Profilbild von NicoleP

NicoleP

Lesejury Star
offline

NicoleP ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NicoleP über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2016

Achtung SPOILER - Zoo City

Zoo City
0

Johannisburg in der Gegenwart – und doch ist vieles anders. Straftäter sind an einem Tier zu erkennen, welches sie ständig bei sich führen müssen. Eine Art innere Verbindung lässt eine größere Entfernung ...

Johannisburg in der Gegenwart – und doch ist vieles anders. Straftäter sind an einem Tier zu erkennen, welches sie ständig bei sich führen müssen. Eine Art innere Verbindung lässt eine größere Entfernung zwischen Mensch und Tier nicht zu. Diese Menschen werden „Getierte“ genannt.

Nach dem Tod ihres Bruders wird Zinzi December zu einer solchen „Getierten“. Ein Faultier und die magische Fähigkeit, verlorene Dinge wiederzufinden, gehören nun zu ihrem Alltag. Zinzi hat bei ihrem Dealer Schulden, die sie bei ihm abarbeiten muss. Da erhält Zinzi den Auftrag das Pop-Sternchen Songweza zu finden. Sehr lukrativ, und daher nimmt sie den Auftrag an. Wie gefährlich sich die Suche entwickelt, kann Zinzi noch nicht ahnen.

Zoo City hat gute Ansätze. Die Idee, Verbrecher zu kennzeichnen, in dem ein Tier sie zukünftig begleitet, ist nicht schlecht. Doch warum erhält ein Getierter ein Faultier, einen Hund, eine Ratte, einen Schmetterling, einen Vogel oder was auch immer? Soll das Tier auf irgendeine Charaktereigenschaft hinweisen? Hierauf bekommt der Leser keine Antwort.

Von der im Klappentext beschriebenen „Wahrheit über die Getierten“ gibt es keine Spur. Die Protagonisten leben am Rande der Gesellschaft, und daher spielt die Geschichte größtenteils im entsprechenden Milieu ab. Wie die Menschen dort leben müssen, ist gut beschrieben und kann auch als Gesellschaftskritik verstanden werden. Die Autorin setzt dabei auf den Konflikt zwischen Getierten und Un-Getierten.

Empfehlen kann ich das Buch leider nicht.

Aufgrund der gut umgesetzten Gesellschaftskritik gibt es einen Bonuspunkt.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Geschmackssache

Hochland
0

Vier Menschen wollen in der einsamen und kargen Landschaft des isländischen Hochlandes campen. Hrafn, Anna, Egilt und Vigdís begeben sich mit einer Menge Alkohol und Drogen auf ihre Reise. Als dichter ...

Vier Menschen wollen in der einsamen und kargen Landschaft des isländischen Hochlandes campen. Hrafn, Anna, Egilt und Vigdís begeben sich mit einer Menge Alkohol und Drogen auf ihre Reise. Als dichter Nebel aufzieht, kommen sie von der Straße ab und verlieren am Ende ganz die Orientierung. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich eine Wand auf, und der Fahrer kann nicht mehr rechtzeitig bremsen.

Die Wand gehört zu einem einsam gelegenen Haus, dessen Bewohner vom Lärm aufgeschreckt nach draußen eilen. Die Reisenden dürfen bei dem seltsamen alten Paar übernachten. Doch aus einer Nacht sollen viele werden. Alle Versuche, zurück in die Zivilisation zu gelangen, scheitern.

Das alte Paar bleibt in der Geschichte im Hintergrund und taucht in der Geschichte eher selten auf. Was schade ist, denn die beiden sind interessante Figuren. Die Freunde können in ihrem Haus übernachten und sich frei bewegen, so als gäbe es die alten Herrschaften gar nicht. Dabei werden gerade diese von vielen Geheimnissen umgeben.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Obwohl die Handlung in der dritten Person geschrieben ist, wechselt die Sicht der Geschehnisse zwischen den vier Protagonisten. Jeder von ihnen erinnert sich an Begebenheiten aus seiner Vergangenheit und wie diese mit den anderen Personen verbunden ist. Leider schweifen diese Erinnerungen dermaßen ab, dass die eigentliche Handlung, nämlich das Stranden in der Einöde und die Versuche, von dort zu entkommen, in den Hintergrund gerät.

Im Klappentext lautet der Kommentar von Kristof Magnusson „ein faszinierendes Buch voller Schrecken, das sich aus unserer Realität speist und auf sie zurückverweist … beklemmend und hochspannend.“ Auf der Rückseite verspricht Gomorron Sverige „Dieser Mann beherrscht alle Schattierungen des Horrors … furchteinflößend“. Als ein Buch voller Schrecken oder Horror würde ich dieses Buch jedoch nicht beschreiben.

Die Geschichte dehnt sich wie Kaugummi, ist oft nur flach erzählt, und die Versuchung, das Buch abzubrechen, war enorm groß. Am Ende bin ich aber froh, doch durchgehalten zu haben. Somit habe ich das Geheimnis um das Haus und die einsame Gegend erfahren. Jedoch können diese paar Seiten am Ende des Buches nicht wieder gut machen, was Anfang und Mittelteil an Spannung fehlte. Auch der Schluss ist nicht das große „Aha-Erlebnis“. Auch hätte ich gerne mehr über die beiden Bewohner des Hauses erfahren. Die beiden Figuren kamen eindeutig zu kurz.

Aus der Idee, die diesem Buch zugrunde liegt, hätte man mehr machen können. Vielleicht haben die Kommentare auch falsche Erwartungen bei mir geweckt. Meiner Meinung nach ist dieses Buch eindeutig Geschmackssache.

Ich danke dem Bloggerportal und dem DVA Belletristik Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Naja...

Kalter Schmerz
0

Nic Caruana ist ein Killer. Seine Auftraggeber sind zwielichtige Personen. Eines Tages erhält er den Auftrag, die 16-jährige Tochter eines Waffenhändlers aufzuspüren. Diese ist verschwunden und wird kurz ...

Nic Caruana ist ein Killer. Seine Auftraggeber sind zwielichtige Personen. Eines Tages erhält er den Auftrag, die 16-jährige Tochter eines Waffenhändlers aufzuspüren. Diese ist verschwunden und wird kurz darauf tot aufgefunden. Ihre Eltern Pat und Claire geben Nic den Auftrag, den Mörder ihrer Tochter zu finden. Nic ist zudem fasziniert von dem Model Claire. Ein kaltes Wesen mit dunklen Seiten.

Um es kurz zu machen: Ich habe mich gezwungen, dieses Buch zu Ende zu lesen. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi und schweift immer wieder ab. Der Klappentext versprach einen guten Thriller, doch dieses Versprechen konnte die Geschichte nicht halten.

Hauptthema ist nicht die Suche nach dem Mörder der Tochter, sondern die spezielle Beziehung von Claire und Nic. Die kalte Seite, die Nic zum Killer macht, verwandelt sich im Zusammensein mit Claire in ein heißes Feuer. Und Feuer kann auch zerstören. Wären da nicht die Einblicke in Nics Vergangenheit und in seine Familie, das Buch hätte nur einen Stern erhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die schwarzen Wasser der Seine

Die schwarzen Wasser der Seine
0

In diesem Buch befinden sich die drei Erzählungen „Salut et liberté“, „Die Nacht der Babaren“ und „Fünf Francs das Stück“. In allen drei Fällen hat Kommissar Adamsberg die Hauptrolle. Mehr kann auch schon ...

In diesem Buch befinden sich die drei Erzählungen „Salut et liberté“, „Die Nacht der Babaren“ und „Fünf Francs das Stück“. In allen drei Fällen hat Kommissar Adamsberg die Hauptrolle. Mehr kann auch schon nicht mehr zu den Geschichten gesagt werden, da mit jeder näheren Beschreibung Spoiler-Gefahr besteht.

Leider habe ich zu keiner dieser drei Geschichten einen Zugang gefunden. Kommissar Adamsberg löst kleine „Fällchen“, die eher ruhig daherkommen. Da die Geschichten relativ kurz sind, eignet sich das Buch, um während eines kurzen Fluges oder einer Zugfahrt gelesen zu werden.

Vielleicht sind Kurzgeschichten auch einfach nicht mein Ding, und andere Leute sind von den Geschichten begeistert – es ist daher wohl reine Geschmackssache.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Naja...

Die schöne Diva von Saint-Jacques
0

Ein Baum, der plötzlich in ihrem Garten steht, macht der Sängerin Sophia Angst. Wo kommt er her? Niemand will ihn gepflanzt haben. Dann verschwindet Sophia spurlos. Ihre Nachbarn beginnen auf eigene Faust ...

Ein Baum, der plötzlich in ihrem Garten steht, macht der Sängerin Sophia Angst. Wo kommt er her? Niemand will ihn gepflanzt haben. Dann verschwindet Sophia spurlos. Ihre Nachbarn beginnen auf eigene Faust nachzuforschen, wo sie geblieben ist. Da die drei Nachbarn die Vornamen Marc, Mathias und Lucien tragen, bekommen sie den Spitznamen „Die drei Evangelisten“ verpasst. Sie stoßen auf einen alten Hass, und es folgen weitere Morde.

Der Roman plätschert ohne große Höhen oder Tiefen vor sich her. Auch kommt keine richtige Spannung auf. Mehr kann dazu schon fast nicht geschrieben werden, denn das Buch hat nicht überzeugt. Die Geschichte an sich hatte ihren Reiz und hätte sich zu einem spannenden Roman entwickeln können. Vielleicht finden andere Leser einen besseren Zugang zu dem Buch und haben ihren Spaß am Roman.