Spannende Unterhaltung!
Das Alphabet der SchöpfungDieser intelligente Wissenschaftsthriller bringt dem Leser die Themen Gentechnik und Ethik auf anschauliche Weise näher. Man wird unmittelbar mit der Frage allen Ursprungs konfrontiert: Was ist der Mensch? ...
Dieser intelligente Wissenschaftsthriller bringt dem Leser die Themen Gentechnik und Ethik auf anschauliche Weise näher. Man wird unmittelbar mit der Frage allen Ursprungs konfrontiert: Was ist der Mensch? Und wie weit darf er in die Natur eingreifen, wenn es um die Erschaffung von synthetischem Leben, Genveränderungen und die Zukunft unserer Spezies geht?
„Max sagt immer, Forschung braucht Freiheit.“ (S. 251)
„Die Natur findet ihren Weg.“ (S. 314)
Der sympathische Journalist Alex erhält von seinem alten Freund Max den Auftrag, ein Buch über das aufsteigende Unternehmen Phoenix, dessen Gründer Max ist, zu schreiben. Was zunächst spannend klingt, entpuppt sich schon bald zu einem wahren Albtraum. Auf den ersten Blick scheinen die Mitarbeiter des Konzerngiganten sympathisch und aufgeschlossen, doch bereits am ersten Tag erfährt er von einer der Angestellten, dass Phoenix etwas verheimlicht. Ihre Aussage wird bekräftigt, als man ihm einen Aufpasser an die Seite stellt, der ihn permanent verfolgt und jeden seiner Schritte kontrolliert. Unerwartet wird eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, bei denen Alex auf ein geheimes, ethisch höchst umstrittenes Projekt stößt und dadurch selbst ins Fadenkreuz der Geheimnisbewahrer gerät.
Die Autorin erzeugt mit ihrer Geschichte zu diesem wichtigen Zukunftsthema beim Leser ein beklemmendes Gefühl. Die wissenschaftlichen Details sind leicht verständlich verpackt und daher auch für Laien gut nachzuvollziehen. Es gibt einige Handlungsstränge, die stellenweise für Verwirrung sorgen, sich im weiteren Verlauf und zum Ende hin jedoch weitestgehend logisch zusammenfügen. An manchen Stellen hätte ich mir doch mehr Aufklärung gewünscht, letztendlich war dies ein kleiner Störfaktor.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, leider habe ich einen durchgängigen Spannungsbogen vermisst.
Das düstere Cover ist fast komplett in schwarz gehalten, nur mit wenig rot und lila durchzogen. Schrift ist weiß und strukturiert, was sehr elegant wirkt.
Die Internetpräsenz dieses Thrillers erscheint mir leider überflüssig. Sicherlich soll sie dem Leser vermitteln, um was es in "Das Alphabet der Schöpfung" in etwa geht. Doch all diese Informationen findet man mühelos im Klappentext. Abgesehen von dem wirklich gut gelungenen Webdesign, fand ich auf der Seite nichts, was mich über die gängigen Buchinformationen hinaus interessiert hat.
Fazit: Ein empfehlenswerter Thriller, der mich zum Nachdenken anregen konnte. Für meinen Geschmack hätte der wissenschaftliche Teil zum Thema Genetik etwas ausführlicher sein können. Außerdem wäre es hilfreich gewesen, einigen Protagonisten mehr Tiefgang zu verleihen.
(Claudia G., Juliette M. B., Recensio Online)