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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2018

Ein Wiedersehen nach drei Jahrzehnten

Als das Leben vor uns lag
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Die fünf Freundinnen Marta, Lolita, Olga, Nina und Julia besuchen eine Klosterschule und abends treffen sich die Mädchen im Schlafsaal zu einem Pfänderspiel. Dabei kommt vor allem Julia nicht ungestraft ...

Die fünf Freundinnen Marta, Lolita, Olga, Nina und Julia besuchen eine Klosterschule und abends treffen sich die Mädchen im Schlafsaal zu einem Pfänderspiel. Dabei kommt vor allem Julia nicht ungestraft davon und sie wird in einer prekären Lage von den Nonnen erwischt. Olga und Marta, die beiden Schwestern, werden am nächsten Tag von ihrer Mutter und dem neuen Mann abgeholt und so bricht diese Mädchenrunde auseinander.

Dreißig Jahre später kommt Olgas Ehemann auf die Idee, dass seine Frau sich doch noch einmal mit den alten Schulkameradinnen treffen könnte. Olga findet die Idee toll und macht sich sofort ans Werk. Da ihre Schwester gerade ein Restaurant eröffnet, ist der Treffpunkt schnell gefunden.

Auch wenn man die fünf Freundinnen nur an diesen beiden Abenden erlebt, eben bei dem Pfänderspiel und dann dreißig Jahre später, beschreibt die Autorin es doch schon sehr gut, was die Frauen in der Zwischenzeit erlebt und geleistet haben. Auch an dem Abend werden noch viele Kreise geschlossen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen und beim Lesen wurden für mich auch alle wichtigen Fragen über die fünf Frauen und ihre Leben geklärt. Weil man sich ein recht genaues Bild der Frauen macht, wachsen sie einem beim Lesen auch mehr oder weniger ans Herz. Über einige Frauen hätte ich gerne noch mehr erfahren, aber allgemein fand ich die Geschichte sehr rund und stimmig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.11.2018

Professors Zwillinge in der Waldschule

Professors Zwillinge in der Waldschule
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Professors Zwillinge, das sind Suse und Herbert und in diesem Band steht erst einmal ein Umzug an. Der Vater wird nach Italien versetzt, möchte seine Familie aber erst einmal nicht mitnehmen. Nach einem ...

Professors Zwillinge, das sind Suse und Herbert und in diesem Band steht erst einmal ein Umzug an. Der Vater wird nach Italien versetzt, möchte seine Familie aber erst einmal nicht mitnehmen. Nach einem Umzug innerhalb Berlins besuchen die Zwillinge die Waldschule, in der ganzjährig viel draußen im Wald gemacht wird.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten leben die Zwillinge sich gut in der Schule ein und finden auch einige Freunde. Am Ende des Buches stellt sich dann heraus, dass der Vater noch länger in Italien bleibt und die Familie zu sich holt. Das verspricht dann noch einige Spannung für den nächsten Band.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Zwillinge werden in ihrer Entwicklung sehr gut beschrieben und man kann richtig gut mit fiebern, wie sie sich an die Waldschule gewöhnen und Freunde finden.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Die chinesischen Frauen

Mulans Töchter
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Im Rahmen mehrerer Forschungsreisen interviewte die Autorin verschiedene Frauen und fragte sie zu den Bedingungen für Frauen im heutigen China. Auch über die Sexualität und deren Auslebung wird viel geschrieben. ...

Im Rahmen mehrerer Forschungsreisen interviewte die Autorin verschiedene Frauen und fragte sie zu den Bedingungen für Frauen im heutigen China. Auch über die Sexualität und deren Auslebung wird viel geschrieben. Auch wenn es schon einige Rebellinnen gibt, wird doch vielfach in einer Ehe die Frau noch unterdrückt und der Ehemann von den Eltern ausgesucht.

Ich fand vor allem die Vergleiche im Buch sehr gut, dass zum Beispiel die Stöckelschuhe von heute die weniger schmerzhafte Alternative zu den gebundenen Füßen von damals sind. Auch über die Ein-Kind-Politik und ihre Folgen wird in dem Buch sehr gut geschrieben.

Ich finde es gut, dass die Autorin sich vor Ort umgesehen und die Frauen befragt hat. So wird ein sehr authentisches Bild der modernen chinesischen Frauen gezeichnet. Mulan ist ja bekannt dafür, dass sie für ihren Vater in Männerkleidung aufs Schlachtfeld zog und die Rebellinnen von heute bezeichnet die Autorin liebevoll als Mulans Töchter.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ein gewisses Grundwissen und natürlich auch ein Interesse an China und seiner Geschichte sollte man schon mitbringen, aber dann ist es ein tolles und sehr aufschlussreiches Buch

Veröffentlicht am 28.10.2018

Nesthäkchen und ihre Familie

Nesthäkchen, Bd. 7, Nesthäkchen und ihre Küken
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Annemarie ist mittlerweile seit 7 Jahren verheiratet und glücklich mit ihrem Mann und den drei Kindern in dem Heim in Lichterfelde. Gemeinsam schaffen sie auch schwere Zeiten, als zum Beispiel einiges ...

Annemarie ist mittlerweile seit 7 Jahren verheiratet und glücklich mit ihrem Mann und den drei Kindern in dem Heim in Lichterfelde. Gemeinsam schaffen sie auch schwere Zeiten, als zum Beispiel einiges im Haus abbrennt, weil die Kinder mit Streichhölzern gespielt haben. Das kann aber wieder aufgebaut werden und trotz Geldsorgen wirkt Annemarie in dem Buch wie eine glückliche Frau im Kreise ihrer Lieben.

Die Kinder werden sehr liebevoll beschrieben, nur stört mich etwas die Sprache, die eben so geschrieben ist, wie Kinder reden und das stört meinen Lesefluss schon ein wenig. Neben der Familie geht es in dem Buch auch noch um Annemaries Freundinnen und dabei vor allem um die „Unzertrennlichen“ Ilse und Marlene, die beide an einem Tag ihre Männer fürs Leben finden.

Insgesamt hat mir das Buch wieder gut gefallen. Da seit dem letzten Buch doch einige Jahre vergangen waren, sieht man Annemaries Entwicklung wieder sehr schön und auch die Familie lernt man schon sehr gut kennen.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Zwölf Leben

Zwölf Leben
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In diesem Buch geht es um Hattie, die elf Kinder auf die Welt gebracht hat. Auch von einem Enkelkind wird erzählt. Zwölf Leben sind es, die sich völlig unterschiedlich entwickeln. Als Hattie aus dem Süden, ...

In diesem Buch geht es um Hattie, die elf Kinder auf die Welt gebracht hat. Auch von einem Enkelkind wird erzählt. Zwölf Leben sind es, die sich völlig unterschiedlich entwickeln. Als Hattie aus dem Süden, genauer gesagt aus Georgia, nach Philadelphia in den Norden kommt, ist es für sie eine ganz andere Welt, weil sie das Gefühl hat, auch als dunkelhäutige Frau etwas erreichen zu können, was im Süden ganz unmöglich scheint. Genau deswegen gibt sie ihren ersten Kindern, den Zwillingen auch die Namen Philadelphia und Jubilee, die eben diese Freude und Hoffnung zum Ausdruck bringen sollen. Dass sich die Hoffnung nicht erfüllt, wird in diesem Buch sehr gut und eindringlich beschrieben.

Die Kapitel sind so aufgeteilt, dass es immer um eines oder zwei der Kinder oder um das Enkelkind geht. Dabei sind die Kapitel im Grunde wie Kurzgeschichten aufgebaut, weil man sie auch alleine lesen und verstehen könnte. Aber die gesamte Geschichte wird doch erst dann deutlich, wenn man die Kapitel hintereinander liest, wie es bei einem Roman eben üblich ist. Auf einer der letzten Seiten gibt es einen Stammbaum, der gut aufgebaut ist und einem hilft, den Überblick zu bewahren, wessen Geschichte wann erzählt wird.

Alles in allem ist es ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Es bringt die Geschichte der dunkelhäutigen Bevölkerung in Amerika in dieser Zeit sehr gut rüber und scheint auch allgemein sehr gut recherchiert zu sein. Über die Geschichten der Kinder wird auch die Geschichte von Hattie erzählt, die es in ihrem Leben trotz all der Hoffnungen nicht leicht hatte, weil diese sich einfach nicht erfüllt haben. Trotz des nicht ganz leichten Themas ist es ein Buch, das ich verschlungen habe und in dem ich in jeder freien Minute weiter lesen wollte.