Geschichte dennoch nicht, weil der Fall in sich verschlüsselt ist und sich der Kriminalinspektor Johann Rokka mit der Ermittlung schwer tut. Johann besitzt Kontakt zum Ehemann und trifft somit bei den Verdächtigen auf einige bekannte Gesichter. Die Vermischung aus Beruf und Privat ist hier gelungen und zeigt, wie schwer sich so objektiv ermitteln lässt.

Außerdem hat die Autorin den Leser geschickt miteinbezogen. Die Frage nach dem Mörder bleibt bis zum Schluss erhalten und hält die Unterhaltung aufrecht. Zudem bleibt es spannend, was die Bedeutung des Titels "Der Schmetterling" hat. Diese Frage belassen die Neugier und bringen ein tolles Ende.

Ein spannender Mordfall mit fesselndem Schreibstil, einer gelungen Kulisse und interessanten Charakteren! Ich bin gespannt, ob es zu einer Fortsetzung kommt.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Eine Segelreise um die Welt

Blau Türkis Grün
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Das Buch "Blau Türkis Grün" ist ein gelungenes Segelbuch über die Reise von Mareike Guhr. Als Leser wird man ein Teil der Segelfahrt und kann die Momente nachempfinden. Die Eindrücke sind dabei atemberaubend.

Mareike ...

Das Buch "Blau Türkis Grün" ist ein gelungenes Segelbuch über die Reise von Mareike Guhr. Als Leser wird man ein Teil der Segelfahrt und kann die Momente nachempfinden. Die Eindrücke sind dabei atemberaubend.

Mareike Guhr ist Journalistin und möchte seit ihrer Kindheit den Traum vom Segeln um die Welt ermöglichen. Mit ihrem 50-Fuß-Katamaran macht sich Mareike mit ihrer wechselnden Besatzung auf die Fahrt. Das tiefblaue Meer strahlt Freiheit aus und die Küsten sind wunderschöne Anlaufstellen. Als Ziel: die drei Ozeane zu queren und die schönsten Orte der Welt zu besichtigen. In diesem Buch hält die leidenschaftliche Seglerin diese Momente fest.

Nach dem türkisfarbenen Cover bin ich bereits angetan und möchte mehr erfahren. Im Umschlag nimmt uns Mareike mit einer überschaubaren und schlichten Landkarte mit und zeigt ihre bereisten Routen auf. So habe ich als Leser den Überblick der Orte nie verloren. Neben bekannten Inseln, wie Bali und Haiti, stehen auch unbekannte Stopps an, die besonders interessant sind.

Die Segelsportjournalistin und Skipperin beginnt und beendet ihre Segeltour in ihrer Heimatstadt Hamburg. 2012 bis 2016 ist eine lange Zeit, bei denen man an viele Orte und Sehenswürdigkeiten gelangt. Die Hoch und Abs einer Segelfahrt auf dem weiten Ozean werden authentisch und fesselnd geschildert. Neben sonnigen Momenten sind auch einige stürmische Tage dabei, bei denen Mareike trotzdem nicht den Mut verliert. Die Motivation ist beeindruckend und interessant zu verfolgen.

Die einzelnen Kapitel widmen sich den unterschiedlichen Stopps und geben Einblick in die Kultur der Bevölkerung. Außerdem enthält das Buch Farbfotos, die die Faszination des Meeres zeigen. Manche Bilder sind nicht immer scharf erkennbar, aber sind dennoch schön anzusehen. Die Sehnsucht nach einer solchen Reise ist bei mir teilweise tatsächlich entstanden. In einem sogenannten Gedankensplitter erfährt man die Gedanken und Gefühle von Mareike, die immer wieder zwischen den einzelnen Kapitel zu finden sind.

Für Segelliebhaber sicherlich kein Kriterium, jedoch muss ich manche Fachwörter bemängeln. Da ich in dem Gebiet ahnungslos bin, habe ich manche Wörter nachschlagen müssen. Hier hätte ich mir eher ein kleines Verzeichnis mit wichtigen Wörtern zum Segeln gewünscht, was den Lesefluss verbessert hätte. Wer aber kleine Eckdaten zur Reise möchte, findet zum Ende ein kleines Interview.

Die Faszination des Meeres und der Segelreise ist atemberaubend gelungen. Die tollen Bilder laden zum Träumen ein und bringen den Leser näher an das Geschehen. Für Segelliebhaber sicherlich toll!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Einfach, modern und kreativ

Handlettering Alphabete
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Tanja Cappell ist ihrer Leidenschaft der Schönschrift nachgegangen und beweist in ihrem ersten Roman "Handlettering Alphabete", dass jeder Quereinsteiger und Anfänger es ganz ohne Talent ebenfalls schaffen ...

Tanja Cappell ist ihrer Leidenschaft der Schönschrift nachgegangen und beweist in ihrem ersten Roman "Handlettering Alphabete", dass jeder Quereinsteiger und Anfänger es ganz ohne Talent ebenfalls schaffen kann. Mit großen Illustrationen wird es einfach erklärt und ist nach wenigen Seiten gut zu verstehen.


Das Buch beinhaltet insgesamt 144 Seiten und zusätzlich zwei Poster zum Abpausen von Titeln und Buchstaben in verschiedenen Schriftarten. Nach einer Einleitung und 5 Kapitel fasst die Autorin kurz und kompakt die ersten Schritte des Handletterings zusammen.

Die Autorin garantiert sehenswerte Ergebnisse ohne jegliche Erfahrung in dem Bereich. Entscheidend ist jedoch das Üben! Denn ohne Üben und Geduld ist das moderne und ziemlich aktuelle Hobby gar nicht so einfach. Mit den Kapiteln bin ich dabei gut zurechtgekommen und habe schnell gemerkt, wie viele Materialien es eigentlich in dem Bereich gibt.

Neben dem klassischen Handlettering wird in diesem Buch auch das Brush Lettering, die Kalligrafie, das Digital Lettering und zum Schluss interessante Projekte erklärt. Übersichtlich sind diese Themen allemal, jedoch werden sie häufig nur angeschnitten und hätten ausführlicher sein können.

Die Tipps zu den Materialien finde ich großartig. So kann man als Anfänger sich das passende Werkzeuge schnell und einfach besorgen. Auch die Papier-Empfehlung finde ich aus eigener Erfahrung toll. Zu jedem Lettering wird eine Aufwärmphase empfohlen, die für mich etwas zu kurz war. Auch die Vorbereitung zu bestimmten Zeichnungen haben mir gefehlt. So fand ich zwar die Bilder der Kunstwerke toll, konnte sie aber nur schwer nachverfolgen.

Die Projekte zum Schluss finde ich einfallsreich und kreativ. Hier kann man sich auch als Anfänger austoben und etwas für den eigenen Bedarf erschaffen. Die Anleitungen fand ich hier anschaulich erklärt. Die Erklärungen in ein Buch zu bekommen, ist natürlich nicht einfach. Da muss man noch zur Fortsetzung greifen.