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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2018

Poetisch, aber keine Spannung

Der Duft des Lebens
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"Der Duft des Lebens" ist ein Roman von der Autorin "Clara Maria Bagus", der im "Ullstein Verlag" erschienen ist. Es ist eine unscheinbare Geschichte, die durch ihre märchenhafte Erzählung fasziniert. ...

"Der Duft des Lebens" ist ein Roman von der Autorin "Clara Maria Bagus", der im "Ullstein Verlag" erschienen ist. Es ist eine unscheinbare Geschichte, die durch ihre märchenhafte Erzählung fasziniert.


Aviv, ein Glasbläser, erhält einen großen Auftrag von dem Arzt Kaminski. Innerhalb kurzer Zeit soll er fünfzig Glasfläschen herstellen. Kaminski möchte diese für Seelen verwenden und aus sich einen perfekten Menschen kreieren. Aviv findet Kaminskis geheimnisvolle Idee heraus und versucht die Seelen-Sammlung zu befreien. Doch wird er es mit Kaminski aufnehmen können...

Die Autorin Clara Maria Bagus erschafft eine faszinierende Geschichte, die tatsächlich Ähnlichkeit zu "Das Parfüm" vorweist. Im Vordergrund steht das Menschsein, die zugehörigen Seelen und die Vollkommenheit. Mit poetischer Sprache hat man das Empfinden, man liest ein Märchen.

Innerhalb der Handlung wird zwischen den Perspektiven von Aviv und Kaminski ständig gewechselt, sodass man beide besser versteht und ihre Absichten verfolgen kann. So hat man den Eindruck von einer gewissen Spannung. Durch die tiefgründige und detailreiche Erzählung der beiden Charaktere und das Menschsein regt der Roman zum Nachdenken an und beweist viele Weisheiten, die alltäglich einsetzbar sind. Schöne Zitate sind ein Teil der Geschichte und sind perfekt eingesetzt worden.

Obwohl mir die poetische Sprache und das Märchenhafte gefallen hat, bin ich trotzdem nicht mit der Geschichte warm geworden. Die ständigen Perspektivwechsel werden mit der Zeit langatmig und sorgen nicht für durchhaltende Spannung. Fesseln konnte mich der Roman nicht, da es zu vielen Wiederholungen kommt und ich den Eindruck hatte, ich würde mich in einer Endlosschleife befinden.


Tiefgründige Literatur und traumhafte Zitate, jedoch keine erhoffte Spannung und zu große Vorahnung. Die märchenhafte Erzählung wurde durch langatmige Pausen anstrengend!

Veröffentlicht am 29.10.2018

Italien-Krimi mit verzögerter Spannung

In Schönheit sterben
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"In Schönheit sterben" wurde von dem Autor "Stefan Ulrich" geschrieben und ist der zweite Fall von Lokalreporterin Giada Bianchi und ihrem Freund Robert Lichtenwald. Erschienen ist der Kriminalroman im ...

"In Schönheit sterben" wurde von dem Autor "Stefan Ulrich" geschrieben und ist der zweite Fall von Lokalreporterin Giada Bianchi und ihrem Freund Robert Lichtenwald. Erschienen ist der Kriminalroman im "Ullstein Verlag".


Der reichte Kunstsammler Colosanti wird in seiner Wohnung getötet. Alles weist auf ein mysteriöses Verbrechen, denn den Gerüchten zufolgen hat der Mord einen Zusammenhang zu einer antiken Statue des Adonis. Die Lokalreporterin Giada Bianchi und ihr Freund Robert Lichtenwald nehmen sich der Sache an und ermitteln auf eigene Faust. Doch was hat das Schicksal der jungen Römerin Donatella Fortunata damit zu tun? Ein verzwicktes Geheimnis gibt es zu lüften...

Die Leseprobe verspricht Unterhaltung, aktionsreiche Situationen und die dazugehörige Spannung. Der Vorgänger ist eine klare Empfehlung, nachdem ich andere Meinungen gelesen habe. Da ich ohne Vorahnung an die Geschichte getreten bin, habe ich meine Zeit gebraucht um die Zusammenhänge zu verstehen.

Der Schreibstil des Autor ist interessant und besonders die italienische Atmosphäre wurde detailtreu geschildert. Dass der Autor einige Jahre in Italien gelebt hat, merkt man bei den ganzen Orten, Sehenswürdigkeiten und Namen an. So habe ich gleich zu Beginn ein authentisches Erlebnis.

Die Charaktere Giada und Robert finde ich sympathisch und werden locker beschrieben. Ihre Art ist lebensfroh und dynamisch. Speziell Giada lässt sich nicht aus der Ruhe bekommen und begibt sich somit leichtsinnig in Gefahr. Die Perspektiven der beiden Protagonisten werden regelmäßig gewechselt, somit bleibt meine Neugier erhalten.

Die Spannung fehlte mir jedoch im Laufe der Handlung. Erst zum Ende erlangt der Leser spannende und packende Szenen. Fesselnd sind die Ereignisse, trotzdem habe ich schon frühzeitig ein Ende erahnen konnte. Auch die Tiefgründigkeit fehlt mir an manchen Stellen. Die kunsthistorischen Fakten zu den Statuen und antiken Daten hätten für mich ausführlicher sein können. Hier wurde es nur oberflächlich angeschnitten.

Als Urlaubslektüre sicherlich eine toller Krimi mit Leichtigkeit und guter Unterhaltung. Spannung bleibt aber eher im Hintergrund!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Die Suche nach Walter

Walter muss weg
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Das Buch "Walter muss weg" ist der Start der neuen Krimi-Reihe von dem Autor Thomas Raab und ist im festen Einband erhältlich.

Der ländliche Ort Glaubenthal strahlt Harmonie und Erholung aus. Neben seiner ...

Das Buch "Walter muss weg" ist der Start der neuen Krimi-Reihe von dem Autor Thomas Raab und ist im festen Einband erhältlich.

Der ländliche Ort Glaubenthal strahlt Harmonie und Erholung aus. Neben seiner wunderschönen Landschaft und einem Wald, hat es das Dorf jedoch in sich. Hannelore Huber bekommt es auf der Beerdigung ihres Mannes Walter am eigenen Leib zu spüren. Ihre Vorfreude auf das Witwenleben wird bereits nach kurzer Zeit gestört, denn im Sarg befindet sich nicht Walter, sondern eine falsche Leiche. Das gibt es doch nicht. Wer ist der Tote im Sarg und wo steckt Walter?

Thomas Raab erschafft auf humorvolle Weise einen idyllischen Ort, der perfekt für einen neuen Krimi ist. Mit seinem witzigen Schreibstil und außergewöhnlichen Charakteren beweist er Unterhaltung. Die verknotete Handlung und die dazugehörige Spannung haben mich hingegen nicht fesseln können.

Passend zum sarkastischen Humor ist die Hauptperson Hannelore Huber, auch Hanni genannt, gelungen. Ihre schräge und teilweise bissige Art ist dabei gewöhnungsbedürftig. Zu Beginn fand ich ihr Verhalten ehrlich und authentisch. Im Laufe der Handlung erfährt man mehr über ihre privaten Gründe und kann ihr Auftreten besser nachvollziehen. Trotzdem wirkte es häufig zu gewollt, was die Leichtigkeit der Geschichte nimmt.

Neben der Huber wird auch das Dorf in überspitzter Form dargestellt. Somit kommen auch skurrile Personen in den Vordergrund und spielen eine entscheidende Rolle, wodurch die Stimmung aufgehellt wird. Die regionale Atmosphäre mit Dialekt und Kultur kommen dabei realistisch zur Geltung. Durch die teilweise abgedrehten Charaktere ist für mich der Krimi eher in den Hintergrund getreten. Spannend und zum Miträtseln habe ich den Roman nicht empfunden.

Eigentlich eine interessante Idee und mit Hannelore eine amüsante Protagonistin, aber insgesamt nicht überzeugend. Die Geschichte war einfach zu durcheinander und die Beschreibung zu gewollt!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Unspektakulär trotz Humor

Ein besoffener Bär im Bergwerkswald
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Der Roman "Ein besoffener Bär im Bergswald" wurde von dem Autor "Petteri Nuottimäki" geschrieben und ist im "Harper Collins Verlag" erschienen.

Der kleine Ort bei Bergslagen wird durch die hohe Arbeitslosigkeit ...

Der Roman "Ein besoffener Bär im Bergswald" wurde von dem Autor "Petteri Nuottimäki" geschrieben und ist im "Harper Collins Verlag" erschienen.

Der kleine Ort bei Bergslagen wird durch die hohe Arbeitslosigkeit geplagt und besteht nur durch eine zusammengefallene Stadt. Erst durch das verschwommene Handy-Video von dem Sohn des Bürgermeisters Per beginnt die Gemeinde wieder an zu strahlen. Doch was steckt hinter dem verwackelten Video? Ist es ein Elch, ein Bär oder etwas ein Elefantenbaby? Die Bewohner der Stadt können sich vor den zahlreichen Touristen kaum retten. Bürgermeister Per ist voller Aufruh und muss das Herausfinden der Wahrheit verdrängen.

Ein humorvoller und unterhaltsamer Einstieg bestätigt das ausgefallene Cover und die interessante Inhaltsangabe. Der Autor erschafft eine Geschichte, die nicht besser zum heutigen Zeitgeist passen könnte. Die Charaktere und dessen Lebenseinstellungen werden auf überspitzte Art dargestellt und bringen auch mich zum Schmunzeln. Besonders zu Anfang wird durch die großen Gerüchte für Neugier und Spannung gesorgt.

Der Schreibstil ist schlicht, hat aber trotzdem Potenzial. Mit skandinavischen Humor und einer Leichtigkeit fühlt man sich mit den Bewohnern des Ortes vertraut. Der Hauptcharakter und Bürgermeister Per ist sympathisch. Bei den Komplikationen kann man sich in seine Situation authentisch hineinversetzen und seinen Gedankengängen folgen.

Trotzdem muss ich sagen, dass die Unterhaltung nicht bis zum Schluss garantiert werden kann. Bereits nach den ersten Kapiteln ist unklar, welche Ereignisse noch folgen sollen. Das Thema rund um das Video steht im Vordergrund, wird aber viel zu umfangreich erzählt. Stattdessen habe ich mir spannende Wendungen gewünscht, die leider nicht vorkamen. Dadurch blieb zum Schluss die Spannung aus.

Obwohl der Leser auf amüsante Weise in die Geschichte integriert wird und die Charaktere mir ans Herz gewachsen sind, konnte ich mich das Buch nicht überzeugen. Der schwarze Humor ist nach meinem Geschmack gewesen. Jedoch konnte das Ende nicht mit dem Einstieg mithalten. Eindeutig ausbaufähig gewesen!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Handlung langatmig, trotz guter Idee!

Vier.Zwei.Eins.
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Der Thriller "Vier. Zwei. Eins." wurde von der Autorin und Journalistin Erin Kelly geschrieben und ist im "S. Fischer Verlag" erschienen.

Kit und Laura erleben 1999 in Cornwall gemeinsam eine totale ...

Der Thriller "Vier. Zwei. Eins." wurde von der Autorin und Journalistin Erin Kelly geschrieben und ist im "S. Fischer Verlag" erschienen.

Kit und Laura erleben 1999 in Cornwall gemeinsam eine totale Sonnenfinsternis. Bei der Dämmerung bemerkt Laura einen Schatten und wird daraufhin Zeugin einer brutalen Vergewaltigung. Ihr Mann ist anderer Meinung. Auch der Beschuldigte streitet die Tat ab. Doch wer sagt nun die Wahrheit? Das Opfer Beth schweigt und schleicht sich unbemerkt in den Alltag von Laura und Kit. Die Bedrohung nimmt seinen Lauf, nachdem Beth 15 Jahre später wieder vor dessen Tür steht.

Der Einstieg in die Handlung ist fesselnd und nervenaufreibend, wodurch mich die Leseprobe direkt überzeugt hat. Gleich zu Beginn befindet man sich mitten im Geschehen, erlebt die brutale Erkenntnis von Laura. Erhofft habe ich mir dadurch einen packenden Thriller, der es leider nicht geworden ist.

Die Zeitsprünge sind zwischen dem Jahr 1999, in dem die Tat geschehen ist und 2015, wo Laura und Kit unter falschem Namen untertauchen und ihr Leben ohne die Vergangenheit weiterleben wollen. Außerdem wechseln die Perspektiven der Personen innerhalb der Kapitel, sodass man Einblicke in die Gedanken der Charaktere erhält. Auch die Sonnenfinsternis bleibt bis zum Ende Teil des Geschehen, was eigentlich ein interessantes Detail ist.

Als Leser findet man die Frage nach der Wahrheit spannend und aufregend. Da zwei Wahrheiten aufeinander treffen und die Personen nicht immer durchschaubar sind, ist es nicht leicht die Lüge zu entlarven. Trotzdem fehlt die Spannung nach dem guten Start. Die Szenen sind langatmig und schleppend. Schnell war mir das Ende klar. Auch die Inhaltsangabe greift viel vor, wodurch die Hälfte des Buches bereits bekannt ist. Bei einem so dicken Buch echt schade.

Die Geschichte hat eine interessante Idee, gut beschriebene Charaktere und eine spannende Thematik. Fesseln oder herausstechend ist der Thriller durch seine geringe Spannung leider nicht!