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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2018

ein magisches Abenteuer bei den Mammuts

Das magische Baumhaus junior (Band 7) - Gefahr für das Mammut
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Kurz zum Inhalt:
Anne und Philipp besuchen nach dem Schwimmunterricht das magische Baumhaus in Pepper Hill, Pennsylvania, worin viele Bücher sind. Wenn sich die Kinder wünschen, in ein bestimmtes Buch ...

Kurz zum Inhalt:
Anne und Philipp besuchen nach dem Schwimmunterricht das magische Baumhaus in Pepper Hill, Pennsylvania, worin viele Bücher sind. Wenn sich die Kinder wünschen, in ein bestimmtes Buch zu reisen, dann macht das magische Baumhaus dies möglich.
Doch Anne wünscht sich gleich, in ein Land mit viel Schnee zu gehen - und das magische Baumhaus schickt die beiden Kinder in die Eiszeit, da das zugehörige Buch zum Wunsch "Leben in der Eiszeit" war. Nur in Badekleidung frieren die beiden Kinder, doch zurück können sie erst, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben.
Sie erleben viele Abenteuer und reiten sogar auf einem richtigen Wollmammut!


Meine Meinung:
"Gefahr für das Mammut" ist der 7. Band der Reihe "Das magische Baumhaus Junior". Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann zwar eigenständig gelesen werden, jedoch ist es besser, die Geschichten der Reihe nach zu lesen. Leider kannten wir bisher nur den 1. Band und wissen deshalb nicht, wovor die Kinder eine oder einen Morgan erlösen müssen, warum und welche Gegenstände mit "M" sie einsammeln müssen und welche Aufgaben sie genau zu erledigen haben. Das finde ich etwas schade.

Der Schreibstil ist der Zielgruppe angepasst. Kurze, einfache und somit leicht verständliche Sätze und kurze Kapitel regen zum Lesen an.
Viele detailreiche bunte Illustrationen untermalen das Gelesene. Die Bilder und die große Schrift motivieren Leseanfänger als auch eher lesefaule Kinder.
Die Kids lernen in diesem Band auf spielerische Weise viel Wissenswertes über die Cromagnon-Menschen in der Eiszeit. Außerdem regt es die Phantasie an, denn wer würde nicht gerne mal in eine andere Zeit reisen oder auf einem Mammut reiten?

Das farbenfrohe Cover zeigt Philipp und Anne mit Fellen bekleidet in einer Eiszeit-Höhle. Und das Mammut darf natürlich auch nicht fehlen! Das abgebildete Baumhaus identifiziert die Reihe und lässt somit auch alle weiteren Bände zu dieser Reihe zugehörig erkennen, wie ein "Markenlogo".


Fazit:
Phantasievolle Geschichte über eine Reise zu den Mammuts - unterhaltsam, magisch und lehrreich.
Leider fehlt viel Vorwissen, wenn man die Bücher nicht chronologisch liest, daher nur 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Mythologie, Kult, Wahn?

Der Vogelgott
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"Der Vogelgott" ist auf der Shortlist des deutschen Buchpreises 2018. Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht: was hat es mit dem Vogelgott-Kult auf sich?

Die Sprache von Susanne Röckel ist einfach ...

"Der Vogelgott" ist auf der Shortlist des deutschen Buchpreises 2018. Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht: was hat es mit dem Vogelgott-Kult auf sich?

Die Sprache von Susanne Röckel ist einfach nur wunderbar. Anschaulich, lebendig, aber trotzdem schnell und flüssig zu lesen. Es passiert eigentlich nicht viel, aber das hat es in sich. Eine düster-schaurige und bedrohliche Grundstimmung beherrscht den gesamten Roman.

Man liest im Prolog den tagebuchartigen Auszug des Ornithologen Konrad Weyde, der in einem nicht genannten Teil der Welt einen unbekannten Greif fangen und präparieren will.
Der Hauptteil der Geschichte handelt dann, zeitlich später angesetzt, von seinen drei erwachsenen Kindern Thedor, Dora und Lorenz und man erfährt deren Lebensgeschichten, die alle drei auf andere Art und Weise mit dem Kult des Vogelgottes in Berührung kommen und in dessen Bann gezogen werden. Viel mehr möchte ich darüber gar nicht verraten. Jeder Abschnitt der drei Geschwister beinhaltet einen anderen Sprachstil.

Die Geschichte ist surreal, düster und beklemmend und beinhaltet viel Mystisches, Religiöses, und Aberglaube. Doch der Plot ist schwammig, man fischt im Dunkeln und es gibt keine schlüssige Auflösung.
Die Autorin schafft es mit ihren vagen Andeutungen und dem Fehlen einer vollständigen Auflösung den Leser zu verwirren; dies lässt jedoch Freiraum für Spekulationen und Platz für eigene Gedanken.
Das Buch liest sich richtig gut, aber am Ende ist man als Leser genauso ahnungslos wie zu Beginn.
Vielleicht will die Autorin die Unruhe heutzutage, die Suche nach Höherem und das Streben nach Aufklärung alles Unbekannten näher bringen. Ich bin auch so ein Mensch - ich brauche eine schlüssige Auflösung, um mit dem Ganzen ordentlich abschließen zu können. Deshalb ist meine Meinung über dieses Buch etwas zwiegespalten. Trotzdem hat es mir gut gefallen.
Ein passendes Zitat aus dem Buch lautet: "Aber selbst der gute Dr. Andrae weiß, dass die bequeme Teilung der Welt in Wirklichkeit und Wahn nicht aufgeht."


Fazit:
Schaurig, düster und beklemmend, in einer wundervollen Sprache geschrieben. Doch auch schwammig, ohne eindeutige Aufklärung.

Veröffentlicht am 29.10.2018

witzige Geschichte für die 3. Klasse

LESEZUG/3. Klasse: Tausche Baby gegen Hund
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Kurz zum Inhalt:
Tobi hat eine große Schwester, Tina. Und nun bekommt Mama bald ein Baby. Tobi will aber weder einen kleinen Bruder, und schon gar keine kleine Schwester. Lieber hätte er einen Hund, mit ...

Kurz zum Inhalt:
Tobi hat eine große Schwester, Tina. Und nun bekommt Mama bald ein Baby. Tobi will aber weder einen kleinen Bruder, und schon gar keine kleine Schwester. Lieber hätte er einen Hund, mit dem er spielen kann!
Doch Tobi bekommt eine kleine Schwester namens Tanja. Tina-Tobi-Tanja. Findet Tobi doof.
Noch dazu weint das Baby ständig und will nur rumgetragen werden.
Bis eines Tages Tante Gabi mit ihrem Hund Pips zu Besuch kommt...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist an die Kinder der 3. Klasse angepasst. Kurze, einfache und somit leicht verständliche Sätze und kurze Kapitel regen zum Lesen an.
Viele bunte Illustrationen untermalen das Gelesene. Die Bilder und die große Schrift motivieren zum Weiterlesen.

Die Geschichte ist wirklich witzig geschrieben und man leidet mit Tobi mit, der kein Geschwisterl will und dessen Wunsch nach einem Hund einfach keine Beachtung findet - bis es eines Tages der Zufall so will, dass Tobi doch noch zu seinem Hund kommt...

Das farbenfrohe Cover zeigt Tobi mit seiner weinenden kleinen Schwester und dem Hund Pips. Dieses witzige Cover und der Titel lassen einen sofort neugierig auf die Geschichte werden.


Fazit:
Witzige Geschichte über Tobi, der lieber einen Hund als eine kleine Schwester hätte - und am Schluss einsieht, dass man die kleine Schwester gar nicht mehr hergeben möchte, wenn man sich erst mal an sie gewöhnt hat.

Veröffentlicht am 28.10.2018

viel Romantik, weniger Thriller - aber der dafür äußerst brutal

Narbensohn
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Kurz zum Inhalt:
Für die Recherche zu ihrem Buch über Straftäter besucht Helena Weiß einige Strafgefangene der JVA.
Als sie dann auch einen Mörder, Liam Winterfeld, interviewt, fühlt sie sich gleich zu ...

Kurz zum Inhalt:
Für die Recherche zu ihrem Buch über Straftäter besucht Helena Weiß einige Strafgefangene der JVA.
Als sie dann auch einen Mörder, Liam Winterfeld, interviewt, fühlt sie sich gleich zu ihm hingezogen.
Sie will unbedingt mehr über ihn erfahren und herausfinden, warum er zum Mörder geworden ist.
Durch einen Zufall trifft sie Liam nach seiner Entlassung wieder...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Helena geschrieben. Der Leser bekommt somit tiefe Einblicke in ihr Innerstes, ihre intimen Gedanken und Gefühle.
Das Buch lässt sich flüssig lesen, auch wenn oft in Jugendjargon gesprochen wird.
Leider kam aus der Inhaltsangabe nicht heraus, dass Helena erst 20 ist. Doch wenn man sich erst mal darauf eingestellt hat, kann man ihre Handlungen ein klein wenig besser nachvollziehen. Helena ist nämlich sehr naiv und hat ein großes Helfersyndrom, mit dem ich oft nicht klargekommen bin.

Die Bezeichnung Romantischer Thriller trifft es zwar ganz gut, auch wenn der romantische Teil eindeutig überwiegt.
Die Folterszene und jene der Misshandlung sind so plastisch beschrieben, dass einem beim Lesen die Gänsehaut aufkommt und man kurz davor ist, ob des schrecklichen Schicksals der Kinder zu heulen.
Dieser Roman fasst nämlich ein sehr ernstes Thema auf - Kindesmissbrauch.

Über das Cover ist meine Meinung etwas zwiegespalten - es ist außergewöhnlich und interessant, und die Narben kommen sehr gut rüber. Auch eine Filmrolle, die im Laufe der Geschichte noch eine Rolle spielt, ist zu erkennen.
Leider impliziert das Cover eher einen Thriller, obwohl die Romantik überwiegt.


Fazit:
Emotionaler Roman, der einem die Gänsehaut aufkommen lässt. Mehr Romantik als Thriller, aber dieser Teil ist richtig brutal.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Eine starke Frau geht ihren Weg zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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Vorab zur Info: Ich bewerte das Hörbuch; leider ist das im LJ-Verzeichnis nicht vorhanden.


Kurz zum Inhalt:
Esslingen, 1911. Minna (Mimi) Reventlow arbeitet in einem Fotoatelier, denn ihr Traum ist es, ...

Vorab zur Info: Ich bewerte das Hörbuch; leider ist das im LJ-Verzeichnis nicht vorhanden.


Kurz zum Inhalt:
Esslingen, 1911. Minna (Mimi) Reventlow arbeitet in einem Fotoatelier, denn ihr Traum ist es, eine bekannte Fotografin zu werden. Sie bekommt von Heinrich einen Heiratsantrag; er jedoch will in eine andere Stadt ziehen, wo er Pfarrer in einer Kirche werden kann. Doch dort gibt es kein Fotoatelier und Mimi müsste ihr Leben als Hausfrau fristen.
Da sie unabhängig sein will und ihren Traum als Fotografin verwirklich möchte, lehnt sie Heinrichs Heiratsantrag ab und macht sich auf den Weg als Wanderfotografin - so wie ihr Onkel Josef einer war, ihr großes Vorbild.
Doch eines Tages braucht ihr Onkel ihre Hilfe, der sich der Liebe wegen in Laichingen, einem Weberei-Ort, niedergelassen hat. Kann Mimi dort ihr Glück finden?



Meine Meinung:
Die Geschichte erzählt von der starken und mutigen Mimi, die sich in Zeiten, wo es für Frauen noch nicht selbstverständlich war, selbst über ihr Schicksal zu verfügen, für ihr Glück entscheidet. Sie hat zum Glück den Rückhalt ihrer Eltern, von denen sie als Aussteuer Geld für einen Fotoapparat erhält.
Die Erzählweise ist sehr bildhaft, man hat alle Protagonisten und vor allem den Ort Laichingen samt den Einwohnern genau vor Augen. Auch die damaligen Zustände sind genauestens beschrieben, und man muss mit Mimi mitfiebern - vor allem in Laichingen, wo sie sich gegen die Einwohner und den dort vorherrschenden Weberei-Besitzer, Herrn Gehringer, durchsetzen muss.
Man bekommt auch sehr gute Einblicke in die damalige Art zu fotografieren.
Sehr schön fand ich, dass sich Mimi trotz ihrer Moderne entscheidet, in Laichingen zu bleiben und ihren geliebten Onkel zu pflegen.
Ich konnte jedoch Mimis Verliebtheit Hannes gegenüber und ihr ständiges Sehnen nach ihm überhaupt nicht nachvollziehen, dies kam mir alles viel zu kurz.

Leider endet die Geschichte sehr abrupt - ohne Hinweis, dass es eine Fortsetzung geben wird. Wenn ich nicht bereits gewusst hätte, dass dies eine zweiteilige Reihe ist, wäre ich sehr enttäuscht gewesen, denn es wird weder auf der CD-Hülle noch eben im Hörspiel darauf hingewiesen. Nicht einmal ein "Fortsetzung folgt" am Ende...

Die Sprecherin Svenaja Pages hat eine angenehme Stimme, nur für meinen Geschmack könnte sie eine Spur schneller sprechen.

Das Cover entspricht jenem der Printausgabe und zeigt Mimi in der damaligen Mode. Auch die Schrift lässt auf einen historischen Roman schließen.


Fazit:
Fesselnde Geschichte über eine starke Frau in schwierigen Zeiten, die ihren Weg geht und sich in einer Männerdomäne durchsetzt; ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt. 4 Sterne.