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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2018

Ein Buch mit Tiefgang

Mein zauberhafter Weihnachtsladen
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Angela Lautenschläger ist Nachlasspflegerin und bevor ich diese Rezension schrieb, besuchte ich zunächst ihre Website. Bei der Vorstellung ihrer Arbeit gab es einen Satz, der mich sehr beeindruckte: „Aber ...

Angela Lautenschläger ist Nachlasspflegerin und bevor ich diese Rezension schrieb, besuchte ich zunächst ihre Website. Bei der Vorstellung ihrer Arbeit gab es einen Satz, der mich sehr beeindruckte: „Aber ein altes Haus, mit vielen Räumen, in dem viele Menschen gelebt haben, und das eine ganz eigene Geschichte erzählt, wenn die Tür hinter einem ins Schloss gefallen ist und den Lärm der Welt von draußen aussperrt, das regt meine Phantasie an.“ Warum ich das zitiere? Weil hier in einem Satz die Erzählung rund um Mein zauberhafter Weihnachtsladen beschrieben wird.

Nele Hansen ist eine der Hauptpersonen in diesem Buch. Sie wird in dem Testament eines Mannes bedacht, den sie überhaupt nicht kennt. Da sie sich in einer Notsituation befindet, nimmt sie das Erbe an und springt im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser. Sie ist aber nicht alleine in ihrem Weihnachtsladen. Der junge Jonas hilft ihr und auch eine Frau Silberberg zählt zu den ersten Bekanntschaften. Die Ereignisse kommen kurz vor Weihnachten in geballter Form auf sie zu. Dabei zeigt sich, dass der Vorbesitzer sehr genau wusste, warum er ausgerechnet Nele als Erbin für sein Geschäft aussuchte.

Das Buch las ich am ersten Weihnachtstag und es passte ausgezeichnet zur Stimmung. Wenn nicht dann, wann sonst gibt es für die Inhaberin von Mein zauberhafter Weihnachtsladen so viel zu tun? Viele Probleme türmen sich auf, die aber sehr rasch von Nele gelöst werden. Dabei wird auch ihr eigenes Glück nicht vernachlässigt. Bis auf die Tatsache, dass es für meinen Geschmack zu viele Ereignisse waren, die sich ausgerechnet vor Weihnachten einfanden, ist es ein lesenswertes Buch. Es zeigt, dass Mitmenschlichkeit nichts kostet und Empathie viel höher zu bewerten ist als das wertvollste Geschenk.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Es lässt mich sprachlos zurück

Das Barackenmädchen
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Gute Romane entstehen nicht ohne die Arbeit der Autoren und Thriller wachsen nicht auf Bäumen. Der Autor Peter Mainka hat mit seinem Buch Das Barackenmädchen einen Thriller geschrieben, der unter die Haut ...

Gute Romane entstehen nicht ohne die Arbeit der Autoren und Thriller wachsen nicht auf Bäumen. Der Autor Peter Mainka hat mit seinem Buch Das Barackenmädchen einen Thriller geschrieben, der unter die Haut geht. Es ist die Aufgabe von uns allen, dass wir Zeitzeugenberichte aufschreiben und sie der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Nur so sind wir in der Lage, dem allgemeinen Rechtsdruck entgegenzuwirken.

Der Prolog gefällt mir, weil es stimmt, was die alte Dame denkt. Die Zeitzeugen sterben aus und alle sollten der Nachwelt mitteilen, welches Leid Hitler und seine Anhänger über viele Menschen brachte. Helene ist eine mittlerweile 90jährige Frau, die ihrer Enkelin erzählt, wie es ihr nach dem unsäglichen 2. Weltkrieg ergangen ist. Das Mädel lebte mit ihren Eltern und dem Bruder in Brünn, einem Ort in Tschechien. Nach der Kapitulation der Deutschen floh sie mit ihrer Mutter dem kleinen Bruder in der Hoffnung, sehr bald zurückzukehren und die eigene Wohnung wieder beziehen zu können. Das war ein Wunsch, aber wurde leider nicht erfüllt. Vielen Tschechen waren die Deutschen verhasst. Sie verurteilten alle und machten keine Unterschiede zwischen Akteuren und Menschen, die zum Handeln gezwungen wurden. Helene erlebt viel Leid und die Sorge um ihre Familie raubt ihr nahezu den Verstand.

Ich las viele Bücher über die Zeit während und nach dem 2. Weltkrieg. Doch mir wurde nie bewusst, was nach der Kapitulation des elenden Diktators Hitler geschah. In welcher Weise Deutsche verfolgt und erniedrigt wurden, das wusste ich nicht. Dieser Thriller ist für mich so bewegend, weil er auf Tatsachen beruht. Das Kaunitz-Kolleg gab es tatsächlich und während des Krieges wurden hier Patrioten und Intellektuelle durch die Gestapo getötet. Das nahmen die tschechischen Partisanen zum Anlass, hier ein Lager für Deutsche einzurichten und diese in gleicher Weise zu quälen. Ja, sie handelten so, weil sie hassen und nur daran dachten, was Hitler und seine Anhänger taten. Es war ihnen nicht bewusst, dass viele Deutsche zu ihren Handlungen gezwungen wurden und nur ihre eigene und die Haut ihrer Lieben retten wollten.

Im Anhang macht der Autor auf seine Quellen aufmerksam. Hervorheben möchte ich dabei ein Buch, welches den Titel „Der Brünner Todesmarsch“ trägt. Die historischen Fakten sind belegt und der Autor Peter Mainka hielt sich daran.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Aufwühlend und berührend

Marie
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Die Autorin Anja Lehmann hat schon viel Leid erlebt und das schlägt sich auch in ihrem Buch „Marie“ nieder. Mit viel Gefühl schreibt sie über die Erlebnisse eines Mädels im 2. Weltkrieg.

Marie wird von ...

Die Autorin Anja Lehmann hat schon viel Leid erlebt und das schlägt sich auch in ihrem Buch „Marie“ nieder. Mit viel Gefühl schreibt sie über die Erlebnisse eines Mädels im 2. Weltkrieg.

Marie wird von einem Augenblick zum anderen aus der behüteten Fürsorge ihrer Mutter gerissen. Vater und Bruder sind bereits von den Nazis deportiert und ihre Mutter stirbt bei der Geburt ihres Sohnes. Allein auf sich gestellt, versuchen Marie und ihre Schwester bei einer guten Bekannten unterzukommen. Da sie Halbjuden sind, leben sie in ständiger Angst, welche auch leider berechtigt ist. Im Jahr 1941 wird sie als Arbeiterin nach Berlin gebracht, wo die sogenannten Ostarbeiterinnen keinerlei Rechte sondern nur Pflichten haben. Sie erlebt was es heißt, gefangene eine bösartigen Mannes zu sein und flüchtet immer wieder. Ihre Schwester fristet ihr Dasein in einem Konzentrationslager. Ob Marie und Sarah (so heißt die Schwester) die Qualen überleben und was sie alles auf ihrem Weg erfahren, das müssen Sie selbst lesen.

Das Buch „Marie“ gefiel mir sehr gut, weil es nicht nur Schlechtes berichtet. Hier werden auch Menschen beschrieben, die sich gegen Hitler wandten und den geknechteten Seelen halfen. Dennoch ist es ein sehr berührendes Werk, welches von der Empathie der Autorin zeugt. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass die Geschichte um Marie irgendwann und irgendwie weiter geht. Danke sage ich der Autorin, dass sie mir wertvolle Gedanken ins Herz legte.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Fantasy vom feinsten

Alles zum Schein
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Das Buch „Alles zum Schein“ stammt aus der Splittermond-Serie. Jeder Band lässt sich unabhängig voneinander lesen. Hier geht es um den jungen Hagen, der in einer Akademie das Zaubern erlernen soll. Aber ...

Das Buch „Alles zum Schein“ stammt aus der Splittermond-Serie. Jeder Band lässt sich unabhängig voneinander lesen. Hier geht es um den jungen Hagen, der in einer Akademie das Zaubern erlernen soll. Aber so weit kommt es nicht, da er von der ersten Stunde an auf Ungereimtheiten gestoßen wird. Er erfährt von Morden in der Gegend und lernt einige suspekte Figuren kennen. Seine Kollegen in der Schule mögen ihn nicht und das zeigen sie ihm immer wieder. Wie er damit zurecht kommt und welche Geheimnisse sich hier noch verbergen, das erfährt der Leser in Häppchen.

Spannung bis zum Schluss und das über alle Seiten. Das hat mir gut gefallen, zumal es mein erstes Buch aus dem Genre war. Die Sprache ist gehoben und der Autor versteht sehr viel vom bildhaften Beschreiben. Wirklich ein tolles Buch, welches ich gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 09.01.2025

Etliche Wendungen bringen Spannung

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo
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„Ich möchte einen Mokka“, das sagt ein junger Mann, als er Sofias Café betritt. Welche Bedeutung dieser Satz hat, das wissen eigentlich nur Einheimische. Dass jetzt ein Fremder nach einem Blick in den ...

„Ich möchte einen Mokka“, das sagt ein junger Mann, als er Sofias Café betritt. Welche Bedeutung dieser Satz hat, das wissen eigentlich nur Einheimische. Dass jetzt ein Fremder nach einem Blick in den Kaffeesatz fragt, erstaunt die junge Frau. Aber sie macht das, was sie von ihrer Großmutter geerbt hat. Sie liest aus dem Kaffeesatz, wie die Zukunft des Gegenübers ausschaut und erstarrt….

„Tod im Piemont – Trüffel, Nougat und Barolo“ ist ein Kriminalroman, der nicht nur spannend ist. Die Autorin schreibt über die Gegend rund um den Lago Maggiore. Das macht sie so ausführlich, dass ich fast sicher bin, mich dort auszukennen. Beim Lesen entstehen Bilder im Kopf und durch die ausführlichen Kochanleitungen konnte ich den Duft der Speisen förmlich riechen. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz.

Leider gibt es auch einen Kritikpunkt. Es sind sehr weitschweifige Passagen, die zwar für Länge sorgen, aber nichts zum Geschehen beitrugen. Eine Leseempfehlung gibt es aber trotzdem von mir.

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