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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Das Buch hält, was das Cover verspricht!

Dünenwinter und Lichterglanz
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Ich liebe ja Haus-Renovierungs / Einrichtungs-Sendungen. "Zuhause im Glück", "Fixer Upper", "Property Brothers", "Good Bones", "Boom my room" - ich schau sie alle. Schade, dass wir von Alidas Sendung gar ...

Ich liebe ja Haus-Renovierungs / Einrichtungs-Sendungen. "Zuhause im Glück", "Fixer Upper", "Property Brothers", "Good Bones", "Boom my room" - ich schau sie alle. Schade, dass wir von Alidas Sendung gar nichts mitbekommen werden, weil sie direkt zu Beginn des Buches abgesetzt wird. Aber ich verrate wohl nicht zu viel wenn ich sage, dass Alidas Talente auch im späteren Verlauf noch einmal zum Einsatz kommen werden.

Bilder der dekorierten Settings hätte ich sehr schön gefunden, aber die Autorin schafft es auch so, dass ich vor meinem inneren Auge ein Bild entstehen lassen kann. Genau dasselbe trifft auf ihre landschaftlichen Beschreibungen zu. Ich war noch nie St. Peter Ording, und überhaupt erst 2x in meinem Leben an der Nordsee, und trotzdem konnte ich mir gut vorstellen dort zu sein. Auch die winterlich-weihnachtliche Atmosphäre, wie zB beim Ausflug zum Weihnachtsmarkt, konnte Tanja Janz sehr gut einfangen und wiedergeben.

Die Suche nach Hans nimmt dann doch einen sehr viel kleineren Teil der Geschichte ein, als ich gedacht habe. Und die hätte ich mir auch etwas detaillierter oder umfangreicher gewünscht, oder mehr wie eine Schnitzeljagd mit diversen Puzzleteilen. Aber sie ist doch recht einfach gehalten.

Genauso wenig ist aber die Liebesgeschichte der Mittelpunkt des Buches, denn auch die passiert eher so nebenbei. Hat mich persönlich aber gar nicht gestört. Ich habe die Geschichte um Alida und ihre Auszeit an der Nordseeküste auch so sehr genossen. Mit einer Tasse Friesentee und einem Stück Friesentorte (Rezept im Buch!) dazu wäre es (fast) perfekt gewesen!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Ausbruch aus der Komfortzone

Verliebt für eine Weihnachtsnacht
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Harriet ist mutig. Oder will es zumindest werden. Denn sie hat sich selbst die Challenge gesetzt, dass sie von Thanksgiving bis Weihnachten jeden Tag etwas tun will, für das sie sich überwinden muss. Denn ...

Harriet ist mutig. Oder will es zumindest werden. Denn sie hat sich selbst die Challenge gesetzt, dass sie von Thanksgiving bis Weihnachten jeden Tag etwas tun will, für das sie sich überwinden muss. Denn sie hat sich in ihrer Komfortzone schon zu lange aufgehalten, findet sie. "Eine Straße ohne Hindernisse ist ein Parkplatz. Und ich möchte mein Leben nicht auf einem Parkplatz verbringen." Diese Einstellung bewundere ich wirklich, halte ich mich selbst doch auch lieber in meiner Wohlfühlzone auf als unerschrocken Dinge zu tun, die mir eher unangenehm sind.

Weil ihre Schwägerin findet, dass zu Harriets Leben unbedingt auch ein Mann gehört, probiert sie Online Dating aus, nur um damit natürlich gehörig auf die Nase zu fallen. Denn die wirklich guten Männer findet man dort nicht, die fallen einem eher unerwartet vor die Füße.

Darauf folgen eine Hündin, Kennenlernen, viel Schnee, eine Krankheit, peinliche Momente, Küsse, und noch viel mehr Schnee, Hunde und vor allem Küsse.

~~~ACHTUNG: Spoiler~~~
Und dann kommt die mutigste Entscheidung, die Harriet wahrscheinlich je getroffen hat. Statt sich mit dem zufrieden zu geben, was sie kriegen kann - wie es wohl die meisten Frauen getan hätten - will sie nicht weniger als die wahre Liebe, bei der sie sich nie verbiegen muss.
~~~ Spoiler ENDE~~~

So eine richtige Wohlfühl-Liebesgeschichte, mit ganz viel Winter, Hunden und Herz. Weihnachten ist ganz am Schluss auch noch, aber ich würde das Buch nicht als typisches Weihnachtsbuch klassifizieren.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Primamegamat

Wir Buddenbergs - Das Geheimnis vor der Tür
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Eine Geschichte perfekt für die Weihnachtsferien. In diesen befinden sich nämlich die Kinder der Familie Buddenberg - und Lisbeth - gerade, als erst ein mysteriöses Paket und kurz darauf ein noch mysteriöser ...

Eine Geschichte perfekt für die Weihnachtsferien. In diesen befinden sich nämlich die Kinder der Familie Buddenberg - und Lisbeth - gerade, als erst ein mysteriöses Paket und kurz darauf ein noch mysteriöser Mann vor ihrer Tür steht. Was beide bei ihnen machen, wo sie herkommen und was sie wollen, das gilt es nun herauszufinden.

Nebenbei gibt es auch noch eine halsbrecherische Schlittenfahrt, ein Weihnachtsbaumkauf, das Theaterstück in der Schule und die Ankunft des Seemanns. Und am Ende ein köstliches Festbratenessen mit allen Opas und Omas dieser großen Patchworkfamilie. Weihnachtliche Stimmung kommt hier beim Lesen also definitiv auf!

Als letztes Kapitel gibt es auch noch mal eine Zusammenfassung aller Ereignisse (und das waren doch eine ganze Menge), das hat mir ganz gut gefallen dass man noch einmal rekapitulieren konnte. Auch die Geschichte der beiden Schwestern aus der Antike birgt eine gute Moral, das hat mir als Erwachsene sehr gut gefallen.

Ich hab das Buch meinem 8jährigen Sohn abends vorgelesen. Allerdings eignet es sich zum Vorlesen finde ich nicht ganz so gut. Es kommt sehr viel wörtliche Rede von sehr vielen unterschiedlichen Personen vor, und das ist für den Zuhörer nicht immer leicht einzuordnen, bzw. muss er sich da schon etwas konzentrieren. (Beim selber lesen sieht man durch die Namen leichter durch, oder kann auch noch mal schnell zurück gehen im Text.) Und eines der Kinder vertauscht gern mal die Buchstaben in einigen Wörtern, da hatte ich beim Vorlesen manchmal einen Knoten in der Zunge.
Aber, als es etwa nach der Hälfte des Buches dann spannender wird was in diesem ominösen Steinklotz steckt und wer PeBe wirklich ist, hätte ich gar nicht mehr aufhören sollen mit dem Vorlesen, wenn es nach ihm gegangen wäre. Seine Abschlusswertung sind sehr gute 4 Sterne, meine sind 3,5 Sterne. Da es ein Kinderbuch ist, und er da der Experte, wiegt seine Wertung mehr.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Gemächlicher Beginn, stark im Abgang

Bluthaus
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Ich hab ziemlich früh im Buch den Zusammenhang zwischen Johanna und der ermordeten Frau gesehen, bzw. auch wieso Miriams Familie einen unerwarteten Ostsee-Urlaub machten. Viel Spannung und Überraschungsmomente ...

Ich hab ziemlich früh im Buch den Zusammenhang zwischen Johanna und der ermordeten Frau gesehen, bzw. auch wieso Miriams Familie einen unerwarteten Ostsee-Urlaub machten. Viel Spannung und Überraschungsmomente gab es also nicht, bis dann im letzten Drittel das Verschwinden einer weiteren Person hinzu kommt. (An der Aufklärung um den Mord an der Frau, die Johanna erstversorgt, war ich eigentlich nicht wirklich interessiert). Wirklich Fahrt nahm die Geschichte dann aber erst auf den letzten 60 Seiten auf, beim großen "Showdown". Aber der war dann dafür wirklich spannend.

Nicht erst auf den letzten paar Seiten, sondern bereits von Anfang an, gefiel mir allerdings der Erzählstil der Autorin. Die Protagonisten, mit all ihren persönlichen Details (an deren Fortsetzung ich durchaus interessiert bin), waren mir sehr sympathisch. Und die Geschichte, die im Oktober 1997 passierte und dem Leser gleich zu Beginn präsentiert wird, machte mich sehr betroffen - zumal wir ja dann anschließend, Stück für Stück, die Ereignisse von vor der Tat zu lesen bekommen und somit immer mehr Mitgefühl aufbauen können.

Veröffentlicht am 24.10.2018

"Quality-Time" für Familie Birch

Sieben Tage Wir
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"Lügen haben kurze Beine" hat meine Mama immer gesagt, und das wird hier sehr eindrucksvoll bewiesen. Auch wenn diese Lügen schon 30 Jahre alt sind, irgendwann kommt alles ans Licht - und verletzt dann ...

"Lügen haben kurze Beine" hat meine Mama immer gesagt, und das wird hier sehr eindrucksvoll bewiesen. Auch wenn diese Lügen schon 30 Jahre alt sind, irgendwann kommt alles ans Licht - und verletzt dann die Betroffenen nur umso mehr.



Aber es kann in dieser Familie anscheinend niemand offen mit dem anderen reden, und so kommt es zu allerlei Missverständnissen. Olivia zum Beispiel, die nicht nur das erste Mal seit langem mal wieder Weihnachten mit ihren Eltern + Schwester verbringt, sondern überhaupt seit längerer Zeit mal wieder mehr als nur ein paar Stunden zusammen mit ihrer Familie verbringt, ist ziemlich genervt von dem überschwänglichen Willkommen ihrer Familie und wie alle besonders nett sind aber keiner so genau die Details ihres Aufenthalts im Krisengebiet erfahren möchte. Ihre Gedanken dazu formuliert sie sehr gut in ihrem Blog-Eintrag dazu, und ich konnte Olivia voll stehen. Aber dann kommt auch Emma, ihre Mutter, zu Wort - und genauso konnte ich nachvollziehen wie sie ihre erwachsene Tochter nach diesem lebensgefährlichen Einsatz als Ärztin einfach nur verwöhnen möchte, ihr was Gutes tun will. Genau so hätte wohl meine Mutter auch reagiert. Und wenn ich früher wohl eher auch so genervt gewesen wäre wie Olivia, so kann ich es heute als Mutter viel besser verstehen.

Die Birch Familienmitglieder gehen miteinander höflich aber reserviert um, und so herrscht Frust auf allen Seiten. Bis dann vor allem Jesse als Katalysator für einigen Zündstoff sorgt.



Die einzelnen Familienmitglieder machen eine ziemlich große Sache daraus, dass sie über Weihnachten 7 Tage lang isoliert sein werden. Für mich klingt das eigentlich wie ein schöner gemütlicher Weihnachtsurlaub (und einen Einkauf gleich für eine ganze Woche tätige ich regelmäßig). Aber gut, meine Kinder sind auch noch nicht erwachsen und verbringen noch gerne Zeit mit ihren Eltern. Wer weiß wie das in 20 Jahren ist, vielleicht würden sie es da auch als Zumutung empfinden.



Die Geschichte hat einige Parallelen zu "Die Familie Stone", einen Film den ich sehr liebe. Als da wären: ~~~Achtung: Spoiler~~~Verlobung, krebskranke Mutter, schwuler Bruder, und schwangere Schwester. Letzteres hat wohl so ziemlich jede Leserin frühzeitig gecheckt. Wieso sonst wird wohl in einem Frauenroman mal 'beiläufig' erwähnt, dass bei Olivia die Regel ausgeblieben ist, und später ist ihr ständig übel. Nachtigall, ick hör dir trapsen. ~~~Spoiler Ende~~~

Die Birches kommen vom Toll-Find-Faktor nicht ganz an die "Familie Stone" heran, aber ich habe das Buch sehr genossen und vor allem als tolle Studie zwischen-familiärer Beziehungen betrachtet. Diese Dynamik steht auch eindeutig im Vordergrund der Geschichte, das weihnachtliche Setting ist nur der Rahmen und spielt eine sehr untergeordnete Rolle (wenn also jemand auf Weihnachtsstimmung aus ist sollte er wohl eher zu einem anderen Buch greifen).