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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2018

leicht verständlich und hilfreich

Der Ernährungskompass
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Bas Kast hat sich aus gesundheitlichen Gründen dem Thema Ernährung gewidmet und seine Recherchen, Erkenntnisse und persönliche Umsetzungen in der Ernährung gut verständlich zusammengefaßt.

Dabei beleuchtet ...

Bas Kast hat sich aus gesundheitlichen Gründen dem Thema Ernährung gewidmet und seine Recherchen, Erkenntnisse und persönliche Umsetzungen in der Ernährung gut verständlich zusammengefaßt.

Dabei beleuchtet er verschiedene Diäten, wie Low carb, Low fat oder Atkins, geht auf Unverträglichkeiten ein, genauso, wie auf Wirkmechanismen im Körper, auf benötigte Inhaltsstoffe
und Nahrungsgruppen. Sehr gut gefällt mir, dass immer wieder betont wird, dass man nicht blind einem Diätprogramm folgen soll, wenn man abnehmen möchte, sondern herausfinden sollte, was im Rahmen des Empfehlenswerten für einen selbst genau das Richtige ist, um abzunehmen UND gesund alt zu werden. In vielen Punkten wird, auch altersspezifisch, darauf eingegangen, wie man durch bestimmte Nahrungs- oder Genussmittel eben genau altersbedingten Krankheiten paroli bieten kann.

Das Buch bietet jede Menge Studien samt Auswertung, Diagramme, eigene Erkenntnisse und Bemühen, wobei ich manchesmal den Eindruck einer Fleißarbeit hatte. Vieles wurde aneinandergereiht, kapitelweise betrachtet und dann auf den letzten Seiten nochmals zusammengefaßt.

Erstaunlich finde ich, dass im Anhang mit Literaturhinweisen persönliche Rezepte, wie die eines selbstgebackenen Brotes oder zubereiteten Hummus, einfach miteinsortiert wurden und die Liste ein wenig verlängern.

Insgesamt spricht mich das Buch sehr an; die vielen Erklärungen finde ich schon recht aufwendig. Obwohl ich bereits einige Bücher zu diesem Thema gelesen habe, waren für mich persönlich auch völlig neue Zusammenhänge plausibel dargestellt und erklärt worden. Um auf eine gesündere Ernährung umzustellen, bietet dieses Buch viele Informationen und Anleitungen, leicht verständlich und hilfreich.

Veröffentlicht am 17.12.2018

wunderschön erzählt und illustrierrt, aber zutiefst traurig - nicht zwingend eine Weihnachtsgeschichte

Die Schneeschwester
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Julian, der am Heiligabend 10 Jahre alt wird, hat im Sommer seine fast sechzehnjährige Schwester Juni verloren, die einer Lungenentzündung erlag; zwischen den Zeilen liest man heraus, dass sie wohl magersüchtig ...

Julian, der am Heiligabend 10 Jahre alt wird, hat im Sommer seine fast sechzehnjährige Schwester Juni verloren, die einer Lungenentzündung erlag; zwischen den Zeilen liest man heraus, dass sie wohl magersüchtig gewesen sein könnte. Seitdem leben die Eltern in ihrer Trauer und Lethargie, seine kleine Schwester Augusta hat sich auch verändert. Die drei werden von Julian als Kopien ihrerselbst bezeichnet, die so irreal wirken und ihn hilflos zurücklassen. Als Julian die lebensfrohe und ausgelassene Hedvig kennenlernt, blüht er in ihrer Gegenwart förmlich auf; sie begeistert ihn mit ihrer Lebensfreude samt Weihnachtsstimmung und steckt ihn damit ein wenig an. Dennoch hat auch sie ein trauriges Geheimnis, eine große Angst und einer Situation, der sie sich wohl stellen muß, und Julian wird am Heiligabend einiges zurechtrücken....

Die Geschichte wird in 24 Kapiteln erzählt und man könnte zunächst annehmen, es handele sich um einen Adventskalender, der ein Kapitel für jeden Tag bereithält. Schon alleine, weil die letzten beiden Kapitel Geschehnisse am Heiligabend beinhalten, erscheint mir dieser Einsatz als nicht ganz so glücklich, aber auch inhaltlich würde ich die Geschichte als schwere Kost bezeichnen. Als Altersempfehlung habe ich immer wieder „ab 10 Jahre“ gelesen, wobei ich selber diese Grenze für zu niedrig einschätzen würde; aber es mag, wie sonst auch, einzelne in diesem Alter geben, für die diese Angabe stimmig sein wird.

Die Geschichte der Schneeschwester selber wurde sehr ergreifend erzählt; wer von Maja Lunde bereits die Geschichten der Bienen und des Wassers geleseen hat, kennt ihren außergewöhnlichen Stil, Probleme anzusprechen und von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu erzählen.
So würde ich, auch wenn die Geschichte der Schneeschwester zur Weihnachtszeit spielt, sie nicht als Weihnachtsgeschichte bezeichnen. Sowohl die ausgesprochen ausgefeilte und emotionale Erzählung als auch die wunderschöne Illustration haben mich sehr angesprochen und manchesmal zu Tränen gerührt. Wie schon erwähnt, empfinde ich den Inhalt als schwer und traurig; es geht um den Verlust eines geliebten Menschen, die Trauerbewältigung und letztendlich auch um Phasen des Sterbens, samt der Akzeptanz des Todes. Das würde ich in der Weihnachtszeit wahrscheinlich nur bewußt mit Kindern lesen, wenn wir selber betroffen wären; ansonsten würde ich ein derart schwieriges Thema nicht unbedingt zu Weihnachten wählen.

Veröffentlicht am 11.12.2018

wahrscheinlich für Nutzer des Keramikgrills ein Must Have

Keramisch Grillen in Perfektion
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Bei den vier Autoren handelt es sich um ausgebildete Köche, die die Bandbreite des Einsatzes ihres Lieblingsgrills beim direkten und indirekten Grillen, Smoken und Garen auf dem Keramikgrill zeigen wollen.

Zunächst ...

Bei den vier Autoren handelt es sich um ausgebildete Köche, die die Bandbreite des Einsatzes ihres Lieblingsgrills beim direkten und indirekten Grillen, Smoken und Garen auf dem Keramikgrill zeigen wollen.

Zunächst erhält man eine gut bebilderte Gebrauchsanleitung für den Keramikgrill, direkt für verschiedene Anwendungen samt diversem Zubehör.

Jedem der vier Köche ist ein Kapitel gewidmet, beginnend mit einem Menüvorschlag und den einzelnen Rezepten. Die Rezepte empfinde ich schon als außergewöhnlich, wie beispielsweise Fasanen-Curry, Schinken-Schöberl mit Geflügelcremesuppe, Gans mit Hefefüllung, Kürbissuppe mit Kalbsbries und Paprika-Chutney, geräucherte Polenta mit Morcheln, Hähnchen Tandoori mit Basmati-Reis, wobei mich nicht nur die Zusammenstellung, sondern auch die Zubereitung auf dem Grill überrascht. Ich muß gestehen, dass mir persönlich diese in manchen Fällen viel zu aufwändig erscheint und ich auf meinen E-Herd zurückgreifen würde, bei Suppen oder Gemüsezubereitung ganz besonders. Wir selber besitzen keinen Keramikgrill; mich hatte interessiert, welche verschiedene Zubereitungsarten zur Verfügung stehen, war neugierig auf die Rezepte. Nun habe ich allerdings den Eindruck, dass ich neben diesem, immer wieder hochgelobten Keramikgrill ( gibt es den echt nur von dieser einen Marke?) jede Menge Zubehör für jede einzelne Zubereitungsart benötige und gewinne den Eindruck, eine komplette Outdoor-“Einbauküche“ zu benötigen, um die Rezepte nachzuarbeiten. Das sprengt bei uns den Rahmen, denn ein professionelles Equipment sollte dann auch regelmäßig, vor allem auch für größere Mengen, genutzt werden. Für uns lohnt es sich einfach nicht und ich würde die Rezepte dann in unserer Küche, die die meisten der angefühtern Möglichkeiten auch bietet, zubereiten – bei weitaus kleinerem Aufwand.
Dennoch war das Buch sehr inspirierend, die Rezepte interessant. Ausgesprochen spannend waren für mich die gezeigten Einblicke in die Arbeitsweise einer professionellen Großküche z.B. die cevapciciähnliche Fleischrollen mit Spritzbeutel auf das Blech aufzubringen oder eckig vom Backblech zu schneiden und nicht per Hand formen.

Insgesamt finde ich die Gestaltung des Buches sehr hochwertig und ansprechend; viele Fotos, gute Erklärungen zur Nutzung des Grills samt reichlichem Zubhör sowie abwechslungsreiche Rezepte;
ich bin sicher, dass Freunde dieses Grills das Buch lieben werden.

Veröffentlicht am 05.11.2018

hätte etwas mehr sein dürfen

Frühling, Sommer, Herbst, Familie
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Im Buch finden sich für jeden Monat eine textliche Einstimmung, in der Achtsamkeit, Dankbarkeit und Glauben im Mittelpunkt seht. Dem folgen jeweils drei oder vier Anleitungen für Rezepte, Basteleien, Handarbeiten, ...

Im Buch finden sich für jeden Monat eine textliche Einstimmung, in der Achtsamkeit, Dankbarkeit und Glauben im Mittelpunkt seht. Dem folgen jeweils drei oder vier Anleitungen für Rezepte, Basteleien, Handarbeiten, ....

Wie es bei solchen Büchern immer ist, kennt man einige bereits; jedoch habe ich etliche mir ganz neue Anleitungen entdeckt, wie beispielsweise das Malen auf Schnee oder die Rote-Beete-Schoko-Brownies, welche ich so ansprechend fand, dass ich sie direkt nachgebacken habe. Bedauerlicherweise hatte ich vorab das Rezept nicht ganz gelesen und mir fiel erst bei der Zubereitung auf, dass zwar die Backdauer, aber nicht die Temperatur angegeben wird. Das Rezept findet sich aber mehrfach im Netz und so habe ich eine Kombination aus dem im Buch enthaltenen, aufgepeppt mit einem Onlinerezept gebacken – sehr sehr lecker. Ich erwähne dies so ausführlich, weil ich mehrmals das Gefühl hatte, dass etwas übernommen wurde.

Die Einstimmungen sowie die Anleitungen finde ich gelungen, aber es hätten durchaus mehr als drei bis vier pro Monat sein dürfen. Meine Favoriten sind die Rosen-Badekugeln, die Sheabutter-Handcreme, die Samenbomben, Malen im Schnee, die Ringelblumensalbe, der Honig-Pfefferminz-Lippenbalsam und die gefilzten Hausschuhe.
Der religiöse Hauch, der sich wie ein Roter Faden durch das Buch zieht, entspricht dem, was ich erwartet habe und beruflich kenne, wobei mir die sechs Aufgabenkästchen ( S.109) zum Karfreitag-Naturausflug dann doch etwas zu konstruiert und dick aufgetragen erscheinen. Aber das muss jeder für sich selber herausfinden.

Die enthaltenen Rezepte, Basteleien und... sind für mich zu einem guten Teil leider nicht neu - aber ich muß fairerweise auch erwähnen, dass ich seit vielen Jahren beruflich in diesem Bereich als Erzieherin und Altentherapeutin tätig bin. Ich hatte vorher gar nicht darauf geachtet, dass dieses Buch nur 112 Seiten stark ist und demzufolge mehr erwartet.

Veröffentlicht am 29.10.2018

feuchter Sauerteig - "das Brot der Extreme"

Das Brot
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Chad Robertson beschreibt zunächst seinen Werdegang zum Bäcker, berichtet von seinen Lehrjahren in Frankreich, wo er es kennenlernte, dem Brotteig mehr Wasser als üblich zuzufügen. Ein Brotbäcker in den ...

Chad Robertson beschreibt zunächst seinen Werdegang zum Bäcker, berichtet von seinen Lehrjahren in Frankreich, wo er es kennenlernte, dem Brotteig mehr Wasser als üblich zuzufügen. Ein Brotbäcker in den französischen Alpen buk sein perssönliches Brot und das für seinen Vater auf diese Weise, wobei die Kunden dieses Brot nicht wollten, denn seine Oberfläche war sehr rissig.

Später nutzte der Autor in seiner Backstube diese Zusammensetzung, weil er keine Knetmaschine hatte und sich dieser weichere Teig gut per Hand verarbeiten und falten läßt. Robertson betont extra, dass man besonders auf das Abkühlen der Brote achten muß, damit sie fest werden; er nennt es das Brot der Extreme.

Die Herstellung des Vorteiges / Sauerteig wird genauestens erklärt, wobei keine Hefe zugefügt wird, sondern die Bakterien in den Zutaten, in der Luft und auf der Haut des Teigkneters ausreichen um die Gärung/ Fermentation in Gang zu bringen. Für meinen Geschmack viel zu aufwendig, vom Autor aber als leicht nachmachbar bezeichnet, wird in Text und zahlreichen Schritt-für-Schritt Fotos erklärt, in welchen Abständen man diesen Vorteig füttert, die braune Haut abzieht und wegwirft, ernut füttert und diesen Ansatz tagelang betreut und aufpeppelt. Von diesem Ansatz nimmt man letztendlich einen Esslöffel und wirft den Rest weg. Dem folgt die Anleitung für das Grundrezept, ebenfalls gut erklärt und reichlich bebildert.
Um einen guten Ersatz für einen Profi-Backofen zu haben, sollte man in einer gusseisernen Pfanne, abgedeckt mit einem gusseisernen Topf backen, mit ordentlich Dampf in den ersten 20 Minuten und dem korrekten Einschneiden des Teiges.
Danach folgen Variationen mit Oliven oder Nüssen, die Abwandlung des Grundrezeptes zu Pizza, Baguette, Brioche, Croissants und mehr sowie Rezepte für altes Brot, beispielsweise Brotsalat, Semmelbrösel, frittiertes Brot mit Tomate, Bruschetta, Zwiebelsuppe oder Brotauflauf.

Der Autor hat „sein“ Brot in jahrzehnter Tätigkeit perfektioniert und gibt an, dass man in gusseisernem Geschirr ( wie oben beschrieben), seiner Anleitung folgend, sofort perfekte Brote backen könnte, die aussähen, als kämen sie aus seiner Backstube und, dass man mit Übung und Erfahrung immer besser würde. Das erstaunt mich schon sehr, hieße es doch, jede Laie könne den Meister zügig übertreffen.

Das Buch selber wurde aufwändig illustriert; sehr viele begleitende Fotos erläutern die Teigzubereitung sehr anschaulich. Besonders für die Fotos aus Frankreich, aber auch bei einigen erklärenden hätte ich mir Untertitel gewünscht. Mir war vorher nicht bewußt, dass im Buch ausschließlich mit Sauerteig gearbeitet wird.

Ich habe es bereits erwähnt, für mich erscheinen diese detaillierten Anleitungen extrem arbeitsintensiv und viel zu aufwendig. Demzufolge werde ich keines der Rezepte ausprobieren; seit Jahren backe ich mein Brot mit einem Gramm Hefe und langer Geh-/ Reifezeit und bin damit sehr zufrieden. Der Teig geht gut und schmeckt kein bißchen hefig, läßt sich vor allem ganz unkompliziert zubereiten. Dennoch habe ich für mich viele neue Erkenntnisse gewonnen, zum Beispiel, wann ich den Teig bestmöglich beschwade oder über den Einfluss des richtigen Einschneiden des Teiglings. Auch einige der Rezepte fand ich inspirierend, so dass das Lesen des Buches für mich eine Bereicherung war.