Bullshit-Jobs von David Graeber (Sachbuch, 2018, Klett-Cotta)
- leider abgebrochen, da ich nicht mit warm wurde -
Es kommt selten vor, dass ich Bücher abbreche, in diesem Fall leider nun eine traurige Gewissheit, gerade weil dies auch im Rahmen einer Leserunde geschieht. Aber was soll ich machen? Nach wochenlangem vor mir herschieben des Buches und absoluter dadurch bedingter Leseunlust, die einzige logische Kosequenz daraus. So traurig und unangenehm das Ganze auch ist, normalerweise versuche ich solche Bücher in so einem Rahmen noch durchzuziehen, aber hier keine Chance.
Eigentlich klang die Thematik recht interessant, so dass ich Lust bekam, mich mit diesem Buch zu beschäftigen. Doch nachdem das Buch dann ankam und ich den ersten Blick hineingeworfen hatte, merkte ich schon, dass dies wohl kein so einfacher Fall werden könnte.
Spätestens nachdem ich die bereits ellenlange Einleitung gelesen hatte, war klar, das Buch und ich werden keine Freunde. Für ein Sachbuch ist es nicht klug gegliedert. Statt übersichtlicher, gut einprägsamer kleineren Absätze gibt es Fließtexte zu ellenlangen Kapiteln im Übermaß. Schon nach der Einleitung war mir der Spaß an der Freude vergangen, weil ich da schon nicht mehr wusste, was ich eigentlich gelesen hatte. Die Texte, die einfach auch nicht, jedenfalls für meinen Geschmack nicht so interessant verfasst waren, um am Ball zu bleiben, lasen sich einfach nur ermüdend. Ja, es gibt jede Menge Beispiele im Buch, die das Ganze auflockern und realitätsnah beschreiben sollen, aber soweit bin ich einfach nicht mehr gekommen. Mich hat das Buch quasi ausgehöhlt, so dass ich wochenlang überhaupt keine Lust aufs Lesen verspürte, da ich immer nur im Hinterkopf hatte, dass ich es irgendwie schaffen muss, dieses Buch weiterhin zur Hand zu nehmen und irgendwie durchziehen muss.
Ich will damit auf keinen Fall sagen, dass es ein schlechtes Buch ist, aber es passte für mich einfach nicht. Ich bin mit anderen Erwartungen daran gegangen, die für mich nicht erfüllt wurden und ich mir nun eingestehen muss, dass es für mich einfach nicht das passende war. Andere Leser werden sicher daran ihre Freude haben, für mich war die Thematik wahrscheinlich letztendlich dann doch nicht interessant genug.
Nach immerhin knapp 100 gelesenenen Seiten und bis ca Mitte des Kapitels Nummer 2 bin ich gekommen, zu mehr reichte meine Leselust, was für Typen von Bullshit-Jobs es gibt leider nicht.
Ich habe dann fairerweise noch ein paar Seiten quergelesen, um noch das ein oder andere Beispiel mitzunehmen und um zu erfahren, welche Bespiele mich erwartet hätten. Für mich jedoch nicht interessant genug, da die Faktenlage scheinbar überwiegt und sich das Ganze für mich einfach nicht flüssig genug las und einfach viel zu wirtschaftlich dargelegt wurde. Von dem ca 50-seitigen Anmerkungsregister mal ganz zu schweigen.
Fazit:
Eine Situation, die ich bisher immer vermieden habe, ist eingetreten, dass ich ein Buch innerhalb einer Leserunde nicht beenden konnte. Für mich aufgrund dieser immensen, langatmigen Fließtexte einfach nicht lesbar, da mir die Thematik dafür dann doch nicht interessant genug war. Vielleicht werde ich im Laufe der Zeit nochmal in das ein oder andere Beispiel reinlesen, um mich doch nochmal damit zu beschäftigen und mich vom Gegenteil zu überzeugen. Dies wird jedoch höchstwahrscheinlich nicht in absehbarer Zeit der Fall sein. Schade.