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Veröffentlicht am 11.11.2018

Ein typischer Jennerwein. Abwechslungsreich, humorvoll und wunderbar originell.

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Für ihre Weihnachtsfeier hat sich die legendäre Mordkommission IV um Kommissar Jennerwein etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein gemütliches Beisammensein hoch in den Bergen mit einem Feuer am Kamin, lustigen ...

Für ihre Weihnachtsfeier hat sich die legendäre Mordkommission IV um Kommissar Jennerwein etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein gemütliches Beisammensein hoch in den Bergen mit einem Feuer am Kamin, lustigen Geschichten und leckerem Glühwein, der sie ordentlich in Stimmung bringt. Doch kaum hat das Hüttengaudi begonnen und Jennerwein die erste Anekdote aus seiner Schulzeit erzählt, muss er erkennen, dass ein Attentäter unter den Gästen ist. Und ohne, dass er es verhindern kann, befinden sich schon bald alle Anwesenden in Gefahr, während Jennerwein auf ungewöhnliche Weise die lebensgefährliche Situation zu meistern versucht.

"Im Schnee wird der Tod nicht kalt" ist der elfte Fall mit einem arg verschnupften Kommissar Hubertus Jennerwein und seinem Team, das schon einige Verbrecher zur Strecke gebracht hat. Schon allein deshalb wird es endlich Zeit, sich privat besser kennenzulernen, was am Besten während einer zünftigen Weihnachtsfeier geht. Aber nicht nur Jennerwein und seine Kollegen finden sich am ersten Weihnachtsfeiertag in der idyllisch gelegenen Berghütte ein. Auch der abtrünnige Stengele ist dabei sowie die Gerichtsmedizinerin mit ihrem neuen Freund und Polizeioberrat Dr. Rosenberger, der einen Überraschungsgast angekündigt hat. Eine bunte Truppe, die beste Unterhaltung verspricht, während draußen im Schnee einige weitere Gestalten zugange sind.

Die zu einem unvorhersehbaren Drama führenden Ereignisse werden aus verschiedenen Erzählperspektiven heraus und in mehreren Handlungssträngen erzählt. Wobei die katastrophalen Ereignisse in der Berghütte und Jennerweins zum Besten gegebener Stinkbombenfall den Hauptteil bestreiten. Darüber hinaus gibt es jede Menge Überraschungen, eine ordentliche Portion Klamauk und einige skurrile Gestalten. Wie auch eine Plätzchenlieferung von den legendären Graseggers oder einen im Stich gelassenen Ehemann, der im Biersud zu ertrinken droht. Eine wunderbar unterhaltsame Mischung, die einen Kriminalfall beschert, der es in sich hat und um interessante Informationen zu verschiedenartigen Mordmethoden, bekannten Bombenlegern und explosiven Pulvermischungen ergänzt worden ist.

Fazit:
Ein typischer Jennerwein. Abwechslungsreich, humorvoll und wunderbar originell.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Ein packender True-Crime-Thriller

Die Elemente des Todes
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Hauptkommissar Larsen Kiefer ermittelt in einer Serie von Morden, deren Täter äußerst brutal zuwerke geht. Mal wird das Opfer erwürgt und in einem See versenkt. Ein anderes Mal es in einer Hebebühne qualvoll ...

Hauptkommissar Larsen Kiefer ermittelt in einer Serie von Morden, deren Täter äußerst brutal zuwerke geht. Mal wird das Opfer erwürgt und in einem See versenkt. Ein anderes Mal es in einer Hebebühne qualvoll zerquetscht. Und obwohl der Bremer Profiler zu wissen glaubt, wer hinter den perfide verüben Verbrechen steckt, gelingt es ihm nicht, den Drahtzieher zu stellen. Denn zum einen ist die Beweislage viel zu dünn, zum anderen hat er es mit einem Menschen zu tun, der über eine hohe Intelligenz verfügt. Deshalb setzt Larsen Kiefer alles daran, in dessen Gedankenwelt vorzudringen, um die krankhaften Fantasien besser zu verstehen. Ein Bemühen, das ganz allmählich Früchte trägt, während die Zeit bis zum nächsten Mord immer knapper wird.

"Die Elemente des Todes" ist ein mitreißender Thriller, der auf wahre Verbrechen beruht, die in der Mitte der Neunziger Jahre in Norddeutschland geschehen sind. Hier arbeitete der Kriminalist Axel Petermann als Leiter der Bremer Mordkommission und konnte während einer beachtlichen Laufbahn in 35 Berufsjahren mehr als 1000 Todesfälle zum Abschluss bringen. Eine stolze Bilanz, an der er interessierte Leser mit seinen Büchern teilhaben lässt. Diesmal allerdings hat der erfahrene Profiler die brisanten Fälle nicht alleine zu Papier gebracht, sondern sich mit Claus Cornelius Fischer einen erfahrenen Roman-und Drehbuchautor als Unterstützung geholt. Eine Zusammenarbeit, die auf jeder Seite zu spüren ist und aus den von ihm gewohnten Sachbüchern mit wahren Verbrechen einen spannenden True-Crime-Thriller werden lässt.

Die Ereignisse rund um die authentische Mordserie werden aus verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven heraus erzählt. So beginnt das Buch nach einer erschreckenden Selbstbeschreibung des Täters mit dem im Sommer 1996 verübten Mord, um nachfolgend über die Ereignisse vor und nach der grausamen Tat zu berichten. Dazu kommen neben dem Haupttäter und seinen Handlangern auch eine gute Freundin und weitere Figuren im Umkreis der Täter zu Wort. Wie auch der ermittelnde Hauptkommissar Larsen Kiefer, der sich als zuständiger Kriminalist bis hin zur Selbstaufgabe in den verzwickten Fall verbeißt. Schon allein deshalb fiebert der Leser Seite für Seite mit, ist geschockt von der offen zutage tretenden Brutalität und hofft, dass dem unerträglichen Grauen bald ein Ende gemacht werden kann.

Fazit:
Ein packender True-Crime-Thriller, der den Leser erschreckend tief in die kranke Psyche zweier Mörder blicken lässt und gleichzeitig einen guten Einblick in die aufopferungsvolle Arbeit von Mordermittlern gewährt. Eine unbedingte Empfehlung für Thrillerleser, die interessiert an fiktiven Geschichten rund um authentische Kriminalfälle sind.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Ein eindringlicher Grönlandthriller, der Missstände schonungslos an den Pranger stellt

Eisrot
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Der dänische Journalist Matthew Cave wird nach der Entdeckung eines mumifizierten Körpers zu den Eisfeldern Grönlands geschickt, um über den sensationellen Fund zu berichten. Doch schon am nächsten Tag ...

Der dänische Journalist Matthew Cave wird nach der Entdeckung eines mumifizierten Körpers zu den Eisfeldern Grönlands geschickt, um über den sensationellen Fund zu berichten. Doch schon am nächsten Tag sind seine Fotos gestohlen und auch die Mumie gibt es nicht mehr. Dafür wird auf dem Eis ein toter Polizist entdeckt, der brutal aufgeschlitzt und ausgeweidet worden ist. Matthew, der über diesen Vorfall Schweigen bewahren muss, erhält einen gut gemeinten Tipp, der auf eine Mordserie in den Siebziger Jahren verweist. Und kaum geht er diesem nach, stößt er auch schon auf eindeutige Parallelen zu dem aktuellen Fall und kommt nach einigen Nachforschungen einer Mordserie auf die Spur, die ungeheuerliche Ausmaße besitzt.

Mads Peder Nordbo ist ein dänischer Autor, der in der Hauptstadt von Grönland lebt und fasziniert von der arktischen Landschaft und ihrer Schönheit ist. Aber auch die dunklen Seiten des hoch im Norden liegenden Landstrichs sind ihm nicht fremd, von denen eine stets lauernde Gefahr ausgeht. So verarbeitet er eine Reihe an Verbrechen in diesem Buch, die es tagtäglich auch in der von Eis und Kälte heimgesuchten Insel gibt. Dabei nennt er schonungslos die grausamen Details und lässt seine Hauptfiguren ein wahres Martyrium durchleben, das sie dicht ihre Grenzen treibt. In zwei Zeitebenen und aus der Sicht zweier völlig unterschiedlicher Ermittler erzählt, ist der Leser zum einen während der Nachforschungen des Journalisten Matthew im Jahr 2014 hautnah dabei, während er zum anderen gleichzeitig mit ihm in einem Tagebuch aus dem Jahr 1973 liest, das von dem spurlos verschwundenen Polizisten Jakob Pederson stammt.

Der Schreibstil von Mads Peder Nordbo ist rasant und lässt den Leser nur so über die Seiten fliegen. Mit bildhaften Beschreibungen und auf das Wesentliche beschränkte Dialoge baut er eine Atmosphäre auf, die genau wie das Klima in Grönland faszinierend und eisig ist. Ein Gegensatz, der auch in der Auswahl der Figuren zum Tragen kommt. So arbeiten ein unbescholtener Journalist und eine verurteilte Mörderin zusammen, um einigen von einflussreichen Leuten vertuschten Morden auf den Grund zu kommen. Dadurch bleiben aber einige der eine Rolle spielenden Charaktere sehr blass, weil das Hauptaugenmerk der Handlung auf die zum Teil katastrophalen Zustände in der nach außen hin unbescholtenen und farbenfrohen Stadt gelenkt worden sind.

Fazit:
Ein eindringlicher Grönlandthriller, der Missstände schonungslos an den Pranger stellt und mit einem wendungsreichen Plot, einer fesselnden Atmosphäre und interessanten Figuren wunderbar spannend unterhält.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Ein spannender Fall für die beiden Kultkommissare

Zorn - Lodernder Hass
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Hauptkommissar Claudius Zorn arbeitet nach einer schweren Verletzung im Innendienst und verbringt seine Tage damit, missmutig zu sein. Schließlich ist er nicht der Mensch, der sein Dasein am Schreibtisch ...

Hauptkommissar Claudius Zorn arbeitet nach einer schweren Verletzung im Innendienst und verbringt seine Tage damit, missmutig zu sein. Schließlich ist er nicht der Mensch, der sein Dasein am Schreibtisch fristen kann, da er den lästigen Papierkram über alle Maßen hasst. Aber auch Spaziergänge mag er nicht und trotzdem ist Claudius Zorn eines Abends in der Stadt unterwegs, wo er einen jugendlichen Brandstifter auf frischer Tat fassen kann. Dieser wird auch kurzerhand von der zuständigen Staatsanwältin Frieda Borck zu einem Psychologen geschickt, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Als dann jedoch ein Mitglied seiner Therapiegruppe stirbt und weitere Teilnehmer Drohungen erhalten, schleust sich Schröder undercover bei ihnen ein gerät in ungeahnte Gefahr.

"Lodernder Hass" ist der siebente Fall für das ungleiche Ermittlerteam Schröder und Zorn, das sich trotz unüberbrückbar scheinender Gegensätze wunderbar ergänzt. Denn während Zorn über alles und jeden ausgiebig lamentiert, nimmt der dicke Schröder die Dinge lieber in die Hand und setzt seine beachtliche Intelligenz zur Klärung der kniffligen Fälle ein. So auch diesmal, indem er sich in eine Gruppe von psychisch kranken Menschen begibt und sich neben ernsthaften Ermittlungen auch seinen eigenen Dämonen stellt. Allerdings geht der ungewöhnliche Einsatz schief und plötzlich ist sein Kollege Claudius Zorn nicht mehr faul und distanziert, sondern mit vollem Einsatz bemüht, dem in der Klemme sitzenden Chef beizustehen.

Stephan Ludwig versteht es, in seiner Serie um den bärbeißigen Zorn und den menschlichen Schröder eine ordentliche Portion trockenen Humor mit spannender Unterhaltung zu verbinden. Dazu wird der Leser neben amüsanten Dialogen mit einer Mordermittlung konfrontiert, die es in sich hat und bis ganz zum Schluss offenlässt, wer hinter den perfiden Verbrechen steckt. Und obwohl der Plot stellenweise etwas konstruiert erscheint und die beiden Kommissare gnadenlos überzeichnet sind, macht es Spaß, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Nicht zuletzt, weil Schröder Zorn trotz seiner schroffen Art verehrt, ihn aber gerne etwas zappeln lässt, während Zorn in Schröder einen Menschen sieht, den er akzeptieren kann und den er für die Kompensierung seiner Schwächen braucht.

Fazit:
Ein spannender Fall für die beiden Kultkommissare, der trotz einiger spaßiger Dialoge und merkwürdiger Verhaltenweisen angenehm tiefgründig ist und wunderbar unterhält.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Ein rasanter Thriller mit einer schonungslos brutal in Szene gesetzten Verbrechensserie

Schmerzmacher
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Clara Vidalis, Expertin für Forensik und Pathopsychologie beim LKA, ist mehr nur als geschockt, als die DNS von Ingo M. im Zusammenhang mit mehreren Tötungsdelikten sichergestellt werden kann. Denn der ...

Clara Vidalis, Expertin für Forensik und Pathopsychologie beim LKA, ist mehr nur als geschockt, als die DNS von Ingo M. im Zusammenhang mit mehreren Tötungsdelikten sichergestellt werden kann. Denn der Killer, der einst auch ihre Schwester brutal ermrodet hat, wurde nach seinem Tod in der Berliner Rechtsmedizin seziert. Aber nicht nur das Auftauchen seiner körperlichen Spuren entsetzt sie zutiefst. Auch die Tatsache, dass dessen Opfer aus ihren Gräbern verschwunden sind. Ein schrecklicher Albtraum, der kein Ende zu nehmen scheint und sie über kurz oder lang zu zerstören droht.

"Schmerzmacher" ist der sechste Fall für Hauptkommissarin Clara Vidalis, die sich mittlerweile von dem Verlust ihres Babys erholt hat und Mutter einer kleinen Tochter geworden ist. Ein Zeitsprung, der nur wenig Erklärung findet, dafür aber jede Menge Fragen aufwirft. Doch bevor der Leser nachgrübeln kann, was sich in den letzten Monaten ereignet hat oder wie die traumatisierte Polizistin mit ihrem Verlust umgegangen ist, wird er in eine rasante Ermittlung katapultiert, die mit einer Reihe an rätselhaften Suiziden seine volle Aufmerksamkeit verlangt.

Veit Etzold nimmt wie gewohnt in seinem Thriller keine Rücksicht auf die Psyche des Lesers und konfrontiert ihn mit schockierenden Einzelheiten und einer Sprache, die oft brutal und drastisch ist. Vor allem, wenn er ihn in die Gedankenwelt eines Killers blicken lässt oder ihn mit dessen abartigen Taten konfrontiert. Dadurch ist die Serie um Clara Vidalis und MacDeath nicht für jeden Thrillerfan geeignet, der mit Vorliebe gut durchdachte und wendungsreiche Mordgeschichten liest. Denn obwohl der "Schmerzmacher" mit einen superspannenden und unterhaltsamen Plot zu überzeugen weiß, spart er nicht mit abnormalen Handlungen und grauenvollen Details.

Die Figuren selbst sind mit Ausnahme des Täters wunderbar normal und in ihren Handlungen nachvollziehbar dargestellt. So bilden sie einen gelungenen Kontrast zu dem Bösen, das auf jeder Seite des Buches regelrecht spürbar ist. Aber auch die Glaubwürdigkeit bleibt nicht auf der Strecke. Denn in ihrer täglichen Arbeit bekommen es die verschiedenartigen Ermittler, Spurensicherer oder Rechtsmediziner mit verübten Verbrechen zu tun, die es auch im wahren Leben gibt. Ob vorgetäuschter Mord, Kindesentführung oder Leichenraub. Kein noch so übles Vergehen ist ihnen fremd und wartet darauf, entdeckt zu werden.

Fazit:
Ein rasanter und spannender Thriller, der mit einer schonungslos brutal in Szene gesetzten Verbrechensserie überzeugt und mit einer angenehm menschlichen Ermittlerin, die hoffentlich noch oft in Erscheinung tritt.