Überraschende Steigerung
Hate NotesAls Charlotte in einem Second Hand Shop ein Brautkleid ersteht, obwohl sie es gar nicht bräuchte, findet sie dort eine geheime Botschaft an die ursprüngliche Besitzerin. Sie macht den Urheber der Botschaft ...
Als Charlotte in einem Second Hand Shop ein Brautkleid ersteht, obwohl sie es gar nicht bräuchte, findet sie dort eine geheime Botschaft an die ursprüngliche Besitzerin. Sie macht den Urheber der Botschaft ausfindig und beginnt für ihn zu arbeiten. Reed stellt sich als ziemliches Ekel heraus, hinter dessen Fassade Charlotte mit allen Mitteln blicken möchte.
Klappentext und Cover machten auf mich den Anschein, als hätten wir hier eine Liebesgeschichte, deren Handlung viel in der horizontalen Lage stattfinden würde. Wenn dies gut gemacht ist, dann haben auch diese Bücher ihre Berechtigung.
Auf den ersten 100 Seiten hatte ich allerdings nicht unbedingt den Eindruck, als wäre die Geschichte bzw. deren Charaktere eine Bereicherung für mein Buchregal.
Ich hatte definitiv meine Schwierigkeiten mit Reed und Charlotte. Sie erschienen mir zu aufgesetzt. Reed war zu perfekt und zu ungehobelt, während Charlotte ein heißer Feger à la Marylin Monroe war, der allerdings einen ziemlich Dachschaden hatte. Irgendwie gab es nur diese zwei Attribute bei beiden und das war mir zu überspitzt.
Erst im Laufe der Handlung entfalteten die Figuren für mich ihren vollen Charme und plötzlich mochte ich alles, was ich zuvor so nervig fand. Reed und Charlotte haben eine kuriose Verbindung, die einen Schlagabtausch nach dem nächsten bereithielt. Ihre Verbindung ist sehr lange rein verbal, was ich sehr erfrischend und nicht langweilig fand. Während Cover und Klappentext etwas anderes versprachen, wird es erst sehr spät zwischen beiden ans Eingemachte gehen.
In der zweiten Hälfte des Buches kommt auch noch eine emotionale und ernsthafte Komponente hinzu, die der Geschichte sehr gut zu Gesicht stand. Die Thematik und wie sie am Ende auserzählt wurde, berührte mich so sehr, dass ich am Ende ein paar Tränen verdrücken musste.
Nach einigen Startschwierigkeiten hatte ich nicht mehr gerechnet, dass mich "Hate Notes" von Vi Keeland und Penelope Ward so sehr mitreißen würde. Aus nervigen Spleens wurden liebenswerte Marotten und eine Handlung, die mich am Ende noch sehr berührte.